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Sonntag, 21. Juni 2020

Stinky - Of Lost Things (M-Theory Audio/All Noir)

Das die Franzosen Punk können, haben wir hier bereits bei Guerilla Poubelle gelernt. Die Band Stinky dreht noch ein wenig am Härteregler und macht Hardcore draus. Die Kappelle kommt aus Nantes und ist seit 2010 zu fünft unterwegs und hat bereits zwei Alben auf der Haben-Seite. Dazu gesellt sich jetzt Of Lost Things

Gleich zu Beginn wird einem akustisch gezeigt, wo der Weg auf der Platte hingehen wird. Die Sängerin zieht einen an den Ohren förmlich in den nächsten Pitt und schubst dazu selbst mit herum. Zum Hauptgang wird einem ordentlich vom Drummer in den Rücken getreten und die Gitarren und der Bass schlagen gleich nochmal von links und von rechts in dein Gesicht. Zwar wird es hier nicht so brutal, wie bei Code Orange, aber das Album geht ab wie ein medizinisches Präparat, welches man in den Hintern geschoben bekommt. Man macht hier keine halben Sachen, sondern wettert ordentlich los. Auf dem letzten Song wird man dann wieder zusammengeflickt, man hat irgendwo in der moshenden Masse einen Streicher gefunden. Also weiß man schonmal, wo das Ende ist. Dabei muss man sich soundtechnisch in keiner Ecke verstecken, man kennt seine Stärken, die der Toningenieur passend eingefangen hat. 

Nach etwas mehr als 30 Minuten ist man durch das Album, total verschwitzt und fertig. Man guckt den Gegenüber an und nickt sich zu. Auf eine neue Runde voller Ballern, Kreischen und Tanzen.

Release: 12.06.2020
Label: M-Theory Audio


5,5/6 Punkten (Wer sagt hier, dass Franzosen kein Hardcore können?)

Stinky - Of Lost Things
(Quelle: Presskit von All Noir)

Mittwoch, 28. Juni 2017

2. Nachschlag: Igorrr - Savage Sinusoid (Metalblade)

Eigentlich wollte ich die Überschrift anders haben, aber leider kam das Album kurz vor Release, somit war ein genaueres Hinhören nicht möglich, leider. Und ja, wir haben mit Metal Blade Records einen neuen Mitstreiter im Bunde. Daran ist mal wieder Youtube schuld, genauer ein Musikvideo. Dazu im Review mehr. Ich hoffe natürlich, dass wir auch unter der Fahne des Totenkopfs weiterhin interessante Bands und Musik finden werden. Nun geht es weiter zum Review.

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Ist das Kunst oder kann das weg. Das fragte sich nicht nur ein bekanntes Gesicht aus dem TV, nein das wird sich sicher jeder einmal mindestens im Leben gefragt haben. Bei dem Video zu Igorrrs "ieuD" poppten viele Fragen auf, auf der anderen Seite kam man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Igorrr, ja das hat so viele R im Namen, ist ein Projekt des Franzosen Gautier Serre, in welchem alles, was Kunst und die Musik zu bieten haben ineinander verschmelzen. Dies mag im ersten Moment komisch klingen, führt beim ersten Durchhören des Langspielers aber durch eine verschrobene, hochinteressante Landschaft. So mischt man hier zum Beispiel auf Houmous eine Ziehharmonika mit Death-Metal-Drums, um dann kurz mit Drum'n'Bass zu tanzen. Und man findet das nicht mal komisch oder gar unpassend. Der Beginn des Album hätte genauso von einem Betrunkenen gesungen worden sein, dennoch, wieder nicht unpassend. Und diese Faszination, das Spielen mit den verschiedenen Stilrichtung, das Durchbrechen der Genregrenzen, das wirkt hier nicht erzwungen, nicht gewollt, es wirkt wie ein Naturschauspiel, ein großartiges noch dazu. Während andere Manager versuchen, dass nächste große Ding des Musikbusiness zu finden, macht Guatier einfach was er will und kommt damit erstaunlicherweise sehr gut voran. Andere mag es vielleicht abschrecken, dass man hier auch mit E-Gitarren, Operngesang und brachialem Gebrüll durch die akustisch, sich ständig ändernde Landschaft wandelt, tanzt und stampft, aber denen fehlt vielleicht das nötige, salopp formuliert, Weiterdenken. Das der Kopf vielleicht selbst die Musik, die einem rein zufällig über die Trommelfelle hüpft, ergänzt, oder gar erweitert. Und genau das schafft der Franzose, er ergänzt, mischt die Farben ganz neu und erschafft seine eigenen Genres um sie dann ein paar Sekunden später doch wieder umzuschmeißen. Und ehe es man sich versieht, ist man fast 40 Minuten durch Chaos und Spaß gestapft, hat immer wieder geschmunzelt und brennend darauf gewartet, welches Stilelement der Franzose hinter der nächsten Sekunde oder dem nächsten Takt versteckt hat. Das ist Kunst, um des Kunstes Willen, um es etwas hochtrabend zu formulieren. Igorrs Savage Sinusoid erschien am 16.06. auf Metal Blade Records und kann auf Bandcamp gestreamt werden.

Anspieltipps: Viande, Houmous, Spaghetti Forever

6/6 Punkten (Das ist abstrakte Kunst auf Instrumenten)

Igorrr - Savage Sinusiod
(Quelle: Bandcamp.com)

Sonntag, 20. November 2016

9th Backstage Broadcast: Totorro - Come To Mexico

Bei dieser Band handelt es sich um vier junge Männer aus Rennes, der Ort an dem die Ille in die Vilaine mündet. Mit ihrem Album Come To Mexico zeigen die Franzosen, dass es für kraftvolle Musik nicht immer negative Energie braucht, auch wenn die Franzosen mit dem Titel eher nach Mexico als nach Frankreich einladen.

Man wird mit "Brocolissimo" relativ sanft und verspielt in das dreizehn Titel (auf Bandcamp sind es elf, Anm. d. Red.) lange Album sanft eingeladen, man bekommt ein wenig die Mitglieder vorgestellt, rein akustisch, versteht sich, und darf ihrem Können lauschen. Mit "Yaaaago" beginnt dann ein Ritt, der einem von hinten anschiebt und schreit: "Mach was! Beweg dich!" Dabei ist man unentschlossen ob man denn nun tanzen soll oder vielleicht doch headbangen. Diese schwerwiegenden Entscheidungen immer wieder. Dabei sind die Gitarren gar nicht am Anschlag, übersteuern kaum. An sich ist auch alles recht lieblich hier. Und dann gibt es immer wieder ein paar Momente, wo der Zuhörer denken könnte, dass der Titel, der einem gerade um den Kopf schwirrt, zu ende ist. Dann kommt das Quartett um die Ecke, erschrickt einen fast und schreit: "Verarscht." Dabei bedient man sich dem Math-Rock wie auch einiger Post-Geschichten, um da daraus eine sehr kraftvolle und dennoch fragile Mischung zu erschaffen, da die Gitarren, wie bereits erwähnt, nicht völlig am Anschlag hängen. Man erkennt feines ein Gespiel, die Trommel treibt an und die Laune wird deutlich besser. Und dann liegt er da, der Klangteppich, der einen davonfliegen lässt. Nur der Gesang, der könnte vielleicht hier und da mal präsent sein. Bis auf ein paar Textzeilen bleiben die Lippen hier fest versiegelt. Schade eigentlich, obwohl man dann vielleicht Gefahr liefe, das Gegenteil von guter Laune zu erreichen. Nun denn, das Album erscheint am 25.11. auf Big Scary Monsters/Al!ve. Und wer sich nicht sicher sein sollte, ob er mit den Franzosen ein Tänzchen wagen sollte, kann sich auf Bandcamp das Album geben, in voller Länge.

Anspieltipps: Yaaaago, Beverly Pills, Tomate Polisson

5/6 Punkten (So viel gute Laune im November, ist doch nicht normal)

Totorro - Come To Mexico
(Quelle: Bandcamp.com)

Sonntag, 27. März 2016

Neues aus dem digitalen Briefkasten /The 1st French Touch Connection: Spectateur - Yateveo

Dieses Review oder dieser Eintrag könnte eigentlich unter vielen Überschriften stehen, da hier erstmal ein neues Label auftaucht, wir das ganzer hier aus meinem digitalen Briefkasten bekommen UND weil es dazu noch kostenlos, oder eher für einen frei wählbaren Preis ohne Minimum, auf Bandcamp angeboten wird, also viel mehr Bandcamptage.

Bei dem Label, welches mich vor ein paar Wochen bereits kontaktiert hatte und mir erlaubte, bereits vor Release Spectateurs neues Album zu laden, handelt es sich, wie man vielleicht am Namen schon erkennen könnte, um eine französische Plattenschmiede. The French Touch Connection kommt aus Morlaix, was ganz tief im nordwesten von Frankreich liegt.

Bei Spectateur handelt es sich um einen Beatmaker, zumindest steht es als Beschreibung so auf seinem eigenen Bandcampaccount. Er selbst stammt aus Angers (bitte nicht auf Englisch lesen), was irgendwo zwischen Le Mains und Nantes liegt. Sein aktuellstes Machwerk hört auf den mystischen Namen "Yateveo", was nichts anderes ist als eine menschenfressende Pflanze. Zumindest wird sie so in Lateinamerika genannt. Aber was finden wir auch Yateveo? Nun, das mit dem Beatmaker ist nicht umsonst weit hergeholt. Wir finden auf dem Langspieler, welcher knapp 39 Minuten misst, jede Menge Beats. So weit, so gut. Man erkennt anhand der wiedergegebenen Strukturen der Titel, dass der junge Mann sich ganz gut mit Samplern und Synthesizern auskennt. Dabei entstehen durchweg sehr komplexe Gebilde, die sehr viele Schichten und Texturen aufweisen. Manch einen könnte das überfordern. Die Geschwindigkeiten, die Spectatuer hier beherrscht, sind höchst unterschiedlich und reichen von Schlurfen bis zu ordentlichem Bangen (zum Teil auch innerhalb eines Titels, wie in Circles). Wer also was entspanntes aus der Welt des Hip-Hop braucht, kann sich hier gerne die volle Dröhnung geben. Es gibt nur zwei Titel, die mit Sprechgesang unterstützt werden, wobei es auf GMOS englischen Rap gibt (einer der Banger des Albums). Wer die Alben von Beatquick feiert, darf hier gerne getrost zugreifen.

Anspieltipps:

GMOS (feat. Jeremiah Bonds): Wie bereits beschrieben, ist das ein Banger vor dem Herren. Schon tief gehalten, die Hook brennt sich so sehr ins Gehirn, dass man sich schwer von lösen kann. Eignet sich gewiss zum Snowboarden.

Bipolar Every Days: Wie es der Name erahnen lassen kann, ist der Titel in sich zwiegespalten. Am Anfang geht es entspannt voran, bis bei Minute 1:15 der Bruch akustisch eingeleitet wird. Ab hier geht es mit mehr Textur und noch mehr Bangen voran. Für alle Kopfnicker da draußen.

5/6 Punkten (Nicht, dass hier gleich ein weißer Peugeot 406 auftaucht)


Spectateur - Yateveo
(Quelle: Presskit von The French Touch Connection)

Samstag, 3. August 2013

Bandcamptage Vol. 85

Gestern Bandcamp, heute Bandcamp. Ich muss sagen, wohl einer meiner Lieblingsportale für Musik. 

Heute gibt es eine Band, die ziemlich nach QOTSA klingt oder auch nach einige Grunge-Größen. Aber nun von Anfang an. Ich hab gestern wieder nach Bands gesucht die halt nach QOTSA klingen und wurde eigentlich recht schnell fündig. Die Band 7 Weeks ist ein Quartet und kommt aus Frankreich. Und was spielen sie? Nun, eben Stoner-Rock, der nach feinster Queens-Manier nach vorne geht (Loaded, Dust and Rust, Crash, Deadloss) oder eben auch einen Hauch Grunge (Submarine, The Wait, Whisper).Mein Lieblingstitel vorn de ganzen Platte ist jedoch 600 Miles. Klingt ebenfalls nach Queens. Macht mir aber am meisten Spaß. All Channels Off kommt hier mit zehn satt produzierte Titeln auf eure Platte, für einen unschlagbaren Tarif. Die Jungs wollen sage und schreibe Null Cent für das Album. Einfach eure E-Mail-Adresse angeben, denn da wird euch der Link zum kostenlosen Download hingeschickt, und schon ist das Album das eure. Ein annehmbarer Preis, oder?

7 Weeks - All Channels Off
Und ich dachte Franzosen mögen kein Englisch. Naja, so kann man sich eben irren und man lernt was neues dazu.

Montag, 3. Juni 2013

Scene 2 Act Part 28: Burning Lady - Until The Walls Fall

Es hält sich ja das Gerücht, dass die Franzosen eine Institution hätten, die alle paar Jahre Anglizismen und Wörter anderer Sprachen, die in Frankreich um sich greifen, „einfranzösischen“. Und dann gibt es Bands aus Frankreich, die mal eben auf das ganze einen Sch… geben und komplett auf Englisch singen. Wie Burning Lady, ein Quartet aus Lille, die ziemlich derben Punk spielen und eine Frau ans Mikro gestellt haben, die eine Reibeisenstimme hat, die ihresgleichen sucht.

Das Debüt-Album erinnert mich persönlich an lange Nächte in Berlin in Bars/Clubs, die schon etwas fertig aussehen und dadurch sehr viel Charme ausstrahlen. Man bedient sich hier und da alter Punk-Attitüden, man sieht  schon die pogende Menge vor dem geistigen Auge, wie sie sich von Links nach Rechts durch den Saal schiebt. All das gibt dir diese Band, das Gefühl mit dem ausgestreckten Mittelfinger durch die Gegend laufen zu wollen, mal eben so.



Musikalisch ist alles astrein eingespielt, die Qualität ist ansprechend, kein Instrument ist schlecht abgemischt. Dreizehn Titel gehen auch in Ordnung, ich hab bewusst das Skit und das Intro nicht mitgezählt. Der Trommler gibt sein bestes und legt ein irrwitziges Tempo vor. Auch wenn man hier und da öfter mal eine „Lücke“ mit ein paar „Ohhhs“ füllt, das gehört zu dieser Musikrichtung dazu. Man erlaubt sich sonst aber keine Schwächen und liefert mit diesem Album ein grundsolides Werk ab. Wer von der Band nicht genug bekommen kann, kann sich ihre EP Wasted Time dazuholen.


Burning Lady - Until Walls Fall
(Quelle:bandcamp.com)

Donnerstag, 12. April 2012

Bandcamptage Vol. 12

Wie schnell die Zeit doch verstreicht. Morgen ist schon wieder Freitag. Heute geht's noch mehr kreuz und quer durch das Gemüsebeet meines Musikgeschmackes. 


Fangen wir mit was ganz Entspantem aus Aukland an. Forest Shakes spielen viel Surf und auch Lo-Fi Stuff. Ganz interessant und sogar for free. Somit darf man hier beherzt zugreifen, auch wenn das Album nur 4 Titel enthält. Ist ja auch mehr eine EP, die aber reicht für die kurze Entspannung zwischendurch und man kann den Sommer schon ein wenig hören. 
Forest Shakes - Beach Fortress

Nun springen wir zur schreienden, blubbernden und auch schwitzenden Ecke, ihr wisst schon, Metal und so. Die Band schimpft sich Time for Energy & singen/schreien englische Texte. Das wäre so zwar nicht ungewöhnlich, stammt die Band doch aus Frankreich und einige von euch wissen ja, wie es die Franzosen mit den Fremdsprachen haben. Die EP ist 6 Titel lang und man bekommt sie für, wie sollte es auch anders sein, 0€. Die Qualität stimmt hier vorne und auch hinten. Also, schreit und blubbert mit. Das mit dem Schwitzen wird von ganz alleine kommen. 
Time For Energy - Time For Energy EP

Nachdem ihr nun euer Herz und eure Lungen aus euren Leibern geschrien habt oder es einfach bewusst nicht hören wolltet ;) , gibts nun was zur Entspannung. Mir fällt auf, vor allem beider Suche nach Musik, die kostenlos bzw. zu einem "Name-Your-Price"-Tarif angeboten wird, das man ziemlich oft auf Hip-Hop/Rap oder auch Ambient stößt. Soweit ist das zwar nichts Schlimmes, da es ja verschiedene Geschmäcker gibt und ich keinem Vorschreiben kann und auch nicht vorschreiben will, was derjenige zu hören hat. Ich habe so schon einige Mixtapes gefunden, die zum Teil wirklich gut sind. Eines davon ist von Terem. Er hat zw. 2007 und 2011 so einige Tracks aufgenommen und versteht sich als Beatproduzent. Das Album ... oder eher Mixtape, ist sehr entspannt am Jazz und hat sowas schön Oldschooliges, was ich ja auch mag. Über das Cover mag man Streiten können, aber da man das Album für Umme bekommt, sollte man da drüber hinwegsehen können. 
Terem - Here And Now