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Montag, 16. Mai 2016

7th Backstage Broadcast: GIANTS - Break The Cycle

Fünf junge Männer aus dem Süden des Vereinigten Königreichs verbergen sich hinter GIANTS und wollen mit Ihrem ersten Album den Kreis durchbrechen. Gleich zu beginn wird man von einer deftig eingespielten Trommel begrüßt, zugleich reichen einem zwei Gitarren die Hand und man wird prompt in einen noch frischen Moshpit gezerrt. Vierzig Minuten wird man dann am Kragen gepackt und mehr als einmal quer durch den Raum geschoben getreten, beboxt und geschrien. Die Mischung aus Hardcore und Punk lässt einem eigentlich auch nichts anderes übrig, als diesen Gedanken. Alleine die Vertonung der Liedtexte, zwischen totalem Anschlag und Gesang ist hier alles dabei, animiert, die letzten Textfetzen zu wiederholen, auf Band... pardon, auf dem Abspielgerät wird das ja auch so gemacht. Die Texte drehen sich um die Probleme des Alltags, um Dinge die vielleicht gar nicht hätten passieren sollen, um Minderleister und um den ewigen Kreis, der hier ja eben durchbrochen werden soll. Mit dem Album auf den Ohren kann das auch gelingen, aber aufpassen, dass ihr nicht "Ohohohoh"-Chöre mitsingt. Und trotz des Gesangs am Anschlag, versteht man jede einzelne Textzeile. Über die gesamte Albumlänge kommt keine Langeweile auf, was erstmal was heißen will. Die Produktionsqualität ist für eine Erstlingsscheibe echt gut, wobei das Drumset an einigen Stellen fast zu viel Wums bekommen hat (ja ich weiß, ich beschwer mich immer über versteckte und schlecht vertonte Drumsets), erinnert sich noch wer an das Drumset aus Metallicas Death Magnetic? Es sei ihnen gegönnt, denn das unterstützt die Wucht, die dieser Langspieler hier mit sich bringt. Wer von einem Konzert dieser Band nicht schweißgebadet, mit zerstörtem Nacken und unzähligen blauen Flecken nach hause kommt, der hat was falsch gemacht. Veröffentlicht wurde das Album am 01.04.2016 auf Holy Roar Records / Alive und kann auf Bandcamp gestreamt werden, damit ihr wisst, was die Zeilen hier eigentlich zu bedeuten haben.

Anspieltipps: Break Thy Cycle, Antother Day, Another Year, I'm Not Around


5/6 Punkten (Wo kann man online neue Nacken bestellen?)

GIANTS - Break The Cycle
(Quelle: Presskit von Backstage Broadcast)

Dienstag, 27. August 2013

Neues aus dem Briefkasten, Folge 1: Nicoffeine - Au Revoir Golden Air

Ja, es gibt nun ein neues Thema und an der eins werdet ihr alle erkennen, dass ich bester Hoffnung bin, dass da noch mal eine oder zwei oder ... naja, recht viele CD's im Briefkasten meiner WG landen werden. Da ich mir das vielleicht nicht aussuchen werden kann und ich so fair sein möchte und jeder CD eine Chance geben möchte, kann es auch mal passieren, dass unter diesem Thema Musik laufen wird, die mir nicht ganz gefällt, was ja sonst in meinem Blog nie der Fall war. Das Punktesystem wird zwischen 0 und 6 Punkten schwanken, wobei 0 natürlich "Pfui" ist und 6 eben "Hui". Ich hoffe natürlich auch, dass die Labels, die mir dann was zuschicken, auch mit negativer Kritik umgehen können und mir trotzem immer wieder neue CD's zuschicken werden. Nun aber zur Rezension.
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Die Band Nicoffeine ist ein Trio aus Koblenz, welches 1995 unter einem ganz anderen Namen und unter einer ganz anderen Besetzung fuhr. Erst mit vielen Umbesetzungen der Crew und ein paar Releases kam man von Midian nun eben auf Nicoffeine. Mag sein, dass der Name aus Nikotin und Koffein entstanden ist, es erinnert mich aber entfernt an Tomacos, ihr wisst schon, aus der Serie mit den gelben, dreifingrigen Leuten.

Hier in der WG war die erste Reaktion eines Freundes/Mitbewohners: „Das klingt, als würde ich mir permanent auf meinen Kopf einschlagen, mit einem Stück Holz.“ Gut, der junge Mann hört auch andere Musik als ich aber das sei nun mal dahingestellt. Wahrlich, die Platte ist ein wenig Brutal. Es ist Drone, gemischt mit Metal und Jazz oder Jazz-Metal. Auf Au Revoir Golden Air gibt es eben Gitarren, Dissonanzen und anderen – sagen wir Krach – von vorn, bis fast ganz hinten. Man fängt entspannt und verspielt mit Goldenbergsteeg an, schnürt einen Knoten, der zu platzen droht, dieses aber nicht tut. Und dann kommt mit „WolfIn A Bathtub“ das brutalste Stück der ganzen Platte. Es klingt, mit Verlaub geschrieben, auch genauso. Total chaotisch, kreischend, schreiend, wild, als würde das Tier aus der Wanne fliehen wollen oder jemand wird in der Wann zerfleischt. Es gibt hier keine Songstrukturen, es klingt eher nach: „Eh, lass mal in den Proberaum gehen und jeder spielt, was er gerade mag und das zeichnen wir auf.“ Es mag vermessen klingen oder ich bin einfach nicht reif genug, für eben diesen Titel.
„Easy Metal“ hingegen klingt stellenweise wie Soulfly oder Sepultura, denn es gibt hier Songstrukturen und etwas Rhythmus.
Wenn gesungen wird, dann nur mehrstimmig, was wohl durch einen Computer läuft und deswegen auch ein wenig psycho klingt. Aber wie nimmt man so was auf? Wie spricht man sich ab? Was sagt der Produzent dazu? Wie kommt das life rüber? Es gibt mehr Fragen als Antworten.
Und dann kommt der letzte Titel, 13 (in Worten: Dreizehn) Minuten lang. Es ist ruhig, gelassen und stimmt einen freudig. Stellenweise erinnert es an Limp Bizkits „Everything“ von ihrem Erstling, der ja zugegebener Maßen auch recht roh ist, bis eben auf „Everything“. Man muss es eben mögen und Musikverständnis haben, sonst wird man an diese Platte nicht herankommen.

Release ist am 20.09.2013, über Alive. Die Promotion macht hier Tumbleweed Records, die auch so freundlich waren und mir dieses Album zugesendet haben. Wer mag, kann sich auf Bandcamp ein Bild davon machen. 

3/6 Punkten


Nicoffeine -
Au Revoir Golden Air
(Quelle: bandcamp.com)