Samstag, 10. Januar 2015

7. Rosine der Resultpromotion: One I Cinema - One I Cinema

Wie soll man einem Album gegenübertreten, welches jetzt schon verspricht das Album des Jahres 2015 zu werden? Wie soll man mit einem Text und einem Sound gegenübertreten, der einen von Anfang an fesselt und nicht mehr los lässt? Wie muss man sich das vorstellen, dass hier alles von einem einzelnen jungen Mann erschaffen wurde? 

Wer sich den Namen genauer zu Gemüte führt und Big Bang Theory zumindest auf Englisch wahrgenommen hat, wird sich sicher an eine kurze Unterhaltung zwischen Penny und Sheldon erinnern, wo es um die Erläuterung der Abkürzung a.f.k und o.i.c. geht. Wer den Namen vielleicht auch erst nur hört und fragt, ob man mit dem „I“ vielleicht auch das Auge meinen könnte, dem eröffnen sich völlig neue Interpretationsspielräume. Denn wenn man nur mit einem Auge sieht, ist alles zweidimensional, wie im Kino. Nichts ist echt, alles nur Fassade, man weiß nicht, was sich hinter den Kulissen abspielt und das Wahre bleibt einem verwehrt. Wände können massiv aussehen, sind vielleicht aber auch nur aus Pappmaché. 

Hinter genau diesem Namen steckt der Osnabrücker Marco Meyer, der One I Cinema (kurz OIC) 2013 ins Leben gerufen hat. In genau dieser Form, alleine, hat er seine akustischen Visionen mittels Gitarren, Bass, Trommeln und seiner Stimme auf ein episches Album gepackt, welches vom Anfang bis Ende 43 Minuten umfasst. Auf elf Titeln geht es einmal quer durch die Vergangenheit und Zweifel des jungen Mannes aus Niedersachsen. Seine Wegbegleiter könnte man als Größen der aktuellen Rock- und Metalgeschichte bezeichnen, darunter fallen Creed, Alter Bridge, Muse, Dredg und vielleicht auch eine Prise Sevendust.

Zwar gibt es hier und da einen kleinen Ausritt mit der Akustikgitarre, aber genau das offenbart die kreative Schaffenskraft des Künstlers! 

Das gibt dem Gesamtkonzept das gewisse Etwas. 

Die Produktionsqualität lässt ebenso keine Wünsche offen, alles ist ausgewogen und kraftvoll aufgenommen und auch so umgesetzt. Nichts geht unter, kein Instrument wird versteckt oder massivst in den Vordergrund gestellt. Man spielt sogar mit den Stereotonspuren, wie in My Vanity und schafft dunkle, leere Räume, wie in Melissa. Virtuos ist dieser Erstling allemal. Irgendwann in der „Bandgeschichte“ stand wohl mal das Thema „Touren“ auf dem Programm. Wie will man aber live alle Instrumente gleichzeitig bedienen und dann noch singen? Eben. Und so machte sich Marco auf die Suche nach Musikern, die seine Ideen und Titel umsetzen konnten. Mit den neuen Mitstreitern wurde dann auch gleich ein Musikvideo zu „Not My Fault“ aufgenommen und am 06.11.2014 auf Youtube geladen. 

One I Cinema - Not My Fault (Musicvideo)

Wer sich aus Helene Fischer nie etwas gemacht hat, auf Gitarren und Bässe steht, mit Autotune nichts anfangen kann und seinen Morgenkaffee liebend gerne zu Creed trinkt, der kann hier beherzt zugreifen. Aber auch wer der Rockmusik weniger etwas abgewinnen kann, sollte sich dieses Album einmal anhören. Denn so kann, so sollte Musik klingen, die von einer einzelnen Person im Jahre 2013 im Alleingang erschaffen wurde. 

6/6 wohl verdienten Punkten. 
 
One I Cinema - One I Cinema

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