Samstag, 27. Februar 2016

The 1st Ferryhouse: Liedfett - Laufenlassen

Liedfett aus Hamburg reiben dir schon kurz nach dem meteorologischen Frühlingsanfang eine fette Briese Festivalluft unter die Nase, auch wenn man so nach gar keinen Gedanken daran verschwenden würde. Das Trio, bestehend aus Sprinder, Lucas und Philipp schlagen ihr Buch der Weisheiten auf und lassen euch, liebe Zuhörer, daran teilhaben. Bewaffnet mit Gitarre, Schlagzeug und Kazoo macht man sich auf vierzehn Titel breit und ... lässt irgendwie laufen. Es klinkt wie Punk, nur ohne den Strom auf den Gitarren, dennoch langt es zum großen Teil zum Abgehen und Tanzen. Und das macht diese Band auch, es geht darum, sich mit einem Lächeln im Gesicht ein paar Gedanken um das eigene, innere Wohl zu machen. Durch die Prise Ska, die in einigen Titeln als Würze beiliegt, gibt es "Laufenlassen" das nötige Etwas, was die Platte rund macht. Der Nachteil an dem Ding? Nun ja, wenn man den Titel Ishaltso vorschiebt, hegt man auch gewisse Erwartungen an die anderen 40 Minuten auf dem Silberling. Die können im Anschluss nicht ganz erfüllt werden, bedingt durch einige Bremser wie "Pleitegeier" oder "Schlaflied", das mag als Downer auf den Festivals dieser Nation funktionieren (mit entsprechendem Meer aus Feuerzeuglichtern), auf dem Album selbst wirkt das schon fast befremdlich, da man in einem Flow ist, der einem dann einfach entzogen wird. Sicher können einen die Nachfolgetitel wieder mitreißen, aber nicht jedes Album braucht Balladen. Die Produktion kann sich alle Mal hören lassen und lässt am Ende keine wünsche offen. Wer die Ohrboten mag, wird sich hier schnell wie zuhause fühlen, allein schon, weil man sich der deutschen Sprache bedient um die lyrischen Bilder an weiße Wände zu malen, um auch deine Welt etwas bunter zu machen oder deinen Montag aufzuhellen. Veröffentlicht wird die Ska-Punk-Pop-Chose am 04.03. auf Ferryhouse Productions, den Vertrieb regeln hier Warner und Zebralution. Weiter unten könnt ihr euch angucken, wann die Band wo in eurer Nähe die Menge bewegen wird.

Anspieltipps: Montagmorgen, Lassmichma, Ishaltso, Schmierlappenkommando

4,5/6 Punkten (Ein Montagmorgen wurde noch nie so auf den Arm genommen, ishaltso.)

Liedfett - Laufenlassen
(Quelle: Presskit von Ferryhouse Productions)

Liedfetttourdaten:
04.03.16 Hamburg, Übel & Gefährlich
05.03.16 Köln, MTC
07.03.16 Hannover, Lux
08.03.16 Göttingen, Exil
09.03.16 Leipzig, Moritzbastei
10.03.16 Berlin, Privatclub
11.03.16 Braunschweig, Eule
12.03.16 Nürnberg, MUZ
14.03.16 München, Backstage
15.03.16 Weinheim, Cafe Central
16.03.16 Stuttgart, Goldmarks
23.03.16 Dresden, Scheune
24.03.16 Bremen, Lagerhaus
25.03.16 Frankfurt, Nachtleben
26.03.16 Hamburg, Übel & Gefährlich
29.07.16 Elend, Rocken am Brocken
30.07.16 Hude, Garden Of Voices

Donnerstag, 18. Februar 2016

Bandcamptage Vol. 150 / Neues aus dem digitalen Briefkasten

Bereits vor ein paar Wochen erreichte mich eine E-Mail von der Band I Recover aus Köln. Bereits 2013 hat man sich zusammengefunden und es recht langsam angehen lassen. Vielleicht gibt es auch deswegen erst seit dem 29.01.2016 die erste EP, selbstbetitelt versteht sich.

Wie die URL es vielleicht verrät, geht es hier beim dem Quintett um alles, nur nicht um Ruhe. Man spielt Hardcorepunk, irgendwo zwischen Pears und Brutal Youth. Die EP geht eigentlich recht schnell vorüber, was mitunter daran liegen könnte, dass es man im Schnitt keinen der sechst Titel (außer Always Aware) über 2 Minuten heben kann, sowas braucht aber gute Musik auch nicht. Die Produktion ist gewaltig, sogar sehr Basslastig, was für eine Gitarrenband schon ungewöhnlich ist. Der Gesang ist, wie eben im Punk hier und da üblich, nicht ganz so gerade, aber darum soll es hier nicht gehen. Die Band ist so nett und bietet euch die digitale Kopie auf Bandcamp für einen Preis an, der euch gerade in den Kram passt, so kurz nach Weihnachten, Karneval und so kurz vor Ostern. Eine Hartkopie kostet mal eben schlappe fünf Euro, durchaus fair.

Anspieltipps: Where Am I, A Cloud Of Lies, Discomfort

I Recover - s/t 7'
(Quelle: Bandcamp.com)

Und in einem Monat ist das Ding hier vier Jahre alt.

Donnerstag, 4. Februar 2016

Youtubisch Vol. 23

Das die Deftones Ihre Fans zappeln lassen können, haben sie schon oft bewiesen. Das hatte aber auch viele Gründe, manchmal gab es Alben schon vor Release im Netz, ein anderes Mal war es unklar, wie einzelnen Titel denn nun heißen sollten und dann gab es einen tragischen Unfall zu verkraften... das inmitten der Arbeiten zum Nachfolger von "Saturday Night Wrist".

Was danach kam, kennen vielleicht einige. Es gab akustische Befreiungsschläge in Form von "Diamond Eyes" und "Koy No Yokan". Nun haben die Deftones, zumindest Teile der Band, die Katze nach und nach aus dem Sack gelassen, zugegeben ein lustiges Bild. Und heute, am 04.02.2016 wurde der Titel "Prayers/Traingles" zuerst vollständig auf einem Radiosender gestreamt und dann doch, ein paar Stunden später, auf der Website der Band veröffentlicht.

Der Sound des Tracks liegt merklich vor den beiden oben bereits erwähnten Brechern, es klingt alles recht lieblich, auch wenn es hier und da ein paar Ausraster von Chino gibt. Die Gitarre ist nun nicht mehr tiefer als der Bass, die ruhigen Gitarrenparts könnten sich gut auf dem weißen Pony oder auf der selbstbetitelten Platte einreihen, vielleicht auch noch auf dem eingeschlafenen Arm (so die grobe Erklärung zum Titel "Saturday Night Wrist"). Man schwebt, getragen von Gitarren, über dem Boden und freut sich über die einzeln angespielten Saiten, die durch den Raum flirren. Aber hört selbst. 

Die Idee zum "Musikvideo" kommt von Chris Bonguorno, ihn müsst ihr fragen, warum da Flamingos durch das Bild flattern. 

Deftones - Prayers/Triangles (Offizieller Stream)
(Quelle: Youtbe.com/Deftones.com)

Am 08.04.2016 kommt dann endlich auch der lang ersehnte Langspieler mit dem Namen "Gore" in die Plattenläden dieser Welt, ein Rezensionsexemplar vor Release wäre natürlich Bombe, aber da velvethammer nicht mal antwortet, zwecks eines Interviews mit den Deftones in Berlin im Juni, ist die Hoffnung doch verschwindend gering. Schade eigentlich. Und wenn das jetzt Warner oder den Deftones nicht passen sollte, dann einfach eine E-Mail schreiben und das Ding ist vom Blog, was zwar Schade wäre, aber so spielt das Leben manchmal.