Samstag, 4. März 2017

Die 19. Fleet Union: Leoniden - Leoniden

Leoniden, wer bei diesem Namen an einen Trümmerhaufen im Weltall denkt, liegt nicht vollständig falsch. Leoniden, das sind fünf Jungs aus dem hohen Norden Deutschlands. Das Quintett bringt jedoch, anders als gedacht, nicht das schlechte Wetter mit. Es ist eher eine warme Dusche voll Sonnenschein und einer Priese "Ich will raus hier". Zumindest klingt der Opener Nevermind so. Wie sonst soll man solche Textzeilen wie "I got a situation, I'm living in a place that fucks me up" sonst interpretieren? Dabei klingt die instrumentelle Untermalung komplett konträr zu dem Gesungenen, als wöllte man seine Depriphase mal eben wegfeiern. Der nachfolgende Track 1990 ist der Brüller schlechthin, da der Refrain bereits mit mehr Stimmen gesungen wird, als es eigentlich Mitglieder in der Band gibt.

Dabei stellt man sich stets die Frage, ob die Musik nun Pop ist oder noch Rock oder doch schon Indie? Das weiß das Quintett nur selbst. Man schafft ein paar Brüche, da man mit den Openern gut anrollt, um dann auf einmal Kuschelmusik vom Band zu lassen. Das hat diese Band aus Bayern aber auch drauf und ist um einiges wuchtiger. Die Jungs bleiben ihrer Komplexität treu, frickeln hier und da, spielen kurz mal dissonant und schaffen dann wieder Pop-Landschaften. Das hält den Zuhörer am Ball und lässt immer wieder den Blick auf das Musikabspielgerät wandern, damit man sich seinen neuen Lieblingstitel auch beim Namen merkt, falls die Gruppe mal fragen sollte, was man denn so als Zugabe spielen sollte. Erschienen ist der Sternschnuppenschauer am 24.02. auf Two Peace Signs Records 

Anspieltipps: Nevermind, 1990, Storm

5/6 Punkten (Gerne mehr Geballer, gerne weniger Kuscheln)

Leoniden - Leoniden
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

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