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Sonntag, 10. Juni 2018

Youtubisch Vol. 32

Sicher kennt der ein oder andere unter euch dieses Gefühl, wenn Töne, Lieder, Gerüche oder Geschmäcker einen an Früher erinnern, auch wenn es was völlig neues ist? Chino Moreno, Sänger der Deftones und mitwirkend bei Team Sleep und anderen Seitenprojekten (man macht momentan auch in Bier), hat für den Film Dark Nights: Metal einen Song aufgenommen. Schon bei den ersten Klängen merkt man, welche Schuhe sich der Mann hier morgens angezogen hat um "Brief Exchange" zu schreiben und aufzunehmen. Wer hier nicht an Around The Fur, White Pony und vielleicht noch an Deftones (das Album) denken muss, kennt die Band noch nicht wirklich. Dennoch, der Sound, das Gefüge, der Spannungsbogen, das Spiel zwischen dem Bass und der Stimme, mit der Gitarre im Hintergrund, lässt einen Aufhören. Man wird das Gefühl nicht los, dass man einen verschollenen Track aus dem Jahre 2000 auf den Ohren hat, wo man Wes Borland mal kurz die Gitarre bedienen durfte. Es klingt, man möge mir hier meine Wortwahl entschuldigen, geil. Einfach so. Es macht spontan Spaß, den Track zu hören, nicht wie sonst bei den Alben, dass man die erst verstehen musste. Es kann daran liegen, dass man White Pony und Deftones kennt und den Sound aus dieser Ära mag und den Song deswegen anhimmelt. Oder ist der Track eben doch einfach zugänglich? Es bleibt auf jeden Fall im Kopf hängen.

Chino Moreno - Brief Exchange (Stream)
(Quelle: Youtube.com)

Zur Zeit arbeitet die Band an neuen Titeln für den Nachfolger von Gore. Die Frage stellt sich, wie bei fast jedem Album dieser Band, in welche Richtung es nun gehen wird.

Freitag, 22. April 2016

Neues aus dem CD-Regal, Ausgabe 5: Deftones - Gore

Ein Deftones-Album ist nicht immer einfach, weder für die Band noch für den Zuhörer. Seit dem weißen Pony weiß man, dass man dieses eigentlich nicht mehr toppen kann, zwischendurch gab es auch noch ein paar persönliche Probleme, sei es mit Rauschmitteln oder auch untereinander. Für den Zuhörer erschließen sich die Alben auch nicht immer sofort, es sei denn man ist der absolute Fanboy oder ein Fangirl, aber das ist nur eine wage These.

Der mediale Hype um diese Band scheint aber auch nicht abzureißen, weil man eben weiß, was für eine Qualität die Deftones mit jedem neuen Langspieler an den Tag legen, auch wenn es die Band vielleicht nicht so wahrhaben mag. War Koi No Yokan noch recht drückend produziert, gibt es auf Gore mehr freiräume und auch einen Blick über die Schulter in die Vergangenheit der Rockmusik, in dem man, wie in Doomed User, neben den Achtsaitern mal eben einen Gitarrenpart in den Vers packt, als sei man in den Achtzigern gelandet. Das könnte auch an den Vorbildern von Chino Moreno liegen, ihr wisst schon, dem Sänger der Band. Wurde man auf dem Vorgänger gleich richtig fett überrollt, winkt einem Gore mit Prayers/Triangles erstmal lieb zu und lädt zum genauen hinhören ein. Wie bereits erwähnt, dass ist hier keine leichte kost, sondern Haute Cuisine, etwas für den Musikgenießer, der sich auch einfach mal so hinsetzt oder legt und bewusst der Musik lauscht, feine Nuancen wahrnimmt und sich vielleicht auch darüber freut. Dennoch wissen die Bandmitglieder, wo der Hammer hängt und können teilweise richtig derbe austeilen, wie in Gore, auch wenn der Titel zu Beginn recht langsam anrollt, die Wut in der Chinos Stimme, als wären die letzten sechzehn Jahre nie gewesen. Allein diese Konstanz ist es wert, sich nicht nur von einer, sondern von mehreren Seiten zu nähern, zumal der fast eigenwillige Sound, dem keine Beschreibung so recht passen will, hängen bleibt. Man kann irgendeinen Titel der Band anwerfen, außer vielleicht von Adrenalin, man wird diesen Sound immer wieder erkennen. Das Rezept für genau eben diesen einzigartigen Soundteppich werden alle Mitglieder sicher mit ins Grab nehmen, akut mag einem aber auch keine Band einfallen, die einen ähnlichen Sound hat. Ob es am Gesang liegt? An der Atmosphäre aus den Instrumenten, analog wie digital, gemischt mit dem vokalen Einsatz, der zwischen zwischen himmlischen Klängen bis hin zum infernalen Biest alles abdeckt? Aber man wird den Gedanken auch nicht los, dass man zu diesem Album, so wie auch zu all den anderen Alben, außer Adrenalin, Sex haben soll, mit verschiedenen Rhythmen und unterschiedlicher Härte. Was die Deftones wohl selbst von dieser hier aufgestellten These halten würden? Wer weiß.

Die Produktion ist, wie auch sonst, über alle Zweifel erhaben, auch wenn man wohl einen zweiten Mix bestellt hatte, weil der erste der Band überhaupt nicht gefallen hätte, deswegen soll sich das VÖ-Datum auch auf den 08.04.2016 verschoben haben. Ursprünglich war der Plan, das Ding im letzten Jahr auf den Markt zu hieven. Ob es vielleicht auch mit den Anschlägen im Bataclan zu hat, das wissen nur die fünf Mannen.

Anspieltipps: (mal davon abgesehen, dass man dieses Album am Stück hören sollte)

Doomed User: Hier geht es mit Brechstange in Form eines Achtsaiters fett voran, gepaart mit Chinos infernalem Gesang geht gen achtziger, ihr wisst schon, dieser verrückte Gitarrenpart in den Versen. Hier zeigt sich, dass die Deftones auch noch hart können.

Hearts and Wires: Das Intro wirkt zwar recht lang, man wird von Gitarren, Bass und Synthesizer getragen, bis der Bass und Stephens Gitarre um die Wetter drücken, während im Hintergrund die Stimme von Chino wirkt. Atomsphärisch ist dieser Titel sehr dicht bepackt.

Rubicon: Von einem Schlagzeug wird man hier direkt ins Meer der Unruhe geworfen und Chino brüllt dir erstmal ins Gesicht, bevor er dich zum Sitzen auffordert, während im Hintergrund Gittare und Bass wütend wettern. Die Auflösung des Knoten um Refrain weiß einen glücklich zu stimmen.

6/6 Punkten (Wo kommen denn jetzt bitte die pinken Federn her?)

Deftones - Gore
(Quelle: deftones.com)


Wer auf die Flamingos steht, sollte sich diese Daten merken:
03.06.16 London (UK), The SSE Wembley Arena
04.06.16 Mendig, Rock am Ring
05.06.16 Nürnberg, Rock im Park
07.06.16 Milan (IT), Trezzo Sull'adda Live Club
08.06.16 Interlaken (CH), Greenfield Festival
10.06.16 Paris (F), Download Festival Paris
11.06.16 Derby (UK), Download Festival
12.06.16 Nickelsdorf (AT), Nova Rock 2016
14.06.16 Köln, Palladium
15.06.16 Berlin, Columbhiahalle
17.06.16 Aarhus C (DK), Northside Festival
18.06.16 Reykjavik (ISL), Secrete Solstice 2016

Donnerstag, 22. November 2012

Scene 2 Act Part 18: Deftones - Koi No Yokan

Deftones - Koi No Yokan
(Quelle: Wikipedia)
Da ist es also, das neue Werk der Band aus Sacramento. Das zweite Album mit Sergio Vega am Low End. Seit dem Unfall von Chi Cheng sind die Tones um einiges härter geworden und können seitdem auch schneller Alben fertigen, als gewohnt. Ob das nun daran liegen könnte, dass man die Produktionskosten an die Plattenfirma zurückzahlen muss, so wie es Chino Moreno in einem Interview äußerte, sei mal dahingestellt. Man hat nicht mal eine Promoversion an die verschiedenen Agenturen sowie Fanzines gegeben, da „Diamond Eyes“ bereits geraume Zeit vor offiziellem Release im Internet zu finden war. Nur „Leathers“ und „Tempest“ gab es auf der Cloud zu hören. Auch die Tatsache, dass die Deftones von sich behaupten, dass sie keine Rockstars mehr würden, ist eine komische Aussage, wie ich finde, derer, die seit 1988 als Band fungieren und einen Sound definieren, den ich einzigartig und gereift nennen möchte. Gewandelt haben sie sich. Galten sie doch zu Beginn ihrer Karriere als Nu-Metall-Hoffnung, haben sie mit Around The Fur und schließlich mit White Pony ganz andere Qualitäten an den Tag gelegt, und schon waren sie aus der Nu-Metall-Schublade entsprungen.

„Koi No Yokan“, das ist Japanisch und soll soviel heißen wie eine Liebesvorahnung. Sowas wie Liebe auf den ersten Blick vielleicht? Wer das Album in den CD-Player legt oder auf dem mp3-Player zum ersten Mal abspielt, wird gleich mit einem Gewitter dermaßen überrascht, dass einem ein kalter, wohliger Schauer überläuft. Vielleicht das Gefühl, was man als Liebe auf den ersten Blick beschreiben könnte. Wie bereits erwähnt, sind die Deftones nun eine Spur härter, ohne aber ihre Atmosphäre  zu verlieren, was eine für mich immer noch unglaubliche Leistung darstellt. Was auffällt, dass die Gitarren von Album zu Album immer tiefer gestimmt sind. War das Meisterwerk „White Pony“ noch in Drop-C, rutscht das aktuelle Album mal eine ganze Oktave tiefer, im Bezug zum Standard-E-Tuning. Den 8-Saitern sei es gedankt. Und die werden auf einigen Titeln, wie „Poltergeist“, „Gauze“ oder „Goon Squad“, voll ausgenutzt, was die Tiefe angeht. Diese Titel wirken an einigen Stellen bretthart, man meint kaum atmen zu können, wenn man eine ausreichende Lautstärke auf die Kopfhörer legt. Ob das vielleicht auch am Produzenten liegen könnte? Der hat es geschafft, so viel Druck auf die Drums zu bringen, wie kein zweiter Produzent davor, Terry Date in allen Ehren. Das gesamte Album läuft Titel für Titel ineinander über, ich empfehle einen mp3-Player oder ein Abspielprogramm auf dem Rechner, der sowas beherrscht. Somit wirkt es wie ein Wechselbad zwischen schwerelosem Soundgewand und harten Riff-Gewittern wie ein Film oder Trip, aus dem man nicht auszusteigen wagt. Und man merkt kaum, wo der Traum endet oder anfängt, außer man schaut explizit auf das Wiedergabegerät. Das macht natürlich auch das wiederholte Abspielen des Albums zum Kinderspiel.

 
Anspieltipps:
Um dies zu entscheiden, muss man ja was ausgrenzen, was mir bei diesem Album sehr schwer gefallen ist.

Swerve City: Der erste Titel, der gleich mit Gitarren loslegt, ohne Vorwarnung. Man wird gleich direkt überfallen. Klingt nach einer stürmischen Liebesnacht. Man beherrscht hier den Wechsel zwischen Sturm und Schweben, wie aus dem „FF“. Man geht ja auch sofort über in „Romantic Dreams“

Leathers: Das erste Lebenszeichen des neuen Albums, was überall bei mir auf Facebook die Runde machte. Dieser Titel beschreibt einfach den Stil der Deftones am besten.

Poltergeist: Beginnt mit einem digitalen Klatschen, bis einem die Gitarre einem ins Gesicht „klatscht“. Die Gitarre ist hier sehr tief gestimmt. Hier gibt es wieder den großen Brückenschlag zwischen harten Riffs und einem Soundgewand, welches einem den Atem raubt.


Gauze: Hier beginnt man wieder mit einem Tritt ins Gesäß um einen dann wieder langsam aufzuhelfen. Brachial tiefe Gitarren und dann wieder ein himmlisch hohes Keyboard und Chinos Gesang. Schizophren.

Goon Squad: Der Titel, der einem jeden erdenklichen Gedanken an einen Atemzug nimmt, nachdem er sich leise an einen angeschlichen hat. Die Gitarren drücken von allen Seiten, Glückseeligkeit stellt sich ein. Ich will mehr.

Und fall ihr mir das nicht alles glauben mögt, hab ich hier unten den Stream der Visions eingefügt. Hier liegt das ganze Album einfach mal so rum, am Stück.


 

Sonntag, 23. September 2012

Youtubisch Vol. 9

Heute gibts mal wieder etwas aus meiner kleinen Musikhistorie, obwohl ich nicht weiß, in wie fern ich da genauer drauf eingehen soll, zum Beispiel mit der Abarbeitung der gesamten Diskographie, schreibt mir.


Es geht um die Deftones, einer Band die ich 2002 kennen gelernt hatte, durch das Musikvideo "Digital Bath". Tja, seit dem Kaufe ich mir eigentlich jede CD von denen.
Vor kurzem wurde ein Titel veröffentlicht, der zum neuen Album "Koi No Yokan" gehören wird, welches ich mit ganz viel Glück, Daumendrücken und unzähligen versenkten 1cent-Stücken in sämtlichen Wunschbrunnen dieser Stadt, für Rezensionszwecke über Scene2Act bekomme. 



Deftones Digital Bath from Roman on Vimeo.

Der Sound des Tracks "Leathers" ist gewohnt Deftones. Aber, das wundert und begeistert mich immer wieder bei dieser Band, dass das alles nie langweilig wird. Bei dem Titel hab ich mich nach dem Intro direkt erschrocken.
Das gute hierbei: auf der Homepage der Band kann man sich genau diesen Titel kostenlos laden. Also, was hält euch dann noch?