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Mittwoch, 14. Oktober 2020

CATALAN! - Veritas (Gunner Records)

Die Band CATALAN! kommt aus Belfast, einem der Schauplätze der des Nordirlandkonflikts in den 70er Jahren. Katalanisch ist die Sprache Kataloniens, einer Region Spaniens, die sich seit Jahren autonom erklären. Und bei Veritas handelt es sich um niemand anderen als die römische Göttin der Wahrheit. Wie ihr lesen könnt, wird hier gleich bedeutungsvoll gestartet. Es geht auf dem Album aber weniger "schwergewichtig" zu, als es dieser ganze Namenskladderadatsch vermuten lässt. Mit Verlaub geschrieben, ist der Sound auch für Gunner Records, da wo Veritas, das Album, erschienen ist, relativ ungewöhnlich. 

Wer erinnert sich noch an die ersten Jahre hier NebendemStrom? Auf Twitter ist es ja auch Trend, den Anfang mit dem Jetzt zu vergleichen. Die Retrospektive ist insofern sinnvoll, da sich auf "Veritas" die Sounds hören lassen, die wir einst hier, hier und hier hatten. Die Tall Ships kamen auch aus UK, dann ist das mit dem Sound auch nicht so sehr weit hergeholt. 

CATALAN!'s Klangvielfalt schwingt zwischen großer Theatralik, mächtigen Soundwänden, bestehend aus viel Gitarre und einem drückenden Bass, und fast kindlicher Naivität, die sich meist in den vorgetragenen Gedichten wiederfinden lässt, hin und her. Bereits auf dem Opener Roussillion Serenade ist klar, wo es auf den nächsten 43 Minuten hingehen wird. Man darf tanzen, mitrufen, wenn man die Texte nach dem zigsten Durchlauf intus hat, und immer wieder auf akustische Entdeckungstour gehen. Viele Kleinigkeiten erschließen sich erst, wenn man sich der Göttin der Wahrheit vollständig hingegeben hat. Ist da etwa ein Topf im Track Oka versteckt? 

Thematisch, wie kann es im Jahr 2020 auch anders sein, wird die Gesellschaft auseinandergenommen. Man beschäftigt sich mit den Nachrichtenquellen, Blogs und was mit den Menschen passiert, wenn die alles jederzeit googeln können und permanent ihr Leben ins Netz stellen oder zumindest so tut, als würde es ihnen richtig gut gehen. Die Texte verhalten sich diametral zur gespielten Musik. 

Release: 02.10.2020
Label: Gunner Records

Anspieltipps: Single Source, Cornelius, Fortune

5,5/6 Punkten (Da kommen Erinnerungen hoch)

CATALAN! - Vertias
(Quelle: Presskti von Gunner Records)

Samstag, 9. März 2019

Bandcamptag Vol. 162

Kennt jemand von euch den Blackboard Jungle, der früher immer auf Radio fRITZ lief? Jeden Freitag gab es da zwischen 20 und 22 Uhr alles zwischen Reggae und Drum and Bass. Auch wenn ich nicht immer alles mochte, was dort lief, so gefiel mir, was man alles mit dem Bass anrichten kann.

Und da mir wieder nach solcher Musik war, habe ich auf Bandcamp gesucht. Natürlich habe ich auch einiges gefunden, da man schon seit geraumer Zeit sehr dezidiert probehören kann. Und so lief mir der Account von Flexout Audio vor den Mauszeiger. Aber selbst hier musste ich etwas suchen, bevor etwas kostenfreies auftauchte. Es kostet euch eigentlich nur eure E-Mail-Adresse und ihr bekommt The Black Box vom Künstler Sinic quasi freihaus auf eure Festplatten und mobilen Endgeräte. Der junge Mann bietet euch auf 30 Minuten, verteilt auf 9 Titel, alles zwischen Drum and Bass, Jungle und Dubstep alles, was das Herz begehrt. Wenn ihr hier noch interessiert seit, rate ich euch zum Griff von guten Kopfhörern oder großen Lautsprechern, die entsprechend tiefe Frequenzen druckvoll wiedergeben können. Wer Lorn mochte, den wir hier schon mal hatten, der darf hier gerne zugreifen.

Anspieltipps: Take It Or Leave It, Con Sequence, Irrational

Sinic - The Black Box
(Quelle: Bandcamp.com)

Mittwoch, 4. April 2018

Die 32. Fleet Union: ISLAND - Feels Like Air

Wenn man sich mit seinen Freunden irgendwo in der Indie-Musik oder Alternative-Rock-Musik bewegen will, muss man sich wohl oder übel auch einigen Vergleichen stellen. So auch das Quartett ISLAND aus London, denn wer sich das Album Feels Like Air gibt, der wird sich umgehend, wenn er denn schon ein paar Jährchen Musik außerhalb des Radios gehört hat, an alte Bekannte erinnert fühlen... vielleicht mit ein paar Stimmen, die man doch aus dem Radio kennen könnte.

Alles begann, wie bereits erwähnt, vor ein paar Jahren in London, wo sich Rollo Doherty mit seinen Freunden Jack Reader, James Wolfe und Toby Richards zusammentat, um eine Band zu gründen. 2015 gab es bereits die erste EP und nach vielen gespielten Konzerten, einigen Singles und Aufnahmen in, so sagt es der Pressetext, einem fensterlosen Proberaum, folgt nun das erste Album, welches sich wie Luft anfühlen soll. Dabei trifft man akustisch auf Bekanntes, ebenfalls von der Insel, aber auch Übersee. Da gibt es die Gitarrenspuren, das Basswummern und den großen Hall von The XX, die Spannungsbögen der Kings Of Leon aus ihrem Album Only By Night und ein Hauch Dredg. Dennoch kann man den vier Mannen nicht vorwerfen etwas falsch gemacht zu haben. Sie klingen eben jetzt schon, auf ihrem Debüt, wie die ganz großen. Die Produktion ist überragend gut, es gibt sogar ein paar hörbare Ausflüge in den Regen. Und vor dem geistigen Auge kann man sich gar vorstellen, wie man große Hallen bespielt oder auf den Festivals die großen Bühnen bekommt. Dafür ist die Musik definitiv geeignet. Dennoch ziehen sich die 44 Minuten manchmal, was eigentlich, gerade wegen des großartigen Soundgefüges, schon schade ist. Aber vielleicht macht das die Insel mit einem. Das Luftgefühl wird ab dem 06.04. auf French Kiss Records erhältlich sein, wobei der Vertrieb über The Orchard läuft. Den Stream auf Bandcamp wird es dann natürlich auch geben.

Anspieltipps: Ride, Horizon, Feels Like Air

4,5/6 Punkten (Gut zum Liebemachen.)

ISLAND - Feels Like Air
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Sonntag, 11. Juni 2017

Check Your 1st Head: Royal Blood - How Did We Get So Dark

Check Your Head schwurbelt schone eine ganze Weile in meinem E-Mail-Postfach umher. Es gab leider nicht immer die passenden Themen oder Bands, sodass ihr hier bisher nichts davon gelesen habt. Das kann sich in nächster Zeit durchaus ändern. Nun aber zur ersten Band, die hier unter diesem Thema ordentlich loslegt.

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Was braucht man in der Regel für eine Rockband? Einen Drummer, einen Bassisten und einen an der Gitarre und jemand, der sich auch mal ans Mikrofon traut. Die Band Royal Blood aus dem Vereinten Königreich verzichtet auf den Sechssaiter (die gibt es auch mit sieben und mehr Saiten) und rockt trotzdem derbe. Alle Bassistenwitze könnt ihr getrost in der Ecke lassen, denn so virtuos wie Mike Kerr an dem Ding spielt, könnte man glatt vergessen, dass der Klampfe eigentlich zwei Saiten fehlen. Es gibt natürlich auch Rockbands, die als Duo funktionieren, die haben dann aber dann doch eine Gitarre am Start. Wer sich zwischen Blues- und Garage-Rock aufhält, hat gewisse Sonderrechte. Dabei ist das Album an mehreren Standorten entstanden, dennoch klingt das Machwerk How Did We Get So Dark homogen und schafft es den Zuhörer komplett über die gesamte Länge zu tragen und zur Bewegung aller Körperteile zu animieren. Bereits die erste Single "Lights Out" (Musikvideo) zeigt dem geneigten Zuhörer, worauf er sich einlässt. Man ist laut, wuchtig und druckvoll, wobei man mit dem Publikum auch zu spielen weiß. Es gibt Titel, wie "Hook, Line & Sinker" (Musikvideo), die losschmettern um dann ein paar Sekunden später in Rhythmusgruppe und Sprechgesang zu zerfallen. Wer sich "How Did We Get So Dark" anhört, kann verstehen, warum der selbstbetitelte Vorgänger in UK auf Platz 1 der Albumcharts war. Am 16.06. wird der Langspieler mit zehn Titeln auf Warner Bros. Records erscheinen.

Anspieltipps: Lights Out, I Only Lie When I Love You, Where Are You Now?

6/6 Punkten (Drum'n'Bass kann auch Rock'n'Roll sein)

Royal Blood - How Did We Get So Dark?
(Quelle: Presskit von Warner Bros.)

Donnerstag, 19. Mai 2016

The 3rd Ferryhouse: Femme - Debutante

Wenn man über gute Popmusik nachdenkt und forscht, kommt um die Ländereien des britischen Empires eigentlich gar nicht herum. Sei es Grimes aus Kanada (gehört das noch zum britischen Empire?), Lorde aus Neu Seeland, Flume aus Australien oder auch The XX ... eben von der Insel. Laura Bettinson, die sich lieber Femme nennt, ihres Zeichens Wahllondonerin, kann man in diese Riege direkt einordnen.

Auf ihrem ersten Langspieler "Debutante" findet man das, was man von moderner, kurzweiliger Popmusik erwartet. Einen ordentlich drückenden Bass, vertrackte, verschachtelte und fast schon flirrende Soundschnipsel und Lauras Stimme. Trotzdem es Avantgarde-Pop ist, wird einem der Zugang nicht verweigert, nichts ist anstrengend oder total verkopft. Immerhin kann sich die Künstlerin mit der Platzierung von Fever Boy in einem Adidas-Werbespot brüsten, was schon mal etwas heißen will, zumal der Track bereits vor drei Jahren das Licht der Welt erblickte. Zu eben diesem Titel gesellen sich zwölf weitere und bilden eine recht sommerlich, leichte akustische Reise, die 36 Minuten lang ist. Wer auf Icona Pops "I Love It" mochte, kann sich getrost genau dieses Album kaufen oder Streamen, erscheinen ist das Album digital bereits am 15.04. auf Ferryhouse Productions und am 20.05. dann final physisch auf den Musikmarkt gehievt. Hierbei regeln Warner und Zebralution den Vertrieb.

Anspieltipps: Fever Boy, SOS, Gold

5,5/6 Punkten (Here's your cup of tea.)

Femme -Debutante
(Quelle: Presskit von Ferryhouse Productions)

Mittwoch, 15. April 2015

Bandcamptage Vol. 142 / Backstage Broadcast PR

Das mit dem Glück ist so wie mit Licht. Entweder man hat es oder man hat es nicht... also das Glück. Heute kam aus dem Hause Backstage Broadcast eine E-Mail, das eine Band aus UK Ende Mai ein Album auf den Markt wirft. Delta Sleep sind vier Mannen, die sehr anspruchsvollen Rock und Mathrock spielen, mit ständig wechselnden Tempi und verfrickelten Gitarren hoch drei. Die neue Single heißt Lake Sprinkle Sprankle und ist der fünfte Titel des neuen Albums "Twin Galaxies", welches am 29. Mai auf Big Scary Monster erscheinen wird.

Delta Sleep - Twin Galaxy
(Quelle: Presskit von Backstage Broadcast)

Ich höre euch schon fragen, was das jetzt mit Bandcamp zu hat. Nun denn, ihre erste EP gibt es komplett kostenlos auf Bandcamp als Download. Die Länge umfasst etwas mehr als 23 Minuten, verteilt auf vier Titel. Hier zeigt sich sehr schön, wie die Band zu Beginn bereits ihren Stil gefunden hat. Mal etwas verträumt, dann wieder voller Elan und im nächsten Moment doch voll gebremst. Man merkt, dass diese vier Briten Spaß an der Musik haben. 

Delta Sleep - Delta Sleep EP
(Quelle: Bandcamp.com)
Das war ja schon fast Sommer da draußen. 

Dienstag, 20. Januar 2015

Pias 1: Enter Shikari - The Mindsweep

Was bekommt man, wenn man sich ein Album von Enter Shikari kauft? Seit Album Nummer eins ist eigentlich klar, dass es hier nicht nur um das reine Gitarrenspiel geht, sondern auch um elektronisch gestaltete Landschaften, in denen sich der Gesang und andere interessante Dinge, wie eine Spieluhr, die Klinke in die Hand geben. Ein berühmtes Indie-Magazin hat im Vierohrentest einst geschrieben, dass sich Common Dreads so anhöre, als sei alle drei Minuten die Studiotüre aufgegangen und jemand hätte einen neuen Musikstil vorgeschlagen. Sicher klingt auch Mindsweep sehr bunt, aber das Album beschreibt doch eher das zusammentreffen der Musikstile, die man im britischen Königreich vorfindet. Da mischt sich Sprechgesang mit Dubstepbeats, Dance- und Trancemusik der 90er mit scheppernden Gitarren und Shouts. Natürlich hört man stets heraus, dass die Mannen von der Insel kommen. Das die Band sich politischer Themen annimmt, ist nicht erst seit gestern bekannt. Auch dieses Album trotz vor Kritik am System UK, die besten Beispiele sind “Anaesthetist” und “Bank Of England”. Das Konzept fordert einen natürlich, einfach so plätschern, dass können ruhig die anderen machen und nicht wundern wenn man dann irgendwo meint, System Of A Down zu hören.

Wer jetzt den Zungenbrecher “Anaesthetist” mit dem Bandnamen im Internet sucht, wird ein wunderbares Video sehen, welches eben noch einmal genau das Bildlich untermalt, was textlich wiedergegeben wird. An sich auch ein sehr gut gewählter Titel, da sich die Bandbreite des Albums zeigt, von verrückt, über stürmisch bis hin zum kurzen Innehalten.


Enter Shikari - Anaesthetist (Musikvideo)

Alle die Enter Shikari für die Vielfalt der Band mochten, dürfen auch hier ohne weiteres zugreifen. Fans des reinen Metals oder Rocks, würden angesichts der Electro-Spielereien die Nase rümpfen. Das „gegnerische Lager“ wird da sicher auch keinen Gefallen daran finden, auch wenn die Produktion keine Wünsche offen lässt und die Albumlänge anständig ist. Was einzig störte: dieses Album brauchte ein paar Anläufe, um zu gefallen. Sicher gibt es durch das Intro und das Outro ein paar Anhatspunkte, wo man sich auf dem Album befindet, der erste Fluss stellte sich aber erst nach dreimaligem Durchhören ein. Wie bereits Erwähnt, dieses Album ist keine einfache Kunst.

Anspieltipps: Anaesthetist, Never Let Go Of The Microscope, There's A Price On Your Head

5,5/6 Punkten, wegen der anfänglichen Warmlaufphase
 
Enter Shikari - The Mindsweep

Dienstag, 10. Dezember 2013

Bandcamptage Vol. 106

Es gibt Musiker und Bands, die ich nie wirklich aus dem Fokus verloren habe. So auch Hella Better Dancer, die aus dem Vereinigten Königreich kommen. Die hatte ich hier in einem ganz frühen Stadium des Blogs, da war ich noch in München.

Nun hat sich das so ergeben, dass die Band auf Facebook postete, dass sie ein neues Musikvideo hätte. Also, ich als jemand der die Musik mag, draufgeklickt.



Nun ja, die Band hat sich offensichtlich weiterenwickelt und trotzdem hört man heraus, dass man hier Hella Better Dancer auf die Ohren bekommt. Genau diesen Song hat die Band auch netter Weise auf Soundcloud geladen, wo man es kostenlos herunterladen darf.




Tja und dessen nicht genug, es gibt auch etwas, so wie es das Thema vorgibt, etwas von Bandcamp, auch wenn das schon etwas älter ist.Trotzdem zeigt die Spring Demos 2012 mit drei Titeln, wo die Reise hingehen wird. Man ist zwar immernoch emotional in den Texten, die instrumentale Untermalung jedoch ist poppig und weiß zu gefallen. Das würde in einen Sonntagmorgen voller Sonne passen oder in einen Tanz an einem Strand, irgendwo auf dieser Welt, mit einem Sonnenuntergang als Beleuchtung. Prädikat: Runterladen, der Preis ist hier eh egal, ganz gut für die Weihnachtszeit.

Hella Better Dancer -
Spring Demos 2012
Wenn die nicht mal groß raus kommen, dann weiß ich auch nicht.

Freitag, 7. Dezember 2012

Jamendosis Vol. 14

Ein lang unbehandeltes Thema. Durch den wöchentlichen Sprechfunk bin ich erst wieder daran erinnert worden, dass ich auf Jamendo was gutes... nein, sehr gutes gefunden hatte.

Die Band Hot Fiction kommt aus England, was man aber nicht mal im Ansatz heraushört. Das Duo spielt auf ihrem Erstling Dark Room, richtig schönen Rock'n'Roll, so wie die White Stripes, Eagles of Death Metal oder auch Bass Drum of Death oder The Pack A.D.. Alles Stile und Bands die ich mag. Somit dürft ihr, wenn ihr denn all diese Künstler auch mögt, beherzt zugreifen. Allen anderen lege ich es auch ans Herz, so ein gut produziertes Stück Musik, 13 Titel lang, ohne Intro, ohne Skit, für 0€, das gibt es nicht alle Tage. Es sei denn, man lädt es von ihrem Bandcampaccount, da kostet der Spaß 0,40 Brittische Pfund. Da es sicher einige iOs-User gibt, empfehle ich zumindest zum Streamen die Bandcamp-Version, ich spreche aus Erfahrung. Hier werden sicher einige Titel in meine Snowboard-Playlist Einzug halten.



Und falls euch das gute Stück vielleicht ein wenig zu hart oder zu schnell ist, oder zu Blues-Lastig. Die Band hat 2 Jahre nach Dark Room ein zweites Album auf Jamendo und Bandcamp geladen, mit dem Namen Apply Within. Hier hat man an der Uhr gedreht und die 70er ausgepackt. Klingt recht interessant, wie perfekt dieses Spiel funktioniert, mein Faovrit ist aber immernoch der Erstling Dark Room.  






Und um das alles abzurunden, damit ihr wisst, wer so wandlungsfähig ist, zwischen 2 Alben, gibt es ein Musikvideo, mit Humor und bunten Bildern und so. 


Dienstag, 6. November 2012

Scene 2 Act Part 15: Tall Ships - Everything Touching

Diese Band, beziehungsweise der Titel “T=0”, wurde mir vor einigen Wochen bereits vorgestellt und ich war vom ersten Moment  an begeistert. Der Sound ist einfach großartig und bietet so viel Soundgewand, baut Wände wenn nicht gar ganze Städte.



Die Briten zaubern auf ihrem Album „Everything Touching“ wirklich großartige Dinge aus dem Hut, die man selten so erwartet hätte. Man mischt hier ziemlich viele Sounds und Stile, unter anderem Math-Rock, der einen in Trance versetzt. Man nimmt Chor-Gesängen zu Hand, bzw. in den Mund, die einem das Gefühl geben, dass es selbst im grausten November noch Hoffnung gibt, die einem gar die Freudentränen in die Augen treiben können. Das gibt dem Ganzen auch einen leichten Folk-Anstrich, den man von anderen Briten, wie den Mumford & Sons schon kennt. In einigen Titeln, wie in „Oscar“ findet man sogar Funk-Elemente wieder. Aber man hält sich primär an das vorgegebene Soundgewand, welches man mit „T=0“ aufstellt. Man möchte sich mit diesem Album einschließen und erst mal alles sacken lassen, was in der Welt um einen so passiert. Ich kann verstehen, warum man in UK so auf diese Band schwört und ihnen viele Lorbeeren zu wirft.


Und dann gibt es Momente, die durch minimalistische Instrumentalisierung und einem einfachen Gesang, der einem das Gefühl gibt, man sei ganz allein mit diesem Musiker in einem Raum, der unendlich groß und schwarz ist, ohne Wände, nur mit einem Spot auf dem Sänger, der am Instrument sein Bestes gibt. Dann auf einmal, ohne dass man es merkt, ist der Raum voller Instrumente, Sänger und Chöre & man kann dem Barden nicht mal böse dafür sein.


Ein Titel erinnert im ersten Moment sogar an ein Intro von Led Zeppelin, kein Wunder, die kommen ja auch von der Insel. Da bekommt sogar der Trommler seinen großen Moment, dank eines intelligent eingesetzten Halls.  Und am Ende denkt man, man hätte das ganze Album durch, um dann festzustellen, dass da noch was kommt und sich langsam, nur mit einem simplen Beat anschleicht, um sich groß vor einem aufzubauen um dann am Ende wieder langsam, nur mit diesem simplen Beat, zu entschwinden. Das kennt man auch von britischen Musikern, wie The XX. Immer wieder findet man hier und da auch ein wenig Kinderlachen, was auch am Ende des Albums zu hören ist. Das findet man bei Dredg, die im Sound auch ähnlich wie diese Band sind, oder eher umgekehrt?

Anspieltipps:

T=0: Dieser Titel hat mich gleich zu Beginn aus den Socken gehauen, versüßt mir seitdem die Wartezeit auf Alben wie von den Deftones. Ja, diese Band kann sich mit diesem Titel ohne Weiteres mit den Jungs aus Sacramento messen. Hierzu gibt es auch ein interessantes Musikvideo, welches man vor Albumveröffentlichung schon zu sehen bekommen hat.

Best Ever: Wird mit T=0 durch ein Kinderlachen verbunden. Der Beat geht sofort ins Bein und man will Tanzen. Die ersten paar Sekunden wirken wir das Straffziehen eines Katapults, welches dann unter einem großen Brimborium zurückschnallt. Vorher gibt es noch eine kleine Gedenkpause und das Katapult schnalzt zurück und es wird losgejubelt.

Gallop: Dieser Titel hat sogar ein leicht verschreckendes, melancholisches Musikvideo spendiert bekommen, schlägt mit Chor-Gesängen einen großen Folk-Bogen. Das Ende im Musikvideo ist überraschend. Die Musik bietet wieder viel Raum.




Wer jetzt nicht glauben mag, dass dieses Album ein wirklich gutes ist, kann sich auf der Soundcloud selbst davon überzeugen, denn da haben die Jungs das Album hochgeladen, zum Streamen. Kaufen sollte man es auf jeden Fall. Und wem das noch nicht reicht, kann sich das alles auch live geben. In Deutschland, sowie in Österreich sind die großen Schiffe mit Nada Surf auf Tour. 




Die Tourdaten sind wie folgt:

06.11 - AUT, INNSBRUCK, WEEKENDER

07.11 - AUT, WIEN, FLEX

08.11 - AUT, GRAZ, POSTGARAGE


10.11 - D, HEIDELBERG, KARLSTORBAHNHOF

11.11 - D, FRIEDRICHSHAFEN, BAHNHOF FISCHBACH

12.11 - D, NÜRNBERG, HIRSCH

13.11 - D, OSNABRÜCK, ROSENHOF

14.11 - D, BERLIN, C-CLUB

15.11 - D, BRAUNSCHWEIG, MEIER MUSIC HALL

16.11 - D, FREIBURG, JAZZHAUS

17.11 - D, BOCHUM, ZECHE


 
Tall Ships - Everything Touching

Und da ihr ja alle wisst, dass ich auch für Scene 2 Act schreibe und die Jungs ja nun bald in Berlin sind, gibt es bald auch ein Interview, wenn Zeit und Luft ist, auch ein Konzertbericht. Ihr seht, ein Rundum-Sorglos-Paket.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Scene 2 Act Part 12: Paws - Cokefloat

Ohne Vorwissen über Paws bin ich an das aktuelle Album Cokefloat herangegangen. Aber ich muss dir, lieber Leser sagen, dass man keine Angst haben muss, einen Fehlkauf zu tätigen. Das ist hier bei diesem Silberling nicht der Fall. Die Glasgower spielen hier, auf dem von Fat Cat Records veröffentlichtem Werk, ein solides, nach Garage, Surf und LoFi klingendes Gesamtkunstwerk, wobei es hier und da auch ein paar Einflüsse aus dem Alternative-Bereich gibt. Da ich ja persönlich – oh mein Gott, also alles subjektiv – auf diesen Sound stehe, bin ich positiv von diesem Album angetan. Auch ist das Album ein vollwertiges, mit 13 Titeln, alle länger als 2 Minuten. Wie dem Sound entsprechend, wird hier die Stimme durch so viel Technik gezogen, dass alles schön verzerrt klingt. Die erste Single aus diesem Album ist, laut Fat Cat Records, „Sore Tummy“, mit einem recht lustigen Cover. Der Titel hat ein identisches Intro, wie mein Anspieltipp „Pony“. Das sind auch die recht alternativen Titel dieses Kokain-Trips. Genau diese beiden Titel passen in diesen Trend der Rockmusiker, wie Everyone Everywhere. Nichts wirkt übertrieben, die Sounds sind zum Teil recht clean eingespielt, es rockt hier und da und trotzdem bleibt, für mich zumindest, hier und da ein Stück Melancholie in den Titeln vorhanden und machen Platz für Gedanken an Vergangenes. Wie gut das in diesen Herbst passt. Gut, wenn die Jungs aus Glasgow kommen, dann kommt das auch hin, mit der herbstlichen Stimmung, UK ist ja bekannt für recht unangenehmes Wetter. Aber genug der Häme.

Meine Anspieltipps:

Pony (wie oben schon mal beschrieben):
Das Intro wirkt melancholisch, man will irgendwo entschweben, es wird zweistimmig gesungen, bis es dann rockig in den Chorus geht. Ich mag es, es beginnt clean und endet auch so.

Sore Tummy
Ähnelt dem Pony ein wenig, macht aber mehr Spaß. Als erste Single ist das keine schlechte Auswahl, weil es die Schnittmenge des Sounds wiedergibt, den man auf dem Album findet.

Einige Titel werde ich wohl in meine Snowboardliste laden, denn einiges geht ab wie Schmitts Katze. Man darf hier getrost die Platte wieder von vorn hören, wenn sie durchgelaufen ist. Und wer mir nicht glauben mag, der kann sich auf Soundcloud selbst davon überzeugen, dass dieses Werk gut ist.







Paws - Cokefloat

Dienstag, 16. Oktober 2012

Scene 2 Act Part 10: Alunah - White Hoarhound


Die Band Alunah existiert schon seit 2006 und ist seit dem schon mit einigen Größen, wie Paradise Lost auf Tour. Ein Album existiert bereits und hört auf den Namen Call of Avernus. Das zweite Album, White Hoarhound, ist in UK bereits auf dem Markt und wird nun auch in Deutschland veröffentlicht. Bei dem Albumnamen hab ich mir erstmal ein Wörterbuch zurande gezogen und geguckt, was das zu bedeuten hat. Andorn, so die Übersetzung, ist ein Lippenblütler, warum man aber gerade so ein Album nennen muss… gut, es bleibt ja der Band überlassen.
Auf dem Album wird guter Sludge gespielt, wobei man auch Psych-Elemente aus den 60ern entdecken kann, dass alles mit verzerrtem Bass und klassischen Gitarrensolis. Der Gesang ist der Hammer, wenn im ersten Moment vielleicht auch gewöhnungsbedürftig. Die Geschwindigkeit der ganzen Geschichte ist langsam, wobei sich mir dann eröffnet, warum einige der Titel locker die 7-Minuten-Grenze überschreiten. Aber das ist de Stil dieser Band. Man baut hier ganz langsam Klanwände auf, was alles sehr sehr dicht wirken lässt und kaum Platz für Interpretationen ist. Die Rhythmen und Accord-Folgen sind fast hypnotisch, ich kann mir fast sogar vorstellen, wie die Gitarreros auf der Bühne stehen und gaaaaanz langsam ihre Haare schwingen. Schont ja auch den Nacken. Im ersten Moment habe ich keinen Zugang zu dieser Scheibe finden können, nur langsam kam ich selbst ins Kopfnicken und fand die Rhythmen, die Gitarren und den Gesang gut. Trotz der massiven Titellängen. Die Texte handeln von Pflanzen, Riten, Fjorden und dem Mittsommer. Das kennt man ja eigentlich eher von den Kelten und von Bands, die Thor anbeten und nicht andere christliche Figuren. Die Mischung wirkt recht interessant und stimmig und man findet nichts überflüssiges, auch wenn ich mir die Platte erst öfters durch den Kopf gehen lassen musste, bevor ich zu diesem Entschluss kommen konnte. Wer Interesse an dieser nun rezensierten Scheibe hat, kann sich das alles auf dem Bandcamp-Account der Band anhören und selbst urteilen.


Alunah - White Hoarhound

Mittwoch, 26. September 2012

Bandcamptage Vol. 48

Das Leben verläuft ja bekanntlicher Weise nicht immer, so wie es verlaufen sollte oder zumindest nicht im Ansatz so, wie man sich das wünscht. Mehr dazu heute Abend im Skypecast.

Gestern bereits, nach dem ich schwimmen war, hab ich ein wenig gestöbert und bin dabei auf Lazy Acre Records gestoßen. Auf der Bandcampseite des Labels, findet man eine bunte Mischung an Alben, die alle zum Teil sogar kostenlos sind.

Die EP Chinese Magicians der Leute aus UK ist angenehme schwebende Popmusik, die mit einem Hauch Vintage, wahrscheinlich durch die Instrumentalisierung, ein wenig dem alten frönt. Der Gesang geht einem ins Ohr und die Gitarren sind angenehm eingespielt, der letzte Titel klingt gar nach The XX. Hier will weder das Label, noch der Künstler bare Münze für das Album.

Sajama Cut - Chinese Magicians
Die nächste Band, hört auf den Namen "Little Hands of Asphalt" und kommt ebenfalls von der Insel. Die Jungens sind aber ein Stück weit melancholischer, behalten ihren britischen Akzent bei und zaubern mit der akustischen Gitarre angenehme Melodien in den Tag, oder Abend, je nach dem, wann ihr das lest und hört.  Das Album Spit Back At The Rain  gibt es auf für Luft und Liebe auf die Festplatte, den mp3-Player, iPod oder was auch immer ihr nehmt, um Musik wiederzugeben. 

The Little Hands Of Asphalt -
Spit Back At The Rain
 

Dienstag, 25. September 2012

Scene 2 Act Part 7: Hospitals - Asleep EP

Beim ersten Hören der EP Asleep der 5 Mannen aus UK stellen sich gewisse, wie soll ich sagen, Vergleiche ein. Der „Gesang“ scheint in UK gerad wohl recht populär zu sein, zumindest fallen mir spontan 2 Bands ein, die sich auf ähnliche Weise ihre Seele aus dem Leib schreien: Bring Me The Horizon und Architects. Beide höre ich von Zeit zu Zeit auch mal. Die Instrumentalisierung weicht jedoch von den gerade genannten Bands ab. Hier geht’s er so zur Sache wie bei Deez Nuts oder auch mal wie bei den Deftones. Schlimm diese Vergleiche, ich weiß. Aber anders kann ich das gerade hier nicht beschreiben. Der Mix funktioniert jedoch recht gut und wirft keine Fragen auf. Auch die Produktionsqualität ist anständig und lässt keine Wünsche offen und das bei einer Band, die sich laut eigenen Angaben, erst 2011 gegründet hat. Wenn man so schnell zu einer EP kommt, verdient das den höchsten Respekt.

Da man hier aber nur 3 Titel vor der Nase, bzw. im Ohr hat, kann man nicht so viel über die gesamte Bandbreite der Band sagen, obwohl ich kaum Abweichungen erwarte, die werden wohl immer so „knüppeln“ wie Architects oder BMTH. Für mich weniger schlimm. Man hat im ersten Titel sogar ein recht interessantes Outro. Der Bass wird hier fleißig gespielt und der Zuhörer erwartet einen standesgemäßen Break, bei dem alles zerlegt wird, was im Raum steht, der dann aber nicht kommt. Es wird einfach in den nächsten Titel geblendet, famos.
Der letzte Titel „Grace“ kann gegen Ende fast als Ballade durchgehen, wenn nicht der brachiale Tonfall des Sängers wäre. Ich hoffe mal, dass seine Stimmbänder das lange mitmachen, gut, die Mannen der anderen beiden Bands, die stimmlich so viel Lärm machen, die machen das ja auch schon ne Weile und man hat bisher keine Schlagzeilen vernommen, dass die Stimmbänder demoliert wären.
Möge dieser jungen Band also niemals die Energie und die Stimmkraft ausgehen, denn von denen wird man, so denke ich jetzt mal, noch was hören.

Hospitals - Asleep EP

Sonntag, 3. Juni 2012

Soundcloudisch Vol. 5

Ich bin nun fast einen ganzen Monat wieder in Cottbus und irgendwie entwickelt sich hier alles anders als ich dachte. Eigentlich wollte ich hier gar nicht so privat werden.


Vor kurzem hatte Tape.tv bei Facebook gepostet, dass Visions, einer der Musikzeitschriften, die ich eine Zeit mal gelesen hatte, nun den Sender für ein paar Stunden übernehme und das Sende was ihnen in den Kram passt. Ich dacht mir, dass das eine coole Idee sei und bin gleich auf diese eben benannte Internetseite und bekam prompt wieder etwas vor die Nase, was mir gefällt. Die Band Band Of Skulls kommt aus UK und hat schon zwei Alben auf den Markt geworfen. Dabei bewegt ihr Sound recht nah an dem der White Stripes und auch anderer klassischer Rockbands, wobei sie weniger blues-lastig sind. Leider hat die Band jetzt nicht irgendwelche Alben, die irgendwie Kostenlos sind. Das passiert nun mal. Auf ihrem Soundcloud-Account liegen ein paar Titel von den beiden Alben. Der Titel, der mich zu der Band gebracht, heißt "The Devil Takes Care Of His Own". 




Und hier noch das Video, damit ihr seht, was ich gesehen und gehört habe und warum ich euch diese Band ans Herz, Auge und Gehör lege. Und lustiger Weise hat hier die GEMA noch keinen Riegel davor geschoben.