Montag, 29. Dezember 2014

6. Rosine der Resultpromotion: Black Moon Secret - Another World

Nicht das hier jemand grantig wird, Result Promotion hat mir einen Packen CDs geschickt, über den ich mich natürlich sehr gerfreut habe, vor allem, weil da ein Album dabei ist, welches ich als eines der Alben des Jahres 15 nach 2000 bezeichnen möchte. Auch wenn es mir gerade etwas in Seele etwas weh tut, das sich die Band der folgenden Rezension wirklich angestrengt hat, schlussendlich jedoch konnte es Konzept nicht zünden. Auch wenn hier ein Sony den Vertrieb regelt, etwas schön zu schreiben, das wäre nicht ich, das wäre nicht nebendemstrom, auch auf die Gefahr hin, dass mir Sony oder Hall Of Sermon, so will das Label genannt werden, nie wieder etwas zuschicken wird. Nun aber zum Review.

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Das schwarze Geheimnis des Mondes hat seine Heimat in Hamburg und versucht mit Gothic-Rock und ein paar Musikern aus der Szene eine große, epische Platte zu erschaffen. Am Anfang geht Another World auch gut voran, man freut sich direkt auf den nächsten Track, in der Hoffnung, dass so weiter gebrettert wird, HIM schafften einst auch solche Glanzstücke. Aber dann fängt es direkt ab Hurt an, plätschert bis Falling, um dann nur noch zu plätschern und die Titellänge liegt im Schnitt irgendwo – lasst es euch auf der Zunge zergehen – bei fünf Minuten. Es gibt Bands und Künstler, die schaffen es auch, die Zuhörer über diese Zeit zu tragen, zu treten oder an zu treiben, aber BMS schaffen das nicht ganz. Klar, die Produktionsqualität lässt keine Wünsche offen, wirkt ausgewogen und Black Stone ist ein Brett, was es auf der „anderen Welt“ kein zweites Mal gibt... leider. Man wartet förmlich immer wieder das Ende eines Titels ab und spürt irgendwie, dass man mit einem Gitarrensolo nur einen Füller dran setzt. Singen kann Olaf Senkbeil, keine Frage, die anderen beherrschen all ihre Instrumente, aber mal eben die Geschwindigkeit etwas erhöhen und ein wenig mehr, nennen wir es Gewalt, in die Stücke bringen und vielleicht ein paar tiefer gestimmte Gitarren, hätten die nötigen exotischen Gewürze sein können, um nicht einfach zwischen den mit Salz und Pfeffer gewürzten Alben anderer Künstler zu liegen. Klar haben sich alle Nasen einen Kopf gemacht, wie man etwas arrangieren kann, sicher steckt hier viel Schweiß, Blut und ein Sack voll Arbeit drinnen, das ganze läuft ja auch unter der Flagge von Hall Of Sermon (Destr. über Sony Music), da werden sich die Manager schon was dabei gedacht haben. Wie bereits weiter oben erwähnt, fällt „Falling“ positiv auf, das erinnert an Negative, musikalisch ist dieser Track wieder auf der Höhe und schafft dann doch einen Lichtblick, in der Soße.

Was bekommt man also für sein Geld: 52min voller Musik für die Szene, die schwarze, in sehr guter Produktionsqualität, also was vollwertiges. In der B-Note, was ja eigentlich das Wichtige an der ganzen Geschichte ist, kommen die Jungs aus der Hansestadt nicht über eine 4- hinweg, wegen der eben etwas langen Titel (drei Minuten hätten meist voll gereicht), die leider kaum kraft zum Tragen haben und eher schlurfen, denn tanzen. Die Lichtblicke sind Black Stone und Falling


2,5/6 Punkten

Black Moon Secret - Another World
(Quelle: Promopakage von Result-Promotion)

Sonntag, 28. Dezember 2014

Ver-Flixt Nr. 15: 6'10 - The Humble Beginnings Of A Rovin' Soul

Erstens: Dieser Bandname hat den Vorteil, dass dieses Album in den Musikordnern dieser Welt immer ganz weit vorne steht. Zweitens: diese Zahl umgerechnet ins metrische System, ergibt 2,08m. Eine stattliche Größe, ob Tobin Bawinkel, der Kopf hinter diesem musikalischen Projekt, wirklich so groß ist, bleibt wohl ein Geheimnis. 

Bawinkel hat mit Flatfoot 56 eine Celtic-Punk-Band und ist mit 6'10 nun zu seinen eigentlichen Wurzeln der Kreativität zurückgekehrt. Bereits 2013 hat Bawinkel eine EP mit dem Namen The Humbel Beginnings veröffentlicht und ein Kickstarter-Projekt gestartet. Dies führte nun dazu, dass er The Humble Beginnings Of A Rovin' Soul aufnehmen konnte. Neben ihm gibt es eine Menge anderer Musiker, die ihre eigene Würze mit einbrachten. Daraus entstand eine Platte, die nach rauen Nächten in Bars, alten Hafenspielunken und Unmengen Whisky klingt. Trotz all dem entsteht auch durch viele Choreinsätze und durch kurze Skits vor den Titeln etwas familiäres, was es bei vielen anderen Musikern oder Musikrichtungen gar nicht mehr gibt. Hier mischt sich Folk mit Gedankenverlorenheit, einer leicht kratzenden Stimme und Instrumenten, die auch ohne Strom ihren Dienst tun. Also keine schlechte Voraussetzung um weiter zu bestehen und touren zu können, sollte die Elektrizität weltweit zusammenbrechen. Die Platte selbst ist mit 46min ausreichend lang, bereits nach einem oder zwei Durchläufen meint man diesen Silberling zu kennen, summt und singt mit und wartet förmlich auf die Einsätze von Gitarre, Gesang und will ihnen zuprosten. Wer einen Roadtrip plant, kann diese CD im Player lassen, bis der Sprit alle oder die Autobahn zu ende ist. Veröffentlicht wurde der Spaß über Burnside Distribution und kann auf der Bandcampseite von 6'10 gestreamt werden. Anspieltipps: Da Boss, Peach Farmer, Tuesday

6/6 wohlverdienten Punkten. 

6'10 - The Humble Beginnings Of A
Rovin' Soul
(Quelle:610music1.bandcamp.com)

Sonntag, 14. Dezember 2014

Ver-Flixt Nr. 14: Communicaution - Unfixed

Das Sänger auch abseits Ihrer Bands recht kreativ sind, weiß man ja nicht erst seit Slipknot oder den Deftones. So ergeht es auch dem Sänger der Band Versus You, die hatten dieses Jahr mit Moving On (hier auf die Rezension klicken) einen riesigen Erfolg in Ihrer Heimat gefeiert, worauf dann natürlich auch viele Auftritte folgten. Bereits vor den Zehn Jahren mit Versus You war Eric Rosenfeld in Bands und hat einige Projekte mitgestaltet. Nebenbei hat er aber auch immer wieder Titel geschrieben, andere gecovert und dies alles auf seinen Bandcamp-Account geladen. 

Nun hat er sich die Zeit genommen und einige Titel auf einen Silberling gebracht. Was einem nun da in die Ohren läuft ist nicht einfach nur irgend ein einzelner Musiker mit seiner Gitarre, der dann einfach in sein Mikrofon trällert, während ein Tonbandgerät mitläuft. Vielmehr bekommt der Zuhörer den Eindruck, dass wirklich komplett grundlegende Ideen und Soundstrukturen gefunden wurden und so eine sehr große Bandbreite geschaffen dargeboten wird. Klingen Unhappy For You oder  Come Clean noch nach reinen Heimstudioaufnahmen, gibt es mit Stücken wie Someone By My Side sogar Ausflüge in die Zeit von Tollen auf dem Kopf, Autos mit großen Flossen und Diner, in denen man von Frauen auf Rollschuhen bedient wurde. Letzteres ist dann mit einem kompletten Bandgewandt ausgestattet. Somit hat man hier eher so was wie ein Tagebuch vor den oder eher in den Ohren. Je nach Idee und Stimmung hat man hier einfach das aufgenommen, worauf man gerade Lust hatte, zumindest vermittelt dies Unfixed. Natürlich kann es da auch mal etwas ernster zur Sache gehen, wer She Takes Those Pills hört, wird dies sicher mitbekommen. Der halbstündige Ritt durch die Musikprärie ist gelungen, auch wenn die Platte ein paar Anläufe braucht, aber dadurch erfährt sie um so mehr Charme. Das Tagebuch... pardon, die CD gibt es seit dem 12.12.2014 und läuft auf Flix-Records.

5/6 Punkten


Communicaution - Unfixed
(Quelle: communicaution.bandcamp.com)




Sonntag, 30. November 2014

Ver-Flixt Nr. 13: Andrew Paley - Songs For Dorian Grey

Andrew Paley, seines Zeichens Frontmann von The Static Age, die wie hier im Blog bereits hatten, gibt auf „Songs For Dorian Grey“ fast genau den Gegenpol zur seiner eigenen Band. Schwingt man bei The Static Age noch beherzt das Tanzbein zu den Rhythmen, gibt sich Andrew auf seiner EP doch eher als Zupfer. Anders als bei White Rooms, dass schon stolze acht Jahre alt ist. Auch wenn er da nun alleine zu sitzen scheint, mit einer Gitarre auf dem Schoß, so gibt es durch die Produktionstechnik relativ viel Raum, erzeugt durch den Hall. Sieben Titel, also fast einer pro Jahr, haben es auf die EP geschafft, die es als - jetzt bitte einmal durchlesen und wirken lassen – Kassette und digitalen Download gibt. 

Der Trend, der vornehmlich bei Surf-, Garage- und Punkbands zu finden war, hat es nun also auch in das Singer-Songwriter-Genre geschafft. 

Andrew klingt nachdenklich, tiefsinnig und ist weitaus ruhiger. Das ganze passt irgendwie auch zu lauschigen Abenden im Winter oder Spätherbst, wo es schon früh dunkel wird und alle Menschen mehr Schichten anhaben als es Tage in der Woche gibt. Vergleiche mit William Fitzsimmons und Colin Hay sind möglich, wer einen Todd Hannigan findet, hat nicht ganz Unrecht. Es ist alles echt und handgemacht, es gibt keinen Pomp, keine Maschinen, die irgendwo nachbessern und die Nähe zum Musiker scheint zum Greifen nah. Wer in einer Sinnkrise steckt, Liebeskummer schiebt oder gerade vom Unglück verfolgt ist, der darf sich diese Kassette gerne zu Gemüte führen, alle anderen natürlich auch, die Stimmung kommt ganz allein. Veröffentlicht wird das ganze via Flix (Cargo-Records), „Feeling Detroit“ hat man auf die Soundcloud und Bandcamp geladen, wobei ab Releasedatum (05.12.2014) wahrscheinlich das ganze Album zu hören sein wird. Wem der Sound zusagt, der kann den Barden in Deutschland, Österreich, Belgien oder in der Schweiz einmal besuchen, denn er tourt einmal kurz durch Zentraleuropa.

5/6 Punkten


Andrew Paley - Songs For Dorian Grey
(Quelle: Presskit von Flix-Records)

Tourdaten:
30.11.14 – D – Dresden @ Groovestation (mit Northcote)
01.12.14 – D – Berlin @ Monarch (mit Northcote)
02.12.14 – AT - Wien @ Das Bach (mit Garett Klahn & Karl Larrson)
03.12.14 – D – Stuttgart @ Keller Klub (mit Northcote)
04.12.14 – CH – Zürich @ Bar Rossi (mit Northcote)
05.12.14 – D – Bielfeld @ AJZ (mit Garett Klahn & Karl Larrson)
06.12.14 – B – Machelen @ Club Kamikaze (mit Garett Klahn & Karl Larrson) FREE SHOW
07.12.14 – D – Hamburg @ Hafenklang (mit Garett Klahn & Karl Larrson)
08.12.14 – D – Oberhausen @ Druckluft (mit Garett Klahn & Karl Larrson)
09.12.14 – D – Bochum @ Neuland FREE SHOW
10.12.14 – D – Osnabrück (Secret Show)

Freitag, 21. November 2014

Bandcamptage Vol. 139

Das Metalcore nicht immer gleich Metalcore ist, wissen wir nicht erst seit Enter Shikari oder Bring Me The Horizon. Aber grundlegend könnte man meinen, dass es um extrem tief gestimmte Gitarren geht und um Gesang und Shouts der härtesten Gangart.


Das es auch anders gehen kann, also nicht nur mit tiefsten Gitarren, beweist die Band Operator aus Florida. Ihre EP Admission umfasst zwar nur drei Titel, aber das Hin- und Zuhören lohnt sich alle Mal. Hier sieht man, wo es hingehen kann, mit dem Metalcore. Die Gitarren klingen etwas schräger und der Rhythmus, der hier an den Tag gelegt wird, sucht Seinesgleichen. Der Gesang bleibt durchgängig jenseits von gut und böse, wobei die Frage ist, wie lange die Stimmbänder das mit machen. Zum Release der EP gibt es sogar ein Musikvideo. 


Operator - Admission (Musikvideo)

Der Preis ist hier reine Verhandlungssache, einfach 0 Cent eingeben und die EP ist Eure, wer mehr geben mag, kann dies natürlich auch tun, das wird das Quintett sicher gut finden. 


Operator - Admission

Tja nun haben wir zwei Lager bedient, am heutigen Tage. Das hatten wir hier schon ewig nicht mehr.