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Samstag, 21. Oktober 2017

Das 5. Add On Music: Dave Clarke - The Desecration Of Desire

Um eins vorweg zu nehmen: tanzbar ist dieses Album von Dave Clarke nur bedingt. Wer den Opener "Exquisite" zum ersten Mal hört, wird nicht an Danceparties denken. Es wirkt, als würden ganz alte Bekannte aus 1999 winken, man fühlt sich an den Soundtrack des Films Fight Club erinnert.

Alles beginnt schleppend langsam, dennoch "Exquisite", wie der erste Titel des Albums The Desecration Of Desire genannt werden will. Gezackte Waveformen zersägen das Trommelfell und werden von einem angezerrten Beat verfolgt, der ein herrlich schönes Nachgrollen erzeugt. Dabei werden reell aufgezeichnete Instrumente mit eben virtuellen Instrumenten und Gesang einiger Künstler wie Mark Lanegan oder Gazelle Twin vermengt. Diese Melange eignet sich eher zum konzentrierten Arbeiten oder Lesen, denn zum Tanzen. Durch langjährige Erfahrung des Musikers kommt der Sound nicht zu kurz, der Bass schiebt stets ordentlich mit Druck, die verwendeten Samples wirken nicht deplatziert und die eingefangenen Stimmen sind nicht aufgesetzt oder kitschig. Mit mehr als 55 Minuten Spielzeit, verteilt auf zehn Titel, kann man sich nicht beschweren, auch wenn das gesamte Werk keine einfache Kunst ist. Man findet immer wieder kleine Details und Klänge, die sich beim ersten Durchhören nicht einfach offenbart haben und entdeckt werden wollen. Da meint man etwas vom Paul Kalkbrenner zu hören, woanders wähnt man sich einen Soundschnippsel aus dem Soundtrack von eben so häufig genannten Film zu hören. Wenn du auf die ruhigen Tracks der Nine Inch Nails stehst oder eben den Soundtrack von "Fight Club" inhaliert hast, kannst du hier getrost zugreifen. Alle anderen, die vielleicht nicht ganz verstanden haben, dass es elektronische Musik mit künstlerischen Ansprüchen gibt, können sich hier eines Besseren belehren lassen. Erscheinen wird Album am 27.10. auf Skint Records, wo auch Sailor & I (hier im Blog) ihr aktuelles Album veröffentlicht haben.

Anspieltipps: I'm Not Afraid (feat. Anika), Dot Forty One (Mute), Exquisite

5/6 Punkten (Ich bin Jacks Medulla Oblongata.)

Dave Clarke - The Desecration Of Desire
(Quelle: Presskit von Add-On-Music)

Mittwoch, 23. März 2016

Youtubisch Vol. 24

Erinnert sich noch jemand an die Silver Snakes? Die hatten wir hier mal im Review. Aktuell wurde bereits im Februar der Nachfolger Saboteur auf den Markt gebracht. Wer den Sound vom Vorgänger kannte, wird sich wundern, wenn er das Musikvideo zu "Glass" auf die Augen und Ohren bekommt.

Nicht nur das man am Anfang denkt, dass man es eher mit einer Industrial-Band wie den Nine Inch Nails zu hätte, nein, es zeichnet sich dadurch ein relativ finsteres, akustisches Klangfeld ab. Keine Sorgen, an die Gitarren wird immer noch gegriffen. Zwar ist der Drive vom Album davor etwas raus, dafür gibt man sich vertrackter und abstrakter, nicht mehr so straight forward, eher im Zickzack. Mit dem Gesang und einigen Zwischenparts kommt man dann auch noch locker an die Bands von Keenan ran, was will der Musikfan eigentlich mehr?

Silver Snakes - Glass (Offizielles Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)
Immer dieses Rumeiern. 

Montag, 28. April 2014

3. Rosine der Resultpromotion: Wumpscut - Bulwark Bazooka


München, das ist die Stadt der Biere und wohl ein kleiner Hotspot im Süden der Republik, für dunkle Gestalten aller Art, die wohl manchmal eine kesse Sohle auf das Parkett legen wollen. Sonst würde man den langjährigen Erfolg von Wumpscut, oder wie er bürgerlich heißt: Rudolf Ratzinger, wohl schwer erklären können. Seine Karriere begann 1989 im Münchner Pipeline und scheint nicht enden zu wollen. Seit 1991 veröffentlicht er Alben und gründete dazu Beton Kopf Media, um sich in seiner eigenen Welt ausleben zu können, ohne das wer von außen ihm vorschreiben kann, wie was zu klingen hat. Viele Alben sind seither über das Label veröffentlicht worden, mal fast jährlich, mal findet man Pausen von bis zu 3 Jahren.

BulwarkBazooka, welches am 18.04.2014 auf Beton Kopf Media erschienen ist, steckt voller Samples aus Filmen und steckt voller kleiner, dunkler Geschichten. Den Klischeebayern, der Sonntags gerne in die Kirche geht, wird es nicht gefallen, dazu sind auch solche Titelnamen wie „Furunkel Lolita“ nicht geeignet. Dem soll es auch nicht gefallen, dazu ist Musik nicht beliebig genug und erfüllt auch keinerlei Radiotauglichkeit. Das Album steckt voller kleiner Spitzen, die böse aus der silbernen Scheibe heraus gucken. So zum Beispiel die Aufmachung des Covers und des Artworks, welches die Compact Disc umgibt. Alles spielt mit dem Thema des Nationalsozialismus, stellt ihn bloß und macht sich über ihn lustig. Musikalisch führt das soweit, dass man Samples in feinstem Wiener Schmäh um die Ohren gehauen bekommt, sobald man den Track „Vienna“ erreicht hat. Dabei geht es aber nicht um die Schönheit der Stadt, vielmehr geht es um den verrückten Österreicher, der die ganze Welt zw. 1939 und 1945 in den Abgrund stürzen wollte. Nicht umsonst heißt es in dem Titel „... der Junge macht mir Angst...“. Nichts desto trotz, ein harter Brocken. Das Album ist lang genug, nach mehr als 13 Jahren in der Musikwelt sollte man auch ein Ohr für einen guten Klang haben, anders lässt sich, wie bereits erwähnt, der Erfolg des Ratzingers nicht erklären. Der Adressat ist klar ausgemacht, das liegt nun mal am gewählten Stil. Die dunklen Gestalten, die die Nacht und das dunkle Dasein feiern, dürfen hier getrost zugreifen. Alle anderen werden diese Musik kaum verstehen, vielleicht auch nicht mögen, aber auch nicht jedem gefällt eine Helene Fischer oder ein Justin Bieber.

4/6 Punkten
 
Wumpscut - Bulwark Bazooka
(Quelle: Amazon.de)

Freitag, 7. Februar 2014

1. Rosine der Resultpromotion: Baal - Shurado

Wie bereits schon vor einiger Zeit erwähnt, wurde ich von Silke von Result Promotion angesprochen, bzw. bin ich mit meinem Blog und meiner E-Mailadresse irgendwie in deren Verteiler gelandet, wie auch immer ich das geschafft habe. Das kann durch aus für die Qualität meiner Schreibe stehen oder ich hatte einfach nur riesiges Grlück. Warum Rosinen? Mir ist nichts anderes eingefallen, zumindest nichts ohne Wortspielereien. Nun gut, jetzt erfahrt ihr etwas von einer Band aus dem fernen Japan. 


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Japan, das Land, in welchem der dritte Teil der Fast and Furious Reihe gedreht wurde, ist nicht erst seit Crossfaith oder Dir En Grey ein kleines Mekka für Metal der etwas anderen Art. Das mag mitunter an der Sprache liegen oder an der Musikhistorie des Landes. Die Band Baal macht da keine Ausnahme, hier gibt es Exotik an allen Enden. Man ist zu dritt, zwei Frauen und ein Mann, der dazu nicht wirklich aussieht, als käme er aus Japan. Nun gut, der Sound ist ebenfalls recht außergewöhnlich, denn hier treffen relativ viele bekannte aufeinander. Auf der einen Seite die bereits erwähnten Dir En Grey, aber genauso hört man Static-X oder auch Soulfly heraus, zumindest die alten Soulfly. Mal bollert es, die Gitarren sind recht tief gestimmt, und dann gibt es wieder eine volle Latte an elektronischen Trommeln und Keyboards. Die Geschwindigkeiten sind selbst innerhalb der Songs recht unterschiedlich, doch trotzdem kommt durch die verwendete Elektrik und auch durch den Gesang, der eher nach Appellen klingt, als nach Gesang, keine rechte Spannung auf. Es klingt eher wie ein einziges Stück, welches 37min misst. Das gibt einem weniger die Möglichkeit, so was wie einen Aha-Moment zu finden. Es gibt zwar ein paar Lichtblicke, wie in Inhuman Dimension, das Konstrukt ist nur leicht, wirkt aber durch den Spannungsbogen innerhalb es Titels recht interessant. Die Themen, die in den Titeln erscheinen, sind recht ernst, es geht um Genozid und um tote Sektoren. Sicher, keine einfachen Themen. Wenn ihr hören wollt, was die Platte so liefert, könnt ihr euch auf Soundcloud den Titel Purge geben.

Auf der Habenseite gibt es zehn Titel auf nicht mal 40min. Die Produktion passt in das moderne Hörgefüge, nichts wird verschluckt oder arg in den Vordergrund gehoben. Das Releasedatum ist der 11.02.2014 und die Plattenfirma hinter dem ganzen heißt Metropolis Records. Auf deren Bandcampseite kann man sich auch eine digitale Kopie besorgen, wenn man mag.



4/6 Punkten.

Baal - Shurado
(Quelle: Promopaket von Result Promotion)

Montag, 5. August 2013

Jamendosis Vol. 17

Erinnert ihr euch alle noch an Matrix? Mag sein, dass ihn einige nie verstanden haben und ihn auch nie verstehen werden. Ich gehöre zu dem Teil, der den Film verstanden hat und ihn dazu auch noch genial findet. Ihr wisst ja, die visuellen Effekte waren damals ein Novum und haben es sogar in Computerspiele wie Max Payne geschafft (das hab ich auch ewig gespielt). 

Zurück zu Matrix oder eher zum Soundtrack. Denn der sprach mich damals irgendwie an, auch wenn er recht gut mit elektronischer Musik bestückt ist, so gibt es dennoch an vielen Ecken und Kanten Rock'n'Roll auf die Ohren... oder doch eher Industrial? Die Band Dope Stars Inc. aus Rom, Italien vereint genau das, was man auf dem Matrix-Soundtrack gefunden hat. Auf dem Album Ultrawired gibt es einen Querschnitt aus Cyberpunk, Industrial und ein wenig Chiptune, wenn man genau hinhört, erkennt man Marilyn Manson, Nine Inch Nails, The Prodigy, Static-X und Deathstars. Also doch recht dunkel, sowie auch das Musikvideo zum Opener Better Not To Joke.


Ich kann mir sogar vorstellen, dass es hier und da ein paar Moshpits geben wird, wenn nicht sogar ein paar Wall Of Deaths. Und wie auf Jamendo typisch, läuft die Musik unter Creative Commons und ist kostenlos für die heimischen Festplatten, mp3-Player und wo man das sonst noch draufladen kann. 

  

Und das ich hier nur vom ersten Teil der Matrix-Trilogie spreche, ist hier jedem klar, oder?

Mittwoch, 20. Juni 2012

Jamendosis Vol. 8

Ihr erinnert euch noch an meine Ode an die Nine Inch Nails? Die Band "Fresh Body Shop" aus Frankreich ist vom Sound so nah an Reznors Musik, dass man fast denken könnte, dass es sich hier um heimliches Album oder um Seitenprojekt handelt. Der Sound bleibt diesem ganzen Gebilde eigentlich zumeist treu. Der Sänger schafft es sogar, so wie Reznor zu klingen, was dem Sound, der hier durch die Boxen wabert, um so mehr unter die Arme greift und einem das Gefühl gibt, eine NIN-Platte in den Händen zu halten, obwohl Spacecat da ein wenig aus der Reihe tanzt und einen ganz eigenen Sound hat. Das ist hier aber weniger schlimm. Das Album "Tasteless" liegt auf Jamendo. Da die ja bekanntlicher Weise unter CC-Lizenz agieren, darf man sich das sehr gute Album für 0Cent laden, ohne schlechtes Gewissen. Dafür hat man dann eigentlich auch keine Platte/CD in der Hand sondern eher noch ein paar mehr mp3's auf der Festplatte. 

Donnerstag, 24. Mai 2012

Mal was anderes die 7te

Heute gibt hier wieder etwas aus der Reznor-Schmiede und zwar von seinem Seitenprojekt "How To Destroy Angels". Auf der gleichnamigen Internetseite, gibt es ihre EP mit 6 Titeln, nach Angabe der eigenen E-Mail-Adresse diese EP für 0Cent. Auch wenn das alles nur 6 Titel sind, ist es dennoch hochqualitative Musik, die nach den Nine Inch Nails klingt, aber auch nach Portishead und "Fur Lined" läd sogar zum Tanzen ein. Was will man mehr? Ich hab die EP schon seit eine Weiler und mag sie immer noch. 


How To Destroy Angels - EP

Mittwoch, 23. Mai 2012

Mal was anderes die 6te

Kennt ihr eigentlich die Nine Inch Nails? Diese Elektro-Rock-Triphop-Goth-Indsutrial... Band? Mir kamen die damals mit ihrem Titel Starsuckers Inc. in die Quere, da der Durstige Fred von Limp Bizkit im Video erschien (man warf Torten auf einige Papteller mit Fotos drauf) und darauf den Herrn Reznor im Titel Hot Dog einarbeitete. Ich habe mich natürlich gewundert, wer das ist, damals, als ich noch jung war. 




Nunja, die Nails gibts ja nun schon seit mehr als 2 Jahrzehnten und haben so einige Alben veröffentlicht. Irgendwann ging Trent Reznor das ganze Gehabe mit der Plattenfirma zu weit und kam auf die wahnwitzige Idee, das Album The Ghosts I - IV unter CC-Lizenz zu veröffentlichen. Denn 2007 passte ihm die Kooperation mit der Universal Group nicht mehr und man plante von nun an, unabhängig zu sein. Das coole an den Ghosts I - IV  ist, dass sie in unterschiedlichsten Versionen ausgeliefert wurde, in unterschiedlichsten Paketformaten. Das teuerste (mit Artbooks, DVD's und anderem Merch.) kam um die 300$, war streng limitiert und war binnen weniger als 30h ausverkauft. Somit waren die Produktionskosten schon gedeckt, ohne das vorher eine Plattenfirma zugegriffen hat. Es gibt sogar eine 15 minütige Fallstudie davon, welche ich bei der Veröffentlichung faszinierend fand. Achja, und Ghosts - I darf man sich auch für Umme laden, sowie den Rest, wegen CC und so.


Nun aber zum Album The Slip, welches man sich auch für Umme ziehen darf, nach der Eingabe seiner E-Mail-Adresse. Die Ghosts waren ja eher ein Konzeptwerk, innerhalb von 10 Wochen erstellt, ohne Gesang. The Slip hingegen wirkt wie ein normales Nine Inch Nails Werk. Dieses gefällt mir jedoch so gut, dass ich es schon öfters hab durch die Kopfhörer und Lautsprecher hab rauschen lassen. 999,999 ist nur das Intro und spiegelt nicht das ganze Album wieder. Es 1,000,000 gibt einem was auf die Mütze, wobei der Letting You nochmal einen gang mehr zulegt. Durchweg ist das Album sehr gut und langweilt nicht an irgendeiner Stelle. Es läd hier und da sogar zum Tanzen und Mitsingen ein. Mein Lieblingstitel ist Echoplex. Aber das ist wieder nur meine subjektive Meinung. Zu diesem Album gibt es sogar einen Livemitschnit zum Download. Hier hat Trent Reznor viele Leute aufgerufen, dass gesamelte HD-Material zu laden und zu modifizieren und ihm zuzuschicken. Daraus entstand die DVD Lights In The Sky, welche man in verschiedensten Formaten und auch von verschiedenen Quellen laden darf bzw. kann man sich das sogar auf Youtube angucken.

Und dabei wollte ich eigentlich nur über "The Slip" schreiben. 

Nine Inch Nails - The Slip