Posts mit dem Label Employed To Serve werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Employed To Serve werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Norma Jean - All Hail (Solid State Records/Kinda Agency)

Norma Jean ist nicht nur der bürgerliche Name von Marilyn Monroe, sondern auch einer Band. Maßgeblich war ihr Song Memphis Will Be Laid To Waste, was Employed To Serve erst vor kurzem gecoverd haben. Die Band selbst gibt es seit 1997 und hat schon ein paar Mitgliederwechsel durch.

Für den aktuellen Langspieler ging es zu Will Puttney nach New Jersey All Hail aufzunehmen. Hierbei ist man immer wieder an die Songs herangegangen, hat sich durchgespielt, neue Demos aufgenommen, wieder durchgespielt und dann wieder neue Demos aufgenommen, bis man das gewünschte Ergebnis hatte. Dabei wurde Will eher wie ein weiteres Bandmitglied wahrgenommen. Dabei ist der Sound mehr als fett gelungen, man merkt förmlich die Handschrift des Producers (man gebe sich nur die letzte Platte von Knocked Loose) Der Klang kommt dennoch vielfältig her. Allein das Intro zu /with_errors klingt so, als würde man gleich einen Song von Nirvana anstimmen. In der Mitte des Tracks könnte man auch meinen Tool zu hören.

Man merkt der Band an, dass man nicht nur einfach brutal abgehen will. Man will beweisen, dass man Ambiente erzeugen kann, großflächige Klangteppiche über karge und brutale Landschaften ausbreiten kann und dabei dennoch einen gewissen Biss hat. Der neue Gitarrist, der seit gut eineinhalb Jahren mit dabei ist, meinte, dass er auch als Fan an die Aufnahmen gegangen ist. Er mag es, wenn man hört, dass die Saiten sich leicht verstimmen, wenn man sie zu hart anschlägt.

Thematisch wird einiges abgedeckt. Man lebt ein Leben, welches aus zwei komplett gegensätzlichen Welten besteht, wobei man sich in der scheinbar dunkleren Welt sicherer findet (Safety Last). Auch die Erkenntnis, dass ein Ort, an dem man einen Superhelden braucht, ein sehr dunkler sein muss, schlägt einem in die Magengube (Landslide Defeater) sowie die Geschichte um Anna. Sie war ein Fan, der zum Freund wurde. Sie verstarb genau an dem Tag, an dem man mit den Aufnahmen zum Album begonnen hatte.

Wer Fan des Metals oder härteren Gangarten ist, kann sich dieses Album getrost geben. Andere, die sich weniger an diese Thematik trauen, könnten potentiell über die Titel der zweiten hälfte zur Norma Jean und zur härteren Musik finden.

Release: 25.10.2019
Label: Solid State Records

Anspieltipps: Safety Last, [Mind Over Mind], Landslite Defeater, Careen

6/6 Punkten (Nach 2 Dekaden noch so viel druck. Respekt.)

Norma Jean - All Hail
(Quelle: Presskit von Kinda Agency)

Samstag, 31. März 2018

Bloggeburtstag Nummer 6

Wieder ist ein Jahr neben dem Strom vorüber. Wieder ein Jahr voller Musik der verschiedensten Stilrichtungen, wenn es nun auch mehr Musik aus dem Bereich Pop und Electro gibt, seid beruhigt, der Fable für harte, derbe Musik ist immer noch vorhanden und flammt mal mehr und mal weniger stark auf.

Es war auch ein Jahr mit Konzerten und voller Interviews, mehr als die Jahre davor. Dabei hatte ich hier Behead The Broken Queen, Kid Dad und, was ich nie erwartet hätte, Margrét Ran von Vök. Auch hier durchzieht sich ein bunter Straus an Musikrichtungen, vom Deathcore über den Grunge bis zum Dreampop aus Island. Ein Interview, welches schon etwas älter ist, hat nun die 10.000er Marke überschritten und manifestiert sich knallhart auf Platz 1 der Lesercharts, auch wenn es die Band Nu Nation in dieser Form gar nicht mehr gibt. Wie ich bereits einst gelesen habe, gehen Interviews, warum auch immer, besser als Reviews. Ob es daran liegt, dass man den Künstlern ein Stück näher sein kann und einen Blick hinter die Kulissen bekommt oder daran, dass manche Leute sich weniger für Kritiken an Musik interessieren, als an der Person, die die Musik entworfen hat, das sollte wohl irgendwann mal eruiert werden.

2017 kamen auch ein paar neue PR-Firmen und Label hinzu, unter anderem Nettwerk, Metal Blade Records und Platinum PR. Es gilt nicht nur ihnen zu danken, da man immer wieder neue Musik bekommt, sondern auch den anderen Personen, Labels und PR-Agenturen, die mir, salopp formuliert, die Stange halten. Sie fragen mich auch immer wieder, ob ich nicht jemanden hier auf den Blog hieven will oder ob ich ein Interview mit einer Band durchführen möchte. Natürlich tut es mir auch leid, dass ich nicht alle Künstler, die mir auf die Trommelfelle gerieben werden, gut finde und sie deswegen nicht hier landen. Dieser Blog ist mein Zuhause und, bis auf ein paar kleine Ausnahmen in den letzten Jahren, versuche ich hier nur die Perlen herauszupicken. Vielleicht vertrauen mir ja ein paar Leute mit meinem Musikgeschmack.

Mir ist auch aufgefallen, dass Fleet Union hier die meisten Einträge bekommt, das spricht für die Qualität, welche diese PR-Agentur bietet, ganz zu schweigen von den netten Leuten dort. Klar habe ich auch Träume und Wünsche für das nächste Blog-Jahr. Mit Wizpro habe ich dieses Jahr Kontakt aufgenommen, um vielleicht, mit ganz viel Glück und wundgedrückten Daumen, an ein Interview mit Limp Bizkit zu kommen. Leider gab es von dieser Warte noch keine positive Antwort. Natürlich möchte ich irgendwann die Deftones, Korn und Incubus vor mein Mikrofon zerren, dann wären zumindest ein paar Ziele erreicht.

Ein paar andere Dinge hatte ich mir über das Jahr überlegt, was die Übersichtlichkeit dieses kleinen Blogs angeht. Die Interviews sollten wohl bald mal in alphabetische Unterkategorien verschwinden, das vermindert Ladezeiten und man findet eher das, was man sucht. Auch habe ich über einen Glossar nachgedacht, da hier mittlerweile ein breites Spektrum an Themen, Genres, Labels und Plattformen abgedeckt wird. All das wird aber die Zeit zeigen, wie ich das arrangieren werde. Die Releases werde ich weiterhin so beibehalten, sinnvoll wäre es vielleicht, einmal pro Woche nicht nur den Katalog zu pflegen, sondern auch die kleine Übersicht, die ich sonst immer handschriftlich erfasse, in den fließenden Blog zu implementieren, damit ihr eher seht, ob eine Band eurer Wahl in einem Monat etwas veröffentlicht.

Meine kleinen Highlights aus diesem Blogjahr zusammengefasst.
Das Konzert von Jinjer, das Interview mit Margrét Ran von Vök (und das dazugehörige Konzert), das aktuelle Album von Rolo Tomassi (ist eine 7 oder gar 8 von 6 Punkten), Spotlight's Seismic, Myrkur's Mareridt, Igorrr mit seiner verrückten Platte und nicht zu vergessen, die wärme der sterbenden Sonne von Employed to Serve.

Und da jetzt Ostern ist und der Blog Geburtstag hatte, gibt es einige Geschenke.

Terrible Love ist eine Band aus London. Diese bietet auf ihrem Bandcampaccount ihre aktuelle EP Doubt Mines für einen Preis eurer Wahl an, ohne dass ihr einen Wert eingeben müsst. Musikalisch bewegen wir uns hier irgendwo zwischen der Emo-Scene und derben Metal- und Hardcore. Wem das Osterfest noch zu ruhig ist, kann sich das Album ruhigen Gewissens ziehen. Wer auf die Hartkopie steht, kann die Platte auch auf Through Love Records kaufen.

Terrible Love - Doubt Mines
(Quelle: Bandcamp.com)


Wem das etwas zu Brutal ist, dem kann ich das Erstlingswerk von Belmont aus Chicago ans Herz und auf die Trommelfelle legen. Vicissitude, was nichts anderes als Wandel bedeutet, ist mehr Punk, mehr klarer Gesang und dennoch druckvoll und emotional mit allen Wassern gewaschen. Der Preis ist auch hier wieder allein eure Sache.

Belmont - Vicissitude
(Quelle: Bandcamp.com)

Und wem das alles immernoch zu laut ist oder vielleicht nicht auf Gitarren steht, der kann sich voller Vorfreude auf das Album Baroque von RunC.T stürzen. Hier geht es eher um ruhige Musik zum Lernen, Entspannen und Kopfnicken und dabei wummert es ordentlich in den Kopfhörern. Das Label Cult Classic Records bietet euch das Album ebenso für einen Preis an, der am Monatsende immer geht.

RunC.T - Baroque
(Quelle: Bandcamp.com)

Also freue ich mich auf ein neues Jahr mit und neben dem Strom. Mögen sich viele neue Gesichter und Bands auftun und mir einige Träume noch in Erfüllung gehen.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Die 21. Fleet Union: Employed To Serve - The Warmth Of A Dying Sun

Es ist interessant, wie schnell sich manch Musikgenre selbst überholt und man auf den verschiedenen Musikplattformen auf einmal Bands findet, die klingt wie der xte Abklatsch von irgendeiner anderen Musikkapelle, ganz zu schweigen, dass man stets nur die gleiche Klaviatur beherrschen zu scheint. Und dann gibt es Bands, wie Employed To Serve, die durch ihre Kreativität ein ganzes Genre weiterbringen und eine eigene Klangfarbe entwickeln und verfeinern können. Fast zwei Jahre ist es her, da hat hier die Band aus England für ordentlich Trubel gesorgt. Mit ihrem Album Greyer Than You Remember hat man ein starkes Album voller Kraft, Chaos und Gewalt auf den Markt gebracht.

Und nun stirbt die Sonne und gibt noch einmal etwas Wärme ab. Die Band selbst hat an ihrem Sound nochmals geschliffen. Was auf dem ersten Langspieler nach viel Chaos und dem Verscheuchen von Ungeziefer klang, ist nun einem Monster gewichen, was alles und jeden plättet, was sich ihm in den Weg stellt. Man hat anscheinend alle Instrumente tiefer gestimmt und den Knopf am Bass ein wenig weiter aufgedreht. Wirkte das erste Album eher flach produziert, so kommt mit The Warmth Of A Dying Sun mit Frequenzen daher, die einem mit Unbehagen zurücklassen können. Alleine das Wabern im Intro des Titels "The Warmth Of A Dying Sun" lässt einen spüren, wie sich das Ende der Welt anfühlen könnte, wenn die Sonne sich einmal so aufgebläht hat, sodass die Erde in Gänze vernichtet wird. Aber das wird erst in ein paar Milliarden Jahren passieren. 

Auf der anderen Seite gibt es auch Titel, in denen die Ruhe einhält, die einen am Ende an die Hand nehmen, um dann ein paar Sekunden später wieder in den Pit voller moschender Körper geschmissen zu werden. Manche Menschen meinen, dass das hier alles nichts mehr mit Musik zu tun habe, aufgrund des Lärms und der Strukturen, die sich abzeichnen. Sicher, die jungen Musiker um Justin Jones geben alles, sei es mit ihren Stimmbändern oder ihren Instrumenten. Dabei gibt es hier nicht nur brachiale Dreifingergriffs, sondern auch detailverliebtes Gespiel, welches viel handwerkliches Können abverlangt. Einige Titel sind, wie auf dem Vorgänger, immer noch so vertrackt, dass ein Titel klingt, als bestünde er aus drei separaten Titeln, die man ineinander gemischt hätte.

Am Ende liegt man mit den Bandmitgliedern unter einem Apfelbaum und genießt mit ihnen die Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach scheinen. Hier hat man ein Album, wenn nicht gar DAS Album des Jahres 2017 in den Händen. Veröffentlicht wird dieses Monster von Langspieler am 19.05. auf Holy Roar Records.

Anspieltipps: 

Good for Nothing: Wie ein erfahrener Boxer kommt das Quintett angetänzelt und springt die dann ad hoc in ein Gesicht und wühlt mit drückenden Gitarren und Bass in deinen Eingeweiden. Violent Dancing ist hier quasi vorprogrammiert.

I Spend My Days (Wishing Them Away): Das hatten wir hier schon einmal, was aber nichts daran hindert, dass dieser Titel genau den Querschnitt dieses Albums wiedergibt. Von absolutem Zermalmen bis hin zum Hoffnungsschimmer ist hier alles vertreten, was auch auf dem Album in vielfältiger Form zu finden ist. Die Vorzeigesingle.

The Warmth Of A Dying Sun: Mit hinterlegtem, fiesen Wabern hören wir eine Stimme, welche uns durch ein Telefon erzählt, was sich draußen vor seinen Augen abspielt. Beängstigend wirkt dieser Einstieg in den Track, zwischen all dem Stress innerhalb des Songkonstrukts kommt man am Ende doch mit einem Happy-End davon.

6/6 Punkten (Eine herrliche Entwicklung dieser Band)

Employed To Serve - The Warmth Of A Dying Sun
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Dienstag, 21. Februar 2017

Youtubisch Vol. 30

Wer hat von euch noch Employed To Serve im Hinterkopf? Die liefen hier vor knapp zwei Jahren mal auf dem Blog. Nun kündigt die Band ihr nächstes Album an und schickt schon mal die Single "I Spend My Days (Wishing Them Away)" voraus.

Das Ding kommt tief und groovt dermaßen breitbeinig durch die Gegend, dass alle nur noch Seitwärts durch eure Türen kämet. Bass und Gitarre kommen tief und machen mit dem Schlagzeug den Weg für den "Gesang" frei, der hier wie gewohnt, am Anschlag ist. Zum Ende hin öffnet man sich und wirkt positiv und leichtfüßig, als wenn es vielleicht eine Lösung oder gar Erlösung gäbe.

Employed To Serve - I Spend My Days (Wishing Them Away) - Official Audio
(Quelle: Yourube.com)

Das Dazugehörige Album "The Warmth Of The Dying Sun" wird am 19.05. auf Holy Roar Records erscheinen.

Montag, 25. Mai 2015

2nd Backstage Broadcast: Employed To Serve - Greyer Than You Remember

Dieses Quintett aus Woking will definitiv nicht kuscheln. Nein, sie geben dir gleich was aufs Fressbrett, damit du weißt wo der Hase lang läuft. Frage nicht nach Sonnenschein, denn es ist doch alles Grauer, als du dich dran erinnern kannst. Greyer Than You Remember von Employed To Serve ist ein Longplayer, der einen von Anfang an durch die Gegend boxt und nicht locker lässt. Justine Jones klingt wie eine Frau, in die ein Dämon gefahren wäre. In Verbindung mit den anderen vier Mitgliedern entsteht ein unglaublich starker Sturm, der über die zehn Titel des Albums nicht nicht abebbt. Eins, zwei mal holt er einfach nur kurz Luft und bläst dann um so stärker in dein Gesicht... hier eher in die Ohren. Nach drei selbst produzierten EP's, hat man entschieden, dass Lewis Johns (Rolo Tomassi, Funeral For A Friend) die Produktion übernehmen soll. Das finale Mastern übernahm dann Brad Boatright (Sunn o))), Converge). Es ergibt sich hieraus eine recht anspruchsvolle Mischung, die einen wegbläst und dennoch vor lauter Komplexität strotzt. Der Rhythmus ändert sich alle paar Tackte, dadurch bekommt ein Titel die unterschiedlichsten Klangfarben angedichtet, hier ist alles dabei, man wechselt zwischen Dissonanzen und tiefen, grollenden Harmonien mit einem Fingerschnippen. Die Produtkionsqualität ist allererste Sahne und lässt nirgends einen Wunsch offen. Dieser Sturm auf dein Trommelfell ist zwar nur eine halbe Stunde lang, du willst aber automatisch mehr und gibst Greyer Than You Remember noch einen Durchlauf... und noch einen... und noch einen. Es wird und wird nicht langweilig werden. Wenn dir die Musik nicht passen sollte, dann kann es sein, dass dein Musikgeschmack "eigentlich alles" nicht alles umfasst, denn hier gibt es Kunst auf die Hand (das Artwork ist wirklich gelungen) und ins Ohr und kein nerviges Autotune-Geklimper. Das ist alles echt, was die Band hier macht. Veröffentlicht wird das Album am 29.05. auf Holy Roar Records und verschiedensten Versionen, auf Bandcamp kann man sich Watching Films To Forget I Exist (das Video hierzu ist für Epileptiker eher ungeeignet) und Bones To Break schon mal anhören.

Anspieltipps: Greyer Than You Remember, Tower Mouth und ganz besonders

As Cold As The Rest
Das Intro des ganzen ist noch recht ruhig, es gibt gesprochenen Text. Nachdem klar ist, dass niemand die Antwort hat, wird losgescheppert, zwar nicht so chaotisch, wie bei den anderen neun Titeln, trotzdem drückt dieser Titel extremst gut.

6/6 Punkten (Fick die Henne, ist dieser Ritt geil!)

Employed To Reserve -
Greyer Than You Remember
(Quelle: Bandcamp.com)