Alles beginnt schleppend langsam, dennoch "Exquisite", wie der erste Titel des Albums The Desecration Of Desire genannt werden will. Gezackte Waveformen zersägen das Trommelfell und werden von einem angezerrten Beat verfolgt, der ein herrlich schönes Nachgrollen erzeugt. Dabei werden reell aufgezeichnete Instrumente mit eben virtuellen Instrumenten und Gesang einiger Künstler wie Mark Lanegan oder Gazelle Twin vermengt. Diese Melange eignet sich eher zum konzentrierten Arbeiten oder Lesen, denn zum Tanzen. Durch langjährige Erfahrung des Musikers kommt der Sound nicht zu kurz, der Bass schiebt stets ordentlich mit Druck, die verwendeten Samples wirken nicht deplatziert und die eingefangenen Stimmen sind nicht aufgesetzt oder kitschig. Mit mehr als 55 Minuten Spielzeit, verteilt auf zehn Titel, kann man sich nicht beschweren, auch wenn das gesamte Werk keine einfache Kunst ist. Man findet immer wieder kleine Details und Klänge, die sich beim ersten Durchhören nicht einfach offenbart haben und entdeckt werden wollen. Da meint man etwas vom Paul Kalkbrenner zu hören, woanders wähnt man sich einen Soundschnippsel aus dem Soundtrack von eben so häufig genannten Film zu hören. Wenn du auf die ruhigen Tracks der Nine Inch Nails stehst oder eben den Soundtrack von "Fight Club" inhaliert hast, kannst du hier getrost zugreifen. Alle anderen, die vielleicht nicht ganz verstanden haben, dass es elektronische Musik mit künstlerischen Ansprüchen gibt, können sich hier eines Besseren belehren lassen. Erscheinen wird Album am 27.10. auf Skint Records, wo auch Sailor & I (hier im Blog) ihr aktuelles Album veröffentlicht haben.
Anspieltipps: I'm Not Afraid (feat. Anika), Dot Forty One (Mute), Exquisite
5/6 Punkten (Ich bin Jacks Medulla Oblongata.)
Dave Clarke - The Desecration Of Desire (Quelle: Presskit von Add-On-Music) |
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