Sonntag, 13. Oktober 2013

Scene 2 Act Part 37: Crossfaith - Apocalyze

Seit der Zion EP sollte diese Band eigentlich jedem, der Hard-, Metal- oder auch Trancecore hört, ein Begriff sein. Nein? Dann gibt es einen kurzen Abriss der Biographie:

Das Quintett um Kenta Koie kommt aus der Präfektur Osaka, Japan. Man hat sich irgendwann im Jahre 2006 zusammengefunden. Bereits zwei Jahre später gab es die erste EP. Nun, einige Jahre später, haben wir das bereits dritte Album der Japaner in den Regalen des Plattendealers des Vertrauens stehen und es hört auf den Namen „Apocalyze“. Und was bekommt man fürs Geld? Nun ja, eine Platte, die eigentlich fast alle harten Gangarten des modernen Metals und Metalcores aufgreift. Was hier besonders hervorsticht, ist der Einsatz des Keyboards und anderer digitaler Soundspielereien, die mal mehr, mal weniger auffällig im Soundgewand  zwischen Gitarre, Bass, Schlagzeug und – nennen wir es mal Gesang – auffallen. Das macht natürlich den Trancecore aus, dass mit einem digitalen Instrument fast club-ige Titel geschaffen werden. Die Gitarren, das Schlagzeug und der ganze andere Kram, der dir da ins Ohr brüllt, schreit, kreischt, flüstert oder auch mal singt, macht was ganz was hartes aus dem Konzept und schon will man auf Konzert gehen. Die Vielfalt, die diese Band hier aufspielt, ist phänomenal. Da findet man Brakes aus dem Dubstep nebst einer Songstruktur, wie in „Gala Hala“, die wirklich stark an Nu Metal erinnern. Und Crossfaith machen das noch nicht mal schlecht, sondern nehmen sich dem Genre an und drehen alle Regler auf elf und peitschen los, bis die Saiten oder die Stimmbänder reißen. Und dann gibt es Songs wie „Eclipse“, die in der einen Minute wirklich harter Tobak sind und dann auf einmal total radiotauglich daherkommen. Aber sollte man ihnen dafür böse sein? Natürlich… NICHT! Der Titel passt eben auf eine Metalparty, wo alle dunkel gekleidet sind und alle paar Sekunden ihre Pommesgabeln in die Höhe werfen. In „Scarlett“ hat sich am Mikro sogar eine Frau betätigt, ohne dabei ihre Stimme arg zu strapazieren. Und was fällt einem auf? Es gibt fast überall ein paar Blastbeats, also vergesst eure Ohrstöpsel, die werfen in diesen Momenten einfach nur Klangbrei aus. Greift gleich zu den großen Kopfhörern oder gebt das ganze auf einer anständigen Anlage wieder, alles andere ist einfach nur überfordert und macht dann weniger Spaß. Also: Album kaufen und endlos laufen lassen. Wahrscheinlich eines der Alben für das Jahr 2013.


Anspieltipps:
 
Gala Hala (Burn Down The Floor)
Wie bereits erwähnt, der Beweis, dass Nu Metal doch funktionieren kann, wenn man ihn richtig antreibt. Alles andere als langweilig und dröge.


Eclipse
Der Titel ist eine Mischung aus Pop und Metalcore. Richtig gut gelungen ist der Part, bevor man zum Pop kommt. Hier klingt der Sänger dank der Unterstützung des Mannes am Keyboard wie ein bösartiger Roboter, ein Moment mit Gänsehautfaktor. Die Schose gibt es auch als Video.



Counting Stars
Mit Streichern im Intro traut man sich hier einiges. Der Chor (nicht Core) im Hintergrund klingt wie das Intro von Korns „Falling Away From Me“. Der Titel hat fast etwas von einer Oper oder einem kleinen Theaterstück, wegen des Aufbaus. Die Frau im Mikro macht die Sache richtig rund.


Crossfaith - Apocalyze

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