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Montag, 4. Februar 2019

Youtubisch Vol. 33

Anfang 2015 habe ich aufgehört Alkohol zu trinken. Mir ging zuviel Lebenszeit verloren und die Erinnerungen und das Erlebte wirkten anders als es nachher wirklich war. Selbst auf Konzerten verzichte ich komplett darauf, ich möchte einfach die Band genießen, die Performance, so wie es wirklich gespielt wird.

Genau das thematisiert die Band We Never Learned To Live, nur mit einer anderen Droge, die du lieber Leser und Zuhörer, vielleicht gerade in den Händen hältst: dein Smartphone. Und ja, man sollte vielleicht nicht an den schönsten Orten der Welt oder beim geilsten Konzert des Jahres am Smartphone hängen oder an "das perfekte Foto" denken. Die Band klingt anklagend, schafft mit den Gitarren große Räume und weite ebenen, die einen nicht stakkatohaft einengt und erdrückt. Die Produktion weiß zu überzeugen und macht Lust auf mehr, auf die Geschichten, die die Band erzählen wird und die Landschaften, die sich durch die Instrumente aufbauen wird. Das zweite Album der Band The Sleepwalk Transmission, wird am 10. Mai 2019 auf Holy Roar Records veröffentllicht veröffentlicht. Ein Review hierzu werdet ihr dank Fleet Union auch zu lesen bekommen.

We Never Learned To Live - Luma/Non Luma (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)

Freitag, 25. Mai 2018

Die 33. Fleet Union: Svalbard - It's Hard To Have Hope

Anders als vielleicht gedacht, handelt es sich bei Svalbard nicht um ein neue, aufstrebende Black- oder Folk-Metal-Band aus Skandinavien. Es handelt sich hierbei schlicht und ergreifend um ein Quartett aus Bristol. Vor sieben Jahren hatte man sich bereits zusammengefunden und eine Serie von EP's veröffentlicht.

Nun gibt es also das zweite Album der Band, welche den Zuhörer gleich mit einem recht ernüchternden Albumtitel begrüßt. It's Hard To Have Hope begrüßt einen gleich stürmisch und hämmert auf einen ein, als gäbe es kein Morgen mehr oder zumindest kann man die Hoffnung dazu verlieren. Wer sich dann dem Booklet oder der Rückseite der Hülle... oder einfach mal die Titel der Playlist ansieht, merkt, dass man textlich keine halben Sachen macht. Man ist sich voll dessen bewusst, was auf diesem Erdball passiert und schief läuft und brüllt es in die Welt hinaus. Mal dreht es sich um den Revenge Porn, eine Unart der heutigen Gesellschaft, mal geht es um das ungeborene Leben.

Dabei hat man meist einen wuchtigen, fast brustkorbzermalmenden Sound an Bord. Das Drumset ist, wenn es bedient wird, wie ein Hammer und fast pervers im Vordergrund, das macht dennoch die Spannung aus, dieses leichte Unbehagen beim Zuhören, wenn es um die Unversehrtheit der Frau geht oder den unbezahlten, dennoch Vollzeit arbeitenden Praktikanten. Man hat auch gleich zwei Gitarren und einen Bass hinzugeholt, so das jedes Bandmitglied etwas mit den Fingern machen muss, auch wenn es singt. Um dann einen Spannungsbogen in die ganze, Geschichte zwischen Hardcore, Post-Hardocre, Metal und anderem harten Spielrichtungen gibt es hin und wieder ruhige Einschübe, wo dann mal eben die Reibeisenstimme beiseite gepackt wird und man eben doch himmlisch singen kann.

Mit acht Titeln kommt man auf eine Spielzeit von fast 38 Minuten, dabei ist der Repeatfaktor extrem groß, weil das Album zu einem Kurzweilig ist, zum anderen muss man den Texten immer wieder genauer zuhören und sich beim Staunen erwischen. Und wie bereits erwähnt: das ganze Ding ist einfach eine Wucht. Erschienen ist das Album heute, am 25.05. auf, wie sollte es eigentlich anders sein, auf Holy Roar Records. Streamen könnt ihr das Album hierzu auf Bandcamp.

Anspieltipps: Unpaid Intern, Revenge Porn, Feminazi?! (diese Auswahl fiel nicht leicht)

6/6 Punkten (Schlagzeuggewitter oder Maschinengewehrschlagzeug?)

Svaldbard - It's Hard To Have Hope
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Freitag, 2. März 2018

Die 31. Fleet Union: Rolo Tomassi - Time Will Die And Love Will Bury It

Trat einem der Vorgänger gleich zu beginn in den Nacken, so wird man bei diesem Langspieler langsam herangeführt. Nicht umsonst heißt der  Titeltrack Towards Dawn. Nach dem Sonnengruß gibt es sehr viel zu entdecken. Der Track Aftermath macht die Band zugänglicher und das ohne dabei irgendwie käsig zu wirken, wie manch andere Bands, siehe Bring Me The Horizon. Man bleibt sich und dem eigenen Sound dennoch treu, entwickelt dennoch hier und da komplett neue Gewänder, in die alle Bandmitglieder samt Instrumente perfekt passen. Und da, wo Licht ist, ist bekannterweise auch Schatten. Man trifft hier auf eine fast fröhliche Stimmung, wie eben in Aftermath, und man wähnt sich von der Musik umarmt und auf der anderen Seite gibt es blutige, laut keifende Stücke, wie Rituals. Aber man ist dann schon zu tief im Kaninchenbau und die Band hält dich fest in ihrem Bann.

Dabei scheint sich ein Konzept durch das Werk zu ziehen, denn am Ende des Albums, ist die Sonne aufgegangen, alles ist vorbei, man hat die himmlischen Höhen und die brutalen Tiefen überlebt, die zurückliegenden Erinnerungen scheinen zu verblassen, alles wird ungenau. Die aufgebauten Spannungsfelder zwischen Brutalität und ruhigem Dahingleiten, sowie all dem, was dazwischenliegt, sind noch weiter aufgestellt. Sowas schaffen heutzutage wenige Künstler, weil es entweder nur noch brachial voran geht oder man völlig auf der Bremse und im Pop oder sonst wo steht. Das ist große Kunst und kann viele, die sich vielleicht nicht an härtere Sachen als Nickelback oder das letzte Album von Bring Me The Horizon wagen, mit sich ziehen und faszinieren. 

Der Sound auf Time Will Die And Love Will Bury It ist phänomenal. Das Schlagzeug hat richtig druck, in Verbindung mit dem Bass und den Gitarren sind die Soundlandschaften groß, voll und vielfältig. Nach dem engelsgleichen Gesang folgt immer mal wieder ein infernales Geschrei, wird hier und da, wie in The Hollow Hour auch gerne mal übereinander gelegt. Dennoch bleiben Details erhalten. Nach 53 Minuten ist der Ritt durch das Album durch und verführt zur erneuten Wiedergabe des Machwerks, man sollte das aber auf einem Abspielgerät oder -programm wiedergeben, welches fließende Übergänge zwischen den Titeln versteht. Denn so wird dieses mitreißende Gefühl noch extremer und man verliert sich förmlich auf dem Album. Besser geht es eigentlich gar nicht mehr, das hier ist der klare Anwärter für das Album des Jahres. Erschienen ist der Langspieler mit diesem langen Namen heute, am 02.03. auf Holy Roar Records und kann auf Bandcamp vollständig gestreamt und gekauft werden. 


Ganz klar: 6/6 Punkten (Eigentlich müssten noch viel mehr Punkte her!)

Rolo Tomassi - Time Will Die And
Love Will Bury It
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Live könnt ihr euch auch den Tod der Liebe ansehen:

28.03. AT - Wien, Chelsea
30.03. D - Berlin, Musik & Frieden
31.03. D - Hamburg, Headcrash

Mittwoch, 17. Mai 2017

Die 21. Fleet Union: Employed To Serve - The Warmth Of A Dying Sun

Es ist interessant, wie schnell sich manch Musikgenre selbst überholt und man auf den verschiedenen Musikplattformen auf einmal Bands findet, die klingt wie der xte Abklatsch von irgendeiner anderen Musikkapelle, ganz zu schweigen, dass man stets nur die gleiche Klaviatur beherrschen zu scheint. Und dann gibt es Bands, wie Employed To Serve, die durch ihre Kreativität ein ganzes Genre weiterbringen und eine eigene Klangfarbe entwickeln und verfeinern können. Fast zwei Jahre ist es her, da hat hier die Band aus England für ordentlich Trubel gesorgt. Mit ihrem Album Greyer Than You Remember hat man ein starkes Album voller Kraft, Chaos und Gewalt auf den Markt gebracht.

Und nun stirbt die Sonne und gibt noch einmal etwas Wärme ab. Die Band selbst hat an ihrem Sound nochmals geschliffen. Was auf dem ersten Langspieler nach viel Chaos und dem Verscheuchen von Ungeziefer klang, ist nun einem Monster gewichen, was alles und jeden plättet, was sich ihm in den Weg stellt. Man hat anscheinend alle Instrumente tiefer gestimmt und den Knopf am Bass ein wenig weiter aufgedreht. Wirkte das erste Album eher flach produziert, so kommt mit The Warmth Of A Dying Sun mit Frequenzen daher, die einem mit Unbehagen zurücklassen können. Alleine das Wabern im Intro des Titels "The Warmth Of A Dying Sun" lässt einen spüren, wie sich das Ende der Welt anfühlen könnte, wenn die Sonne sich einmal so aufgebläht hat, sodass die Erde in Gänze vernichtet wird. Aber das wird erst in ein paar Milliarden Jahren passieren. 

Auf der anderen Seite gibt es auch Titel, in denen die Ruhe einhält, die einen am Ende an die Hand nehmen, um dann ein paar Sekunden später wieder in den Pit voller moschender Körper geschmissen zu werden. Manche Menschen meinen, dass das hier alles nichts mehr mit Musik zu tun habe, aufgrund des Lärms und der Strukturen, die sich abzeichnen. Sicher, die jungen Musiker um Justin Jones geben alles, sei es mit ihren Stimmbändern oder ihren Instrumenten. Dabei gibt es hier nicht nur brachiale Dreifingergriffs, sondern auch detailverliebtes Gespiel, welches viel handwerkliches Können abverlangt. Einige Titel sind, wie auf dem Vorgänger, immer noch so vertrackt, dass ein Titel klingt, als bestünde er aus drei separaten Titeln, die man ineinander gemischt hätte.

Am Ende liegt man mit den Bandmitgliedern unter einem Apfelbaum und genießt mit ihnen die Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach scheinen. Hier hat man ein Album, wenn nicht gar DAS Album des Jahres 2017 in den Händen. Veröffentlicht wird dieses Monster von Langspieler am 19.05. auf Holy Roar Records.

Anspieltipps: 

Good for Nothing: Wie ein erfahrener Boxer kommt das Quintett angetänzelt und springt die dann ad hoc in ein Gesicht und wühlt mit drückenden Gitarren und Bass in deinen Eingeweiden. Violent Dancing ist hier quasi vorprogrammiert.

I Spend My Days (Wishing Them Away): Das hatten wir hier schon einmal, was aber nichts daran hindert, dass dieser Titel genau den Querschnitt dieses Albums wiedergibt. Von absolutem Zermalmen bis hin zum Hoffnungsschimmer ist hier alles vertreten, was auch auf dem Album in vielfältiger Form zu finden ist. Die Vorzeigesingle.

The Warmth Of A Dying Sun: Mit hinterlegtem, fiesen Wabern hören wir eine Stimme, welche uns durch ein Telefon erzählt, was sich draußen vor seinen Augen abspielt. Beängstigend wirkt dieser Einstieg in den Track, zwischen all dem Stress innerhalb des Songkonstrukts kommt man am Ende doch mit einem Happy-End davon.

6/6 Punkten (Eine herrliche Entwicklung dieser Band)

Employed To Serve - The Warmth Of A Dying Sun
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Dienstag, 21. Februar 2017

Youtubisch Vol. 30

Wer hat von euch noch Employed To Serve im Hinterkopf? Die liefen hier vor knapp zwei Jahren mal auf dem Blog. Nun kündigt die Band ihr nächstes Album an und schickt schon mal die Single "I Spend My Days (Wishing Them Away)" voraus.

Das Ding kommt tief und groovt dermaßen breitbeinig durch die Gegend, dass alle nur noch Seitwärts durch eure Türen kämet. Bass und Gitarre kommen tief und machen mit dem Schlagzeug den Weg für den "Gesang" frei, der hier wie gewohnt, am Anschlag ist. Zum Ende hin öffnet man sich und wirkt positiv und leichtfüßig, als wenn es vielleicht eine Lösung oder gar Erlösung gäbe.

Employed To Serve - I Spend My Days (Wishing Them Away) - Official Audio
(Quelle: Yourube.com)

Das Dazugehörige Album "The Warmth Of The Dying Sun" wird am 19.05. auf Holy Roar Records erscheinen.

Montag, 16. Mai 2016

7th Backstage Broadcast: GIANTS - Break The Cycle

Fünf junge Männer aus dem Süden des Vereinigten Königreichs verbergen sich hinter GIANTS und wollen mit Ihrem ersten Album den Kreis durchbrechen. Gleich zu beginn wird man von einer deftig eingespielten Trommel begrüßt, zugleich reichen einem zwei Gitarren die Hand und man wird prompt in einen noch frischen Moshpit gezerrt. Vierzig Minuten wird man dann am Kragen gepackt und mehr als einmal quer durch den Raum geschoben getreten, beboxt und geschrien. Die Mischung aus Hardcore und Punk lässt einem eigentlich auch nichts anderes übrig, als diesen Gedanken. Alleine die Vertonung der Liedtexte, zwischen totalem Anschlag und Gesang ist hier alles dabei, animiert, die letzten Textfetzen zu wiederholen, auf Band... pardon, auf dem Abspielgerät wird das ja auch so gemacht. Die Texte drehen sich um die Probleme des Alltags, um Dinge die vielleicht gar nicht hätten passieren sollen, um Minderleister und um den ewigen Kreis, der hier ja eben durchbrochen werden soll. Mit dem Album auf den Ohren kann das auch gelingen, aber aufpassen, dass ihr nicht "Ohohohoh"-Chöre mitsingt. Und trotz des Gesangs am Anschlag, versteht man jede einzelne Textzeile. Über die gesamte Albumlänge kommt keine Langeweile auf, was erstmal was heißen will. Die Produktionsqualität ist für eine Erstlingsscheibe echt gut, wobei das Drumset an einigen Stellen fast zu viel Wums bekommen hat (ja ich weiß, ich beschwer mich immer über versteckte und schlecht vertonte Drumsets), erinnert sich noch wer an das Drumset aus Metallicas Death Magnetic? Es sei ihnen gegönnt, denn das unterstützt die Wucht, die dieser Langspieler hier mit sich bringt. Wer von einem Konzert dieser Band nicht schweißgebadet, mit zerstörtem Nacken und unzähligen blauen Flecken nach hause kommt, der hat was falsch gemacht. Veröffentlicht wurde das Album am 01.04.2016 auf Holy Roar Records / Alive und kann auf Bandcamp gestreamt werden, damit ihr wisst, was die Zeilen hier eigentlich zu bedeuten haben.

Anspieltipps: Break Thy Cycle, Antother Day, Another Year, I'm Not Around


5/6 Punkten (Wo kann man online neue Nacken bestellen?)

GIANTS - Break The Cycle
(Quelle: Presskit von Backstage Broadcast)

Donnerstag, 11. Juni 2015

3rd Backstage Broadcast: Rolo Tomassi - Grievances

Vor zehn Jahren in Shieffield gegründet, wirft die Band Rolo Tomassi um Eva Spence nun wieder ein vollwertiges Album auf den Markt. Wer die Band bereits kennt, weiß wo man sie einzuordnen hat. Wer sie nicht kennt und vielleicht kennenlernen möchte, sollte vielleicht ein wenig mutig sein. Denn hier gibt es alles, von engelsgleichen Gesängen bis hin zu Gebrüll der allerfeinsten Sorte. In Begleitung von Gitarre, Bass, Drums und Synthies, geht es auf dem Album Grievances nicht nur zur Sache. Es gibt nicht nur Sturm und Drang, sondern auch ziemlich ruhige und bedachte Momente, die einen fast schon träumen lassen. Nicht umsonst wird der Band das Genre Jazzcore und Mathcore zugeschrieben. Also alles recht chaotisch und dennoch an vielen Ecken aufgeräumt. Man sollte dieses Machwerk auch nicht als eine Aneinanderreihung von Titeln sehen, sondern als Gesamtkunstwerk, welches einen über 40min auf elf Titeln durch eine sturmgepeitschte Landschaft treibt, wo nur ab und zu mal etwas Ruhe herrscht und die Sonne einem auf den Pelz scheint. Gleich zu Beginn wird einem so viel Energie entgegengeblasen, dass man glaubt, wenn man die Band eben nicht kennen sollte, das geht jetzt alle 11 Tracks so ab. Nope, der darf dann mal eben kurz Prelude III (Phantom), Chandelier Shiver oder auch Crystal Cascade anspielen. Man möchte meinen, dass was bei der Kopie schief gelaufen ist. Denn im krassen Gegensatz dazu stehen eben Estranged oder auch Stage Knives, die einen Umreißen. Komme was wolle, nach diesen Tracks steht kein Stein mehr auf dem anderen. Und weil es so schön ist, gibt es eine Melange am Ende des Albums, welches all diese Elemente aufgreift und einen "harmonischen Sturm" zusammenbastelt, der nach sieben Minuten in einem extravaganten Höhepunkt endet. Man kann an diesem Longplayer nichts aussetzen, die Länge ist im Rahmen, die Titel von der Anzahl her auch, zumindest für heutige Verhältnisse. Wer sich die Historie der Band zu Gemüte gibt, wird feststellen, dass die Schlagzahlen, was die Veröffentlichungen angeht, relativ groß ist. Veröffentlicht wurde dieser Ritt am 05.06. auf Holy Roar Records und ist komplett auf Bandcamp zu hören, für alle, die dem Geschriebenen hier nicht glauben wollen oder selbst die musikalischen Möglichkeiten des Jazz und des Cores erforschen wollen.

Anspieltipps: Estranged, Opalescent (Video), All That Has Gone Before

5,5/6 Punkten (weil dieses Album so bunt ist)

Rolo Tomassi - Grievances
(Quelle: Bandcamp.com)

Montag, 25. Mai 2015

2nd Backstage Broadcast: Employed To Serve - Greyer Than You Remember

Dieses Quintett aus Woking will definitiv nicht kuscheln. Nein, sie geben dir gleich was aufs Fressbrett, damit du weißt wo der Hase lang läuft. Frage nicht nach Sonnenschein, denn es ist doch alles Grauer, als du dich dran erinnern kannst. Greyer Than You Remember von Employed To Serve ist ein Longplayer, der einen von Anfang an durch die Gegend boxt und nicht locker lässt. Justine Jones klingt wie eine Frau, in die ein Dämon gefahren wäre. In Verbindung mit den anderen vier Mitgliedern entsteht ein unglaublich starker Sturm, der über die zehn Titel des Albums nicht nicht abebbt. Eins, zwei mal holt er einfach nur kurz Luft und bläst dann um so stärker in dein Gesicht... hier eher in die Ohren. Nach drei selbst produzierten EP's, hat man entschieden, dass Lewis Johns (Rolo Tomassi, Funeral For A Friend) die Produktion übernehmen soll. Das finale Mastern übernahm dann Brad Boatright (Sunn o))), Converge). Es ergibt sich hieraus eine recht anspruchsvolle Mischung, die einen wegbläst und dennoch vor lauter Komplexität strotzt. Der Rhythmus ändert sich alle paar Tackte, dadurch bekommt ein Titel die unterschiedlichsten Klangfarben angedichtet, hier ist alles dabei, man wechselt zwischen Dissonanzen und tiefen, grollenden Harmonien mit einem Fingerschnippen. Die Produtkionsqualität ist allererste Sahne und lässt nirgends einen Wunsch offen. Dieser Sturm auf dein Trommelfell ist zwar nur eine halbe Stunde lang, du willst aber automatisch mehr und gibst Greyer Than You Remember noch einen Durchlauf... und noch einen... und noch einen. Es wird und wird nicht langweilig werden. Wenn dir die Musik nicht passen sollte, dann kann es sein, dass dein Musikgeschmack "eigentlich alles" nicht alles umfasst, denn hier gibt es Kunst auf die Hand (das Artwork ist wirklich gelungen) und ins Ohr und kein nerviges Autotune-Geklimper. Das ist alles echt, was die Band hier macht. Veröffentlicht wird das Album am 29.05. auf Holy Roar Records und verschiedensten Versionen, auf Bandcamp kann man sich Watching Films To Forget I Exist (das Video hierzu ist für Epileptiker eher ungeeignet) und Bones To Break schon mal anhören.

Anspieltipps: Greyer Than You Remember, Tower Mouth und ganz besonders

As Cold As The Rest
Das Intro des ganzen ist noch recht ruhig, es gibt gesprochenen Text. Nachdem klar ist, dass niemand die Antwort hat, wird losgescheppert, zwar nicht so chaotisch, wie bei den anderen neun Titeln, trotzdem drückt dieser Titel extremst gut.

6/6 Punkten (Fick die Henne, ist dieser Ritt geil!)

Employed To Reserve -
Greyer Than You Remember
(Quelle: Bandcamp.com)