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Sonntag, 2. September 2018

Die 34 Fleet Union: Wayste - The Flesh And Blood

Schon die erste EP aus dem Jahre 2016 hat nicht nur mich sondern auch viele andere Seiten, Zeitschriften und vor allem Menschen begeistert. Nicht umsonst taucht die EP No Innocence in den Top Ten des selben Jahres Neben dem Strom auf.

In diesen zwei Jahren hat sich einiges getan, man beherrscht auf The Flesh And Blood neben derbem Gebretter nun auch die leicht stilleren Klänge, obwohl der Gesang immer noch am Anschlag hängt. Thematisch geht es nach wie vor um die Gesellschaft und um die christlich konservativen Werte. Das einzige, was sich geändert hat, ist die Produktionsqualität. Man einige hat einige Regler so gedreht, dass der Bass nicht mehr so scheppert, das Konzept klingt jetzt runder, bauchiger, voller und harmonischer (auch wenn die Band mir das vielleicht übel nehmen könnte). Einerseits ist das schade, weil man genau das als Alleinstellungsmerkmal hätte verwenden können, andererseits kann man sich nicht so festnageln lassen. Dennoch ist man unverkennbar, wild, hat den Sludge, Doom und Hardcore nicht abgelegt, man spannt nur mehr Bögen und lässt sie zum passenden Zeitpunkt losschnellen. Verteilt auf 12 Titel wird der Ritt durch die Platte interessanter, der Zuhörer wird nun gefordert, man versteckt sich mit queren Gitarrenriffs irgendwo, erschüttert das Mark mit blankem Geschrei und lässt den Zuhörer zu keinem Augenblick in Ruhe. Elder ist eben das Stück, was als ziemlich versoffen und verzweifelt klingende Ballade durchgehen könnte. Dennoch wird diese Platte die Gemühter spalten, einige werden diese Musik gar, auch nach der ersten heftigen EP, als Lärm abtun.

Die Wahl der Titelnamen kann einen aber auch überraschen. So nennt man den Opener hier gleich mal I And You. Dabei nennt sich der Esel doch immer zu erst oder irre ich mich? Andere Titel wie Holy Smoke oder Pious Brother stoßen einen direkt mit der Nase auf das heiße Thema des Tracks. Und die Buchstabentauscherei bei Sever And Serve, was dann übersetzt soviel heißt wie "Trennen und Dienen", regt zum Nachdenken an.

Ganze 37 Minuten ist Fleisch und Blut lang und begeistert auf ganzer Länge, da man sich treu geblieben ist und dennoch weiterentwickelt hat. Ab dem 07.09. gibt es die Platte auf Through Love Records und kann ab da dann auch vollständig auf Bandcamp gestreamt und gekauft werden (zu einem frei wählbaren Preis). Hörbar sind bisher Mourn und Holy Smoke, wobei es zu ersterem ein Video gibt.

Anspieltipps: The Great Disguise, Chosen, Snake Oil

Ohne Frage 6/6 Punkten (Ist ja nicht alles schlecht, was aus Sachsen kommt.)

Wayste - Flesh And Blood
(Quelle: Bandcamp.com)

Samstag, 17. September 2016

Die 16. Fleet Union: Wayste - No Innocence

Das aktuell nicht wirklich positives über Sachsen zu sagen oder zu schreiben ist, wird sicher einigen aufgefallen sein.

Anders steht es um die Band Wayste aus Leipzig. Diese stellt sich mit ihrer Message gegen christlich-konservative Werte, auch wenn man sich hier vielleicht eher auf genau eben diese Werte des eigenen Elternhauses bezieht. Dieses Trio beweist, dass es für brachiale Musik, so wie es auf der EP No Innocence zelebriert wird, nur drei Mitglieder braucht. Eine Gitarre, ein Bass und ein Schlagzeug, der Gesang ist eher am Anschlag. Daraus entsteht ein wilder Ritt aus Hardcore, Sludge und Punk. Die gewollte Spur Lo-Fi verleiht dem ganzen noch einen Hauch mehr Rohheit, etwas wildes. Auch wenn die EP nur etwas mehr als dreizehn Minuten misst, ist sie dennoch mitreißend und kann keinen kalt lassen. Diese krude Mischung bewegt einen automatisch und treibt an. Der Bass brettert hier zum Teil echt prägnant um die Ecken und walzt mit dem Schlagzeug alles nieder, was nicht bei drei auf den spießigen Bäumen ist. Am Ende rollt man doomig mit "Dusk" aus der EP heraus. Wer sich das nicht noch einmal geben will, der hat diese Musik nicht verstanden. Am 23.09. wird No Innocence auf Day By Day Records/Midsummer Records erscheinen. Aktuell kann man sich sogar drei Titel geben: Past Belongings Pt. 1, No Innocence und, der Favorit der EP schlechthin, Past Belongings Pt. 2. 

6/6 Punkten (Als hätte jemand ein Mikro in einen ziemlich geilen Proberaum gehalten)

Wayste - No Innocence EP
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Update (08.01.17):
Hier gibt es diese geniale EP auch für einen Preis, der euch in den Kram passt.