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Samstag, 7. September 2019

Miss June - Bad Luck Party (Fleet Union)

Der Sommer ist nun bald vorüber, die Nächte werden wieder länger, dunkler und kälter. Die Band Miss June aus Neuseeland passt hier perfekt hinein, denn zu ihrem Album Bad Luck Party kann man einerseits perfekt darüber sinnieren, was man in den letzten zwei Monaten getrieben hat, aber auch einfach abgedreht in den eigenen vier Wänden tanzen.

Der Spagat ist wahrlich etwas breiter, funktioniert auf dem Langspieler, der mit etwas mehr als 31 Minuten eigentlich gar nicht so lang ist, aber relativ gut. Man zieht hier alle Register des Grunges, Rocks und Shoegaze aus den letzten drei Jahrzehnten und verteilt sie liebevoll auf die elf Titel. Für ihr erstes Album hat das neuseeländische Quartett Tom Healy verpflichten können. Der hatte unter Anderem auch die Alben von Die! Die! Die! und Tiny Ruins produziert. Dementsprechend ist die Qualität der Produktion, man passt den 80er-Jahre-Flair in die Gitarrensounds von heute ein, man verliert aber niemals die Punk-Rock-Attitüde. So ist der Gesang mal eher schräg alleine neben dem Schlagzeug, mal gibt es leichter Rhythmus-Hüpfer. Wer The Pack A.D. feiert oder vielleicht auch etwas mit den Blood Red Shoes anfangen kann, der darf hier gerne zugreifen. Veröffentlicht wurde das Album am 06.09. auf Frenchkiss Records.

Anspieltipps: Polio, Twitch, Best Girl

4,5/6 Punkten (Von Down Under ein wenig die Welt aufmischen.)

Miss June - Bad Luck Party
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Mittwoch, 4. April 2018

Die 32. Fleet Union: ISLAND - Feels Like Air

Wenn man sich mit seinen Freunden irgendwo in der Indie-Musik oder Alternative-Rock-Musik bewegen will, muss man sich wohl oder übel auch einigen Vergleichen stellen. So auch das Quartett ISLAND aus London, denn wer sich das Album Feels Like Air gibt, der wird sich umgehend, wenn er denn schon ein paar Jährchen Musik außerhalb des Radios gehört hat, an alte Bekannte erinnert fühlen... vielleicht mit ein paar Stimmen, die man doch aus dem Radio kennen könnte.

Alles begann, wie bereits erwähnt, vor ein paar Jahren in London, wo sich Rollo Doherty mit seinen Freunden Jack Reader, James Wolfe und Toby Richards zusammentat, um eine Band zu gründen. 2015 gab es bereits die erste EP und nach vielen gespielten Konzerten, einigen Singles und Aufnahmen in, so sagt es der Pressetext, einem fensterlosen Proberaum, folgt nun das erste Album, welches sich wie Luft anfühlen soll. Dabei trifft man akustisch auf Bekanntes, ebenfalls von der Insel, aber auch Übersee. Da gibt es die Gitarrenspuren, das Basswummern und den großen Hall von The XX, die Spannungsbögen der Kings Of Leon aus ihrem Album Only By Night und ein Hauch Dredg. Dennoch kann man den vier Mannen nicht vorwerfen etwas falsch gemacht zu haben. Sie klingen eben jetzt schon, auf ihrem Debüt, wie die ganz großen. Die Produktion ist überragend gut, es gibt sogar ein paar hörbare Ausflüge in den Regen. Und vor dem geistigen Auge kann man sich gar vorstellen, wie man große Hallen bespielt oder auf den Festivals die großen Bühnen bekommt. Dafür ist die Musik definitiv geeignet. Dennoch ziehen sich die 44 Minuten manchmal, was eigentlich, gerade wegen des großartigen Soundgefüges, schon schade ist. Aber vielleicht macht das die Insel mit einem. Das Luftgefühl wird ab dem 06.04. auf French Kiss Records erhältlich sein, wobei der Vertrieb über The Orchard läuft. Den Stream auf Bandcamp wird es dann natürlich auch geben.

Anspieltipps: Ride, Horizon, Feels Like Air

4,5/6 Punkten (Gut zum Liebemachen.)

ISLAND - Feels Like Air
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Donnerstag, 9. Juni 2016

8th Backstage Broadcast: Drowners - On Desire

Es gibt Alben, die fangen einen im ersten Moment sofort ein und lassen einen nicht mehr los. Dann gibt es Alben, mit denen wird man auch nach dem unzähligsten Male nicht warm, weil die Qualität der Titel oder der Konzeption gar nicht passt. Und dann gibt es richtig fiese und gemeine Alben, die sich von hinten anschleichen, einen zuerst im Ungewissen lassen und einen dann doch komplett mit sich reißen. Genau zu dieser letzten Gattung zählt "On Desire", des Quartetts, welches sich Drowners nennt. Gegründet 2011, brachten Sie erst 2013 ihre erste EP "Between Us Girls" auf den Markt, worauf 2014 der erste, richtige Langspieler, der auf den Namen der Band hörte.

Wenn man sich die ersten paar Sekunden von "On Desire" gibt, denkt man zuerst gar nicht an eine Band aus New York, sondern eher an eine andere bekannte Gruppierung, die Killers. Wäre das New Yorker Quartett ein paar Jahre eher entstanden, stünde wohl ein The davor und würde damit die Playlist auf dem heimischen Abspielgerät noch unübersichtlicher machen. Aber zurück zum Thema. Die Jungs verbinden Synthesizer gekonnt mit den anderen Instrumenten, um daraus tanzbaren Indierock zu schaffen. Daher ist die ausgezeichnete Produktion mehr als hilfreich. Diese lässt keine Wünsche offen, auch wenn das Drumset vielleicht etwas seicht ist... oder muss das bei dieser Musikrichtung so sein? Der Gesang geht hier auch mehr als in Ordnung, da dieser nicht so zwischen den Tönen liegt, wie bei anderen Bands, aus der Ära, als MTV langsam anfing Musik durch eine vorgeschriebene Realität zu ersetzen. Dabei ist die musikalische Realität, die durch diese vier Menschen geschaffen wird, um so vieles besser und echter. Tracks wie "Troublemaker" "Human Remains" oder auch "Another Go" lassen vergangene Zeiten wieder aufleben, auch wenn diese mal eben 10 Jahre her sind.

Veröffentlicht wird das 38 minütige Machwerk am 24.06. auf Frenchkiss Records / The Orchard

Anspieltipps: Troublemaker, Someone Else Is Getting It, Conversation With Myself


5/6 Punkten (Auf auf in die nächste Indiedisco)

Drowners - One Desire
(Quelle: Presskit von Backstage Broadcast)