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Samstag, 15. Februar 2020

Twins - Soon (Through Love Records/Fleet Union)

Zwillinge werden stets als gleich angesehen, manche verhalten sich auch so. Das es auch anders geht, beweisen die Höpner-Brüder Hansen und Paul. Bei der Band Twins verhält es sich ähnlich, die Besetzung ist allein schon unterschiedlich. Hier treffen zwei erfahrenen Musiker der Band Mikrokosmo23 auf zwei unerfahrene Menschen, die vorher noch nie in einer Band waren.

Diese Gegensätze findet man so auf dem Album Soon wieder. Denn hier trifft pures Chaos aus entspannte und versöhnliche Töne, wildes Geschrei auf entspanntes Singen und Instrumentals, dissonante Gitarrenklänge auf atmosphärische, die fast an die Deftones herankommen. Es treffen mit Englisch und Deutsch, zumindest ein paar Einwürfen, zwei Sprachen aufeinander. Vielleicht hat auch das dafür gesorgt, dass der Langspieler Soon so chaotisch wirkt. Die jungen Unerfahrenen geben neuen, frischen Input und die erfahrenen Jungs ihre Erfahrung. Das könnte die ausgewogene und erwachsene Produktion des Albums erklären. Das Schlagzeug hat ordentlich Punch und ist klar dargestellt. Die Gitarre(n) sind auf beide Stereo-Kanäle verteilt und spielen sich an vielen Stellen unterschiedliche Riffs zu oder werden in Tracks wie Cockroaches II aufgetrennt und wieder vereint.

Wie ihr gerade lesen konntet und vielleicht auf Bandcamp schon gehört habt, spielt sich das hier alles irgendwo zwischen Math-Rock, Punk, Rock, Post-Hardcore und Indie-Rock ab. Es gibt hier und da ein paar Geräuschkulissen aus dem Alltag, die einfach auf den Langspieler geschmissen wurden. Am Ende gibt es ein Zitat aus deinem Film (?), in dem sich die Stimme darüber beschwert, dass ihm der Rücken schmerzt und das Leute scheiße sind. Die Rückenschmerzen kann man verstehen, wenn man sich dem ganzen komplett hingibt, das Album ist aber sich nicht für Jedermann. Die Stimme des Sängers ist meist am Anschlag oder drüber, die Gitarren und die Rhythmusabteilung sind sehr vertrackt. Mal wird schnell galoppiert, mal geschlichen ein anderes Mal wird, wie im Jazz, schnell getippelt. Die Wahl der Titelnamen ist durchaus interessant, wenn auch vielleicht mit Cockroaches I und Cockroaches II sowie Houses 1, 2 und 3 etwas einfach gewählt. Aber man kann sicher eine Geschichte darüber erzählen. Kakerlaken leben eben ewig und werden uns überleben und Häuser ebenso. In Library und Maps wird es mit den deutschen Texten über Ansprüche, Entschuldigungen, Narben, mehrere Leben und ein Zuhause, welches eine Halde ist, sehr unbequem.

Release: 14.02.2020
Labels (EU): Through Love Records, ZilpZalp, Dingleberry Records, Fresh Outbreak Records, Fireflies Fall

Anspieltipps: Cockroaches IIHouses IDogears

5/6 Punkten (2 plus 2 ist hier 1)

Twins - Soon
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Sonntag, 11. März 2018

8. Nachschlag: Gulfer - Dog Bless (Fleet Union)

Wie muss sich das angehört haben, als die Band Gulfer aus Montreal nach Gitarristen gesucht hat. Einer muss wohl mit seinen Fingern schneller gewesen sein als der andere, sonst ließe sich das teils sehr schnelle und vertrackte Gitarrenspiel auf Dog Bless nicht mehr erklären. Man konnte aber auch seit mehr als mehr als 6 Jahren zusammenwachsen.

Und so entstand dieser Langspieler mit diesem Wortspiel im Namen, das fiel mir aber auch erst beim Schreiben der Überschrift auf. Ihr wisst nicht was ich meine? Dog bedeutet rückwärts God, im Englischen gibt es da diese Redensart, wie "God bless you.", also wäre das hier, mit dem Hund eher so wie: "Möge der Hund dich segnen."? Oder ist das eher so zu verstehen, dass man den Hund als engen Vertrauten ansieht, dem man alles erzählen kann, weitergeben kann er es ja nicht, so wie, für die Gläubigen unter uns, Gott. Aber vielleicht ist da auch zu viel hineininterpretiert.

Wie bereits erwähnt, werden die Saiten über den Gitarrenhälsen relativ schnell und ausgiebig traktiert, so das einem schwindlig werden kann. Dabei wird einem im Song Fading akustisch erklärt, wie man zu den wirren und schnellen Partituren kommt, wobei der Song teilweise mit Vogelgezwitscher unterlegt ist. Und dieses Geflecht aus Math-Rock, Emo und einem Hauch Punk zieht sich, perfekt eingefangen, durch die gesamte Spiellänge von einer halben Stunde, wobei die Tracks Blessed Pt. 1, Pt. 2 und Pt. 3 an die Zeiten erinnern, als Blink 182 solche versuche unternommen haben. Dennoch stört dies hier nicht und wirkt auch nicht aufgesetzt. Erschienen ist die Segnung durch den Hund am 02.03. auf Big Scary Monsters und kann auf Bandcamp vollständig gestreamt werden.

Anspieltipps: Fading, Baseball, Doglife

5/6 Punkten (Möge dir das Streicheln eines Golden Retrievers ewige Glückseligkeit bringen)

Gulfer - Dog Bless
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Sonntag, 26. November 2017

Die 28. Fleet Union: Dialects - Because Your Path Is Unlike Any Other

Dialekte gibt es in vielen Sprachen, diese sind mitunter an Regionen oder gar ganze Länder gebunden. Anders als man vermuten könnte, hat das Quartet Dialects aus Glasgow keinen Sänger, sondern zwei Gitarristen, einen Bassisten und jemanden für den Rhythmus. Dennoch gibt es hier und da ein paar sprachliche Einwürfe. Das Englisch aus Schottland ist, mit Verlaub geschrieben, auch etwas schwer zu verstehen.

Wer Superluminal, den ersten Track von Because Yor Path Is Unlike Any Other, googelt, wird direkt hellhörig. Es geht hier im Überlichtgeschwindigkeit. Das gesamte Album ist gespickt mit Anleihen aus der Astronomie. Mal geht es um die Fluchtgeschwindigkeit, als die Geschwindigkeit, die man braucht um einen Himmelkörper verlassen zu können. Ein anderes Mal geht es um Lichtechos und die Gravitation, die kein Geist ist. Also recht anspruchsvolle Themen, für ein Album, das nur spartanisch mit Textzeilen gespickt ist. Dennoch gibt man sich komplex, da die Musiker sich im Progressive Rock bewegen und viele Mathrock-Anteile einfließen lassen. Das führt einerseits zu vielen komplexen Soundstrukturen, andererseits kann es dazu kommen, dass man das Thema vermisst, es sei denn, man versteht Mathrock. Die Saiteninstrumente werden hier sehr virtuos bedient und bilden mal Wände, mal simple Landschäftchen, mal wird nur akzentuiert. Das geschieht alles recht druckvoll und lässt keine Wünsche offen. Durch eben den gewählten Stilmix, geben sich die Landschaften, Akzente und der leere Raum teilweise innerhalb eines Titels die Klinke in die Hand. Das braucht einerseits Verständnis, kann auf der anderen Seite aber für Aha-Momente sorgen und überraschen. Wer sich den Langspieler mit diesem relativ langen Namen mehrfach gibt, kann das ganze in verschiedenen Ebenen wahrnehmen und verarbeiten, quasi multidimensional begreifen, da man durch die Textknappheit sehr viel Spielraum hat. Hier würde jeder Kunst-, Musik- und vielleicht auch Deutschlehrer fragen: "Was will uns der Künstler damit sagen?" Keine Antwort wäre falsch. Und dabei hat man 49 Minuten Zeit um seine eigene Wahrheit zu finden, unterfüttert mit den Erkenntnissen aus Physik und Raumfahrt. Und wer noch nicht genug hat, kann sich die zehn Titel nochmal geben und mitwippen, kopfnicken, rumzappeln oder auch einfach dasitzen. Veröffentlicht wurde die Reise durch Zeit und Raum am 24.11. auf Through Lover Records.

Anspieltipps: Superluminal, Light Echo, Illusory

5/6 Punkten (Mit Gitarren durch Zeit und Raum)

Dialects -
Because Your Path Is Unlike Any Other
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Freitag, 16. Juni 2017

Die 22. Fleet Union: Alpha Male Tea Party - HEALTH

Viel Lärm ohne Gesang, zumindest fast, dass ist die Band Alpha Male Tea Party aus Liverpool. Dieses Trio schafft es, Sounds vieler Genres aus dem Rock- und Metal-Bereich so zu verknüpfen, dass einem der Nacken nach dem ersten Durchlauf definitiv schmerzen wird, dabei drückt das Trio nicht mal pervers irgendwo aufs Gas.

Von Beginn an schafft man mit Gitarre, Bass, Drums und den dazugehörigen Effekten Landschaften, die man mit eigenen Gedanken füllen kann. Man könnte es sich so vorstellen, als wenn Dredg ("No More") mit den Deftones ("Ballerina") rumgemacht hätten und dabei die Gesangsspuren vergessen haben. Also durchaus geil. Der Spagat reicht von ruhig trudelnden, fast alternative-rock-triefend Stücken, wie "Have You Ever Seen Mik" bishin zu Fast-Metalcore-Brechern, wie I Still Live At Home oder die letzten paar Sekunden von "Don't You Know Who I Think I Am", nur eben ohne Gesang. Zwischendrin gibt es dann Tracks, die erinnern an Anime-Serien aus den 2000ern oder an die Menümusik aus Computerspielen, ebenfalls aus den Nullerjahren.

Den Gesangspart kann man sich optional selbst hinzudenken oder singen, genug Platz ist eigentlich da, die geschaffenen Klangteppiche heben sogar fast ab, so viel Atmosphäre schafft das Dreiergespann. Einen kleinen Bruch, was die Gesangsfreiheit angeht, gibt es am Ende, auf den letzten eineinhalb Minuten von "No More". Man wird belohnt, es ist so erlösend, man kann nicht anders als blöd in die Welt hinauszugrinsen und das will nach mehr als 40 Minuten purer instrumenteller Beschallung schon was heißen. Die Produtkionsqualität ist anständig und fast 44 Minuten Spielzeit verteilt auf zehn Titel sind mehr als angenehm, bei maximalem Repeatfaktor. Veröffentlicht wird HEALTH am 23.06. auf Big Scary Monsters.

Anspieltipps: No More, Have You Ever Seen Mik, Powerfull and Professional

6/6 Punkten (Fast sprachlos!)

Alpha Male Tea Party - HEALTH
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Sonntag, 20. November 2016

9th Backstage Broadcast: Totorro - Come To Mexico

Bei dieser Band handelt es sich um vier junge Männer aus Rennes, der Ort an dem die Ille in die Vilaine mündet. Mit ihrem Album Come To Mexico zeigen die Franzosen, dass es für kraftvolle Musik nicht immer negative Energie braucht, auch wenn die Franzosen mit dem Titel eher nach Mexico als nach Frankreich einladen.

Man wird mit "Brocolissimo" relativ sanft und verspielt in das dreizehn Titel (auf Bandcamp sind es elf, Anm. d. Red.) lange Album sanft eingeladen, man bekommt ein wenig die Mitglieder vorgestellt, rein akustisch, versteht sich, und darf ihrem Können lauschen. Mit "Yaaaago" beginnt dann ein Ritt, der einem von hinten anschiebt und schreit: "Mach was! Beweg dich!" Dabei ist man unentschlossen ob man denn nun tanzen soll oder vielleicht doch headbangen. Diese schwerwiegenden Entscheidungen immer wieder. Dabei sind die Gitarren gar nicht am Anschlag, übersteuern kaum. An sich ist auch alles recht lieblich hier. Und dann gibt es immer wieder ein paar Momente, wo der Zuhörer denken könnte, dass der Titel, der einem gerade um den Kopf schwirrt, zu ende ist. Dann kommt das Quartett um die Ecke, erschrickt einen fast und schreit: "Verarscht." Dabei bedient man sich dem Math-Rock wie auch einiger Post-Geschichten, um da daraus eine sehr kraftvolle und dennoch fragile Mischung zu erschaffen, da die Gitarren, wie bereits erwähnt, nicht völlig am Anschlag hängen. Man erkennt feines ein Gespiel, die Trommel treibt an und die Laune wird deutlich besser. Und dann liegt er da, der Klangteppich, der einen davonfliegen lässt. Nur der Gesang, der könnte vielleicht hier und da mal präsent sein. Bis auf ein paar Textzeilen bleiben die Lippen hier fest versiegelt. Schade eigentlich, obwohl man dann vielleicht Gefahr liefe, das Gegenteil von guter Laune zu erreichen. Nun denn, das Album erscheint am 25.11. auf Big Scary Monsters/Al!ve. Und wer sich nicht sicher sein sollte, ob er mit den Franzosen ein Tänzchen wagen sollte, kann sich auf Bandcamp das Album geben, in voller Länge.

Anspieltipps: Yaaaago, Beverly Pills, Tomate Polisson

5/6 Punkten (So viel gute Laune im November, ist doch nicht normal)

Totorro - Come To Mexico
(Quelle: Bandcamp.com)

Mittwoch, 15. April 2015

Bandcamptage Vol. 142 / Backstage Broadcast PR

Das mit dem Glück ist so wie mit Licht. Entweder man hat es oder man hat es nicht... also das Glück. Heute kam aus dem Hause Backstage Broadcast eine E-Mail, das eine Band aus UK Ende Mai ein Album auf den Markt wirft. Delta Sleep sind vier Mannen, die sehr anspruchsvollen Rock und Mathrock spielen, mit ständig wechselnden Tempi und verfrickelten Gitarren hoch drei. Die neue Single heißt Lake Sprinkle Sprankle und ist der fünfte Titel des neuen Albums "Twin Galaxies", welches am 29. Mai auf Big Scary Monster erscheinen wird.

Delta Sleep - Twin Galaxy
(Quelle: Presskit von Backstage Broadcast)

Ich höre euch schon fragen, was das jetzt mit Bandcamp zu hat. Nun denn, ihre erste EP gibt es komplett kostenlos auf Bandcamp als Download. Die Länge umfasst etwas mehr als 23 Minuten, verteilt auf vier Titel. Hier zeigt sich sehr schön, wie die Band zu Beginn bereits ihren Stil gefunden hat. Mal etwas verträumt, dann wieder voller Elan und im nächsten Moment doch voll gebremst. Man merkt, dass diese vier Briten Spaß an der Musik haben. 

Delta Sleep - Delta Sleep EP
(Quelle: Bandcamp.com)
Das war ja schon fast Sommer da draußen. 

Freitag, 25. Oktober 2013

Bandcamptage Vol. 94

Vor einiger Zeit hatte mir das irische Label Little League Records eine E-Mail geschrieben, mal doch deren Bandcamp-Angebot auszukundschaften. Leider landete diese Mail in SPAM-Ordner meines E-Mail-Anbieters und somit war meine Antwort leicht verzögert. Nichts desto trotz habe ich mich etwas durch das recht bunte Portfolio gehört und nebenbei ein Auge auf die Preiskonditionen gehabt. 

Darauf ist auch das Duo Panucci's Pizza aus Philadelphia vertreten. Die beiden Jungs haben in DIY-Manier ein Album aufgenommen, wo selbst die Band schreibt, dass man sich doch das Album doch eher mit gutem Sound-Equipment geben sollte. So schlimm, muss ich gestehen, ist die Qualität nicht. Es macht Spaß den beiden zuzuhören, wie sie am Schlagzeug und der Gitarre ihre Bestes geben und eine Mischung aus Emo- , Math- und Indierock vom Stapel lassen. Gewürzt mit ein paar Tonspuren der Serie Futurama (deswegen der Bandname), wirkt Don't Tip The Delivery Boy etwas nerdy. Die Titelnamen wie "You know when the Trojans got that horse and they were all 'Yeah this is totally a gift' Thats how sure I am" sind eigentlich typisch für Musik aus der Emoszene. Dennoch, nichts klingt traurig, es ist eher ein wenig chaotisch, leicht schräg eingesungen aber dennoch sympatisch. Wer Glory Glory mag oder auch Everyone Everywhere, wird das hier auch mögen. Und was ihr bezahlen wollt, bleibt euch überlassen. 


Panucci's Pizza -
Don't Tip  The Delivery Boy ...

Und in zwei Monaten ist Heiligabend schon wieder vorbei. 

Mittwoch, 4. September 2013

Bancamp Vol. 89

Gerade ist ein wenig sehr viel los und ich komme kaum zum Vorhören, bzw. fehlt manchmal die Zeit um gehörtes hier mitzuteilen. Der Umstand ist zwar blöd, aber von diesem Blog füllt sich leider weder mein Kühlschrank noch mein Bauch. Schade eigentlich. 

Die Band Black Dirty ist aus Maunt Laurel (das ist liegt vor den Toren Philadelphias) und besteht aus vier jungen Menschen. Das Ziel dieser Band? Musik teilen und Konzerte spielen, denn alles Geld, was die Band durch die Musik einnimmt, fließt auch in die Band, Aufnahmen, Equipment, etc. Auf ihrer EP Dirty Water (vier Titel auf etwas mehr als 15 Minuten) spielen die Jungs recht interessanten Indierock, der durch durch mit Mathrockeinflüssen durchzogen ist. Auf der einen Seite hat man ein recht entspanntes Gefühl, wenn man diese EP hört, auf der anderen Seite sind die Gitarren, die virtuos gespielt werden und dem ganzen einen leicht kindlich verspielten Charme verleihen. 

Released wurde das ganze im Juni, wo diese kleine Ding auch reinpasst, irgendwie. Es klingt nach langen Sommerabenden, entspanntem Beisammensein mit Freunden oder der Freundin. Nichts aufregendes, aber dennoch grandioses. Die Produktionsqualität lässt absolut keine Wünsche offen, alles ist sehr gut abgemischt und nichts rauscht oder wird in den Vordergrund gehoben. Viele Bands würden sich für so einen Erstling ein oder auch zwei Beine ausreißen. Der Tarif bleibt hier euch überlassen, alles ist erlaubt, jeder kann über "Los" gehen. Mein Anspieltipp: Qwerty ... ich weiß, das sind die ersten sechs Buchstaben auf der englischsprachigen Tastatur. Ich finde die cool, also die Idee hinter diesem Titelnamen. 

 
Black Dirty - Dirty Water EP
Und der Tag hat erst angefangen. 

Sonntag, 17. März 2013

Bandcamptage Vol. 68

Schon wieder so viel Ruhe hier. Art As Catharsis hatte eine allgemeine Frage in Facebook gestellt, wer einen Blog schreibt oder für ein Fanzine. Darauf habe ich die Leute aus Australien angeschrieben und nun wird es hier bald ein neues Thema im Blog.

Heute geht es nicht nach Australien, sonder nach Charlotte in North Carolina. Die Band Junior Astronomers kommt aus dieser Ecke. Auf ihrem Bandcampaccount steht, dass sie immer herunter kämen. Gut, das tut wohl oder übel jeder nach gewisser Zeit, ob er es nun will oder nicht.


Das Quintett spielt eine angenehme Mischung aus Math- und Indie-Rock, mit einem Hauch Verzweiflung, hervorgebracht durch den Sänger. Die beiden Alben, I Had Plans For Us. und I Just Want To Make A Statement sind aus 2009, bzw. aus 2010, seit dem hat sich da leider nicht mehr viel getan. Album Nummer eins ist richtig rockig und hier und da gar ganz angenehm Tanzbar. Die zweite Scheibe verliert sich hier und da im Blues, wirkt nicht mehr ganz so fröhlich, wie der Vorgänger. Meine Anspieltipps vom Erstling sind:



Beide Alben stehen euch zu einem frei wählbaren Preis zur Verfügung, das Audio-Format bleibt euch überlassen. 


Junior Astronomers -
I Had Plans For Us
Junior Astronomers -
I Just Want To Make A Statement
Ach diese Astronomen.

Dienstag, 6. November 2012

Scene 2 Act Part 15: Tall Ships - Everything Touching

Diese Band, beziehungsweise der Titel “T=0”, wurde mir vor einigen Wochen bereits vorgestellt und ich war vom ersten Moment  an begeistert. Der Sound ist einfach großartig und bietet so viel Soundgewand, baut Wände wenn nicht gar ganze Städte.



Die Briten zaubern auf ihrem Album „Everything Touching“ wirklich großartige Dinge aus dem Hut, die man selten so erwartet hätte. Man mischt hier ziemlich viele Sounds und Stile, unter anderem Math-Rock, der einen in Trance versetzt. Man nimmt Chor-Gesängen zu Hand, bzw. in den Mund, die einem das Gefühl geben, dass es selbst im grausten November noch Hoffnung gibt, die einem gar die Freudentränen in die Augen treiben können. Das gibt dem Ganzen auch einen leichten Folk-Anstrich, den man von anderen Briten, wie den Mumford & Sons schon kennt. In einigen Titeln, wie in „Oscar“ findet man sogar Funk-Elemente wieder. Aber man hält sich primär an das vorgegebene Soundgewand, welches man mit „T=0“ aufstellt. Man möchte sich mit diesem Album einschließen und erst mal alles sacken lassen, was in der Welt um einen so passiert. Ich kann verstehen, warum man in UK so auf diese Band schwört und ihnen viele Lorbeeren zu wirft.


Und dann gibt es Momente, die durch minimalistische Instrumentalisierung und einem einfachen Gesang, der einem das Gefühl gibt, man sei ganz allein mit diesem Musiker in einem Raum, der unendlich groß und schwarz ist, ohne Wände, nur mit einem Spot auf dem Sänger, der am Instrument sein Bestes gibt. Dann auf einmal, ohne dass man es merkt, ist der Raum voller Instrumente, Sänger und Chöre & man kann dem Barden nicht mal böse dafür sein.


Ein Titel erinnert im ersten Moment sogar an ein Intro von Led Zeppelin, kein Wunder, die kommen ja auch von der Insel. Da bekommt sogar der Trommler seinen großen Moment, dank eines intelligent eingesetzten Halls.  Und am Ende denkt man, man hätte das ganze Album durch, um dann festzustellen, dass da noch was kommt und sich langsam, nur mit einem simplen Beat anschleicht, um sich groß vor einem aufzubauen um dann am Ende wieder langsam, nur mit diesem simplen Beat, zu entschwinden. Das kennt man auch von britischen Musikern, wie The XX. Immer wieder findet man hier und da auch ein wenig Kinderlachen, was auch am Ende des Albums zu hören ist. Das findet man bei Dredg, die im Sound auch ähnlich wie diese Band sind, oder eher umgekehrt?

Anspieltipps:

T=0: Dieser Titel hat mich gleich zu Beginn aus den Socken gehauen, versüßt mir seitdem die Wartezeit auf Alben wie von den Deftones. Ja, diese Band kann sich mit diesem Titel ohne Weiteres mit den Jungs aus Sacramento messen. Hierzu gibt es auch ein interessantes Musikvideo, welches man vor Albumveröffentlichung schon zu sehen bekommen hat.

Best Ever: Wird mit T=0 durch ein Kinderlachen verbunden. Der Beat geht sofort ins Bein und man will Tanzen. Die ersten paar Sekunden wirken wir das Straffziehen eines Katapults, welches dann unter einem großen Brimborium zurückschnallt. Vorher gibt es noch eine kleine Gedenkpause und das Katapult schnalzt zurück und es wird losgejubelt.

Gallop: Dieser Titel hat sogar ein leicht verschreckendes, melancholisches Musikvideo spendiert bekommen, schlägt mit Chor-Gesängen einen großen Folk-Bogen. Das Ende im Musikvideo ist überraschend. Die Musik bietet wieder viel Raum.




Wer jetzt nicht glauben mag, dass dieses Album ein wirklich gutes ist, kann sich auf der Soundcloud selbst davon überzeugen, denn da haben die Jungs das Album hochgeladen, zum Streamen. Kaufen sollte man es auf jeden Fall. Und wem das noch nicht reicht, kann sich das alles auch live geben. In Deutschland, sowie in Österreich sind die großen Schiffe mit Nada Surf auf Tour. 




Die Tourdaten sind wie folgt:

06.11 - AUT, INNSBRUCK, WEEKENDER

07.11 - AUT, WIEN, FLEX

08.11 - AUT, GRAZ, POSTGARAGE


10.11 - D, HEIDELBERG, KARLSTORBAHNHOF

11.11 - D, FRIEDRICHSHAFEN, BAHNHOF FISCHBACH

12.11 - D, NÜRNBERG, HIRSCH

13.11 - D, OSNABRÜCK, ROSENHOF

14.11 - D, BERLIN, C-CLUB

15.11 - D, BRAUNSCHWEIG, MEIER MUSIC HALL

16.11 - D, FREIBURG, JAZZHAUS

17.11 - D, BOCHUM, ZECHE


 
Tall Ships - Everything Touching

Und da ihr ja alle wisst, dass ich auch für Scene 2 Act schreibe und die Jungs ja nun bald in Berlin sind, gibt es bald auch ein Interview, wenn Zeit und Luft ist, auch ein Konzertbericht. Ihr seht, ein Rundum-Sorglos-Paket.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Bandcamptage Vol. 22

Heute gehen wir mal wieder ein Stück durch den musikalischen Gemüsegarten, gucken bzw. hören uns zwei tolle Bands an, die ihre Alben beide über das "Name Your Price" Modell vertreiben. 

Zuerst geht es nach Kanada, genauer nach Vancouver. Diesmal wurde mir hier nicht das Bein von CBC3 gestellt, so dass ich drüber gestolpert bin. Ich hab mich einfach durch den Katalog geklickt und siehe da, wieder ein Treffer. Apollo Ghost sind eine 4-Köpfige Gruppe und spielen sich auf dem Album Landmark so zwischen Garage, Lo-Fi und nem Surfsound ein. Mein Lieblingstitel, Landmark, ist sogar fast ein wenig "postrockig". Bei der Vielfalt, die hier geboten ist, bin ich verblüfft. Man darf hier so viel oder wenig zahlen, wie man kann/will. 



Der Header, so nen ich die Grafik die oben auf deren Bandcampaccount ist, sieht recht lustig aus. Alles steht und nur einer geht ab. Zum Brüllen, dieser Humor. Aber wer da nicht abgeht ist selber schuld. 

Apollo Ghosts - Landmark
Wenn man überlegt, dass mich solche Musik früher gar nicht interessiert hätte... aber dann wohl schon eher auf Feever Sleves aus San Diego. Die Jungen spielen auf ihrem Album Soft Pipes, Play On Math-Melodic-Post-Rock und experimentieren hier und da sogar mit außergewöhnlichen Instrumenten, wie in Futuristic Killings. Das Album ist auch so, wie das obige von Apollo Ghosts, für 0Cent zu haben, es sei denn, ihr wollt und könnt hier mehr Geld geben. 
Fever Sleeves - Soft Pipes, Play On!

Und was mir gerade beim Einfügen des Covers von Fever Sleeve auffällt, heut haben wir hier wohl eher den Seetag. Auf beiden Cover haben wir Schiffe, Menschen und Wasser. Und auf beiden findet sich Handschrift. Das kann doch kein Zufall sein, denkt ihr jetzt wahrscheinlich. Ist es aber.