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Montag, 13. Juli 2020

Youtubisch Vol. 37

Das Techno gut mit Metal harmonieren kann, bewiesen einst schon We Butter The Bread With Butter mit "Ich mach was mit Medien", das Video hatten wir hier mal. Man gehe einfach zu Min. 1:49 und genieße den Atzenbeat. Und dann kommen die Dudes von Eskimo Callboy um die Ecke und setzen dem ganzen mit Hypa Hypa noch die Krone auf. 

Nicht nur das der Anfang einfach nur richtig einfach gestrickter Techno ist (hoffentlich bekomme ich hier dafür nicht den Kopf abgerissen), nein, die haben sich allen ernstes Schnauzer stehen lassen. Die Frisen sind natürlich Perücken, die Klamotten sind auch derbe daneben und zusammen mit den Neons und dem Ferrari fangen vor lauter Zucker die Augen an zu schmerzen. Nach 20 Sekunden gibt es dann aber ordentlich aufs Fressbrett geknüppelt. Da muss man dann schon den Schnauzer und die Perücke festhalten, wenn man den Kopf ordentlich zu dem Metalgekloppe bewegen will. Die ganzen Technoatzen werden dann entweder das Weite suchen oder vielleicht mitmachen, um dann mitten im Lied fast wie Scooter du "döpen". 

Mal im Ernst: die Jungs werden sich was dabei gedacht haben. Sie haben eine Hymne geschaffen und bringen zwei Dinge zusammen, die scheinbar schwer miteinander zu verbinden sind. Der Coup ist gelungen, denn mehr als 2,9 Mio. Views auf Youtube und zig Reactionvideos sprechen für sich. Vielleicht auch, weil das Szenario und der wirklich wirklich absurde Mix der Musik zum Lachen animiert. Und spätestens im zweiten Refrain ist man gefangen. Dabei geht es im Text wohl um eine angebetete Dame auf dem Dancefloor, die dann eben tanzen soll. Das zeigt auch, wie creepy manche Kollegen des männlichen Geschlechts sein können. Die Bilder des Videos unterstreichen das mitunter sehr gut. Dabei ist dies nur der Vorbote zur EP "MMXX", die am 11.09.2020 auf Century Media Records erscheinen wird.


Eskimo Callboy - Hypa Hypa (Musikvideo)
(Quelle: youtube.com)


DAS ist ein Sommerhit, wie er jeden Tag im Radio laufen sollte und nicht das billige Popgedudel. So.

Update: Selbst die Frau des Hauses, die sonst keinen Metal mag, geht auf diesen Titel ab.

Montag, 25. Mai 2020

Crossfaith - Species EP (UNFD/Kinda Agency)

Crossfaith aus Japan hatten wir hier und hier schon mal. Wer die Band kennt, weiß das die Jungs nicht erst seit gestern ne ordentliche Schippe Metalcore, gepaart mit Samples aus dem Keyboard auf die Membrane hieven. Das kommt mal mehr, mal weniger gut an. Worüber man sich auf keinen Fall beschweren kann, ist der Output der Jungs, denn laut Wiki gibt es einige EPs und Alben.

Die neue EP heißt Species und liefert genau das, wofür die Band bekannt: Metalcore. Die Platte hat ordentlich Druck und die Band prescht los, als wenn es eine Kampfansage nötig hätte. Man kann sich aber auch auf seine Nu-Metal-Wurzeln besinnen und baut mit Hilfe von Jin Dogg einen Rapper aus Osaka ein. Die Band kritisiert andere Musiker, die sich verkauft haben um Erfolg zu haben, spricht sich gegen die Widersprüche in der japanischen Kultur aus und den Neid, der ihm entgegen gebracht wird. Und zu guter Letzt kommt ein Titel, der einen mit der Zeit nach dem Trennungsschmerz versöhnen soll. Bei fünf Titeln bleibt auch nicht allzu viel Platz für ausschweifende Geschichten, es sei denn man ist in einer Doom- oder Black-Metal-Band.

Auf der EP macht die Band alles richtig, man hat seine eigene Marke gesetzt und diese findet man in jedem der Titel wieder. Durch die Hörgewohnheiten in diesen Breitengraden ist Metalcore und Trancecore noch nicht so ausgelutscht und die Band wirkt nach wie vor frisch. Neue Tracks für ein Album seien bereits in der Mache, wenn man sich den Output der letzten Jahre anguckt, werwundert diese Aussage kaum.

Release: 22.05.2020
Label: UNFD

Anspieltipps: None Of Your Business (feat. Jin Dogg)Digital Parasite, Truth Of Insanity

6/6 Punkten (Eine ruhige Kugel kann woanders geschoben werden.)

Crossfaith - Species EP
(Quelle: Presskit von Kinda Agency)

Montag, 18. Mai 2015

3rd Carrycoal: We Butter The Bread With Butter - Wieder Geil!

Jetzt mal Butter bei die Fische, denn das Marmeladenbrot fällt immer auf die falsche Seite … oder so ähnlich. We Butter The Bread With Butter, eigentlich aus Lübben, was auf der Strecke zwischen Cottbus und Berlin liegt, machen wieder Druck und sind, wie der Albumtitel das schön umschreibt, wieder geil. Ja genau, geil. Auch wenn man dachte, das Deichkind dieses Wort ausgelutscht haben, so trifft es hier dennoch irgendwie zu. Zum einen, weil der Vorgänger nicht so ganz Anklang gefunden hat, zum anderen, weil es hier von Anfang an nach vorne geht. Gleich der Opener „Ich mach was mit Medien“ scheppert gewaltig und erinnert mit den saftig produzierten Gitarren und dem Gesang am Anschlag, arg an Bring Me The Horizon. Da man sprachlich auch mal in die angelsächsische Welt abdriftet, hinkt dieser Vergleich vielleicht nicht so ganz. Die Texte wandern hier an sich irgendwo zwischen einem Grad der Übertreibung und Satire, wie in „Ich mach was mit Medien“, „Berlin, Berlin!“ (wobei man hier anscheinend ein Manson-Zitat eingebaut hat) oder auch in „Bang Bang Bang“ und dem Herzeleid, die Beispiele umfassen „Exorzist“ oder auch „Warum lieben wir nicht mehr?“ Aber auch das Leben als vermeintlicher Rockstar wird hier vertextet, denn das Gras auf der anderen Seite ist nicht immer so grün wie es scheint.

So wie es sich für Metalcore, Trancecore und Metal der neueren Sorte gehört, sind die Gitarren tief und, wie bereits erwähnt, die Stimmen am Anschlag. Zwischendurch gibt es natürlich hier und da ein paar Spielereien, die an einem Drumcomputer zusammengeklimpert wurden, um die tobende Menge zum Tanzen zu bringen, das wird im Pit echt lustig aussehen. Die Produktion lässt wirklich keine wünschen offen, bei Platte Nummer 4 sollte das aber auch außer Frage stehen. Einzig die Länge des Albums lässt etwas Luft nach oben, mit 35min auf zehn Titel ist das nicht gerade Bombe, dafür hat die Platte einen maximalen Repeat-Faktor, da diese Soße irgendwie nicht langweilig werden will und das will schon was heißen. Veröffentlicht wird dieser Tonträger in den verschiedensten Versionen auf AFM-Records am 22.05.2015. Wer also wieder mal richtig bangen will, darf hier getrost zuschlagen.

Anspieltipps:
Ich mach was mit Medien 
Der Opener gibt gar die Richtung vor und wehe, man weicht ab. Der Neckbreaker schlechthin, mit Video.

Berlin, Berlin! 
Eine Ode an unsere Bundeshauptstadt, natürlich wird hier mit den üblichen Klischees um sich geworfen, vom Jutebeutel über Club Mate bis zum allgegenwärtigen Späti. Wer hier den Manson hört, hat vielleicht Recht.

Bang, Bang, Bang 
Alles voller Doppeldeutigkeiten hier und das Ding bangt von vorn bis hinten. Einfach das Lyricvideo mitlesen und lachen... und nicht so ernst nehmen.

Rockstar 
Nein, es geht hier nicht um den Energydrink, sondern um das Leben als eben solcher... nicht Energydrink. Von wegen, mach Musik und werde reich damit. Man darf sich aber geil finden.

Zombiebitch 
Ja, geht ab. Ja, es geht um Zombies. Ja, wir decken hier neben dem Katzencover auch den Hype des Zombietums ab. Zufrieden? Das Album ist durch... REPEAT!!!

6 von motherfucking 6 Punkten (BANG, BANG, BANG!)

We Butter The Bread With Butter -
Wieder Geil!
(Quelle: Presskit von Carrycoal)

Dienstag, 20. Januar 2015

Pias 1: Enter Shikari - The Mindsweep

Was bekommt man, wenn man sich ein Album von Enter Shikari kauft? Seit Album Nummer eins ist eigentlich klar, dass es hier nicht nur um das reine Gitarrenspiel geht, sondern auch um elektronisch gestaltete Landschaften, in denen sich der Gesang und andere interessante Dinge, wie eine Spieluhr, die Klinke in die Hand geben. Ein berühmtes Indie-Magazin hat im Vierohrentest einst geschrieben, dass sich Common Dreads so anhöre, als sei alle drei Minuten die Studiotüre aufgegangen und jemand hätte einen neuen Musikstil vorgeschlagen. Sicher klingt auch Mindsweep sehr bunt, aber das Album beschreibt doch eher das zusammentreffen der Musikstile, die man im britischen Königreich vorfindet. Da mischt sich Sprechgesang mit Dubstepbeats, Dance- und Trancemusik der 90er mit scheppernden Gitarren und Shouts. Natürlich hört man stets heraus, dass die Mannen von der Insel kommen. Das die Band sich politischer Themen annimmt, ist nicht erst seit gestern bekannt. Auch dieses Album trotz vor Kritik am System UK, die besten Beispiele sind “Anaesthetist” und “Bank Of England”. Das Konzept fordert einen natürlich, einfach so plätschern, dass können ruhig die anderen machen und nicht wundern wenn man dann irgendwo meint, System Of A Down zu hören.

Wer jetzt den Zungenbrecher “Anaesthetist” mit dem Bandnamen im Internet sucht, wird ein wunderbares Video sehen, welches eben noch einmal genau das Bildlich untermalt, was textlich wiedergegeben wird. An sich auch ein sehr gut gewählter Titel, da sich die Bandbreite des Albums zeigt, von verrückt, über stürmisch bis hin zum kurzen Innehalten.


Enter Shikari - Anaesthetist (Musikvideo)

Alle die Enter Shikari für die Vielfalt der Band mochten, dürfen auch hier ohne weiteres zugreifen. Fans des reinen Metals oder Rocks, würden angesichts der Electro-Spielereien die Nase rümpfen. Das „gegnerische Lager“ wird da sicher auch keinen Gefallen daran finden, auch wenn die Produktion keine Wünsche offen lässt und die Albumlänge anständig ist. Was einzig störte: dieses Album brauchte ein paar Anläufe, um zu gefallen. Sicher gibt es durch das Intro und das Outro ein paar Anhatspunkte, wo man sich auf dem Album befindet, der erste Fluss stellte sich aber erst nach dreimaligem Durchhören ein. Wie bereits Erwähnt, dieses Album ist keine einfache Kunst.

Anspieltipps: Anaesthetist, Never Let Go Of The Microscope, There's A Price On Your Head

5,5/6 Punkten, wegen der anfänglichen Warmlaufphase
 
Enter Shikari - The Mindsweep

Sonntag, 13. Oktober 2013

Scene 2 Act Part 37: Crossfaith - Apocalyze

Seit der Zion EP sollte diese Band eigentlich jedem, der Hard-, Metal- oder auch Trancecore hört, ein Begriff sein. Nein? Dann gibt es einen kurzen Abriss der Biographie:

Das Quintett um Kenta Koie kommt aus der Präfektur Osaka, Japan. Man hat sich irgendwann im Jahre 2006 zusammengefunden. Bereits zwei Jahre später gab es die erste EP. Nun, einige Jahre später, haben wir das bereits dritte Album der Japaner in den Regalen des Plattendealers des Vertrauens stehen und es hört auf den Namen „Apocalyze“. Und was bekommt man fürs Geld? Nun ja, eine Platte, die eigentlich fast alle harten Gangarten des modernen Metals und Metalcores aufgreift. Was hier besonders hervorsticht, ist der Einsatz des Keyboards und anderer digitaler Soundspielereien, die mal mehr, mal weniger auffällig im Soundgewand  zwischen Gitarre, Bass, Schlagzeug und – nennen wir es mal Gesang – auffallen. Das macht natürlich den Trancecore aus, dass mit einem digitalen Instrument fast club-ige Titel geschaffen werden. Die Gitarren, das Schlagzeug und der ganze andere Kram, der dir da ins Ohr brüllt, schreit, kreischt, flüstert oder auch mal singt, macht was ganz was hartes aus dem Konzept und schon will man auf Konzert gehen. Die Vielfalt, die diese Band hier aufspielt, ist phänomenal. Da findet man Brakes aus dem Dubstep nebst einer Songstruktur, wie in „Gala Hala“, die wirklich stark an Nu Metal erinnern. Und Crossfaith machen das noch nicht mal schlecht, sondern nehmen sich dem Genre an und drehen alle Regler auf elf und peitschen los, bis die Saiten oder die Stimmbänder reißen. Und dann gibt es Songs wie „Eclipse“, die in der einen Minute wirklich harter Tobak sind und dann auf einmal total radiotauglich daherkommen. Aber sollte man ihnen dafür böse sein? Natürlich… NICHT! Der Titel passt eben auf eine Metalparty, wo alle dunkel gekleidet sind und alle paar Sekunden ihre Pommesgabeln in die Höhe werfen. In „Scarlett“ hat sich am Mikro sogar eine Frau betätigt, ohne dabei ihre Stimme arg zu strapazieren. Und was fällt einem auf? Es gibt fast überall ein paar Blastbeats, also vergesst eure Ohrstöpsel, die werfen in diesen Momenten einfach nur Klangbrei aus. Greift gleich zu den großen Kopfhörern oder gebt das ganze auf einer anständigen Anlage wieder, alles andere ist einfach nur überfordert und macht dann weniger Spaß. Also: Album kaufen und endlos laufen lassen. Wahrscheinlich eines der Alben für das Jahr 2013.


Anspieltipps:
 
Gala Hala (Burn Down The Floor)
Wie bereits erwähnt, der Beweis, dass Nu Metal doch funktionieren kann, wenn man ihn richtig antreibt. Alles andere als langweilig und dröge.


Eclipse
Der Titel ist eine Mischung aus Pop und Metalcore. Richtig gut gelungen ist der Part, bevor man zum Pop kommt. Hier klingt der Sänger dank der Unterstützung des Mannes am Keyboard wie ein bösartiger Roboter, ein Moment mit Gänsehautfaktor. Die Schose gibt es auch als Video.



Counting Stars
Mit Streichern im Intro traut man sich hier einiges. Der Chor (nicht Core) im Hintergrund klingt wie das Intro von Korns „Falling Away From Me“. Der Titel hat fast etwas von einer Oper oder einem kleinen Theaterstück, wegen des Aufbaus. Die Frau im Mikro macht die Sache richtig rund.


Crossfaith - Apocalyze