Dienstag, 27. August 2013

Neues aus dem Briefkasten, Folge 1: Nicoffeine - Au Revoir Golden Air

Ja, es gibt nun ein neues Thema und an der eins werdet ihr alle erkennen, dass ich bester Hoffnung bin, dass da noch mal eine oder zwei oder ... naja, recht viele CD's im Briefkasten meiner WG landen werden. Da ich mir das vielleicht nicht aussuchen werden kann und ich so fair sein möchte und jeder CD eine Chance geben möchte, kann es auch mal passieren, dass unter diesem Thema Musik laufen wird, die mir nicht ganz gefällt, was ja sonst in meinem Blog nie der Fall war. Das Punktesystem wird zwischen 0 und 6 Punkten schwanken, wobei 0 natürlich "Pfui" ist und 6 eben "Hui". Ich hoffe natürlich auch, dass die Labels, die mir dann was zuschicken, auch mit negativer Kritik umgehen können und mir trotzem immer wieder neue CD's zuschicken werden. Nun aber zur Rezension.
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Die Band Nicoffeine ist ein Trio aus Koblenz, welches 1995 unter einem ganz anderen Namen und unter einer ganz anderen Besetzung fuhr. Erst mit vielen Umbesetzungen der Crew und ein paar Releases kam man von Midian nun eben auf Nicoffeine. Mag sein, dass der Name aus Nikotin und Koffein entstanden ist, es erinnert mich aber entfernt an Tomacos, ihr wisst schon, aus der Serie mit den gelben, dreifingrigen Leuten.

Hier in der WG war die erste Reaktion eines Freundes/Mitbewohners: „Das klingt, als würde ich mir permanent auf meinen Kopf einschlagen, mit einem Stück Holz.“ Gut, der junge Mann hört auch andere Musik als ich aber das sei nun mal dahingestellt. Wahrlich, die Platte ist ein wenig Brutal. Es ist Drone, gemischt mit Metal und Jazz oder Jazz-Metal. Auf Au Revoir Golden Air gibt es eben Gitarren, Dissonanzen und anderen – sagen wir Krach – von vorn, bis fast ganz hinten. Man fängt entspannt und verspielt mit Goldenbergsteeg an, schnürt einen Knoten, der zu platzen droht, dieses aber nicht tut. Und dann kommt mit „WolfIn A Bathtub“ das brutalste Stück der ganzen Platte. Es klingt, mit Verlaub geschrieben, auch genauso. Total chaotisch, kreischend, schreiend, wild, als würde das Tier aus der Wanne fliehen wollen oder jemand wird in der Wann zerfleischt. Es gibt hier keine Songstrukturen, es klingt eher nach: „Eh, lass mal in den Proberaum gehen und jeder spielt, was er gerade mag und das zeichnen wir auf.“ Es mag vermessen klingen oder ich bin einfach nicht reif genug, für eben diesen Titel.
„Easy Metal“ hingegen klingt stellenweise wie Soulfly oder Sepultura, denn es gibt hier Songstrukturen und etwas Rhythmus.
Wenn gesungen wird, dann nur mehrstimmig, was wohl durch einen Computer läuft und deswegen auch ein wenig psycho klingt. Aber wie nimmt man so was auf? Wie spricht man sich ab? Was sagt der Produzent dazu? Wie kommt das life rüber? Es gibt mehr Fragen als Antworten.
Und dann kommt der letzte Titel, 13 (in Worten: Dreizehn) Minuten lang. Es ist ruhig, gelassen und stimmt einen freudig. Stellenweise erinnert es an Limp Bizkits „Everything“ von ihrem Erstling, der ja zugegebener Maßen auch recht roh ist, bis eben auf „Everything“. Man muss es eben mögen und Musikverständnis haben, sonst wird man an diese Platte nicht herankommen.

Release ist am 20.09.2013, über Alive. Die Promotion macht hier Tumbleweed Records, die auch so freundlich waren und mir dieses Album zugesendet haben. Wer mag, kann sich auf Bandcamp ein Bild davon machen. 

3/6 Punkten


Nicoffeine -
Au Revoir Golden Air
(Quelle: bandcamp.com)

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