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Dienstag, 19. September 2017

4. Nachschlag: Anna of the North - Lovers (PIAS)

Die Anna aus dem hohen Norden ist, entgegen der Vermutung, nicht allein. Bei dieser Band hat handelt es sich um ein Duo, bestehend aus der Norwegerin Anna Lotterud und dem Australier Brady Daniel-Smith. Und die beiden machen nicht erst seit gestern Musik, man ist seit der ersten Single von vor drei Jahren bis heute so weit gekommen, dass man einen Langspieler produzieren konnte.

Bereits die ersten Klänge von Lovers zeigen die Richtung vor, es geht hart gen Electro-Pop, mit einigen Abstechern in Richtung der 80er. Aufgrund der Konstellation beider Partner, merkt man die Einflüsse der beiden Musikbereiche, aus denen beide das Beste einbringen. Wer die Augen schließt, wähnt sich entweder irgendwo in Sommererinnerungen oder denkt gleich an Sportfilme aus einer Jahreszeit, in der die Menschen eher lieber drin sein wollen, im Warmen, anstatt auf einem Brett durch das weiße Gold (nein, nicht Salz) zu heizen. Natürlich wähnt man sich auch, einige Bekannte aus dem Genre, welches oben weiter aufgeführt ist, zu hören, das liegt vielleicht an dem Australier an Bord. Nicht umsonst hört man andere Mithörer sagen, dass man den Beat und die Synthie-Line aus dem Titel Someone irgendwo her kennen muss.

Die Tracklist ist auffällig, da bis auf Moving On und All I Want, alle Titel nur aus einem Wort bestehen. Vielleicht will man damit sagen, dass weniger mehr ist. Es geht natürlich um Liebe und andere Probleme (ist das überhaupt ein Problem?), die man so in der Jugend hat, anders kann man sich den Text des Titels Always nicht erklären. Denn hier singt die Anna, dass sie es satt hat, ständig verliebt zu sein und dennoch nur irgendwo im Hintergrund zu sein. Vielleicht sowas wie ein Mauerblümchen? Das Album erschien am 08.09. auf Different Recordings und wie ihr Mitleser vielleicht schon gemerkt habt, könnt ihr das Album aktuell vollständig auf Youtube streamen.

Anspieltipps: Moving On, Feels, Fire

5/6 Punkten (Passt auf wo ihr mit geschlossenen Augen hintanzt!)

Anna of the North - Lovers
(Quelle: Presskit von PIAS)
Anna und Brady könnt ihr auch Live sehen:

14.10. - Hamburg, Häkken
16.10. - Berlin, Auster Club
19.10. - Köln, Yuca

Donnerstag, 23. Januar 2014

Ver-Flixt Nr. 3: Versus You - Moving On

Die frühen 2000er, was für eine Zeit das war. Good Charlotte veröffentlichen „The Young And The Hopeless“ und feiern damit ihre Erfolge. The Offspring feiern ihren White Guy, der ziemlich fly sein soll, auf den Playstations dieser Welt läuft Tony Hawk virtuell zu Höchstleistungen auf und in den Kinos laufen jede Menge Apfelkuchen über die Leinwand.

Wozu das Geplänkel? Es gibt da so eine Band, aus einem der kleinsten Staaten Europas, die mit ihren Instrumenten und ihren Stimmen eben genau diese feine Textur aus Pop- und Skatepunk erschafft. Versus You heißt sie und kommt aus dem beschaulich kleinen Luxemburg. 2005 von den beiden Freunden Eric Rosenfeld (Gitarre und Gesang) und Giordano Bruno (Bass) gegründet, ist die Band mit der Zeit auf vier Mitglieder angewachsen, mit einigen kleinen Änderungen hier und da. An der zweiten Gitarre sitzt oder steht, je nach Umfeld, der jüngere Bruder von Giordano, Dario. Ein paar Trommler sind wohl auch ins Land gegangen, heute drischt Jerry Kirpach auf die Felle.
 

Nun steht ihr dritter Longplayer „Versus You“ in den Startlöchern und der hört sich mehr nach Kalifornien an, als nach Luxemburg. Es klingt nach den langen Sommerabenden mit Freunden, nach Skaten auf den Asphaltplätzen der Stadt und nach Sommer, also genau dem Gegenteil, was gerade vor der heimischen Haustür abgeht, die Menschen auf der Nordhalbkugel werden wissen, was hier gemeint ist. Auch wenn es alles glücklich klingt und nach Mitgröhlen förmlich schreit, so sind die Texte doch recht ernst und regen an vielen stellen zum Nachdenken an. Da geht es um Tabletten, 30 an der Zahl, die eigentlich nur ein paar Nebenwirkungen, die mit dem HI Virus einhergehen, bekämpfen, aber nicht den Virus selbst, wie in „30 Pills“. Es geht um den lauten und schnellen Lebensstil und um dünne, verwirrte Menschen, wie in „Skinny & Distracted“. 


Das alles wird anständig unter Hochdruck verpackt, so dass die Kopfhörer zittern und die Boxen hüpfen, mit so viel Energie schmettern die Instrumente über die Membrane. Der Mensch hinter dem Mischpult hat also seine Arbeit richtig gemacht. Nach dem dritten Durchlauf von „Versus You“ kann man einige Hooks mitsingen, oder wenn keiner da ist, auch mitgröhlen, denn dazu lädt die Schose ein. Und wer dann etwas Zeit zum Luftholen braucht, kann das bei „You Are My Friend“, der einzigen Ballade auf dem Album, gerne machen.

Die harten Fakten zeigen 30min auf der Uhr, auf zwölf Titel verteilt. Wie für Punksongs üblich, überschreitet keiner der Titel die 3min-Marke. Durch die leichte Zugänglichkeit jedoch, kann man die Platte auch gut und gerne den halben Tag laufen lassen, man wird weder genervt sein noch stört sie unangenehm. Veröffentlicht wird diese Zeitkap… das Album am 14.02.2014 auf Flix Records. Wer wissen möchte, was er denn da kaufen kann, darf sich die Single „Better Then Me“ gerne zu Gemüte führen. Diese erschien am 14.01.2014 auf Flix Records. Hier bekommt ihr noch zwei Titel mit auf den Weg, die gut und gerne als B-Seiten durchgehen können, sie stehen aber dem Album in nichts nach.
 





Wer also noch mal akustisch in die frühen 2000er reisen möchte, auf guten Skatepunk steht oder die alten Good Charlotte vermisst, der darf das Album kaufen. Alle anderen auch, denn das Album hat das gewisse Etwas für einen Klassiker. Also die abgeranzten Chucks aus dem Schuhregal geholt, das verstaubte Skatedeck aus Jugendtagen aus dem Keller gesucht und ab dafür… obwohl, bei dem Schnee.

6/6 Punkten. 


Versus You - Moving On
(Quelle: Promokit von Flix Records)