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Samstag, 23. Juni 2018

13. Nachschlag: Field Division - Dark Matter Dreams (Pias)

Sicher kennen das einige hier, wenn einem ein Trailer für einen Film eigentlich alles verrät oder die besten Szenen bereits alle auftauchen. In dieser Form verhält es sich mit dem Albumcover von Field Divisions Dark Matter Dreams. Gut, wer sich den Webauftritt auch noch gibt, der weiß eigentlich schon was auf einen zukommt.

Dark Matter Dreams ist wie eine Zeitkapsel, wo es noch Blumenkinder gab und man mit der Kunst und der Musik versuchte, eine bessere Welt zu erschaffen. Wer das Album anschiebt, der steigt automatisch in einen Hippiebus und wähnt sich auf fernen, staubigen Straßen, auf der Suche nach dem nächsten schönen Platz für einen Sonnenuntergang, den man erlebt haben muss. Man kann dem Duo aber auch partout nicht böse sein, denn so wie man hier eingelullt wird, wird man entweder nachdenklich oder freut sich über die schöne Soundlandschaft, die sich auf den Trommelfellen ausbreitet. Dabei gibt es nicht einfach nur eine Gitarre und etwas Gesang, man ist schon groß aufgestellt: es gibt hier und da Streicher, das Drumset wummert an einigen Stellen schön tief und die Gitarren sind jetzt auch nicht ohne. Zwar kann man einige Tonfolgen erahnen, es gibt fast klischeehafte Stellen, wo man sich fragt, ob Jimmy Page hier Pate gestanden hat. Und Fleetwood Mac kommen auch kurz dran. Dennoch, an diesem Album,was knapp 50 Minuten misst, kann man nichts aussetzen, man muss nur bereit für eine Reise sein. Erschienen ist das Album am 22.06. auf Bella Union und kann auf Bandcamp vollständig gestreamt werden.

Anspieltipps: River In Reverse, Siddharta, Lay Cursed

5,5/6 Punkten (Wo findet man jetzt günstig amerikanische Schulbusse?)

Field Division - Dark Matter Dreams
(Quelle: Presskit von Pias.com)

Samstag, 8. Oktober 2016

Art As Catharsis' 5th call: Wartime Sweethearts - So Long Sparta

Wer nach einer Definition für diesen Namen sucht, wird überrascht sein, dass es diesen "Titel" wirklich gab. Die Streifkräfte des Vereinigten Königreichs hatten die Forces Sweethearts ausgerufen, wobei es sich um Künstlerinnen handelte, die die Soldaten mit ihrem Gesang unterhielten, das beste Beispiel aus den USA hierzu sind die Andrews Sisters.

Louise Nutting a.k.a Wartime Sweethearts kommt aus Australien und hat dort bereits auf Triple J für reichlich wirbel gesorgt. Ihr Gesang in Verbindung mit der recht einfach gehaltenen Instrumentalisierung weiß von Anfang an zu verzaubern, da sie mit eingängigen Melodien daherkommt. Dabei schafft sie es auch immer wieder einen Ohrwurm aufzusetzen, der noch lange nachhallt, wobei man sich wunder, wie schnell das alles funktioniert. Als einen Ihrer Einflüsse gibt sie Björk an, man könnte auch getrost My Brightest Diamond in den Ring werfen, beide würden sich wahrscheinlich auf Anhieb verstehen und musikalisch gegenseitig befruchten. Gesanglich bewegen sie sich auf gleicher ebene, wobei Fräulein Nutting auf So Long Sparta auch gerne mal die Instrumentalisierung mit durchträllert, dies passt aber zu Verspieltheit, die sich hier auf dreizehn Titeln breit macht. Anspruchsvoll ist die Musik alle Mal, sie lässt auch keine Wünsche offen, selbst die Länge und die Produktion wissen zu gefallen. Am 04.10. erschien das gute Stück auf Art As Catharsis und kann hier auf Bandcamp gestreamt werden.

Anspieltipps: Figured It In, Figured It Out , O.D.U., Mood Swings

5,5/6 Punkten (Harmonien bis der Arzt kommt)

Wartime Sweethearts - So Long Sparta
(Quelle: Presskit von Art As Catharsis)

Montag, 25. April 2016

The 2nd Ferryhouse: Hein Cooper - The Art Of Escape

Bei diesem jungen Mann aus Australien, mit teils niederländischen Wurzeln, geht es seit der ersten EP die veröffentlicht hat, quer über den Erdball. Eigentlich hatte er vor Jahren nur zur Gitarre gegriffen, weil einer seiner Freunde damit auch begonnen hatte. Der besagte Freund hörte irgendwann wieder auf, Cooper bleib jedoch dabei und hat seit dem 15.04. ein Album auf Ferryhouse Productions am Start.

Wie das nun mal so ist bei Surfern, vielleicht ist einigen der Name Jack Johnson noch ein Begriff, die Musik der Jungs hat immer einen Hauch Sehnsucht im Nacken sitzen und dieser Hauch wird auch ziemlich gut an den Hörer herangetragen. Auf 34 Minuten gibt Hein mit "The Art Of Escape" all seinen Emotionen und Erfahrungen wieder und das ist auch sein Ansinnen mit diesem Album, welches nebenbei erwähnt, in Montreal aufgenommen wurde. Dies geschah aber auch nur, weil er in Australien bei einem seiner unzähligen Gigs von eben einem Produzenten aus Montreal entdeckt wurde. Wie es sich für ein Pop-Album aus der Jetzt-Zeit gehört, wird hier nicht nur elektrisch, sondern auch akustisch eingespielt, was dem Album zu einer Art Flow verhilft und zu verhindern weiß, langweilig zu werden. Dabei beherrscht er viele Facetten: von überglücklich, wie in Overflow (ist das eine Baseline von Pumped Up Kicks?), was mal eben so zum Mitpfeifen einlädt, bis hin zu tiefstem Trübsinn, wie in "Curse Of My life". Dabei stehen diese beiden Titel auf dem Album direkt nebeneinander. Mit "The Art Of Escape" kannst du eben genau das machen, was der Albumtitel beschreibt, abhauen, aus der doch manchmal recht grauen, tristen und auch stressigen Wirklichkeit entfliehen, auch wenn dies nur im Geiste geschieht. Jeder hat genau diesen einen Ort, wo er sein will, vielleicht auch schon war und immer wieder im Gedanken dort landet. Die Produktion hierzu ist herausragend und passen für die Zeit und die Musik, Marcus Paquin war hier für das Einfangen des Gesangs und der Instrumente zuständig, wobei Rusty angeblich mit nur zwei Mikros aufgenommen wurde.  Er hat eigentlich genau das Zeug, um der nächste Jack Johnson zu werden.

Anspieltipps: Overflow, All My Desires, The Real

5/6 Punkten (Ich geh mir erstmal das Meersalz aus den Haaren spülen.)

Hein Cooper - The Art of Escape
(Quelle: Presskit von Ferry House Productions)
Surfdaten:
27.04. Hamburg, Übel & Gerfährlich
28.04. Berlin, PBHFCLUB
29.04. Köln, Die Kantine
30.04. München, Technikum