Equipment

1. Was auf den Ohren liegt: 



Sony MDR ZX 600

Bevor hier einer denkt, dass ich hierfür bezahlt werde oder mir die Kopfhörer einfach zugeschickt wurden, muss ich euch sagen, dass nichts der gleichen der Fall ist. Nun zum Review:
 
Ich höre schon seit geraumer Zeit recht viel Musik und das nicht erst seit Scene 2 Act oder seit diesem Blog hier. Viele Kopfhörer hab ich verschlissen, sei es durch Bügelbrüche, wie bei den Skullcandy Lowrider und den Hesh oder durch Kabelbrüche wie bei den Philipps/Oneil The Bend (die eigentlich mit ihrer Robustheit beworben wurden). Natürlich hatte ich auch die Ohrstöpsel von Apple und anderer Hersteller in den Ohren, aber von denen war ich nie wirklich Fan und schon gar nicht von den In-Ear-Lösungen. Ich bin somit eigentlich ein Heavy-User. Sound, Tragecomfort und die Stabilität an Kabel und Bügel sind also sehr wichtig. Was bringt einem ein super Sound, wenn man sich nicht auf die Stabilität des Produktes verlassen kann? Nun trage ich die Sony MDR ZX-600 schon ein halbes Jahr und bin bisher überzeugt von diesem Produkt. Nun aber erstmal die harten Fakten:

Bei diesen Kopfhörern handelt es sich um On-Ear-Kopfhörer, bestückt mit einem 40mm-Neodym-Treiber. Der maximale Schalldruck pro mW beträgt 104 Dezibel und der Frequenzbereich, der abgedeckt wird, reicht von 6Hz bis 25.000 Hz. Die Außenseiten der Kopfhörer bestehen aus gebürstetem Aluminium, an welchen jeweils ein sehr robustes Flachbandkabel hinabführt. Nach ca. 1,2m Kabel findet man einen vergoldeten Klinkenstecker, der in einer L-Form vom heißen Draht abgeht. Der Widerstand beträgt hier 40 Ohm. Die ZX 600 werden in schwarz/blau, schwarz/rot, schwarz/weiß und in weiß hergestellt und wiegen beim Endverbraucher 170g.

Die subjektiven Eindrücke umfassen den Sound, Verarbeitung und Anmutung.

Natürlich ist der Sound das wichtigste an einem Kopfhörer. Die Bandbreite, die hier einem in die Ohren schallt ist immens groß und das ohne zu verzerren oder Klangbrei auszuwerfen. Ein schlimmes Gegenbeispiel sind die Stöpsel von den so heiß geliebten Apfel-Geräten. Das Wetter ist nicht immer das Beste und so hab ich für das Review für Crossfaiths "Apocalyze", welches man hier nachlesen kann, festgestellt, dass ein Blast-Beat die kleinen Dinger total überfordert und man erstmal nur ein Bersten wahrnimmt und Stimme und Instrumente irgendwo, aber nicht im Gehör landen. Anders bei den ZX 600, alles kommt glasklar rüber und auch die Blast-Beats verschlucken nicht den Rest der Band, sondern wirken wie massive Wände. Der akustisch dargestellte Detailreichtum ist unvergleichbar, zumindest was meinen Horizont an gehörter Hardware betrifft. Wenn ich schreibe, dass ich den Bassisten klar und deutlich höre, dann geschieht das auch so, man kann sogar hören, ob er nun ein Plektrum zur Hand nimmt oder mit den bloßen Fingern spielt. Auch nimmt man viel mehr aus der Umgebung der Musiker wahr, wenn man zum Beispiel wie Bloc Party auf dem Album Four (Review gibt es hier) lauscht und mit Verblüffen die Studiodetails oder die Musik hört, die beim Sänger über die Kopfhörer läuft, was natürlich gewollt ist, mir aber im ersten Moment auf kleinen Stöpseln nicht aufgefallen ist, weil es kaum wahrnehmbar ist. Und selbst Nicoffeines Album "Au Revoir Golden Air" (Review hier) bekam nochmals etwas Tiefe und Detailreichtum. Das hat man natürlich den 40mm Treibern zu verdanken, die durch Neodym-Magnete bedient werden. Diese Magneten führen auch zu einem geringeren Gewicht, im Vergleich zu anderen Magneten.

Die Verarbeitung steht bei häufiger Benutzung ebenfalls im Vordergrund, denn jedes halbe Jahr ein neuer Satz Kopfhörer, das geht nicht nur ins Geld sondern enttäuscht auch. Die Bügel waren bei den Skullcandys der Knackpunkt Nummer eins. Diese wirken hier jedoch recht hochwertig verarbeitet, sind innen gepolstert und mit Leder überzogen. Seit Beginn der Nutzung sind die Bügel nur leicht gedehnt, was meinem großen Kopf geschuldet sein könnte. ;) Am Bügel sind die beiden Ohrhörer mit je einer Plastikverbindung befestigt. Beide Hörer lassen sich um die 105° drehen, eignen sich also auch für Plattenspielalleinunterhalter. Die Hörer selbst liegen nur auf den Ohren, sind aber gut gepolstert und schirmen sehr gut ab, ob nun den Schall von außen oder für die Außenstehenden, den Schall der Musik. Die Außenhülle besteht aus gebürstetem Aluminium, wobei die Zweitfarbe (sei es rot, blau oder weiß) einen Außenring bildet. Von beiden Hörern führt ein flaches Kabel, ebenfalls in Zweitfarbe, zu einem Knoten, von welchem dann ein Kabel zur Klinke führt. Das Kabel ist äußerst Stabil, hat es mir doch die Arretierung für mein Aufstecklicht vorne abgebrochen, ohne das das Kabel irgendeinen Wackler oder gar Bruch vorweist. Das will was heißen, hat bei den Philipps/O’Neil das Kabel zuerst den Geist aufgegeben, trotz des "Tested On Animals". Der Klinkenstecker ist vergoldet und ist einer L-Form am Kabel befestigt. Dies schont zum einen das Kabel, zum anderen auch die Klinkenbuchse, denn diese wird durch zumeist gerade Stecker gerade ausgeleiert. 

Eins, zwei Sachen sind mir jedoch aufgefallen, so über die Nutzungszeit. Zum einen wirken 170g auf dem Nacken etwas schwer, man gewöhnt sich aber daran, zumal die Hörer ja meist auf den Ohren sind. Die Bügel sind etwas weiter als vor sechs Monaten, was beim Hinunterblicken um das Fahrradschloss zu öffnen ab und an kurz zu einem Schreck führt, aus Angst, dass einem die Hörer vor die Füße fallen könnten. Mein großer Kopf halt.
Man kann mit diesen Hörern auch nicht mehr entspannt den Kopf ans Fenster von Bus und Bahn lehnen, das ist aber dann schon eher Gemecker auf hohem Niveau.

Alles in Allem bin ich mit dieser Kaufentscheidung sehr zufrieden. Die Kopfhörer haben Bums, haben einen detailreichen Klang und wirken sehr robust. Mögen sie mir noch einen langen Dienst erweisen, ohne Kabel- oder Bügelbruch.

Auf Amazon gibt es diese Kopfhörer, die ich einst für 60€ gekauft habe, bereits für 37€, abhängig vom Anbieter.(Stand 27.10.2013)

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