Dienstag, 29. April 2014

Bandcamptage Vol. 120

Weil die Umstände es hergeben und mir gerade danach ist, gibt es hier heute mal wieder was volle Elle ins Gesicht. Also nicht beschweren, ich hab euch gewarnt.


Die Band Cedron hatten wir hier ja schon mal, somit muss ich euch weder erzählen noch schreiben, wo die Jungs herkommen. Der aktuelle Longplayer hört auf den Namen Chased By Shades
und ist seit ein paar Tagen qausi frei verfügbar. Ihr wisst schon, Name-Your-Price und so. Die Jungs feiern auf dem Album weiterhin den Metalcore, wandern aber doch hier und da gen Hardcore. Man könnte meinen, dass die Mitglieder von Bring Me The Horizon an den Reglern saßen.

Cedron - Chased By Shades
Und manchmal fragst du dich: "What The F**K?!" und verstehst es bis heute nicht.

Montag, 28. April 2014

3. Rosine der Resultpromotion: Wumpscut - Bulwark Bazooka


München, das ist die Stadt der Biere und wohl ein kleiner Hotspot im Süden der Republik, für dunkle Gestalten aller Art, die wohl manchmal eine kesse Sohle auf das Parkett legen wollen. Sonst würde man den langjährigen Erfolg von Wumpscut, oder wie er bürgerlich heißt: Rudolf Ratzinger, wohl schwer erklären können. Seine Karriere begann 1989 im Münchner Pipeline und scheint nicht enden zu wollen. Seit 1991 veröffentlicht er Alben und gründete dazu Beton Kopf Media, um sich in seiner eigenen Welt ausleben zu können, ohne das wer von außen ihm vorschreiben kann, wie was zu klingen hat. Viele Alben sind seither über das Label veröffentlicht worden, mal fast jährlich, mal findet man Pausen von bis zu 3 Jahren.

BulwarkBazooka, welches am 18.04.2014 auf Beton Kopf Media erschienen ist, steckt voller Samples aus Filmen und steckt voller kleiner, dunkler Geschichten. Den Klischeebayern, der Sonntags gerne in die Kirche geht, wird es nicht gefallen, dazu sind auch solche Titelnamen wie „Furunkel Lolita“ nicht geeignet. Dem soll es auch nicht gefallen, dazu ist Musik nicht beliebig genug und erfüllt auch keinerlei Radiotauglichkeit. Das Album steckt voller kleiner Spitzen, die böse aus der silbernen Scheibe heraus gucken. So zum Beispiel die Aufmachung des Covers und des Artworks, welches die Compact Disc umgibt. Alles spielt mit dem Thema des Nationalsozialismus, stellt ihn bloß und macht sich über ihn lustig. Musikalisch führt das soweit, dass man Samples in feinstem Wiener Schmäh um die Ohren gehauen bekommt, sobald man den Track „Vienna“ erreicht hat. Dabei geht es aber nicht um die Schönheit der Stadt, vielmehr geht es um den verrückten Österreicher, der die ganze Welt zw. 1939 und 1945 in den Abgrund stürzen wollte. Nicht umsonst heißt es in dem Titel „... der Junge macht mir Angst...“. Nichts desto trotz, ein harter Brocken. Das Album ist lang genug, nach mehr als 13 Jahren in der Musikwelt sollte man auch ein Ohr für einen guten Klang haben, anders lässt sich, wie bereits erwähnt, der Erfolg des Ratzingers nicht erklären. Der Adressat ist klar ausgemacht, das liegt nun mal am gewählten Stil. Die dunklen Gestalten, die die Nacht und das dunkle Dasein feiern, dürfen hier getrost zugreifen. Alle anderen werden diese Musik kaum verstehen, vielleicht auch nicht mögen, aber auch nicht jedem gefällt eine Helene Fischer oder ein Justin Bieber.

4/6 Punkten
 
Wumpscut - Bulwark Bazooka
(Quelle: Amazon.de)

Samstag, 26. April 2014

Das erste Mal OHA! Music: Des Koenigs Goldene - Und Los


Hamburg, das ist die Stadt, wo laut der Müllhalde namens Wikipedia, mehr als 2500 Brücken stehen. Natürlich denkt aber auch jeder an Fischmärkte, an das raue Klima und an die Große Freiheit.



Genau aus dieser Umgebung, gemischt mit Einflüssen verschiedenster Stilrichtungen der Musik, kommt Des Koenigs Goldene. Vier junge Menschen, die sich einfach die Musik nehmen, wie sie ist und beim Musizieren schauen, was aus den gesammelten Erfahrungen und Geschmäckern wachsen kann. Dabei haben sie sich eine große Menge an Klangfarben angeeignet. Hier findet der geneigte Hörer alles: die Bandbreite reicht von überglücklicher Partymusik, wie in „Schnell& Schrill“, bis hin zu tiefst betrübter Musik, die voller Fragen nach dem Warum und Selbstzweifeln steckt, wie „Mein Dach“. Die Stimme des Sängers klingt jedoch stets nach Sehnsucht, immer ein wenig traurig. Das könnte mitunter an dem rauen Wetter liegen, was man Hamburg so nachsagt. Blöde urbane Legende halt. Wer hier also Tiefe sucht, der wird sie finden, aber auch der Partygänger, der alle Indieclubs der Stadt kennt, wird sich mit dem Erwerb dieser Platte freuen. Natürlich wird, je nach Stimmungslage, die Platte anders aufgenommen und verstanden. Es bleiben, dank der Sprachwahl, die jeder zwischen Flensburg und Garmisch versteht, aber keine Fragen offen. Vielmehr fühlt man die Verbundenheit zum Sänger und dankt ihm, wenn er singt, dass man bei Ihm sei, dem Zuhörer. Ein Bier, ein„... fetter Bass...“ und ein paar Gitarren nebst Schlagzeug. Kein Pomp, kein Epos, einfach nur Musik, die einem nicht zu viel abverlangt, die einem nicht irgendwelchen Effekten täuscht. Das hier ist ehrlich, unverblümt und richtig gut. Natürlich wird das alles hier auf den Jugendkanälen der Radioanstalten laufen können, schade wäre das nicht, würde das doch die Qualität der deutschsprachigen Musik weiterbringen und die Showeinlagen der Frau Fischer, auf die alle gerade abfahren, mächtig in den Hintergrund stellen. Die Produktionsqualität ist gut, alles ist ausgewogen, die Experimente mit dem Bass sind einfallsreich und wirken innovativ. Die Bandbreite an Genres findet man in allen Titeln wieder, mehr will man auch gar nicht haben. Elf Titel und eine B-Seite stehen auf der Habenseite, also genug für ein Album und man lernt die Band vernünftig kennen. Wer sich davon überzeugen möchte kann dies hier auf Spotify gerne tun, veröffentlicht wurde das ganze am 04.04.2014 auf dem Hamburger Plattenlabel OHA! Music. Die Anspieltipps sind: Sonne (B-Seite), Mein Dach, Kuchenteig und Schnell & Schrill.



5,5/6 Punkten

Des Koenigs Goldene - Und Los

Samstag, 12. April 2014

Bandcamptage Vol. 119

Alle Tage wieder höre ich CBC3, wie Ihr wisst, meine Radiostation Nummer eins, wenn es um neue Musik geht. Zumal viele Künstler aus Kanada ihre Musik kostenlos anbieten.


So auch die Band Cool, ja wirklich, Cool. Aus Vancouver stammend, spielt sich die Band hier mir tanzbaren Indierock, wie er auch vor ein paar Jahren noch in den Indierockdiscos und -clubs lief, in eure Ohren. Man muss förmlich mitwippen, was anderes bleibt euch gar nicht übrig, das verspreche ich euch. Die Titel des Albums Paint sind alle nach verschiedenen Farben benannt, angefangen bei Safran und endend mit Gold. Persönlich habe ich die Reihenfolge vor Augen oder gar aufgemalt. Meine Anspieltipps: Saffron, Purple und
Gold. Der Preis bleibt euch überlassen, ihr müsst nichts geben, wenn ihr nicht wollt.

Cool - Paint
Und nicht vergessen, ich verlose immer noch vier Karten für Darwin & The Dinosaur am 15.04. in Detmold.

Donnerstag, 10. April 2014

Ver-Flixt Nr. 6: Darwin & The Dinosaur - Remus EP


Darwin und die Dinosaurier. Wir lernten einst alle in der Schule, dass die Dinosaurier vor uns auf der Erde weilten, was sich natürlich auch nicht bestreiten lässt. Es gibt ja auch ein paar Spinner, die Darwins Lehren ablehnen und strikt der Schöpfungsgeschichte nacheifern und verfechten, bis es wohl nicht mehr anders geht. Von den Sauriern gibt es heute nur noch entfernte Verwandte und Darwin ist auch selbst leider nicht mehr unter uns. Und warum die Geschichte? Darwin ist Brite, so auch die Band Darwin & Dinosaur. Gegründet im Jahre 2009, sieht die Besetzung heute anders aus als vor gut 5 Jahren.

Die vier Jungs aus Norwich spielen sich druckvoll mit einer Mischung aus Pop-Punk und Indie-Rock, gemischt mit ein paar Math-Einflüssen hier und da, in das Ohr des Zuhörers. Man hört verdammt viele Details heraus, gutes Equipment vorausgesetzt. Da hört man auf der einen Seite, wie das Plektrum die Gitarrensaiten anschlägt, auf der anderen Seite, wie die Finger an den Basssaiten zupfen. Man möchte gar meinen, dass die Lautsprecher aus dem Studio direkt am Ohr kleben. Die Anekdoten, die erzählt werden, handeln von verflossenen Liebesgeschichten, von Lügen die schrecklich sind und man stellt fragen, wo man denn nun sei. Fünf Titel umfasst die Remus EP, schade eigentlich, dass es nicht mehr geworden sind. Gut, hier steht jedoch Qualität ganz klar und deutlich über Quantität. Der Preis, der dafür auf Bandcamp aufgerufen wird, ist vertretbar. Dafür bekommt eine Platte mit Titeln, die in der Produktionsqualität ihres gleichen sucht. Wer dem ganzen Text hier etwas ungläubig gegenübersteht, der kann sich die EP anhören und selbst urteilen. Er wird jedoch nicht enttäuscht, sondern überlegen, ob er sich das Ding nicht gar kaufen wird. Und wer mag, dem kann ich 2mal 2 Gästelistenplätze für die Show am 15. April in der Alten Pauline in Detmold anbieten. Was ihr dafür tun müsst? Schreibt mir eine E-Mail, warum ihr gerade da hin wollt. Ich wäre selbst gerne dabei.

6/6 Punkten (Obwohl mehr Titel echt gut gewesen wären)

Darwin & The Dinosaur -
Remus EP
(Quelle: Promopackage von Flix Records)