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Donnerstag, 31. März 2016

Bloggeburtstag Nummer 4

Vor ein paar Jahren hatte ich mit einer Bekannten eine Unterhaltung darüber, warum ich denn unbedingt einen iPod classic (der mit den 30GB Speicher) haben musste und warum es nicht irgendein kleiner mp3-Player täte. Für mich war dieses Gerät zu diesem Zeitpunkt wie ein Tagebuch, wo die Seiten nach und nach gefüllt werden und ich auch, wenn mir danach war, einige Seiten löschen konnte. So stellte sich auch die Musiksammlung zusammen. Primär hatte man auf der Festplatte Rock und Metal gefunden, der erst nach geraumer Zeit auch Folk- oder Raptiteln Platz machte bzw, den 30GB sei dank, daneben einordnete. Der Großteil des Alben, der Titel, der Künstler waren mir bekannt, weil ich mich auch anders mit der Musik auseinandersetzte. Wie das aber nun mit der Hardware so ist, nach ein paar Jährchen verabschiedete sich der Klinkenanschluss, aus Mangel an Geld, gab es dann leider keinen neuen iPod, zumal Apple die Reparatur verweigert (die Serie sei zu alt).

Durch die vier Jahre, die dieses Blog hier schon auf der Uhr hat, ist die Musikbibliothek schneller angewachsen, als ich teilweise es mitbekomme. Das hat aber auch zur Folge, dass einiges untergeht und sich nicht mehr so einbrennt, wie auf dem iPod vor ein paar Jahren. Es gibt natürlich hier und da Alben, wie zum Beispiel von We Butter The Bread With Butter oder von den Marmozets, die sich einfach mal richtig in die Hirnwindungen eingebrannt haben und mich an Stellen zurückbringen (rein im Geiste, versteht sich) wo ich genau diesen oder jenen Titel gehört habe.

Die Art meines Musikkonsums hat sich natürlich auch geändert, zwar besitze ich einen kostenlosen Deezer-Account, aber den nutze ich extrem selten, zumal mir jede Menge an guter Musik ins E-Mail-Postfach flattert, die dann eben meinen mp3-Player füllt, der nebenbei erwähnt nur 4GB fasst. Das heißt, das Durchspülen der Musik, salopp formuliert, findet hier einem noch extremeren Rahmen statt. Auf der anderen Seite erschrecke ich dann immer wieder, wenn hier irgendwo mal ein regionaler Radiosender ertönt, selbst der Jugendsender Fritz ist nun für mich ohne Belang.

Was habe ich nun in diesen vier Jahren gelernt? Musikhören kann unter bestimmten Umständen Arbeit sein, anstrengend oder manchmal nicht ganz so erfüllend wie erhofft. Sei es, dass eine Vorabsingle überhaupt nicht das Album wiederspiegelt (siehe Basement oder auch Liedfett) oder dass mal kein Label Musik hat, die vielleicht zu diesem Blog passen könnte. Der Faktor Zeit ist natürlich auch wichtig, es gibt Alben, denen will man sich voll und ganz widmen, ein riesiges Review schreiben und bekommt das gute Stück eine Woche vor Release und dann vielleicht nicht mal zum Donwload. So kommt dann eher schlecht eine Beziehung zur Platte zustande, was richtig Schade um die Musik, um die Kunst ist. Bei We Butter und den Marmozets hatte ich schon etwas mehr Zeit und konnte ein Konzept finden, welches den Alben passt.

Wie wird es hier weitergehen? Nun, das mit den Ausarbeitung muss ich mir überlegen, ob das zeitlich passt. Wünschen würde ich mir, dass ich das Album "Gore" der Deftones vielleicht doch durch irgendeinen Weg zur Rezension bekomme, das vielleicht doch ein Interview mit Ihnen zustande kommt, auch wenn mir Velvet Hammer noch immer eine Antwort schuldig ist. Derweil gibt es sicher ein paar neue Entdeckungen, die hier über den Schirm und die Boxen laufen. Im April bin ich in Berlin und mache dort ein Interview mit Nu Nation weiterhin werden Alben von Flixrecords, Gunnerrecords, Carrycoal und den anderen "alten Hasen dieses Blogs" präsentiert. Natürlich wird es hier auch immer wieder kostenlose Musik geben, die Stilrichtung ist dabei aber nach wie vor absolut unterschiedlich, was das angeht. Dies ist dann wieder meinem Gemüt geschuldet.

Picture by H. Wanta

Samstag, 27. Februar 2016

The 1st Ferryhouse: Liedfett - Laufenlassen

Liedfett aus Hamburg reiben dir schon kurz nach dem meteorologischen Frühlingsanfang eine fette Briese Festivalluft unter die Nase, auch wenn man so nach gar keinen Gedanken daran verschwenden würde. Das Trio, bestehend aus Sprinder, Lucas und Philipp schlagen ihr Buch der Weisheiten auf und lassen euch, liebe Zuhörer, daran teilhaben. Bewaffnet mit Gitarre, Schlagzeug und Kazoo macht man sich auf vierzehn Titel breit und ... lässt irgendwie laufen. Es klinkt wie Punk, nur ohne den Strom auf den Gitarren, dennoch langt es zum großen Teil zum Abgehen und Tanzen. Und das macht diese Band auch, es geht darum, sich mit einem Lächeln im Gesicht ein paar Gedanken um das eigene, innere Wohl zu machen. Durch die Prise Ska, die in einigen Titeln als Würze beiliegt, gibt es "Laufenlassen" das nötige Etwas, was die Platte rund macht. Der Nachteil an dem Ding? Nun ja, wenn man den Titel Ishaltso vorschiebt, hegt man auch gewisse Erwartungen an die anderen 40 Minuten auf dem Silberling. Die können im Anschluss nicht ganz erfüllt werden, bedingt durch einige Bremser wie "Pleitegeier" oder "Schlaflied", das mag als Downer auf den Festivals dieser Nation funktionieren (mit entsprechendem Meer aus Feuerzeuglichtern), auf dem Album selbst wirkt das schon fast befremdlich, da man in einem Flow ist, der einem dann einfach entzogen wird. Sicher können einen die Nachfolgetitel wieder mitreißen, aber nicht jedes Album braucht Balladen. Die Produktion kann sich alle Mal hören lassen und lässt am Ende keine wünsche offen. Wer die Ohrboten mag, wird sich hier schnell wie zuhause fühlen, allein schon, weil man sich der deutschen Sprache bedient um die lyrischen Bilder an weiße Wände zu malen, um auch deine Welt etwas bunter zu machen oder deinen Montag aufzuhellen. Veröffentlicht wird die Ska-Punk-Pop-Chose am 04.03. auf Ferryhouse Productions, den Vertrieb regeln hier Warner und Zebralution. Weiter unten könnt ihr euch angucken, wann die Band wo in eurer Nähe die Menge bewegen wird.

Anspieltipps: Montagmorgen, Lassmichma, Ishaltso, Schmierlappenkommando

4,5/6 Punkten (Ein Montagmorgen wurde noch nie so auf den Arm genommen, ishaltso.)

Liedfett - Laufenlassen
(Quelle: Presskit von Ferryhouse Productions)

Liedfetttourdaten:
04.03.16 Hamburg, Übel & Gefährlich
05.03.16 Köln, MTC
07.03.16 Hannover, Lux
08.03.16 Göttingen, Exil
09.03.16 Leipzig, Moritzbastei
10.03.16 Berlin, Privatclub
11.03.16 Braunschweig, Eule
12.03.16 Nürnberg, MUZ
14.03.16 München, Backstage
15.03.16 Weinheim, Cafe Central
16.03.16 Stuttgart, Goldmarks
23.03.16 Dresden, Scheune
24.03.16 Bremen, Lagerhaus
25.03.16 Frankfurt, Nachtleben
26.03.16 Hamburg, Übel & Gefährlich
29.07.16 Elend, Rocken am Brocken
30.07.16 Hude, Garden Of Voices