Ihr kennt das sicher alle, man hört die ersten Klänge eines Albums, von einem Künstler den man nicht kennt. Wenn einem die Musik gefällt, wirft man den Browser seiner Wahl an und sucht im Internet nach dem Namen des Künstlers. Wenn man dann liest, wo John Allen herkommt, schlackern einem die Ohren. Der junge Mann kommt aus Hamburg, was man in Anbetracht der Klänge kaum glauben mag. Das Album klingt eher nach dem hohen Norden Kanadas, nach Irland oder gar Alaska. Eine Stimme, die schon viele Reibeisen abbekommen hat, wird begleitet von einer Akustikgitarre, die jeder erwartet. Aber, wie bereits umschrieben, klingt das hier nicht nach Jack Johnson. Denn zur Gitarre gesellen sich eine Geige, ein Bass, eine Ziehharmonika, eine elektrische Gitarre, ein Klavier und ein Schlagzeug. Wer die Augen schließt, wird förmlich auf das Klirren von Gläsern und ein das Jubeln und Grölen warten, welches von einer Horde von Gästen produziert würde, das kommt aber nicht. Denn eins ist klar, diese Musik gehört in verrauchte, irische Bars, in Holzhütten, wo es Moonshine und raue Feste gibt, wo Barhocker und Biergläser durch die Gegend fliegen und sich Männer alle paar Minuten um eine Frau prügeln um dann schlussendlich doch mit einem Bier anzustoßen und auf die Frau zu pfeifen. Die Geschichten, die John einem vorsingt, handeln von eben Frauen, in die man sich einfach verliebt, die aber keine Träne wert sind, von verflixten Silvesternächten und dem blöden Frühling. Verpackt wird das mit einigen englischen Flüchen, die hier und da eingestreut werden ... John wirkt etwas verletzt. Die ganzen zehn Titel gehen runter wie Butter, angetrieben vom rauen Wind des Nordatlantiks, immer in den hohen Wellen, an der Grenze zum Kentern. Die Produktion weiß zu gefallen, auch wenn die Instrumentalisierung für unsere Breitengrade etwas aus dem Rahmen fällt. Aber genau das ist es, was man hier braucht, was neues, neue Gewürze im Regal lassen die Lieblingsgerichte eben in einem neuen Licht erscheinen. Erschienen ist diese Folk-Americana-Rock-Platte auf Gunner Records. Also, Whisky, Bier, Moonshine und Fäuste in die Höhe geschwungen und mitgetanzt und geschwoft. Das solltet ihr auch, denn der Barde ist mit seiner Entourage in Deutschland und Frankreich unterwegs.
27.7. D, Bremen - Breminale
30.7. D, Berlin - Schokoladen
08.8. F, Metz - La Chaouée w/ Joe Ginsberg
09.8. D, München - Free & Easy Festival w/ Joe Ginsberg, Ghost Of A Chance
10.8. D, Berchtesgarden - Kuckucksnest w/ Joe Ginsberg
11.8. D, Nürnberg - Hirsch w/ Frank Turner
12.8. D, Bad Kreuznach - The Majik Lounge w/ Joe Ginsberg
13.8. D, Meppen - Juz w/ Joe Ginsberg
14.8. D, Oberhausen - Drucluft w/ Joe Ginsberg
15.8. D, Altenburg - Finnegans w/ Joe Ginsberg
16.8. D, Berlin - Ramones Museum w/ Joe Ginsberg
30.8. D, Nalbach - Acoustic Open w/ Tim Vantol, Kreutzer
27.9. D, Hamburg - Kleiner Donner
Und was kann man Final zu diesem Album sagen? Nun, es hat die volle Punktzahl verdient, den Opener New Years Eve gibt es zum Beweis auf Soundcloud.
6/6 Punkten
John Allen - Sophomore (Quelle: Promopackage von Flix-Records) |
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