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Donnerstag, 6. April 2023

Konzertbericht: Fettes Brot - Is History - Abschiedstour (04.04.2023 Gladhouse, Cottbus)

Die Fetten Brote aus Hamburg verkrümeln sich, aber nicht ohne vorher nochmal ordentlich Krach zu machen. Zu allem Erstaunen war der Tourauftakt eine Pop-Up Show im Gladhouse in Cottbus. Die Karten seien wohl innerhalb kürzester Zeit vergriffen gewesen, was wohl für den Erfolg des Trios spricht. 

Vor Ort angekommen, sah man erstaunlicher Weise ein bunt gemischtes Publikum. Der Altersdurchschnitt war irgendwas in den 30ern, Eltern haben Ihre Kinder mitgebracht, Schulfreunde trafen sich nach fast zwei Jahrzehnten wieder und das Who is Who der Stadt war ebenso am Start.


Fettes Brot on Stage im Gladhouse, Cottbus
(Quelle: eigenes Bildmaterial)


Wie das bei alten Leuten so ist, muss alles pünktlich anfangen, so auch bei den Broten. Punkt 20:00 betraten die Papas die Bühne und die ersten Klänge von Jein schallten durch die Boxen. Zwischen den Tracks gab es immer wieder kleine Geschichten und Anekdoten, so nach dem Motto: "Wisst ihr noch, damals, als....?" Nach mehr als drei Jahrzehnten als Band hat man viele Geschichten zu erzählen, die Zeit scheint die Männer aber verschont zu haben. 


Brot182? Die Brote legen eben noch selbst die Hand an.
(Quelle: eigenes Bildmaterial)


Die Halle sang jede Strophe mit, die 700 Menschen waren eine einzelne Masse, die durch die Halle sprang, tanzte und zappelte. Am Rand standen die ruhigeren Gemüter und genossen das Spektakel. 

Einzig der Mittelpart schleppte sich etwas. Es gab ruhigere Songs und die Band ließ sich Instrumente auf die Bühne stellen, die Musiker im Background hatten somit eine kurze Verschnaufpause. Zwischendrin wurden immer wieder mal Songs gewünscht, man hielt sich aber an sein Programm. 


Was macht der Sänger von Disturbed da?
(Quelle: eigenes Bildmaterial)


Gegen Ende holte die Band ihre Kracher aus dem Ofen und die ganze Halle tobte. Mit den schwulen Mädchen riss man alles ab und jeden mit. Und dann, nach etwas über zwei Stunden des Spektakels, des Schwitzens, Gröhlens, Tanzenz und Singens, war alles aus. Die drei aus dem hohen Norden verneigten sich und sagten tschüss. So, wie man es im Norden eben macht.

Wenn ihr den Broten noch einmal die letzte Ehre erweisen wollt, für folgende Städte gibt es noch Karten:

08.04.2023 Bremen - ÖVB Arena
09.04.2023 Frankfurt - Festhalle
10.04.2023 Leipzig - Quaterback Arena
26.04.2023 CH-Zürich - The Hall
27.04.2023 Köln - Lanxess Arena
01.05.2023 München - Zenith
02.05.2023 Stuttgart - Porsche Arena
04.05.2023 Hannover - ZAG Arena
06.05.2023 Kiel - Wunderino Arena

Samstag, 28. September 2019

Konzertbericht: Thees Uhlmann (26.09.19. Gladhouse, Cottbus)

Wenn Thees Uhlmann ruft, nehmen viele einen weiten Weg auf sich, so auch am 26.09. in Cottbus. An den Straßenrändern und auf den Parkplätzen der näheren Umgebung standen gar Autos mit Nummernschildern aus sächsischen Landkreisen. Dementsprechend voll war auch das Gladhouse, auch wenn es nicht ganz ausverkauft war.


Alle Gäste waren relativ entspannt, es gab kein großes Gedränge und jeder hatte ein Lächeln auf den Lippen. Der Altersdurchschnitt schien auch etwas höher zu sein, anscheinend waren viele der Besucher Fans der Band Tomte und waren deswegen bei Thees. Der kam Punkt 20:30 auf die Bühne und begrüßte die Meute mit einem netten "Moin". Die Menge tobte und die Band legte direkt los.


Thees Uhlmann (Mitte) und Band
(Quelle: eigenes Bildmaterial) 

Zwischen den einzelnen Titeln wurde Thees mal eine Gitarre gereicht oder gab sie wieder ab. Er erzählte aber auch viele Geschichten zu fast jedem Titel und hatte immer wieder einen Spruch auf Lager. "Mehr Depeche Mode war nie im Deutschrock" oder "Kernkraft Thees Uhlmann trifft auf Energie Cottbus". Auch wenn er den zweiten Satz wohl nicht hätte bringen sollen, zumindest erwähnte er das quasi im selben Atemzug. Man erfuhr auch, wie er zu den Toten Hosen steht, was für E-Mails er von Fans bekommt, wie seine Einstellung zur Politik ist und bezieht Position. Das kam positiv an, es wurde einfach nicht langweilig.

Viel Atmosphäre durch viel Licht.
(Quelle: eigenes Bildmaterial)

Während der Songs, wenn er mal nicht gesungen hat, war Thees wie ein Duracell-Hase. Er hüpfte, tanzte wild auf der viel zu engen Bühne und begann natürlich zu schwitzen. Diese Energie und die Lebensfreude übertrug sich zu hundert Prozent auf alle Besucher. Jeder tanzte auf seine eigene Weise und keiner mobbte den anderen deswegen. Und es wurde natürlich wärmer im Konzertsaal. Man spielte Titel aus allen Epochen des Künstlers, auch ein Track von Tomte wurde zum besten gegeben.

Nach knapp 90 Minuten stimmte die Band und Thees die Single Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf an. Nachdem die Truppe die Bühne verlassen hatte, war das Publikum im Rausch und summte den Hintergrundgesang des Liedes ewig weiter, bis Thees in einem neuen T-Shirt auf die Bühne kam. Er selbst sagte, dass das seit 25 Jahren Bühnengeschichte selbst für ihn ein Novum sei. Man gab als Zugabe noch zwei Songs zum besten und verabschiedete sich dann gebührend. Jeder war zufrieden, auch wenn die zwei Stunden Spielzeit wie im Fluge vergingen.

Sonntag, 17. Juni 2018

Konzertbericht: Laut gegen Nazis (15.06.2018)

Zum zehnten Mal gibt es Laut gegen Nazis auf dem Campus der BTU-Cottbus. Dieses Jahr gab es ein interessantes Line-Up, welches die Jahre zuvor schon in den Schatten stellt.

Als erstes durften die Leoniden, die hatten wir hier schon mal, auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Jeder steht in Jogginghose auf der Bühne, die Show ist zugegebenermaßen auch sportlich, schaut man sich den Gitarristen an. Die Performance ist gut für die erste Band, man hat sogar Bock auf nen Rave und dreht Kreise mit dem Publikum in einem Cirlce Pit.

Leoniden als Vor- und Sportgruppe
(Quelle: Selbst geschossen)

Nach dem Stage Over war die Bühne relativ leer, nur ein Mischpult mit dem obligatorischen MacBook schmückte die Bretter. Der nächste Act des Abends war Afrob, der nach dem Motto "Bass, Bässer, am Bässten" erstmal ordentlich die Brustkörbe der Zuschauer massierte. Irgendwann hatte der Mischer dann wohl ein Einsehen und regelte den Bass herunter. Der Künstler brachte aktuelle Werke wie auch seine alten Glanzstücke mit und wirkte zwischendurch sogar komödiantisch. Leider bremste der mit Reggae die Masse etwas aus, was schade ist, vielleicht aber zu seinem Konzept dazugehört.

Afrob zwischen alten und neuen Tracks
(Quelle: Selbst geschossen)

Leider hat man, trotz mehrjähriger Erfahrung immer noch kein schlüssiges und zufriedenstellendes Konzept für die Toiletten, trotzdem es mehrere Lehrgebäude gibt, nutzte man nur die eines einzigen. Könnte man wohl nochmal überdenken. 

Zugezogen Maskulin sind die letzten, die vor dem Mainact auf die Bühne dürfen, beschallen den gesamten Campus, auch wenn nicht die ganze Menge vor der Bühne steht. Es gibt die ersten Gäste, die von der Security vom Gelände befördert werden, einige torkeln schon durch die Gegend.

Und dann war es soweit, die Band, auf die jeder gewartet hat, alles steht dicht an dicht vor der Bühne und die Beatsteaks betreten eben diese und reißen die Menge an sich. Jeder kann hier mindestens einen Titel mitgröhlen, auch wenn es schon spät ist, ist die Band gut drauf und lässt die Meute tanzen. Alle Hits werden gespielt und man gibt sogar zwei Titel als Zugabe.

Nein, das ist nicht Fred Durst, sondern Arnim.
(Quelle: Selbst geschossen)

Der Abend war mehr als gelungen und dafür, dass der Eintritt frei war, bekam man richtig was geboten. Auch die Fress- und Getränkestände waren okay. Also, seid laut gegen Nazis und feiert nächstes Jahr einfach selber mit.

Donnerstag, 4. Januar 2018

Teil 3 des Interviews mit Kid Dad vom 12.12.2017

Im letzten Teil frage ich, wie immer eigentlich, ein paar einfache Dinge, der Stimmung halber. Dennoch wurde es tiefgründiger. Im Vorherigen Teil ging es schon tiefgründig her, als wir über die Musikindustrie, Spotify und qualmende CD-Player gesprochen. Wer mehr erfahren möchte, muss einfach nur hier klicken.

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Am Ende jedes Interviews frage ich immer ein paar Randomsachen, um die Stimmung etwas zu lockern. Was war bisher euer kuriosestes Tourerlebnis? Sowas, woran ihr euch noch in fünfzehn Jahre erinnern werdet.

Max: Auf unserer ersten Tour waren wir mit einem PKW und einem Anhänger unterwegs. Der PKW durfte mit dem Anhänger nur 80km/h fahren.

Marius: Der PKW ist in diesem Gespann aber 130 gefahren.

Max: Wir sind auf jeden Fall durch Bayern gefahren und da war vor uns ein Auto mit dem Hinweis, dass wir ihm doch folgen sollen... leider nicht auf Instagram. Da gab es dann 230€ Strafe plus Punkte und einem Monat Fahrverbot.

Marius: Das ist unser erstes Tourjahr, deswegen haben wir wahrscheinlich auch noch nicht so viel zu erzählen.

Martin: Wir waren schon viel auf Tour, aber abgesehen, dass wir ab und an ein bisschen zu spät kommen, ist noch nicht so viel schief gegangen.

Immer drei gegen einen, egal wie. Kid Dad aus Paderborn.

Also ist auf dem Weg hier her alles gut gegangen und seid rechtzeitig angekommen?

Alle unisono: Viel zu früh.

Mögt ihr eher Katzen oder Hunde?

Marius, Martin und Michael: Hunde

Max: Katzen.

Martin: Max, du bist raus. Aber das ist meistens so, dass das Verhältnis bei drei zu eins liegt.

Marius: Das stimmt, dass ist das Kurioseste bei uns in der Band.

Martin: Das ist immer so. Egal worum es geht, einer hat immer eine andere Meinung als die anderen drei.

Okay. Singt ihr unter der Dusche?

Alle außer Michael: Ja

Und was gibt es dann zu hören? Arien oder von allem etwas?

Martin: In der Regel, das was ich beim Duschen höre. Wenn ich irgendwie Musik an habe, dann singe ich da mit.

Marius (singt): Rain drops are falling on my head.

Max: Ich habe letztens YMCA unter der Dusche gesungen.

Marius beginnt zu singen und alle stimmen ein: And shower to the left, and shower to the right, and don't forget the willy.

Dry the willy to the beat.

Welches Relikt der Vergangenheit hättet ihr gerne miterlebt?

Michael: Michael Jackson

Marius: Die Besiedlung Amerikas.

Das ist schon ganz schön weit weg.

Marius: Ja danke. Oder den letzten Ausbruch des Yellowstone. Auf jeden Fall die Besiedlung Amerikas, weil es mich unheimlich interessiert, wer zuerst da war. Vor allem auch, wie die da hin gekommen sind.

Martin: Ich hätte gerne in einer Blase, in der mir nicht passieren kann, Deutschland zur Zeit des zweitens Weltkriegs miterlebt.

Warum jetzt gerade diese Zeit?

Martin: Weil ich es sehr interessant finde. Diese Zeit und den ganzen Nazischeiß, das finde ich recht interessant. Du willst halt in dieser Zeit nicht gelebt haben, aber es ist wirklich interessant, wenn Leute, die in dieser Zeit gelebt haben, davon erzählen.

Marius: Oder die Zeit, wo das Feuer erfunden wurde. Das erste Feuer, vom Menschen.

Max: Bei mir wäre es 1989, der Fall der Mauer. Was muss das für eine geile Stimmung für die Leute aus dem Osten gewesen sein?

Ich habe es so erlebt: Meine Mutter hat mir einen Pullover angezogen, es lag kein Schnee, dennoch starteten Silvesterraketen in den Himmel.

Marius: Du warst am Start?

Ich war fünf Jahre alt.

Max: Ich stelle es mir geil vor. Wenn du jahrelang von oben gesagt bekommst, dass das der Klassenfeind ist und du von dem ja nichts kaufen sollst und deine Freunde sagen, dass das der geilste Shit auf der anderen Seite ist. Und dann geht auf einmal dieses Tor auf und du kannst rüber ohne, dass dich jemand abknallt. Das hätte ich gerne mitbekommen, so wie auch die Massenproteste, wo die die Mauer einreißen.

Martin: Ich wäre gern dabei gewesen, als „Mans Not Hot“  produziert wurde.

Wer?

Michael: Das ist ein virales Video von Big Shaq.

Marius: Der singt immer komisch.

Michael: Ich hab den Rap geübt, deswegen kann ich ihn mittlerweile.

Und was ist dein Relikt, was du gerne mitbekommen hättest?

Marius: Ich glaube, ich hätte gerne irgendeine Tour von Michael Jackson mitbekommen.

Na dann danke ich euch für eure Zeit und freue mich auf euren Auftritt. 

Sonntag, 23. März 2014

Interview mit Addicted To Hate, nach dem Konzert.



Sonny: Die Tiefen sind abgerissen, die Höhen auch. Nach vier Schluck Bier konnte ich wieder, aber nach eineinhalb Minuten war wieder Sense.

Tobi: Mein Bier war nach zwei Songs leer.

Sonny: Meines war nach dem dritten Song alle.


Konsti: Meines hätte bereits nach dem ersten schon alle sein können.


Addicted To Hate nach dem Konzert

Also war es recht warm da oben?
 

Konsti: Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach vier Songs so schwitze.

Sonny: Die Beleuchtung strahlt extrem viel Wärme ab. Vor allem ist mir aufgefallen, dass jeder von uns bei irgendeinem Song einen kleinen Aussetzer hatte. Aber bei der ersten Show kann man das schon machen.

 

Tobi: Das kann immer mal passieren, deswegen ist das ja live.


 David: Richtig, deswegen ist es ja live, wenn es so wie auf CD geklungen hätte, wäre es ja langweilig.



Konsti: Es war auf jeden Fall richtig geil.

Tom: Du brauchst dich da unten gar nicht ausziehen.
Sonny ... unten halb ohne.

Sonny: Ihr wisst gar nicht, wir sehr ich da unten schwitze.

 

Tobi: Hat sonst noch irgendwer etwas gesagt?
 
Sonny: Ich hab mit zweien von Welcome Karen gesprochen und die haben gesagt, dass die Musik richtig fett sei. Sogar Shim meinte, dass das gut war.



Also ihr seid überzeugt davon, dass es gut war.



Tom:  Naja, auf der Bühne klang es schon gut. Aber die Leute mussten erstmal etwas warm werden.



Tobi: Noch zehn Bier trinken und dann wird das.


Sonny: Ich trink jetzt erstmal keinen Alkohol mehr.


Tobi: Ich wird mich gleich über den Kühlschrank her machen.


Tom: Wir müssen Flunky-Ball spielen.

Sonny: Stimmt. Mit mir kommt ihr weit, ich bin zweiter im OSL-Kreis. Aber… egal, ich zieh einfach keine Hose mehr an und dann ist alles wieder gut.


So musst du auftreten, das schindet Eindruck. Alle werden dann sagen: „Der Junge hat Eier.“


Sonny: Das sieht man gar nicht.


Oder am besten wie die Chili Peppers auftreten, ne Socke drüber und gut ist.


Tobi: Bei uns dreien geht das ja ganz gut, den Rest kann man ja schön mit der Gitarre oder dem Bass überdecken.

 

Oder du musst dir dein bestes Stück mit dem Mikrokabel einwickeln. Kommt nur dumm, wenn du das Mikro dann nach oben werfen willst. Aber das kommt dann als Bühnenshow genial, einfach die Mädels das Mikro halten und rein singen lassen.

Eure Show hat mir auf jeden Fall gut gefallen.

Interview mit Addicted To Hate, vor dem Konzert.



Cottbus ist nun wirklich keine große Stadt, auch wenn sie einst einen Großstadtstatus hatte. VIele Gesichter sieht man hier immer wieder, manche davon kennt man sogar. Und so ergab es sich, dass ich einen Freund eines ehemaligen Bandkollegen getroffen habe, der mich nach einer kleinen UNterhaltung zu seinem alljährlichem Birthdaymosh, eine Art Mini-Festival mit lauter jungen, guten Bands, eingeladen hat. Ich bekam die Ehre, diese Band als erster überhaupt interviewen zu dürfen. Mein Plan war es, die Jungs einmal vor und einmal nach dem Konzert zu interviewen. Um euch nicht all zu sehr mit Lesearbeit zu belasten, habe ich die Interviews auf zwei Teile gesplitte.
--
Also, ihr seid Addicted To Hate. Stellt euch am besten alle mal nacheinander vor.

Tobi (a.k.a. Klausi): Also, ich bin Tobi und spiele Bass… vier Saiten und so.

Sonny: Ich bin Sonny und bin der Sänger, der Rumkrakeeler und der Idiot der Band.

Tom: Ich bin Tom und spiele Gitarre. Ich mag am liebsten Breakdowns …
 
Sonny wirft ein: … aber nicht so moshig.

David: Ich bin David, ich spiel Gitarre mit sieben Saiten und nicht nur mit vieren. Und ich bin der, der alle Klischees erfüllt.
 
Konsti: Ich bin Konsti und ich spiele das Schlagzeug… mit einer Doppelfußmaschine.

 
(v.l.n.r.: Tom, David, Konsti, Sonny, Tobi; vor dem Konzert)
Siebensaiter, welches Tuning habt ihr da drauf?

David:
Standardtuning.


Also A E A D und so weiter. Okay. Addicted To Hate, wer von euch hat sich den Namen ausgedacht?

Sonny: Das ist auf meinem Mist gewachsen Das war eine lustige Geschichte. Es ging damit los, dass wir einfach mal anfangen wollten und uns ein paar Leute gesucht haben. Dann ging es erst um den Namen. Ich hab halt ewig überlegt und nach einem Namen gesucht, wo auch die Kürzel ganz gut klingen. Das hat sich dann aber leider ziemlich schnell im Sande verlaufen. Irgendwann später bin ich durch die Stadt gelaufen und hab den Aufkleber von „Addicted To Architecture“ gesehen, du weißt schon, von den Architekturleuten aus der BTU Cottbus und dachte mir: „Addicted To Hate“ kommt eigentlich ganz schön. Es hat sich dann im Affekt ergeben, ich habe es mir auch mehrfach durch den Kopf gehen lassen und dachte mir, dass das passt.
Ihr hab dann im Endeffekt auch Texte über Hass?

Sonny:
Ja.

Wen hasst ihr? Oder werdet ihr eher gehasst?

Tobi:
Viele Leute verstehen den Namen einfach falsch. Der Name bezieht sich nicht darauf, dass wir nach Hass süchtig sind, sondern dass die komplette Menschheit eigentlich hasst. Also jeder hasst im Endeffekt. Aber wir sind nicht hasssüchtig oder dergleichen. Die meisten interpretieren das jedoch falsch und denken, dass wir alles scheiße finden…

Sonny: … und so ist es nicht. Wir graben einfach nur diese Situation aus, dass jeder Mensch irgendetwas hat, was er hasst. Das heißt, die gesamte Menschheit ist eigentlich süchtig danach zu hassen, weil jeder irgendetwas braucht, was er nicht leiden kann, wo er gegensteuern kann.

Quasi wie in Matrix, dass der Mensch leiden muss, ohne Leid fehle ihm die Selbstdefinition.

Sonny: Quasi, so könnte man das Ausdrücken.

Wer denkt sich dann die Texte aus?

Sonny:
Ich schreibe die Texte.

Okay und die anderen bekommen dann von dir den Text und sollen dann einfach aufnehmen, was Ihnen dazu einfällt?

David: Das läuft eher so, dass wir erst die Gitarrenparts schreiben.

Tom: Uns gibt es ja so lange nun auch noch nicht. Ich hab die Songs geschrieben, wir haben sie dann zusammen geprobt und ausgestaltet. So entstehen unsere Songs.

Auf dem Spielplan stehen 30 Minuten.

Sonny: Nein, wir spielen 20, maximal 25 Minuten. Wir haben am 18. Januar das erste Mal geprobt und haben nun am 28.02. den ersten Auftritt im Gladhouse.

Ihr seid ja dann quasi jungfräulich.
Was macht ihr sonst so nebenbei, außer Musik?

Tobi: Ausbildung, sonst gibt es da eigentlich nur die Musik.
 
Sonny: Ich trinke gern …

(Alle Lachen)

Sonny:
Musik, Ausbildung, die Freundin und Schule. Mehr ist da eigentlich nicht. Die anderen gehen alle noch zur Schule. Ich bin quasi der Älteste mit 21. Danach kommt Klausi mit seinen 19, dann David mit 18 und Tom und Konsti mit 17.

Heißt das, ihr müsst hier mit Muttizettel auftauchen oder wie läuft das dann bei euch?

Tom: Nein, meine Mutter Arbeitet hier. Deswegen ist das alles safe.

Ach so läuft das. Okay.

Sonny: Das ist alles schon geklärt.

Bei 20 min 25 Minuten, wie viele Songs sind da bisher bei euch zusammen gekommen?

Sonny:
Die Setlist hat vier Songs, wovon einer ein Cover von ‚The Devil Wears Prada’ ist. Die anderen drei Songs sind aus Toms Feder geflossen.

 
Tom: Naja, eher aus dem Computer. Aber wir haben ein Intro.

Denkt ihr, dass es schwer wird, hier als Opener zu spielen? Meist laufen bei den Openern die Leute erst in den Saal, alle sind noch nicht ganz warm.

Sonny: Ich hab die ganze Problematik ein wenig ausgehebelt, da es sich hierbei um mein Geburtstagskonzert handelt. Ich hab jedem, den ich kenne, gesagt, dass wir als Opener spielen. Das sind dann alles meine Freunde und die wollen mal hören und sehen, was bei uns auf der Bühne so geht. Deswegen denke ich, werden die ersten wegen uns kommen und so nach und nach wird sich die Halle dann füllen, mit den Leuten, die wegen der anderen Bands da sind. Deswegen ist meine Prognose, dass der Saal bereits am Anfang relativ voll sein wird.

Tobi: Das Ding ist halt, dass wir alle unseren ersten Gig spielen und deswegen werden auch all unsere Freunde hier auftauchen, da werden wir also nicht vor fünf Leuten stehen. Konsti und ich haben früher schon etwas Musik zusammen gemacht, und selbst hier kommt unser alter Gitarrist und Sänger, der die Musik überhaupt nicht abkann, der kommt vorbei. Auch meine Mutter wird hier herkommen.

Tom: Von meiner früheren Band kommen heute alle zusammen.

Demnach ist die Bühnenerfahrung bei einigen vorhanden?

Sonny:
Wir haben alle ein bisschen Bühnenerfahrung außer unser Tobi hier. Der ist die absolute Jungfrau was das betrifft. Er ist halt Bassist, der kann das.

 
Da sind sie, die Bassistenwitze.

Sonny:
Konsti spielt im Orchester?

 
Konsti: Band man, immer in einer Rock-Pop-Band. Und ich spiele im Percussionensemble. Aber nur in einem kleinen Kreis.
 
Sonny: Also hast du nicht auf so einer großen Bühne gespielt?
 
Konsti: Nein.

David: Ich spiele in einem Blasorchester und in einem kleinen Sinfonieorchester. Dort stehe ich dann aber quasi am Bass. Sonst war ich halt im Theater oder bei Jugendschulkonzerten dabei.

Also seid ihr alle recht kreative Köpfe?

Tom: Ich bin auch am Konservatorium und spiele seit zwölf Jahren Klavier, hab auch schon einige Konzerte gespielt, auch an der Gitarre.

Sonny: Also die drei hier: Tom, David und Konsti sind quasi richtig kranke  Musikerschweine. Klausi und ich stehen immer da, die erzählen uns etwas und versuchen etwas zu beschreiben. Wir beide verstehen die Hälfte davon und stimmen einfach zu.

Also wird da das Fachwissen ausgebreitet und ihr habt nur Fragezeichen über dem Kopf.

Sonny:
Das sind unsere Musiknerds. Das sind alles hochbegabte Leute.

Metal und der Rock sind ja inspiriert durch die klassische Musik

Sonny: Tja, da haben die drei Jungs alle sehr gute Erfahrungen.

Also könnt ihr dann so einen Song richtig durchstrukturieren, mit Aufbau, Hochpunkt und dann alles wieder auslaufen lassen.

Tom:
… oder noch einen Breakdown einbauen.

 
Tobi: … und noch einen und noch einen…

Sonny: So viel zum Thema, dass er Breakdowns mag.

Tom: Ich hab schon die Songs geschrieben und hab nebenbei überlegt, welche Harmoniern man nehmen könnte. Aber im Endeffekt sind dann doch viele Songs aus dem Vor-Sich-Hinspielen entstanden.

David: Wie bei unserem Intro. Das haben wir richtig aufgenommen und dort konnte Tom dann seine Klavierkünste voll ausleben. Also haben wir noch etwas außerhalb der Band zur Band beigetragen.

Warum gerade diese harte Musikrichtung (Anm. d. Red.: Metalcore) und nicht so was wie Blues oder Jazz? Gut, das würde zu Sonny vielleicht weniger passen, aber warum gerade gleich die Core-Richtung?

Sonny:
Ich hör mir Jazz und so was schon gerne an, nur Selbermachen eher nicht. Ich bin durch meine Mutter und meinen Onkel mit Thrashmetal groß geworden. Also bin ich von vorneherein auf Metal geeicht. Meiner Meinung nach kann man über diese Musikrichtungen viel besser seine Emotionen ausdrücken. Wenn ich Songtexte schreibe, es gibt zum Beispiel einen, der behandelt Frauenthemen, du weißt schon, Frauen, die scheiße sind, die dich schlecht behandeln und so was, weiß ich, dass ich dann meinen Frust raus schreien kann. Das kann ich halt bei keiner anderen Musikrichtung.

Tom: Da muss ich Sonny zustimmen. Mein Vater, der hat auch früher schon Punk und Hardcore gehört. Selbst meine Mutter ist da nicht abgeneigt, somit wurde auch nie verhindert, dass ich mich in diese Richtung orientiere. Dann hat man die Musik entdeckt, wobei das Geschreie am Anfang noch etwas gewöhnungsbedürftig war, und irgendwann konnte man nicht mehr ohne.

Ist das bei den anderen auch so? Ich meine, Konsti trägt ein Deftones-Shirt, das sagt schon viel aus, oder?

Konsti:  Ich muss sagen, dass ich eigentlich recht viel höre, querbeet durch die Bank. Auch Hip-Hop und Funk ist dabei. Früher war ich eher auf der Metallschiene, aber mit der Zeit hatte ich eigentlich Bock, mal was anderes, experimentelleres auszuprobieren. Ich will halt schauen, was man alles miteinander vermischen kann.

In fünf Jahren macht ihr das dann immer noch oder was denkt ihr darüber?

Sonny: Ich sehe mich in fünf Jahren auf allen Festivals der Welt.

Tom: Full-Force und das alles.

Und Wacken.

Sonny: Wacken ist scheiße. Das ist mir viel zu groß geworden.

Tom:  Das ist zu so einem Touristenfestival geworden und da geht’s dann nicht mehr so um die Musik wie bei kleineren Festivals, so wie das Full-Force.

Mit wem würdet ihr am liebsten auf Tour gehen?

Tobi und Sonny unisono: Deez Nutz, ohne frage.

Tom: Whitechapel.

David: Caliban.

Konsti: Deftones.

Die Band ist ja noch recht jung, aber habt ihr so was wie Riten? Also beim Proben oder so?

Sonny:
Eindeutig Bier. Im Proberaum steht immer ein Kasten, wo immer noch Bier drin ist. Und Jägermeister. Wir haben ein kleines Spiel, der Bassist und ich. Wir haben ein großes orangefarbenes Hütchen, du weißt, die man im Straßenverkehr antrifft, da hab ich irgendwann angefangen Kronkorken Bierdeckel rein zuwerfen und Klausi hatte zur ersten Probe Jägermeister mitgebracht. Wir haben dann begonnen, mit doppelseitigem Klebeband die über den Türbogen zu kleben und haben beschlossen abzuwarten, was zu erst passiert. Ob nun erst das Hütchen voll wird oder ob der komplette Türbogen mit Jägermeisterflaschen überklebt ist. Auf jeden Fall trinken wir bei jeder Probe zwei oder drei Bier aber nicht jedes Mal Jägermeister. Von daher gehe ich davon aus, dass das Hütchen zu erst voll wird.

Zumal es ja passieren kann, dass das Klebeband versagt und dann eine Flasche hinunter fällt.

Sonny:
Das ist bereits des Öfteren passiert, zum Beispiel wenn ich den Raum verlasse und die Tür schließe, hört man ab und an ein leichtes Klirren hinter der Tür. 

Also wird das mit den Kronkorken schon eher was. Mal eine andere Frage. Um 2008 rum habe ich mal gehört, dass in Cottbus eher die härteren Gangarten des Metals hier am besten gehen und Alternativerock eher verschmäht wird.

Sonny: In der gegen hier gibt es auf jeden Fall eine starke Metalszene, gerade Jugendliche hören hier diese Musik, aber es gibt verdammt wenige Veranstaltungen hier. Das Gladhouse war früher richtig groß. Hier haben Six Feet Under, Rammstein gespielt.
 
Tom: Da gab es Bands, die waren nur einmal in Europa und dann auch noch im Gladhouse.

Sonny:  Da waren Bands früher auf Welttournee und kamen auf einen Gig nach Cottbus und das hat zurzeit stark abgenommen, was ich persönlich auch richtig schade finde. Deswegen möchte ich mein Geburtstagskonzert jetzt hier richtig gut durchziehen. Ich feiere den jetzt zum dritten Mal. Die letzten beiden Male war es im Muggefug. Beim letzten Mal mussten wir Leute draußen stehen lassen, was in dem Moment dann echt uncool war. Deswegen hatte ich nach etwas Größerem gesucht und das war in dem Moment das Gladhouse. Die Problematik ist einfach, dass es recht viele Leute gibt, die diese Musik hören, jedoch wollen die wenigsten dafür Geld bezahlen oder sich mal die Mühe machen, so etwas zu veranstalten.

Tom: Wir haben insgesamt sechs Bands hier und der Eintritt kostet nur sieben Euro und trotzdem sagen einige wir wären zu teuer.

Addicted To Hate @ Gladhouse (28.02.2014)

Wenn man es mal so sieht, ist es ja nichts anderes als ein kleines Festival, denn man stellt hier sechs Bands hin, die dann live aufspielen. Kennen sich die Bands eigentlich auch untereinander?

Sonny: Ich kenne eigentlich die meisten Leute. Balls Of A Mammoth haben letztes Jahr mit uns gespielt, die Leute kenne ich schon seit Ewigkeiten von Festivals und Konzerten und aus Cottbus überhaupt. BrotCruste kenne ich auch schon eine ganze Weile und neulich haben Behead The Broken Queen in Cottbus gespielt und den Bassisten kenne ich um ein paar Ecken. Nach dem Konzert hab ich den gleich gefragt, ob sie denn zu meinem Geburtstag auftreten wollen. Die waren von der Idee hellauf begeistert. Den Sänger von Welcome Karen kenne ich schon eine ganze Weile, der kommt aus Cottbus, ist aber vor geraumer Zeit nach Jena gezogen. Tja, und My Blurred Eyes wurden mit von einem Kumpel empfohlen. Durch das Booking und schreiben hat man sich besser kennen gelernt, dann haben mit dem Texten angefangen und haben einen gemeinsamen Nenner gefunden. Die beiden Cottbusser Bands kennen die Cottbusser, aber die anderen sind für die meisten völlig unbekannt.
 
Ich kann mir vorstellen, dass das in ein paar Jahren eher wie ein Familienfest wird. Anderes Thema: Was ist Musik, die bei euch gar nicht geht?

Sonny:
Das ist schwer. Es gibt eigentlich fast gar nichts, was mir nicht gefällt.

Also würdest du auch zu Helene Fischer feiern? (alle lachen)

Sonny:
Das ist ein lustiges Thema.

Tobi: Ich mag eigentlich alles bis auf Pop und Schlager. Außer bei Wolfgang Petri, durch meine Eltern halt. Wenn ich betrunken bin, singe ich da auch mal gern lautstark mit.
 
Sonny: Helene Fischer ist auch eine lustige Anspielung, weil wir vor haben, ein Lied von der Fischer zu verunstalten.
 
Es gibt diverse Rock- und Metalversionen von Popliedern, die besser klingen als die Originalversion.

Sonny: Mir sagt eigentlich jede Musikrichtung außer Rechtsrock zu.
 
Tom: Ich persönlich kann den Funk-Geschichten nicht viel abgewinnen, auch wenn ich Konsti beipflichten muss, dass es gute Musik ist. Nur leider erreicht mich diese Musik nicht so sehr. Aber sonst gibt es aus allen möglichen Genres Dinge, die mir auch gefallen.

Das heißt, wenn deine Großeltern dir die Wildecker Herzbuben vorspielen, was machst du dann?

Tom:
Ja gut, Schlagergeschichten hab ich jetzt nicht mit dazu gezählt.

 
David: Bei mir ist eigentlich auch alles bis auf Schlager dabei. Im Moment stehe ich total auf Electro-Swing, sonst halt Metal in allen Variationen und Klassik, da ich eh in einem Orchester spiele.

Konsti: Gut, ich höre auch alles bis auf Schlager. Aber das was gerade in den Charts läuft ist eher nicht so meins.

Sonny: Aber Wrecking Ball ist doch ein geiler Song. Definitiv!

Konsti: Nee, das ist einfach nur reine Profitmache, da wird kein Wert mehr auf Musik gelegt.

Sonny: Das ist bei mir wohl eher so was wie ne Sängerkrankheit. Ich mag den Text einfach, weil der extrem aussagekräftig ist. Das Video ist total verkorkst. Auch wenn der Text vielleicht nicht aus Miley selbst ist.
Das wichtigste ist, dass wir im Kern alle etwas zur Musik besteuern können.

Sind auch schon andere Sachen im Gespräch? Sowas wie eine kleine Plattenfirma, die vielleicht eure EP oder ein Split von euch pressen und vertreiben will?

Sonny:
Eine EP wollen wir dieses Jahr noch veröffentlichen, das ist zumindest erstmal geplant. Aber das soll dann nicht über ein Label laufen. Vielleicht machen wir eine EP über vier Titel, die wir dann aus eigener Kasse dann auf die Platte bringen. Und eine Split ist auch im Gespräch von My Blurred Eyes, da hab ich mich schon mit dem Sänger ein wenig drüber unterhalten. Das wird dann eine „Across Germany Split“, da die Jungs aus Aachen sind und wir eben aus Cottbus. Es wird vielleicht ein wenig schwierig, wegen der Distanz, aber ein paar Ideen sind schon da.

 
Gut, die Band ist erst am 18.01. entstanden Wo probt ihr zurzeit? Ich hab mit Sonny schon gesprochen und er meinte, ihr müsst nach Vetschau fahren, um da proben zu können?

Tom:
In Cottbus gibt es eigentlich gar keine Bandräume, die Hälfte davon ist letztes Jahr noch abgebrannt.

 
Konsti: Wir haben einen  Proberaum in Vetschau, der relativ preiswert ist.
 
Sonny:  Aber ich muss sagen, mit dem Proberaum außerhalb fahren wir günstiger, als wenn wir hier in Cottbus einen Proberaum hätten. Den, den ich im Auge hatte, der hätte uns mehr als das Doppelte von dem gekostet, was wir jetzt in Summe mit den Fahrten zusammen zahlen.

Tom: Im Konservatorium gibt es jede Menge leerer Räume, die man nutzen könnte, aber die stellen sich da eher quer.
 
Trotzdem ihr da mehrfach die Woche ein und aus geht?

Konsti:
Es hat wohl schon mal jemand nachgefragt. Dann hat einmal zugestimmt, danach war aber wohl eine Räumlichkeit verwüstet und seit dem werden im Konservatorium in Cottbus keine Räume mehr für Bands zur Verfügung gestellt.

Sonny: Das passiert bei uns nicht, da das die Butze vom Klausi ist.

Heißt das dann aber, wenn ihr in drei oder vier Jahren erfolgreicher seid, dass ihr euch dann einen Proberaum hier sucht und dann auch Cottbus bleibt, oder wie habt ihr euch das dann vorgestellt? Oder wollt ihr eher weg aus der Region?

Sonny:
Da gibt es schon das erste Problem. David und Tom machen dieses Jahr Abitur und dann werdet ihr sicher studieren nehme ich an?

 
Tom:  Es ist eigentlich fast sicher, dass ich nach Dresden zum Studieren ziehen werde. Ich wird bestimmt, so denke ich mal, jede Woche oder zumindest jede zweite nach Cottbus zum Proben kommen, aber danach ist die Frage noch offen, ob die anderen noch in Cottbus bleiben.
 
Sonny: Neulich haben wir festgestellt, dass es uns alle Richtung Sachsen zieht. Mein Ziel ist nach der Ausbildung und dem Fachabitur halt nach Leipzig zu ziehen und da zu studieren. Klausi hatte das auch mal auf dem Schirm gehabt,
 
Was hat Klausi jetzt auf dem Schirm?

Tobi:
Ich will erstmal meine Ausbildung fertig machen und dann das Fachabitur ranhängen. Danach werde ich auch nach Leipzig gehen, weil mir die Stadt richtig gut gefällt und ich da ein paar Freunde habe. Die Menschen ins Sachsen sind ganz anders als hier. Die sind viel offener und da ich ein generell schüchterner Mensch bin, ist das wahrscheinlich das Beste was ich in der Hinsicht machen kann.

Man sagt ja auch, dass Leipzig das neue Berlin sei.

Sonny: Ich hab echt Angst davor, dass zu viele deswegen nach Leipzig gehen.

David: Ich wird auch nach Leipzig ziehen, da ich da dann Wirtschaftsinformatik studieren werde, die Uni habe ich mir bereits angesehen und fand das so eigentlich ganz gut dort.
Sonny: Konsti hat noch zwei Jahre, ist dann mit Klausi und mir fertig.

Konsti: Ich werde aber wohl eher nicht Richtung Sachsen ziehen, eher Richtung Berlin oder Rostock.

Sonny: Im Prinzip, wenn das Projekt wirklich so ernsthaft weiterlaufen sollte, besteht auf jeden Fall der Wunsch von allen, dass wir das dann durchziehen und weitermachen.
Tom: Und wenn wir dann richtig reich sind, können wir über Skype proben.

Sonny: Heaven Shall Burn proben über Skype, weil es die auch in alle Winde geweht hat, durch die Arbeit halt.
Wurden die vor kurzem nicht vom Echo wieder gestrichen und Frei.Wild wurden dieses Jahr dafür nominiert?

Tom:
 Ja das ist schon ziemlich blöd.

 
Sonny: Jaja und Bushido mit seinem Integrationsbambi. Aber es ist nicht die Musikrichtung, die ich nicht mag. Ich höre zwar gerne Rap, aber der Typ ist für mich ne Null.
 
Ja gut, mögen tu ich den auch nicht. Mich verwirrt nur das ganze um HSB und um Frei.Wild. Die Tiroler wurden letztes Jahr, aufgrund von Diskussionen, wieder geschmissen ist dafür dieses Jahr dabei.

Tom: Ich find es zum Teil echt übertrieben, diese Aufregung um das ganze. HSB ist eine meiner Lieblingsbands und für mich ist es relativ schwer nachzuvollziehen, warum man die Band nun die Nominierung wieder entzogen hat.

Sonny: Es geht wohl um die Diskussion um „Hunters Will Be Hunted“, der fordere angeblich dazu auf Fleischesser zu jagen und zu töten. Frei übersetzt heißt es ja Jäger werden gejagt.
Tom: Im Statement der Band heißt es dazu, dass man die Jäger, die aus Spaß töten, bestrafen sollte und nicht das man irgendwelche Förster umbringen sollte. Ich glaube aber auch nicht, dass sie es nötig haben, einen Echo zu gewinnen.

Sonny: Heaven Shall Burn sind einfach geil.

Die Band hat sicher auch eine große Reichweite, deswegen denke ich auch, dass das relativ egal ist.

So, nach 25 Minuten machen wir hier Schluss. Ich wünsche euch viel Spaß auf der Bühne und wir sehen uns dann nach dem Konzert,

Freitag, 27. April 2012

Soundcloudisch Vol. 2

Ach ja, die letzten paar Tage in München. Ich versuch hier möglichst viel mitzunehmen, bildtechnisch. Mit dem Fahrrad kommt man ja an einige stellen hier. 

Die nun folgende Band wurde mir 2007 vorgestellt. Da war ich noch in der Ausbildung und auch Single, was dazu aber kaum was zu sagen hat. Ich wurde zu einem Konzert ins Gladhouse mit eingeladen. Dort spielte Ortega auf, eine mir damals völlig unbekannte Band aus Cottbus auf. Irgendwer drückte mir damals gar eine EP von denen in die Hand und schon war hier eine kleine Liebe geschaffen. Das Konzert war großartig. Es gab was auf die Augen, da die visuellen Effekte erste Sahne waren und die Musik gar hypnotisch, aber auch eingängig. Auf ihrem Soundcloud-Profil findet sich eine bunte Mischung ihrer Stücke, von denen einige zum Download zur Verfügung stehen. Leider hat die Band seit 3 Jahren nichts mehr auf ihren Account geladen, somit nehme ich an, dass die Band nicht mehr so ganz aktiv war. Eigentlich schade drum, denn ihr Sound ist groß und bewegt sich irgendwo zwischen Coldplay, Bloc Party und anderem tanzbarem Indierock.