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Dienstag, 17. November 2020

Sólstafir - Endless Twilight of Codependent Love (Season Of Mist)

Die Männer von Sólstafir schaffen es immer wieder, dass ihre Musik so klingt, wie man sich Island vorstellt. Rau, kalt, verlassen und menschenleer, windig und unbarmherzig. Auf Endless Twilight Of Codependent Love setzt sich dieser Sound fort, den man seit Äonen beherrscht. Dabei bewandert man aber nicht nur alte, bereits ausgetretene Pfade, die man mitunter hier im Blog bereits gehört hat, sondern versucht sich im Black Metal oder eher Blackgaze. Selbst ein Teil der Deftones hat es auf Úlfur geschafft, es kann mir hier keiner erzählen, dass er da nicht die Gitarren von Change (In The House Of Flies) hört. Aber es sei ihnen gegönnt, denn auch dieser Sound steht ihnen irgendwie. 

Was etwas irritiert, ist das Intro von Drýsill. Man betreibt Tapping, aber irgendwie scheint die Gitarre nicht ganz sauber gestimmt zu sein oder es klingt einfach nur wegen der Spielweise so. Zum Glück dauert es nicht lang, bis man eine Orgel in den Raum stellt. Das Album klingt generell etwas rauer, man bettet nicht mehr alles riesige Soundwände ein, wie auf dem Vorgänger Berdreyminn. Die Produktion tut ihr übriges, so dass man wirklich denkt, dass einem der starke Wind Islands ständig und unentwegt ins Gesicht bläst. Überlange Titel konnte man schon immer, so gibt es auch hier Songs die gut und gerne mal um die 7 oder gar 8 Minuten lang sind. Es wirkt aber nichts unnötig in die Länge gezogen, jede Minute bleibt spannend und kurzweilig. 

Thematisch ist dieses Album sehr dunkel, es geht um die eigenen Dämonen und die des Umfeldes. Es geht darum, wie Menschen sich langsam umbringen. Und es geht um psychische Krankheiten, die Menschen verändern, bis sie daran sterben, wie Alzheimer. Man ist dann wie im Film und wartet darauf, das bestimmte Dinge eintreffen. Man kann nichts machen, außer zuzusehen. 

Wer die Vorgänger der Band bereits hatte, der wird auch dieses Album haben/kaufen und feiern. Menschen, die Sólstafir bisher nicht kannten, können hier einen Einstieg finden. Die Sprache könnte vielleicht eine Hürde darstellen, aber es gibt weltweit Fans, die ihre Songs auf Isländisch mitschmettern. Man muss es eben nur wollen und sich auf Titel einlassen, die jenseits des 3:30-Schemas sind und ein Albumhörer sein.  

Release: 06.11.2020
Label: Season Of Mist

Anspieltipps: Úlfur, Alda Syndanna, Akkeri

6/6 Punkten (Man kann den kalten Wind auf der Haut schon spüren.)

Sólstafir - Endless Twilight of
Codependent Love
(Quelle: Presskit von Season Of Mist)

Mittwoch, 13. Januar 2016

Youtubisch Vol. 21

Jetzt bekommt ihr eigentlich eine Entdeckung aus meinem Urlaub in Reit im Winkl. Da wurde mir, warum zum Geier auch immer, ein Musikvideo von Sólstafir aus Island empfohlen. Die Band existiert seit 1994, wenn man der Wiki glauben darf, aktuell gibt es jedoch nicht ganz so lustige Sachen über den Rauswurf eines Mitgliedes zu lesen. Lassen wir einfach die gewaltigen Bilder und die Musik der Titel "Fjara" und "Lágnætti" für sich sprechen, wer die Isländische Sprache beherrscht, ist hier klar im Vorteil.

Sólstafir - Fjara (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)

Man bekommt hier zu der extrem guten Musik auch noch die Weite Islands auf die Augen... und eine Frau mit einem Holzsarg. Fragt mich nicht. In dem anderen Video geht es eben um den Lágnætti, ein Auto welches als "Der Russe" bezeichnet wird und um ein Klavier, welches man anzündet und bis zum bitteren Ende spielt. Irgendwie irre, diese Komposition.

Sólstafir - Lágnætti (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)

Wie ihr seht, viel Aufwand für eine Welt, ohne MTV im normalen Kabel-TV. Nunja, "Svatir Sandar", also schwarze Sande, habe ich mir genau aber deswegen bestellt, wegen der Musik und der Bilder.