Auf dem Silberling tummeln sich, verteilt auf 62 Minuten, zehn Titel. Das ist schon mal mehr, als man auf manch aktuellen Alben anderer Genres findet. Man muss dem Mann auch zugute halten, dass er das Ding im Alleingang durchgezogen hat. Er eröffnet mit Black Swan recht opulent und verspricht dem Zuhörer eine aufregende Reise durch eine Welt voller Gegensätze. Beats, die zum Tanzen einladen, stehen hier im Gegensatz zu Texten wie "I wanna run, but my body's frozen". Die Landschaften, die durch die Synthies geschaffen werden, wirken opulent und sind in allen Aggregatszuständen vorhanden, zwischen weit offen und bedrückend eng geht es durch das Gemüsebeet der skandinavischen EDM. Chameleon ist hier ein wunderbares Beispiel für eben diese Vielfältigkeit, wobei das auch einer der besten Tracks des Albums ist. Auf die Länge gesehen ist es dann aber doch schade, dass man sich verläuft, nach halt sucht, nach einem Orientierungspunkt, wo man gerade ist. Hier hilft nur der Blick auf die Karte, was hier in dem Moment das Booklet der CD ist. Zwar erfährt man bei genauem Hinhören an einigen Stellen ein paar mehr Details, die ganz großen Aha-Erlebnisse wollen aber nicht so zünden. Vielleicht liegt das auch an diesem Zwiespalt, man will viel erzählen, verhaspelt sich und bleibt in den Details stecken um dann den roten Faden zu verlieren. Die Idee, Gefühle auf Dancebeats zu packen, ist nicht schlimm. Aber man hätte sicher mehr draus machen können, das Album vielleicht einen Hauch kürzer halten, etwas flotter voranschreiten können. Sicher verpasst man dann hier und da etwas am Wegesrand, aber dafür kann man das Album dann auch öfters hören. Das Album erschien bereits am 24. Februar.
Anspieltipps: Black Swan, Chameleon, Flickering Lights
4/6 Punkten (Na, hat sich hier etwa jemand verlaufen?)
Sailor & I - The Invention Of Loneliness (Quelle: jpc.de) |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen