Freitag, 9. August 2019

Møl - Jord (Neues aus dem CD-Regal)

Mit diesem Kauf habe ich lange mit mir gehadert. Das Video zu Bruma läuft bei mir schon eine ganze Weile und hat es auch in eine meiner Playlisten auf Youtube geschafft. Gehadert habe ich wohl eher damit, ob ich das Album brauche, Musik kommt hier täglich rein. Nun ist es aber vor ein paar Monaten geschehen und die CD ist seit dem in meinem Besitz.

Und was soll man sagen, das Video verspricht genau das, was es auf Jord von Møl auch zu hören gibt. Das ganze nennt sich Blackgaze und war bereits 2018 auf Platz 12 der Top 50 besten Metal-Alben des Jahres der Zeitschrift Metal-Hammer. In diesem Genre vermischt man Black-Metal mit atmosphärischen Klängen, lässt die Gitarren auch mal clean, was wohl zum Gaze gehören wird. Durch diese Mischung schafft die Band eine gänzlich interessante Melange aus Härte und weitem Raum. Es wird nicht nur die Black-Metal-Keule geschwungen, was manchmal zu einer unangenehmen Enge führen kann. Die klar klingenden Gitarren sowie eingestreuter Hall sorgen für mehr Platz und malen wundervoll zerbrechliche aber auch forsche Landschaften. Wenn man nicht wüsste, dass das Quintett aus Dänemark kommt, könnte man denken, man hat es hier mit einer Truppe aus Nordnorwegen, dem Lappland oder vielleicht Island zu tun. Denn hier kann die Natur genauso schön wie auch erbarmungslos schroff sein und einen maximal möglichen Kontrast bilden. Das einzige Stück, welches komplett zum Durchatmen dient, ist Lambda, welches nicht ganz die Hälfte des Albums definiert. Danach wird der ganze Laden kurz umgekrempelt, bis man merkt, dass man das doch wieder anders haben will. Man macht es wieder schön, lässt das Licht der Hoffnung erstrahlen (akustisch Formuliert kommt das dem schon sehr nahe).

Selbst dieses Album kann jemanden, der eine Affinität für Metal und andere harte Gangarten der Musik hat, zum Black-Metal bringen, auch wenn bei mir die Schrittfolge etwas anders war, denn Black-Metal erreichte mich, wie auch immer das geschehen konnte, bereits vor diesem Wunderwerk aus zwei recht gegensätzlichen anmutenden Musikstilen.

Die Produktionsqualität ist über alle Zweifel mehr als erhaben. Die Klangqualität stützt die Kreation und man merkt, wie sehr die Künstler, der Produzent und der Mixer daran interessiert waren, ein mehr als rundes Gesamtwerk zu erschaffen.

Anspieltipps: Bruma, Jord, Ligament

6/6 Punkten (Eins der geilsten heißkalten Bäder, die man sich vorstellen kann.)

Møl - Jord
(Quelle: Bandcamp-Account von Møl)

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