Montag, 29. Juli 2013

Bandcamptage Vol. 83

So, mein Geburtstag ist nun eine Weile her und ich war etwas in Berlin unterwegs. Da gab es dann auf einmal nen Salsakurs an der Spree, den man sich dann angeguckt hat. 

Im Moment ist es hier auch unerträglich warm und ich beschwere mich jetzt nicht über den Winter und werde es auch nicht im Winter machen. Aber ich kam auf den Geschmack des Sounds, dieses leicht Verruchte. Also habe ich wieder mal auf Bandcamp gesucht und wurde, wie sollte es auch anders sein, fündig. Die Band Heavy Soundz kommt, anders als erwartet, aus Montréal. Die Musik ist eine Mischung aus Salsa, Hip-Hop und ein paar anderen Rhythmen aus dem Bereich der Lateinamerikanischen Musik. Gerappt wird auf Spanisch, das machts noch verruchter, wobei ich mich frage, wie man es schafft so viel Hitze auf ein Album zu bannen oder unter die Leute zu bringen, wenn es in Montréal mal einen richtigen Winter gibt. Das ausgewachsene Album Tumba Parlantes gibt es für einen Tarif, der euch in den Kram oder den Geldbeutel passt. 

Heavy Soundz - Tumba Parlantes
Und ich frag mich, wie so schnell eine Woche vergehen konnte. 

Montag, 22. Juli 2013

Bandcamptage Vol. 82

Wärend meiner Zeit in München bei Rome SDS habe ich den größten Teil im Büro gesessen und konnte so recht viel durch Bandcamp wühlen und fand auch immer was geniales. Nun, durch andere Arbeitsumstände komme ich leider seltener dazu. Aber manchmal hat man eben auch Glück.

So auch vor ein paar Wochen, da fand ich zum einen die kurze EP Grave Robbers von Mother Upduff aus Vancouver. Diese Band spielt ziemlich viel Psychedellic- und Stoner-Rock. Mir gefällt das kurze Werk recht gut und macht, trotz der Kürze recht viel Spaß, besonders der Opener Grave Robbers

Mother Upduff - Grave Robbers

Die nächste Band in dieser kleinen Runde hier kommt aus Los Angeles und hört auf den Namen L.A. Witch. Die drei Mädels spielen sich ebenfalls zwischen Psychedellic- und Stoner-Rock ein, hier gibt es drei Titel auf die Ohren, alle schön verrauscht und ziemlich einfach gehalten. Wozu auch mehr? Stellenweise erinnert das an die Black Angels, Corrupt Autopilot oder auch an Shakey Graves. Und das Album-Cover ist mal richtig genial.

L.A. Witch - L.A. Witch

Und wie das auf meinem Blog unter diesem Thema nun mal ist, gibt es die beiden Alben zum "Name Your Price"-Tarif, gilt in allen Landkreisen, Städten sowei Bundesautobahnen.

Scene 2 Act Part 35: Kaishakunin - Kompromiss Sein.

Wenn man Alben rezensiert, sucht man für gewöhnlich, wenn einem die Bandhistorie nicht geläufig ist, im Internet nach einer Bandpage, sei es nun auf Facebook oder sonst wo, um sich ein konkreteres Bild von der Band machen zu können. So auch bei Kaishakunin, was schon im ersten Moment unaussprechbar wirkt. Und was sagt das Internet dazu? Es gibt etwas auf Bandcamp, prompt angeklickt, was ist das erste was man liest? Man hat sich während der Aufnahmen zu „Kompromiss Sein“ getrennt. Wieso und warum, das schreibt und sagt dir keiner. Das Album gibt es zu einem Preis, den die Geldbörse hergibt, auch wenn diese leer sein sollte und das alles unter Creative Commons.

Die Musik der Band ist eine Mischung aus modernem Hardcore, Post-Irgendwas, wie in „Werter Freund“ und deutscher Poesie. Die vier Jungs aus Karlsruhe spielen auf sechs Titeln ein recht buntes Portfolio an Stilrichtungen zusammen, die sie alle samt beherrschen. Es wirkt ab und an ein wenig wie Jazz und hat hier und da einen gewissen Schwermut. Einzig den Sänger versteht man an vielen Stellen nicht, ob das Absicht ist? Zum Glück gibt es die Texte im Download, sonst stünden eher viele Fragen im Raum. Es gibt hier und da auch ein paar Titel, die mir sehr ins Auge (oder doch eher ins Ohr?) stechen: Eben „Werter Freund“, der faszinierend mit einem Gitarrenintro beginnt, wo man sich fragt, wo das Ding her kommt. So ziemlich genial, zumal man das am Ende noch mal findet. Das hat Potential, noch mehr zu werden. „Kompromiss sein.“, also der Titel auf der … sagen wir EP, beginnt mit einem Klavier, so ziemlich still und leise und man könnte meinen, man findet hier lautstärkentechnisch ein kleines Loch. Es gibt nur ein paar Flötentöne und das war es. Und das Ende des Albums ist auch Anfang? Der Titel nennt sich eben „Anfang//Ende“, man versteht hier im Intro ausnahmsweise kurz den Sänger. Sonst bleibt man da wo die Stimme am Anschlag ist und man kein Wort mehr versteht. Und dann ganz klassisch, wie früher auf diesen komischen Silberscheiben mit Loch drin, gibt es einen Hidden Track, der ziemlich verraucht wirkt, wie aus einem Tempel in Indien, die Gitarren sind clean und es gibt entspanntes Trommeln.


Diese Band hat… hatte Potential, die Riffs sind hart und stimmig, wenn auch ab und an chaotisch. Man muss dafür bereit sein, wenn man sich reingefuchst hat, mag man es. Falls man keinen Zugang finden sollte, es ist ja quasi kostenlos, somit gibt es da nichts zu meckern. Und falls man doch mehr Lust drauf hat, kann man sich den Erstling „Zur Vernunft Begabter Menschen“ ebenfalls von Bandcamp, zu den gleichen Konditionen laden.


 
Kaishakunin - Kompromiss Sein.

Sonntag, 21. Juli 2013

Soundcloudisch Vol. 9

Ab und an wandere ich im Geiste durch meine Musikhistorie. So auch vor ein paar Wochen, wo ich sinnierte, über die Musik die früher mal auf Radio Fritz lief, wo man sich noch was traute und nicht den selben Kram spielte wie nun alle anderen Radiostationen in Brandenburg auch. Ein Grund mehr, warum ich kein deutsches Radio mehr höre, sondern auf CBC3 baue. 

Früher, da spielte Fritz jeden Freitagabend den "Blackboardjungle", wo natürlich Jungle lief, aber auch Dancehall, Reggae, UK Garage und 2-Step. Und eben genau das habe ich vor kurzem gesucht, gutes 2-Step/UK Garage Zeug und bin auf der Soundcloud fündig geworden. DJ Marc House Lamont nennt sich der junge Mann aus London. Auf seinem Mixtape, welches man sich kostenlos von der Cloud herunterladen darf, gibt es eben 2-Step und UK Garage auf die Ohren, dass alles in 45 Minuten. Wenn du geneigter Hörer mitwippen willst oder einfach nur entspannen, dann höre dir das Mixtape an und lade es dir auf deine Festplatte, denn das ist bisher einer der besten 2-Step-Mixe, die ich auf Soundcloud finden konnte, dem iGerät sei dank. 


Und allen anderen, die öfter mal reinlesen und reinhören, sei gesagt, es kommen auch wieder Lo-Fi Geschichten, sogar ganz bald, wieder von Bandcamp.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Scene 2 Act Part 34: Malcolm Rivers - The Evolution EP

Münster scheint für den Hardcore in Deutschland gerade so wie Seattle in den 90ern für den Grunge, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen. Die Fünferkombo Malcom Rivers kommt eben aus dieser Stadt und hat seit der Gründung im März 2008, so steht es zumindest in diesem ominösen Facebook, von dem alle reden, ziemlich viel durchgemacht. Man hat etwas gebraucht für die Bandbesetzung, um dann nach der ersten EP und ein paar Jahren, wieder eine neue Truppe am Start zu haben. Vielleicht heißt die zweite EP der Jungs um Jan auch The Evolution, eben wegen der Veränderung der Bandstrukturen. Man hat hier nun Hardcore auf der Platte, der steht Hand in Hand mit Pop, Emo(-core) und Metal vor der ersten Reihe und macht Druck. Der Sänger, der auch einen der beiden Sechssaiter bedient, gibt am Mikro sein bestes, beherrscht alles, angefangen beim Gesang aus dem Emo-Bereich bis hin zum tiefen Blubbern und Grollen aus dem Hardcore. Die Instrumentalisierung ist astrein, die Gitarrenbreaks sind sauber und dicht gepackt. Wenn man die EP einlegt, ahnt man jedoch nicht, was auf einen zukommt, denn das Intro ist Post-Irgendwas und meilenweit entfernt von dem, was dann kommt. „The Demise“ (Titel 1) wirkt hier gar schizophren, schwankt zwischen harten Gitarren in Verbund mit einem verrückt schnellem Trommler und einem Keyboard und einem dramatischen Gesang. Das Ende ist einfach nur ein Ausklingen.



 Mit „The Path“ geht’s dann um so schneller weiter, das Keyboard gibt die 80er und Lines wie „I owe you nothing – You owe me shit“ lassen mich ein wenig schmunzeln, auch hier gibt es die eben bereits erwähnte Schizophrenie, zwischen hartem und etwas, was man als himmlisch bezeichnen könnte. Und der dritte Titel, gleichzeitig der letzte im Bunde, „The Empire“ rundet alles ab. Da man diese EP kostenlos herunterladen darf, sind drei Titel eigentlich genug, um einen Eindruck über das Schaffen von Malcolm Rivers zu bekommen. Man hat nun eben eine EP vorgestellt und nicht ein vollwertiges Album. Man hätte natürlich diese zweigeistigen Titel aufspalten können und sechs Titel zaubern können, muss man aber nicht. Und hier gehts zum Review auf Scene 2 Act.


Malcolm Rivers -
The Evolution EP
(Quelle: Underdogfanzine.de)


Scene 2 Act Part 33: Mockbirth - Eskimo

Bei dieser Band handelt es sich um ein Duo aus Griechenland, welches seit 2010 schon Musik macht. Eskimo ist ihre Dritte EP, die man sich nun anhören und kaufen kann. Wenn man Mockbirth nun ihren Lauf gibt, dann wundert man sich, wie so schwermütige und tieftraurige Musik aus Griechenland kommen kann. Zumindest bin ich verwundert, vielleicht liegt’s an dieser Krise, von der alle reden. Wenn man sich die EP zu Gemüte führt, werden einem sofort einige Bekannte aus der Musik auffallen, die einem hier und da ziemlich auffällig begegnen. Die Jungs machen nichts neu, aber auch nichts schlecht. „Thrall“, der Opener für die EP, schreit förmlich nach Depeche Mode und Massive Attack, hat jedoch einen interessanten Twist am Ende, der alles in Wohlgefallen auflöst. „Eskimo“, so wie der EP-Titel eben, ist mein heimlicher Favorit dieses kurzen Intermezzos, hier haben die Depeche Mode Mitglieder neben den Musikern  gestanden und Anweisungen gegeben… oder man hat einfach Dream On auf Dauerschleife gehört. Es weiß zu gefallen, auch wenn es eine ziemlich dreiste Kopie scheint. „Lust“ wirkt entfremdet, wie aus einem Film voller Kurzsequenzen über Matrizen, die in Grün vor schwarzem Hintergrund wie Regen ablaufen. Zumindest hätte das dort hineingepasst, nicht weil es aufregend schnell ist, sondern weil es total verschlafen wirkt. Hier gibt es mehr Massive Attack auf die Ohren, jedoch mit genug Eigenständigkeit und einem Klavier oder einem richtig gut eingestellten E-Piano – nicht wie bei Billy Talent. „Tristan“ schließt das ganze Konzept gebührend ab, wie in einem Western zu High Noon, alles ist ruhig nur die beiden Hauptprotagonisten stehen sich gegenüber, die Colts freigelegt, jederzeit bereit zum Schießen. Nur fällt kein Schuss, es folgt einfach nur ein Fade-Out. Schade eigentlich, denn so ein Knall am Ende hätte dem ganzen die letzte Würze gegeben. Man sollte das Album nur hören, wenn man sich gerade in Traurigkeit wälzt oder draußen Schnee liegt und man mehr als einen Tee braucht, um das alles genießen zu können. Oder man lässt es an einem entspannten Abend im Hintergrund laufen. Auf Bandcamp gibt es die EP komplett auf die Ohren. Und hier ist der Link zur Rezension auf Scene 2 Act.

 
Mockbirth - Eskimo

Montag, 1. Juli 2013

Bandcamptage Vol. 81

Auch wenn kritisiert wurde, dass ich hier nur Bandcamptage und Soundcloudisch und Co hinschreibe, werde ich es so beibehalten. Es sei denn es kommen ziemlich viele Stimmen zusammen.

Ich hatte die letzten Wochen eine Phase, wo ich mal kurz ein wenig Ska brauchte und was fand ich? Natürlich kein Ska, zumindest nicht direkt. Die Band Dead Rejects aus Jersey City nimmt zwar dieses Wort als Stilbeschreibung, aber es ist mehr wilder Punk der harten Sorte. Das ist weniger Schlimm. Hier möchte ich euch die ganze Discographie, von Sleeping Is For Suckers bis Positively Depressing ans Herz und in's Ohr legen. Es wird auf allen Platten losgehämmert, auch wenn es auf dem Erstling ein wenig mehr Ska gibt, so gibt es doch nur eine Richtung, vorwärts. Der Titel Dead End Town gibt am Besten das wieder, was es auf Sleeping Is For Suckers, Screaming By Myself und Positively Depressing zu hören gibt, alles zu einem frei wählbaren Preis. Wer mag kann sich das ganze auch für Lauinger laden, die Band will das so. Nun schüttelt eure Haare zu dem Sound, LOS JETZT!!!



Dead Rejects - Sleeping Is For Suckers


Dead Rejects - Screaming By Myself

Dead Rejects - Positively Depressing

Und der Kalender flüstert: "Du wirst alt"