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Freitag, 10. Mai 2019

We Never Learned To Live - The Sleepwalk Transmission (Fleet Union)

Es gibt ja so Bands, die schießen gefühlt jedes Jahr ein Album auf den Markt. Manch Nachfolgewerk ist sogar brauchbar. In der Regel darf man so um die zwei Jahre brauchen, bis man einen neuen Langspieler auf den Markt bringt. Und dann gibt es Ausnahmen, wie die Deftones, Tool oder auch Korn. Die Band We Never Learned To Live aus Brighton kann hier jetzt auch eingereiht werden, denn zwischen dem ersten Album und The Sleepwalk Transmission liegen vier Jahre.

Schon bereits beim Opener Permafrost wird klar, dass es die nächsten 45 Minuten nicht gerade leicht verdaubare Kost geben wird. Denn hier werden alle Tasten der Klaviatur des Post-Hardcores und des Rocks gespielt. Und um den Zuhörer bei der Stange zu halten, bleibt man undurchschaubar. Mal wird einfach nur straight geradeaus gepeitscht, wie in Luma / Non Luma (hatten wir hier mal), und mal wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der dann voller Inbrunst gelöst wird. Man wartet förmlich auf einen infernalen Schrei, auf das drückende Schlagzeug, auf die offen gespielten, zerberstenden Gitarrenriffs und darauf, dass man in diesem aufbrausenden Meer aus Sound eintauchen kann.

Selbst textlich ist man gut bewaffnet: alles ist dystopisch, die Zukunft unsicher und es wird infrage gestellt, ob alles wirklich so rosig sein wird, wie es an vielen Ecken versprochen wird. Das einige Dystopien, die in der Vergangenheit angezettelt wurden, vielleicht schon Wirklichkeit sind, macht einem Angst. Aber diese fünf Jungs aus Brighton schaffen es, selbst im schlimmsten Sturm eine kleine, ruhige Insel der Sicherheit zu schaffen, wie im letzten Drittel von Human Antenna oder From The Sixth Floor.

Zusammengefasst sind die knapp 45 Minuten auf The Sleepwalk Transmission keine leichte Kost. Es ist ein anspruchsvolles Werk, was den Zuhörer immer wieder fordert aber auch belohnt, wenn er sich auf die wilde Reise einlässt. Veröffentlicht wird das Album am 10.05.2019 auf Through Love Records und kann auf Bandcamp gestreamt werden.

Anspieltipps: Owari, Android Anaesthethist, Luma / Non Luma

6/6 Punkten (Derbes Album, derbes Albumcover)

We Never Learned To Live -
The Sleewalk Transmission
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Mittwoch, 23. März 2016

Youtubisch Vol. 24

Erinnert sich noch jemand an die Silver Snakes? Die hatten wir hier mal im Review. Aktuell wurde bereits im Februar der Nachfolger Saboteur auf den Markt gebracht. Wer den Sound vom Vorgänger kannte, wird sich wundern, wenn er das Musikvideo zu "Glass" auf die Augen und Ohren bekommt.

Nicht nur das man am Anfang denkt, dass man es eher mit einer Industrial-Band wie den Nine Inch Nails zu hätte, nein, es zeichnet sich dadurch ein relativ finsteres, akustisches Klangfeld ab. Keine Sorgen, an die Gitarren wird immer noch gegriffen. Zwar ist der Drive vom Album davor etwas raus, dafür gibt man sich vertrackter und abstrakter, nicht mehr so straight forward, eher im Zickzack. Mit dem Gesang und einigen Zwischenparts kommt man dann auch noch locker an die Bands von Keenan ran, was will der Musikfan eigentlich mehr?

Silver Snakes - Glass (Offizielles Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)
Immer dieses Rumeiern. 

Montag, 7. Mai 2012

Bandcamptage Vol. 18

Die letzten Tage in München habe ich festgestellt, dass ich doch mal eine Band gefunden hatte, damals 2007 über myspace, die aus München kommt. Und warum ich nicht versucht habe, mit den Leuten in Kontakt zu treten. Denn mit Gordons Tsunami Week habe ich bereits schon mal ein paar Worte gewechselt. 2007 hatten sie schon eine EP hochgeladen, die man sich für Umme ziehen durfte. Ein paar Jahre später (?) kam nochmals eine EP, seitdem habe ich nicht weitergeforscht, bis auf Gestern. Und siehe da, diese Band gibt es noch, sie treten auch auf und haben sogar einen Bandcampaccount. Sie haben sogar ein Album namens We See The Reflection Of Ourselves In The Frames We Look At. Ihr Sound bewegt sich mit massiven Klangwänden zwischen Dredg, den Deftones und vielleicht auch ein wenig neben Tool.  Es gibt zwar keinen Gesang, was bei der Soundwand auch nicht nötig ist, dafür komplettiert eine E-Geige hier und da das ganze... Zimmer, wenn wir hier schon von Wänden reden. Die Musik bewegt sich also eher im Post-Rock, denn woanders, aber das ist auch gut so, und nebenbei, das Album darf man sich auch für Luft und Liebe laden.
Gordons Tsunami Week -
We See The Reflection Of Ourselves in The Frames We Look At