Bei dieser kleinen, feinen Band handelt es sich um drei Menschen, die
quer über Deutschland verstreut sind und trotzdem irgendwie
zusammenfinden und Musik machen, ob nun online oder anders. In
Hamburg sitzt der Trommler, in Berlin trällert die Sängerin und in
Bayreuth wird der Sechsaiter bedient. Die Musik wird von dem Trio als
Dreampunk beschrieben, gut Dream ist mal vorhanden, aber ob das so
viel Punk ist, das lassen wir mal im Raume stehen. Auch wenn es den
Musizierenden vielleicht nicht schmecken wird, könnte man da
irgendwo Pop oder Shoegaze hier hinsetzten, es würde passen.
Der
Sound der aus den Boxen strömt ist milchig trüb, als läge man in
einer Brühe, durch welche man kaum zwei Meter gucken kann. Die
Gitarre und das Keyboard treiben hier auch irgendwo herum und
bekommen dadurch kaum Strahlkraft. Vielleicht ist das aber auch Sinn
und Zweck der Übung, dass man hier den Anschein erwecken will, dass
man unterhalb der Wasserlinie liegt. Der Name der Band sowie der
Albumtitel könnten Zaunpfähle sein, so groß wie die Stahlträger
die aus dem Berliner Hauptbahnhof gefallen sind. Dem Schlagzeug fehlt
es an einigen Ecken an Druck und Durchsetzungsvermögen, außer
vielleicht in „Dragon Song“, es wird zumindest das Thema
untermalt. An einigen Stellen könnte man meinen, man hätte hier
einen verschollenen Titel von Braids oder von Grimes unter der Nadel,
auf dem Abspielgerät oder worauf man Musik noch genießen kann. Das
Album klingt nach Sonne, etwas Hoffnung und fast nach einem
kitschigen Ausschnitt eines Sommerfilms, wo Freunde an einem
Feuerchen sitzen oder Menschen in einen See springen und Spaß haben.
Und das die Band aus Deutschland ist, lässt man sich kurz in „Dive
In“ anmerken, sonst ginge das Ding locker als Album aus UK oder
Irland durch. Tja und das Ende vom Lied... pardon, Album ist ein
Feuerwerk, sprichwörtlich. Man hört Raketen und Knaller, wie zu
Silvester.
4/6 Punkten.
Seasurfer - Dive In (Quelle: jpc.de) |
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