Montag, 3. Juni 2013

Scene 2 Act Part 28: Burning Lady - Until The Walls Fall

Es hält sich ja das Gerücht, dass die Franzosen eine Institution hätten, die alle paar Jahre Anglizismen und Wörter anderer Sprachen, die in Frankreich um sich greifen, „einfranzösischen“. Und dann gibt es Bands aus Frankreich, die mal eben auf das ganze einen Sch… geben und komplett auf Englisch singen. Wie Burning Lady, ein Quartet aus Lille, die ziemlich derben Punk spielen und eine Frau ans Mikro gestellt haben, die eine Reibeisenstimme hat, die ihresgleichen sucht.

Das Debüt-Album erinnert mich persönlich an lange Nächte in Berlin in Bars/Clubs, die schon etwas fertig aussehen und dadurch sehr viel Charme ausstrahlen. Man bedient sich hier und da alter Punk-Attitüden, man sieht  schon die pogende Menge vor dem geistigen Auge, wie sie sich von Links nach Rechts durch den Saal schiebt. All das gibt dir diese Band, das Gefühl mit dem ausgestreckten Mittelfinger durch die Gegend laufen zu wollen, mal eben so.



Musikalisch ist alles astrein eingespielt, die Qualität ist ansprechend, kein Instrument ist schlecht abgemischt. Dreizehn Titel gehen auch in Ordnung, ich hab bewusst das Skit und das Intro nicht mitgezählt. Der Trommler gibt sein bestes und legt ein irrwitziges Tempo vor. Auch wenn man hier und da öfter mal eine „Lücke“ mit ein paar „Ohhhs“ füllt, das gehört zu dieser Musikrichtung dazu. Man erlaubt sich sonst aber keine Schwächen und liefert mit diesem Album ein grundsolides Werk ab. Wer von der Band nicht genug bekommen kann, kann sich ihre EP Wasted Time dazuholen.


Burning Lady - Until Walls Fall
(Quelle:bandcamp.com)

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