Montag, 28. Januar 2013

Scene 2 Act Part 25: Jungbluth - Jungbluth

Die drei Münsteraner haben ihre Band nach einem kommunistischen Widerstandkämpfer benannt, der durch das faschistische Regime am 12.01.1945 hingerichtet wurde. Auch auf ihrer Bandcamp-Präsenz, auf welcher man die EP für 0Cent laden darf, findet sich die Aussage, sich eindeutig gegen Faschismus, Antisemitismus und Homophobie zu stellen, wieder. All dies ist in der heutigen Gesellschaft wichtiger denn je. 

Die Musik der drei ist hart, roh und laut. Es wird nicht nur auf deutsch, sondern auch auf englisch gesprochen und geschrieen, bis die Stimme kippt und zerreist. Die Texte sind im Download beigelegt, auch wichtig, weil man ziemlich viel nicht versteht, durch das angewandte Stilmittel des ausgiebigen Screamens. Man wird aufgerufen aus dem Gewohnten, was einen anpisst, auszubrechen, sich eigene Gedanken zu machen, nicht auf die zu hören, die dir eine Meinung vorgeben wollen.



Das ganze Konzept entstand in DIY-Manier und wurde innerhalb von zwei Tagen aufgezeichnet. Die Qualität ist trotzdem recht gut, zumal es schwer ist, Hardcore sehr gut in  kurzer Zeit auf Tape/mp3 zu bannen, ohne das was zu kurz kommt. Gut, der Gesang dürfte ein Stück weiter im Vordergrund sein.






Da jedoch diese Band einen wichtigen Auftrag erfüllt, die Musik keine schlechte ist, die Barden sich gerne auf Fragen und Diskussionen einlassen, also direkt mit euch, dem Zuhörer, ist dieses Stück Musik Gold wert. Somit nehmt dieses Album, was ihr kostenlos laden dürft, verbreitet die Kunde euren Freunden/Familie und seid laut. Immer wieder hören!


Jungbluth - Jungbluth (EP)

Scene 2 Act Part 24: Flume - Flume

Ein junger Mann aus Australien steckt hinter diesem Namen. Mit 13 soll er schon begonnen haben, Musik zu machen. Er hatte wohl damals in einer Cornflakes-Schachtel eine CD gefunden, auf welcher ein Programm war, mit dem man Musik machen kann. So fing er also an. Heute hat er sich auf dem Kontinent einen Namen gemacht und ist auf Platz 1 der Australischen iTunes-Charts zu finden. 



Die Musik, die der junge Mann vom Stapel lässt, ist eine Mischung aus Timberland, The Presets und auch Röyksopp. Die Mischung funktioniert, auch wenn sie ab und an etwas schläfrig wirkt. Die Texturen, der Sound, das wirkt alles dicht beieinander gepackt und man findet kaum große weite Leere. Aufgrund der genannten Konstellationen, die sich mir hier vor Ohren und im Kopf bilden, könnte es passieren, dass Flume auch hier in Europa gut Fuß fassen könnte. Er ist ja mit 21 Jahren noch recht jung. Auch stimmt die Albumlänge mich mit 15 Titeln über 50min Spielzeit verteilt recht glücklich, man bekommt also viel gute Musik für sein Geld. Einzig mit dem Cover, also das was man sieht, wenn man das iGerät durchblättert oder wenn man die CD in den Läden sieht, könnte etwas aufregender gestaltet sein, so wirkt es eher wie eine Visualisierung von den uns bekannten Musik-Abspielprogrammen, die man auf den heutigen Heimrechnern so findet. Das Auge kauft ja mit. Vielleicht wird das anders, bei seinem zweiten Album. Solange kann man zum aktuellen Werk beruhigt dahinschweben und träumen. 


Flume - Flume

Scene 2 Act Part 23: Funeral For A Friend - Conduit

Das letzte Mal, als ich bewusst etwas von Funeral For A Friend hörte, das war, als es noch Viva 2 gab und MTV noch den Kafka an Bord hatte. Seit dem hat sich, nicht nur in der Besetzung, sondern auch im Sound viel getan, wie ich mit Verblüffen feststellen darf. Man legt viel Härte vor, die Gitarren werden virtuos gespielt und der Sänger macht ziemlich viel mit der Stimme. Eigentlich kein Vergleich zu „Juneau“ aus 2003. 



Es ist alles mehr Hardcore und weniger Emo, was ich mal gutheißen will. Man hat sich über elf Titel richtig viel Mühe gegeben. Aber nur 30 Minuten Spielzeit? Nur zwei Titel schaffen es über die 3-Minuten-Grenze, das war es. Entweder liegt es am Spieltempo, dass man da so schnell durch ist oder … das wissen nur die Künstler selbst. Auf jeden Fall etwas enttäuschend für ein Vollpreisalbum, da man das vor 10 Jahren sicher länger hinbekommen hat. Auch sind die Gitarren an unterschiedlichsten Verstärkern wieder zu finden. Das ist zwar nicht schlecht für eine große Bandbreite an Sounds, manchmal kommt mir aber der Gedanke, man hätte mit verschiedenen Produzenten gewerkelt. Der letzte Titel, „High Castles“ schließt so ein wenig an die alten Zeiten an, auch wenn man im Intro denkt, man hat einen Song von Nickelback in den Ohren, man wartet förmlich auf die Stimme vom Barden aus Edmonton. 


 

Alles in Allem hat man hier ein Recht rundes, wenn auch kurzes Werk in der Hand. Zwar ist die Spielzeit nicht ganz überzeugend, wer Funeral For A Friend, so wie ich, das letzte mal 2003 bewusst wahrgenommen hat, wird sich über die Änderungen freuen. Mich hat die neue Härte überzeugt und überrascht. Aufgrund des kurzen Intermezzos, kann man sich dieses Album getrost noch einmal geben. Wenn man nicht genau weiß, ob einem der neue Sound nun passt oder nicht, kann man sich auf der Homepage gerne eine Meinung bilden. 

Funeral For A Friend -
Conduit

Freitag, 25. Januar 2013

Jamendosis Vol. 15

Schweigen ist Silber, Reden ist Gold. Oder wie es der Ronny vom Kraftfuttermischwerk einst so schön formuliert hat: "Reden ist Silber, Essen ist Gold". Das war so um die Weihnachtszeit, das erklärt sicher so einiges.

Die Band Silence Is Sexy kommt aus den Niederlanden, ob sie sich dabei aber an selbige Sprichwörter halten, sei dahingestellt. Zumal ich nicht mal weiß, ob es in der niederländischen Sprache so eine Redewendung gibt. Die Musik die dieses Quintet auf CD oder eure Festplatte bannt, würde ich als Pop bezeichnen, mit leichten Indie-Einflüssen und so ein wenig Dark-Wave. Die Spanne reicht von Ruhig entspannt bis zu extrem tanzbaren Material. Die Band ist nicht nur auf Jamendo zu finden, sondern auch auf Bandcamp. Die letztere Alternative zum Streamen empfehle ich allen iPod-Touch- und iPhone-Besitzern, da Jamendo aus eigener Erfahrung, nicht wirklich auf diesen Geräten, trotz App, funtkioniert. Die Downlaods sind natürlich, wie für den Großteil der Musik hier neben dem Strom, kostenlos, dank CC-Lizenz.


Achso, die Alben die ich euch ans Herz legen möchte sind Modern Antiques Vol. 1 und This Ain't Hollywood. Bei Bandcamp kann man natürlich auch ein paar Cent oder Euro springen lassen, wenn man mag.


Silence is Sexy -
This Ain't Hollywood
Silence Is Sexy -
Modern Antiques Vol. 1

Donnerstag, 17. Januar 2013

Bandcamptage Vol. 64

Holla, da sind... bin ich wieder. Die Schreibpausen bitte ich zu entschuldigen. 

Im letzten Post hatten wir jemanden aus Reykjavík, heute wieder. Diesmal handelt es sich um zwei Ladies, die sich wohl wie Ying und Yang gegenseitig ausgleichen. Sie nennen sich My Bubba & Mi, haben in sich in Koppenhagen getroffen und machen nun in Island Musik, die nicht nach Island klingt.

Die Musik klingt, als säßen sie auf einer Veranda einer Holzhütte in den Wäldern der USA und nicht bei klirrender Kälte in einem Studio. Alles wird auf akkustischen Gitarren eingespielt, kein Strom irgendwo. Und so gelassen, dass man das entweder an nem Sonntagmorgen zu einem schönen Frühstück hören möchte, oder sich in einer verträumten Werbung eines Telekommunikationsanbieters oder einer Versicherung vorstellen kann. 

All ihre Alben laufen unter Creativ Commons. Die Preisgestaltung ist eine frei wählbare, also, wie immer auf meinem Blog, Studenten- und Schülerfreundlich. Hier geht es zu ihrem Bandcamp-Account und hier zur Internetseite.

My Bubba & Mi -
How It's Done in Italy
My Bubba & Mi - Bob
My Bubba & Mi - Wild & You

Freitag, 11. Januar 2013

Bandcamptage Vol. 63

Das man hier nicht nur Surf- und Garage-Sound findet, weiß derjenige, der öfter mal vorbeikommt, nicht erst seit gestern. Ich mag's ja auch recht ruhig oder mal so ein paar Beat-Schnipsel hier und da.


Genau das gibt es hier heute. Der Junge man kommt aus Reykjavík, nennt sich Hermigervill und macht seit geraumer Zeit schon Musik aus verschiedensten Soundsamples und verknüpft diese zu einem Beat. Wer das Pad Trio mochte und von L'Orange nicht genug bekommen konnte, bekommt mit Lausnin und Sleepwork zwei exzellente Alben für 0€. Ihr wisst ja, Name-Your-Price. Man findet in Happy Hip Hop sogar deutschte Sound-Samples, aber hört selbst. 




Hermigervill - Lausnin
Hermigervill - Lausnin


Das Cover von Sleepwork ist eindeutig der Hammer. Hier stimmt also Artwork und Musik. Wer hier nicht zuschlägt....

Dienstag, 8. Januar 2013

Bandcamptage Vol. 62

Man schreibt nun also 2013. Ist ja eher so meine persönliche Glückszahl, also die 13.

Natürlich wird es auch hier weiterhin kostenlose Musik und Artikel geben, die über Scene 2 Act laufen. Mein Glück war natürlich auch, dass ich im Urlaub auch WLAN hatte und somit schonmal ein Stück vorhören konnte.

Der Sound wird auch weiterhin varieren, aber daran werden sich sicher einige von euch schon gewöhnt haben. Wenn ihr den Surf-Grage-Sound mochtet, werdet ihr nun gleich Freudestrahlend durch die Gegend laufen. Die Band And The Relatives, spielen nämlich genau diesen Sound auf. All ihre Alben liegen auf Bandcamp und das ist noch nicht genug. Jedes dieser Alben kann man für einen frei wählbaren Preis ohne Minimum laden.


And The Relatives - Green Machinery

And The Relatives -
Below and Above
And The Relatives - Animals
And The Relatives -
Talking to my Hands