Dienstag, 21. Februar 2017

Youtubisch Vol. 30

Wer hat von euch noch Employed To Serve im Hinterkopf? Die liefen hier vor knapp zwei Jahren mal auf dem Blog. Nun kündigt die Band ihr nächstes Album an und schickt schon mal die Single "I Spend My Days (Wishing Them Away)" voraus.

Das Ding kommt tief und groovt dermaßen breitbeinig durch die Gegend, dass alle nur noch Seitwärts durch eure Türen kämet. Bass und Gitarre kommen tief und machen mit dem Schlagzeug den Weg für den "Gesang" frei, der hier wie gewohnt, am Anschlag ist. Zum Ende hin öffnet man sich und wirkt positiv und leichtfüßig, als wenn es vielleicht eine Lösung oder gar Erlösung gäbe.

Employed To Serve - I Spend My Days (Wishing Them Away) - Official Audio
(Quelle: Yourube.com)

Das Dazugehörige Album "The Warmth Of The Dying Sun" wird am 19.05. auf Holy Roar Records erscheinen.

Sonntag, 19. Februar 2017

Das 5. Napalm: Ex Deo - The Immortal Wars

Was würde passieren, wenn die Geschichtslehrerin oder der Geschichtslehrer sich auf einmal mit einer E-Gitarre vor seine Klasse stellen und das Unterrichtsmaterial im gutturalen Gesang wiedergeben würde? Einige Schüler würden den Lehrer vielleicht verurteilen, die Fraktion, die eh immer in Schwarz zur Schule kommt, würde sich eher freuen. Wie dem auch sei, der Geschichtsunterricht wäre um einiges interessanter. Jeder der das hier liest, wird nun eher nicken und kurz an seinen Geschichtslehrer und seinen Unterricht zurückdenken.

Ex Deo aus Kanada würden so sicher die besten Geschichtslehrer sein, die man je gesehen hat, wenn es denn zumindest um die Punischen Kriege ginge. So nebenbei könnten sie sicher auch den Musikunterricht abdecken. Das Sextett (nicht lachen, das schreibt man wirklich mit Sex) ist aus den Resten von Kataklysm entstanden und spielt seit jeher Death-Metal beziehungsweise Pagan Metal, nur das es hier eben nicht, wie bereits weiter oben erwähnt, um keltische Sagen und Götter geht. Dabei legt man hier ein ordentliches Tempo an den Tag, ist ja auch Death-Metal, aber nicht in purer Form. Wer sich das Album gibt, wird orchestral begrüßt. Richtig gelesen, Instrumente aus der Klassik halten hier Einzug und vermitteln ein ganz eigenes Flair. Als hätte man den Soundtrack von Der Herr Ringe oder von einem Computerspiel mit antikem Hintergrund genommen und diesem mit elektrischen Gitarren und gutturalem Gesang noch mehr Energie verliehen. So kann man es sich in etwa vorstellen, was die Trommelfelle da (vielleicht etwas zu laut) massiert, denn diese Mischung passt zusammen wie Arsch auf Eimer. Textlich werden hier die Punischen Kriege auseinander genommen und wiedergegeben, wodurch der Lerneffekt entsteht und solche epischen Titel wie The Rise Of Hannibal, was hier die Geschichte einführt, oder The Roman (Vorsicht: hier gibt es entblößte sekundäre Geschlechtsmerkmale zu sehen), wobei dieser Titel das Album abschließt.

Produktionstechnisch ist man hier ganz vorne, die klassische Musik wird bestens zwischen den Lärm der E-Gitarren und den bollernden Bass gelegt, wobei die Klassik im Skit "Suavetaurilia (Intermezzo)" auch mal eben alleine da steht. Leider dauert dieser harte Ritt nur etwas mehr als 38 Minuten, weiß aber durch seine Energie bestens zu tragen, mit jedem Durchlauf wird das Album besser. The Immortal Wars wird am 24.02. auf Napalm Records erscheinen.

Anspieltipps (das ist hier nicht leicht): Crossing The Alps, Cato Major: Cathargo delena est!, The Spoil Of War

6 von 6 epischen Punkten (Und alle Schüler headbangen im Geschichtsunterricht)

Ex Deo - The Immortal Wars
(Quelle: Presskit von Napalm Records)

Sonntag, 12. Februar 2017

Das 4. Napalm: John Garcia - The Coyote Who Spoke In Tongues

Die Welt ist untergegangen, kein elektrisches Gerät läuft mehr, alles und jeder rückt entweder näher zusammen oder bekämpft sich. Und dazwischen John Garcia, der Mitbegründer von Kyuss, der Band, die dem Desertrock ein anständiges Fundament legte. Was dieser Kerl braucht, um fesselnde Musik zu spielen, ist relativ einfach: ein Gitarre.

Auf seinem Album The Coyote Who Spoke In Tongues geht es, trotzdem hier auf elektrische Gitarren verzichtet wurde, dennoch rockig zu. Was hier nicht ausbleibt sind diverse auch Ausflüge in den Blues, wobei es dann ordentlich aus den Boxen zu stauben scheint. Das kommt nicht von ungefähr, da unser guter John hier einfach mal ein paar Klassiker von Kyuss zum Besten gibt, darunter so bekannte Titel wie Green Machine oder "Gardenia". Ab und an kommen mal ein paar andere Musiker mit ans Lagerfeuer und bringen ihre Streichinstrumente, einen Bass oder ein paar Bongos mit. Und trotzdem hier die Gitarre, wie bereits erwähnt, ohne Strom läuft, will man tanzen oder auch bangen (Give Me 250ml). Andere Titel laden dann wieder zum Schwelgen oder stillem Trauern ein, eigentlich ist hier für jeden was dabei. Auf der Produktionsseite wurde alles richtig gemacht: die Gitarre klingt kraftvoll, der Bass trägt angenehm all das hinterher, was John so auf dem Weg durch die Prärie hat fallen lassen. Der Gesang ist angenehm eingebettet und weiß zu fesseln. Erschienen ist der Langspieler am 27.01. auf Napalm Records.

Anspieltipps: The Hollingsworth Session, Green Machine, Give Me 250ml

5,5/6 Punkten (Wenn die Welt dann untergehen sollte, haben wir immer noch Gitarren)

John Garcia - The Coyote Who Spoke In Tongues
(Quelle: Presskit von Napalm Records)