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Sonntag, 4. Februar 2018

Die 29. Fleet Union: New Native - Asleep

New Native, eine Band, die wir hier (und hier und hier) schon mal hatten. Die vier Jungs, einige von ihnen hat es nun vollständig nach Berlin verschlagen, haben ein neues Album aufgenommen. Mit Asleep wird man auf eine Reise mitgenommen.

Man trifft auf die Höhe- und Tiefpunkte, die man auf seinem Pfad durch das Leben so mitmacht. Bereits im Opener "Awfull Thinker" wird einem die Frage gestellt, ob man nicht vielleicht lieber dumm hätte sein sollen, denn man "zerdenke" alles. Dabei passt die instrumentelle Untermalung stets zum Thema, auch wenn das gesamte Album eher trübe wirkt. Man fühlt sich von der ersten Sekunde an in der Welt der Band gefangen, mit all ihren Problemen und Konflikten. Genretechnisch bewegen wir uns hierbei irgendwo im Emo-Indie-Rock, mit einigen, kleinen Ausrastern am Wegesrand. Man hat aber insgesamt an Härte verloren. Und trotz dem man das Album innerhalb von zehn Tagen im Kasten hatte, das Schreiben und Proben ist hier nicht eingerechnet, konnte man dennoch einen Langspieler erschaffen, der nach mehr klingt, der gut ausstaffiert ist und einen, wie bereits erwähnt, direkt in seinen Bann zieht, in die dunklen Höhlen und Abgründe des eigenen Kopfes. Das fasziniert und führt zu Fragen: Wann ist die Band wieder glücklich? Hätte man das Album "Awfull Thinker" nennen sollen? Vollständig hören könnt ihr das Album seit dem 02.02.2018 auf allen großen Streamingportalen, physisch wird das ganze am 23.03. auf Midsummer Records erscheinen. Also wie bei Fever Ray's Plunge.

Anspieltipps: Until It All Stops, Tied Down, Night Scene

5/6 Punkten (Zwischen Wien und Berlin liegen viele Kilometer.)

New Native - Asleep
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Zusammen mit den Sandlotkids geht es im Februar auf Tour:

08.02. D - München - Kranhalle
09.02. D - Stuttgart - JuHaWest
10.02. CH - Luzern - Treibhaus
11.02. D- Freiburg - White Rabit
12.02. BE - Antwerpen - JC Bouckenborgh
13.02. D - Köln - Privat
14.02. D - Münster - Baracke
15.02. D - Kiel Medusa
16.02. D - Hamburg - Gängerviertel
17.02. D - Berlin - tba.
18.02. D - Chemnitz - AC 17
19.02. HUN - Dürer Kert
20.02. AUT - Wien - B72

Samstag, 17. September 2016

Die 16. Fleet Union: Wayste - No Innocence

Das aktuell nicht wirklich positives über Sachsen zu sagen oder zu schreiben ist, wird sicher einigen aufgefallen sein.

Anders steht es um die Band Wayste aus Leipzig. Diese stellt sich mit ihrer Message gegen christlich-konservative Werte, auch wenn man sich hier vielleicht eher auf genau eben diese Werte des eigenen Elternhauses bezieht. Dieses Trio beweist, dass es für brachiale Musik, so wie es auf der EP No Innocence zelebriert wird, nur drei Mitglieder braucht. Eine Gitarre, ein Bass und ein Schlagzeug, der Gesang ist eher am Anschlag. Daraus entsteht ein wilder Ritt aus Hardcore, Sludge und Punk. Die gewollte Spur Lo-Fi verleiht dem ganzen noch einen Hauch mehr Rohheit, etwas wildes. Auch wenn die EP nur etwas mehr als dreizehn Minuten misst, ist sie dennoch mitreißend und kann keinen kalt lassen. Diese krude Mischung bewegt einen automatisch und treibt an. Der Bass brettert hier zum Teil echt prägnant um die Ecken und walzt mit dem Schlagzeug alles nieder, was nicht bei drei auf den spießigen Bäumen ist. Am Ende rollt man doomig mit "Dusk" aus der EP heraus. Wer sich das nicht noch einmal geben will, der hat diese Musik nicht verstanden. Am 23.09. wird No Innocence auf Day By Day Records/Midsummer Records erscheinen. Aktuell kann man sich sogar drei Titel geben: Past Belongings Pt. 1, No Innocence und, der Favorit der EP schlechthin, Past Belongings Pt. 2. 

6/6 Punkten (Als hätte jemand ein Mikro in einen ziemlich geilen Proberaum gehalten)

Wayste - No Innocence EP
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Update (08.01.17):
Hier gibt es diese geniale EP auch für einen Preis, der euch in den Kram passt. 

Sonntag, 10. April 2016

The 1st Midsummer Record: This April Scenery - Liminality

Die Band This April Scenery, oder kurz TAS, kommt aus Köln. Dabei haben sich hier 2009 vier junge Männer zusammengefunden und peu à peu einen eigenen Sound kreiert, der sich irgendwo zwischen Shoegaze und tanzbarem Indierock einpendelt, wobei es hier und da ein paar Ausschläge anderer Art gibt. Aber dazu später mehr.

Übersetzt bedeutet Liminality so viel wie ein Zwischenzustand beziehungsweise kann dies auch Schwellenzustand beschrieben werden, man ist im Begriff der Veränderung. Betrunken lässt sich dieser Albumtitel sicher nicht aussprechen, mag das vielleicht jemand statistisch einmal erheben? Dieser Zwischenzustand schiebt sich hier durch das Album schwallartig voran und überschwemmt einen hin und wieder mit dicht gepackten Gitarren, die nicht volle Elle verzerrt sind, sondern gerade so, dass der Gitarrenheld noch viele kleine Details übermitteln kann. Das zeigt sich besonders auf „Modern Hustle“, wobei man davon ausgehen möchte, dass ein Teil des Riffs doch von einer kanadischen Band stammen könnte, die mit dem Talent im Namen. Man kann aber auch Parallelen zu anderen Bands ziehen, wie Dredg, wer das Album "Catcht Without Arms" kennt, wird mir auch hier zustimmen können. Denn trotz der elektrischen Gitarren, schafft man es einen Zustand des Schwebens zu erfassen, vor allem in den Skits. Da die Titel teilweise ineinanderlaufen, kommt man angenehm voran und merkt die Phasen des Aufbäumens und des Abklingens, bis man sich im Finale, am Ende das Albums, vor lauter Glückseeligkeit am liebsten Erschlagen möchte. Der Sänger kann mit seiner Stimme viele Spektren abbilden, alles zwischen fast verzweifeltem Kreischen und fröhlichem Chorgesang (wie in Shifty Eyes; hier das Musikvideo dazu) wird dargeboten. Nach 35 Minuten ist der Zwischenzustand beendet und es liegt alleine beim Zuhörer sich noch einmal in den verschiedenste Gefühlen zu suhlen und dabei abzugehen, der Produktion sei dank, fällt das hier nicht so schwer. Am 15. April wird der Langspieler auf Midsummer Records/Cargo Records veröffentlicht.

Anspieltipps: Levitation Pt.1, Modern Hustle, Windy Chill

6/6 Punkten (Sollen Dredg und Billy Talent das erstmal nachmachen)

This April Scenery - Liminality
(Quelle: Presskit von Midsummer Records)

Freitag, 27. Februar 2015

Ver-Flixt Nr. 19: The Satellite Year - Brooklyn, I Am

Ein Satellit, was ist das? Diese Frage erübrigt sich natürlich, aber auch der Mond ist ein Satellit, aber eben ein Satellit, der die Erde schon weitaus länger begleitet als das es Menschen auf der Erde gibt. 

Der Name der Band klingt aber eher wie ein Zeitalter aus dem fernöstlichen Raum, so wie das Jahr der Ratte oder das Jahr der Schlange. Auf jeden Fall ist das also ein Begleiter, dieser Satellit. Und was macht man als Begleiter? Man beobachtet, so wie dieses Technik-Ding. Und wenn man beobachtet, kann man später auch viel erzählen und vielleicht auch Gleichnisse ziehen. So in etwa ist auch das Album Brooklyn, I Am gestaltet. Da geht es um Alltagssituationen, die jeder schon mal miterlebt hat oder von denen man erzählen kann. Ob man sich dabei selbst erkennt, bleibt jedem selbst überlassen. Da wird von der Veränderung der Person erzählt, von Tattoos, und Piercings, die man dann Jahre später verleugnet (In Vitro). Oder auch vom amerikanischen Traum, der eigentlich gar nicht so traumhaft ist, wie es uns immer suggeriert wird (A Satire Of What's Wrong With The American Life). Das alles geschieht auf „Brooklyn, I Am“ mit voller Inbrunst und starken Hymnen, begleitet von ihren Idolen... in akustischer Form. Da meint man Angels And Airwaves zu hören (wegen etlicher Klangexperimente), im nächsten Moment die Größen des Emotional Hardcore, Jemmy Eat World, und wer auf einmal an 30 Seconds To Mars denkt, liegt nicht unbedingt falsch. Diese Musik passt förmlich zu Festivals, Sommernächte aber auch zu dem Moment, wenn dein Herz bricht. Denn diese Band ist dann bei dir, gibt dir die Chance das zu reflektieren, was passiert ist, mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Stimmbändern und einem Keyboard. Die Länge des Albums ist mit 46 Minuten ordentlich, an den Reglern saß Andrea Fusini, der anscheinend alles richtig gemacht hat, sonst hätte dieses Werk voller Geschichten und Anekdoten nicht so viel Bums und Druck. Veröffentlicht wird die ganze Geschichtensammlung am 06.03. auf Midsummer Records, wer sich aber noch nicht ganz sicher ist, kann sich das gesamte Album auf der Soundcloudseite der Band anhören.

6/6 Punkten (wegen der Länge, der Geschichten und der mehr als anständigen Produktion)


The Satellite Year - Brooklyn, I Am
(Quelle: Presskit von Flix Agency)