Donnerstag, 30. Mai 2013

Bandcamptage Vol. 77

Die Wochen ziehen hier so schnell in das Land, das gefällt mir gerade nicht wirklich, zumal das Wetter hier gerade November spielt, ende Mai.

Auf die Band Twice Young bin ich gestoßen, als ich nach einer Band gesucht hatte, die so klingt wie Sevendust. Dabei klingt die Band nicht im Ansatz nach Sevendust, was mir aber so ganz in den Kram und zum Wetter passt. Das Trio spielt eine interessante und entspannte Mischung aus Rock, Pop und auch Ambient und Post-irgendwas. 




Und wie ihr seht kann diese noch junge Band auch Musikvideos und das alles ohne Musikmanagement. Ihre EP Little Mind Alike gibt es für einen Preis, der euch passt, auf eure heimischen internen wie auch externen Festplatten. Somit schnappt euch eure(n) Freund(in), legt euch auf eine Couch und ... naja, macht was man so als Päärchen so macht. Alle anderen gucken aus dem Fenster oder lesen ein Buch. 

Twice Young - Little Mind Alike

Meinen allerersten Blog habe ich nun auch reaktiviert und versuchen den weiterhin mit Leben zu erfüllen. Und wer wäre nicht noch mal gerne jung oder jünger.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Soundcloudisch Vol. 8

Auch wenn es heute nichts von der Cloud zum Download gibt, so gibt es trotzdem doch etwas zum Downloaden. 

Kennt ihr die Band Purity Ring aus Kanada? Das Duo hat sich 2010 in Edmonton gegründet und macht seit jeher gute Musik, rein subjektiv betrachtet, obwohl ich glaube, dass es dem ein oder anderem von euch auch gefallen wird. Die Musik, die einem da durch die Boxen trällert, ist eine Mischung aus ambient angehauchtem Elektropop, total unaufgeregt und entspannt. Darüber singt dann Megan James. Die Instrumentaliesirung erfolgt durch ein quasi neu erfundenes Drumset, an welchem der Junge Corin Roddick sein bestes gibt. Dadurch, dass Rodick eigentlich ein Drummer ist, klingt die Musik auch recht beat-orientiert, denn der macht aus der Stimme von Megan und ein paar Soundschnipseln ... Musik.


Das Debutalbum Shrines wurde 2012 auf den Markt gebracht und hat sogar, man staune, den Weg in die CD-Regale der deutschen Städte gefunden. Mich begleitet die Musik eigentlich schon seit diesem Winter, sogar zum Snowboarden eignet sich das ganze hier. 
Vor kurzem habe ich auf ihrer Internetseite einen neuen Titel gehört, der ist etwas flotter, aber klingt immernoch markant nach den beiden. 



Genau diesen Track kann man, wenn man ihn denn mag, genau hier herunterladen, auf die hemische Festplatte, den mp3-Player, das iGerät, ein Smartphone oder oder oder. 

Und wie komme ich nun auf Soundcloud, werdet ihr euch fragen. Dort liegen einige Stücke vom Album Shrines, frei zum Streamen, nicht zum Downloaden. 


Und nun wünsche ich euch viel Spaß, beim Downloaden, Videogucken oder beim Streamen auf der Cloud... und ratet mal, woher ich die Band eigentlich kenne.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Bandcamptage Vol. 76

Das Wochenende war grandios, es wirkt im Kopf immernoch nach, aber eher in Gedanken.

Die Band Yelephants kommt aus New Orleans. Einer ihrer Fans sagte einst: "Ihr Jungs scheint ein paar betrunkene Arschlöcher zu sein... und das im besten Sinne." So oder so ähnlich wollte der Fan wohl die Musik des Quartets beschreiben. Ob sie nun betrunken sind oder nicht, sie machen Musik. Sie klingen ein wenig wie The Strokes, The Young Obese, Forest Shakes, Cousins oder Bass Drum Of Death. Man hört, wie feinster Garage- und Surf-Rock durch die Boxen klimpert, selbst die Stimme scheint durch einen alten Verstärker geschliffen wurden zu sein, das über fünf Titel. Die EP Tart gibt es für einen Preis, der nach eurem Geschmack ist, ohne das man ein Minimum ansetzt. Wer also bei Regen hören mag, wie der Sommer klingen könnte, darf hier gerne zugreifen. Meine Anspieltipps sind Girl und Balloons.

Yelephants - Tart (EP)
Das Zitat des Wochenendes: "Endlich mal normale Leute."

Freitag, 17. Mai 2013

Bandcamptage Vol. 75

Der Fühling artet hier gerade in sowas wie einen Sommer aus, zumindest von den Temperaturen her.

In meiner Zeit als Praktikant bei ROME SDS (ich weiß, ich fange schon wieder davon an) habe ich viel CBC3 gehört, viel auf Bandcamp gesucht, sonst würde mein Blog wohl heute noch nicht hier so stehen, so wie er nun mal ist. Aber im Jahre zuvor hatte ich schon irgendwie Grimes auf den Schirm geschmissen bekommen und bin seit dem eigentlich nie wirklich davon weg gekommen. Die junge Dame, gebohren in Vancouver, macht nun in Montreal Musik,die Sezne soll da ja riesig sein, so habe ich es mal vernommen. Einen kleinen Einschub über Grimes hatte ich hier mal, aber das war ja weniger erwähnenswert, wobei es mir hierbei eher darum ging, wie nahe manchmal mein musikalischer Riecher, wenn ich denn mal Zeit dafür finde, manchmal am ... Mainstream? ... ist. Wie dem auch sei.

Wie ich in ihrer kurzen Biographie auf Wikipedia laß, hatte die Dame bereits im Jahre 2010 zwei Alben veröffentlicht, die man sich gar kostenlos zu bekommen waren, auf legalem Wege, versteht sich. Damals, wie das schon wieder klingt, habe ich die beiden Alben aber nicht gefunden oder einfach nur die falschen Suchbegriffe verwendet. Da ich von Visions schlichtweg begeistert war und bin, 2012 lief das hier in "Heavy Rotation", war ich mehr als überrascht, als ich nun ihre beiden Erstlinge doch gefunden habe, eben auf Bandcamp, zumal das eher ein Zufall war. 


Der Sound von Grimes ist eigentlich recht eigenwillig, sie kreiert alles aus Synthies, Pedalen (NICHT die vom Fahrrad) und viel Computertechnik. Darüber singt oder summt sie fleißig und lässt da noch einen Hall drüberlaufen. Klingt alles nach viel Lärm oder so, ist es aber nicht. Genauso wie Purity Ring, schafft sie damit eine angenehme Atmosphere, etwas verträumtes, was ich so selten gehört habe, zumal Purity Ring auch aus Kanada kommen. Ob das an diesem Land liegen mag? Halfaxa und Geidi Primes sind die ersten beiden Alben, die beide nun auf Bandcamp liegen, zu einem Preis der euch passt, ohne dass man ein Minimum ansetzt. 

 
Grimes - Halfaxa
Halfaxa, der Name ähnelt Halifax schon sehr, liegt vom Soundgewand schon da, wo Visions weitergeht. Die Musik ist sehr zugänglich, für meinen Geschmack zumindest, man wagt auch hier und da ein paar Musikexperimente, wie in Weregild, was dann trotzdem noch extrem Tanzbar wird und einen meiner Anspieltips, neben Sagrad, ist. Fünfzehn Titel gibt es auf dem gesamten Werk, also lohnt sich der Download hier alle mal. 

 
Grimes - Geidi Primes
Geidi Primes ist noch etwas experementierfreundiger als Halfaxa, hier merkt man dennoch, dass man Grimes hört. Vielleicht ist das Album etwas verquerer, trotzdem lege ich auch dieses Werk ans Herz ... oder ins Gehör. Mein Anspieltipp ist hier Feyd Rautha Dark Heart

Der NME hat Grimes sogar auf Platz eins der interessantesten Künstler des Jahres 2012 gesetzt, kann ich verstehen. 

Freitag, 10. Mai 2013

Ein Tag mit Broken Fences



Noch am selben Tag, als ich mit den Broken Fences, also Morgan Erina und Guy Russo, unterwegs war, habe ich ständig darüber nachgedacht, wie ich das ganze verpacken soll, was ich mit ihnen erlebt habe und wie ich das Gesprochene wiedergeben sollte. Ein pures Interview fand und finde ich immer noch viel zu „geschäftlich“, wenn ihr versteht was ich meine. Das würde den beiden nicht gerecht. Somit werde ich hier eine Art Zeitstrahl einfahren.

Geplant habe ich das alles nicht wirklich, während der Sendung auf Sprechfunk habe ich mit Guy geschrieben und wir haben spontan beschlossen, uns um eins Nachmittags zu treffen um gemeinsam etwas zu essen. Daraus resultierte vielmehr ein angenehmer Tag mit zwei… ich glaube ich darf sie jetzt Freunde nennen. Aber alles von Anfang an. 

Morgan und Guy Quelle:www.brokenfencesband.com

12:30 Ich sitze immer noch im Zug, der seit geraumer Zeit in Königswusterhausen steht, dabei sollte ich bereits um 12:17 am Alexanderplatz sein. Ich bin noch entspannt, da ich davon ausgehe, dass wir regulär weiterfahren. Nichts der gleichen, wir fahren um Berlin herum und ich erscheine 13:15 im Wombats, wo Guy und Morgan bereits auch mich gewartet haben. Leider konnte ich ihnen nicht vorher mitteilen, dass ich zu spät kommen werde. Aber beide sind freundlich und die Sache ist schnell vergessen.

13:30 Man läuft gemeinsam zum Alexanderplatz um dort in eine S-Bahn zu steigen um zur Warschauer Straße zu kommen. Man hat ein wenig Hunger. Wir sprechen natürlich zuerst über Musik, woher die beiden, musikalisch gesehen, eigentlich kommen. Morgan kommt aus dem Bereich der Punkmusik, Guy hatte bereits zwei Bands. Mit seiner ersten Band hat er alte Metallica-Titel gecovert. Mehr ist leider nicht zustande gekommen.

14:00 Berlin und S-Bahn, das hat selten gut funktioniert, gefühlt zumindest. Wir kommen bloß bis zum Ostbahnhof, ohne das ich wusste, dass es einen Pendelverkehr zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße gibt. So laufen wir, immer an der Eastside-Gallery vorbei gen Warschauer Straße. Unterwegs erzählen mir beide, dass sie am Vorabend bereits an der Mauer entlang gelaufen sind. Das Wetter kann sich noch nicht ganz entscheiden, ob es nun Regen geben soll oder ob die Sonne vom Himmel geben soll. Wir nehmen es gelassen hin. An der Warschauer Straße angekommen, zeigt mir Guy, wo sie am Vorabend gespielt haben. Eine Schwulen- und Lesben bar, wo sie ein junger Mann eingeladen hat, bei ihm in einer Bar zu spielen, natürlich nach dem Auftritt im Artliners. Man hat natürlich auch immer noch Hunger. Wir reden über ihre Fans und Freunde und stellen mit Verblüffen fest, dass viele Leute, die Broken Fences mögen, auch Musik der härteren Gangart mögen, so wie Metal und so, ihr wisst schon, Haare schütteln und pogen. Womit das aber zu erklären sein könnte, haben wir nicht herausfinden können. Muss wohl an der Qualität der Musik liegen.

14:20 Wir sind in Friedrichshain, beide freuen sich darüber, dass alle Hunde ohne Leine laufen und es kaum einen stört. Zumal die Hunde nicht einfach losmachen sondern schön bei Herrchen und Frauchen bleiben. Wir laufen die Revaler Straße entlang, an einigen Restaurants vorbei. Auf einmal fällt mir ein Stiegl-Bier-Schild auf und wir beschließen spontan österreichische Kost zu genießen. Da Morgan vegetarisch lebt, nach eigenen Aussagen seit der Highschool, fragen wir zuerst, ob es vegetarische Gerichte gibt. Während wir auf unser Essen warten, der Lokalbesitzer hat mit diesem Ansturm nicht gerechnet, frage ich die beiden, was sie neben der Musik machen oder zumindest was ihnen das Dach über dem Kopf bezahlt. Guy stimmt Klaviere. Morgan hatte mal eine Nebentätigkeit, doch dort wurde sie entlassen. Nun kümmert sie sich um Hunde, geht mit ihnen Gassi und trainiert sie auch ein wenig, wenn Herrchen und Frauchen dafür keine Zeit haben. Eigentliche möchte man irgendwann von Broken Fences leben können, zur Zeit müssen Klaviere und die Hunde den Tisch decken (ein lustiges Bild, wie ich finde) Sie erzählen mir auch von ihrem verstorbenen Hund und das sie in Dänemark einen Hund kennen gelernt haben, der ebenfalls den Namen Louie trägt. Man will ein Foto mit mir machen. Dann kommt die Bedienung und bringt Guy seine Käsekrainer, Morgan einen Salat und mir meine Rippchen. Morgan erzählt, dass Guy wie eine Ziege sei und eigentlich alles esse, was man so essen kann, egal wie es aussieht. Dann schweifen wir in die Politik ab, wir reden über Gentrefezierung, denn sie fragen mich, wie teuer denn die Mieten im schönen Friedrichshain sind. Zwischendurch fragt man, wann denn das Interview sei. Ich meine, noch keinen passenden Zeitpunkt gefunden zu haben, zumal ich das Gefühl hab, dass es das ganze ein wenig zerstören könnte. Also reden wir weiter und genießen die Sonne, die nun wieder vom Himmel scheint. Beide erzählen mir, dass sie sich vor zweieinhalb Jahren kennen gelernt haben und seit dem auch Musik machen. Ich erfahre auch, dass Morgan zur Hälfte aus Puerto Rico stammt, was man ihr aber so nicht ansieht. Beide sehen sich ein wenig in Zeitnot und so bestellen wir die Rechnung. Auf dem Weg zurück zur Warschauer Straße frage ich, wie sie auf die Ideen für ihre Lieder kommen. Bei Reach geht es darum, dass Guy mit einem neuen Lebensabschnitt begonnen hat und mit seinem vorherigen Leben und den Personen aus dieser Zeit eigentlich nichts mehr zu tun haben möchte und man mit der Vergangenheit abschließen sollte. 




16:00 Man steigt in die S-Bahn, immer noch sichtlich verwirrt, warum die S-Bahnen nicht so fahren wie sonst auch, vom Alexanderplatz geht es wieder zurück zu ihrer Bleibe. Wir sind ein wenig erschöpft vom ganzen Gelaufe. Nebenbei erfahre ich, wie man seinen Titel denn in der Fernsehserie Flashpoint unterbringen konnte, ihr wisst schon, Vitamin B und so. In der Bleibe angekommen, verabschiedet man sich kurz, Guy und Morgan wollen noch ein Nickerchen machen. Ich verabrede mich mit einer Freundin an der Warschauer Straße.

 

20:10 Wir merken, dass wir, meine Freunde und ich, etwas spät dran sind. Ein paar von meinen anderen Freunden sind schon im Artliners und können den ersten paar Tönen des Konzerts lauschen. Wir finden die Location und nehmen Platz, ganz vorne. Die beiden entdecken mich, man begrüßt sich. Ich höre so viele neue Titel, man ist sich seinem Stil treu geblieben. Das was man auf dem Album hat, bringt man sehr gut auf die Bühne. Morgan und Guy, zwei Gitarren und etwas Technik. Man fragt mich zwischendurch ob ich alle an meinem Tisch kenne und welche Titel ich denn hören möchte. Mein Wunsch fiel erst auf Reach, was man aber schon gespielt hat, so viel mein zweiter Wunsch auf Digital 60s. Das ganze ging viel zu schnell vorbei, man hat jedoch schon zwei Stunden gespielt. Am Ende des Konzerts geht ein Hut rum um „Tipps“ zu sammeln, alles was Leute für dieses blendende Konzert geben möchte, warum man Kondome in den Hut gepackt hat, hab ich nicht ganz verstanden, Berlin halt. 

Broken Fences at Artliners 09.05.2013

22:10 Morgan macht den Papierkram für die GEMA klar, obwohl ich bezweifle, dass die jemals etwas von den Broken Fences gehört haben. Beide sind ein wenig müde, von der Lauferei und dem Singen. Gewiss wirkt auch der Jet-Lag noch nach. Man ist sich nicht sicher ob man hingehen soll oder nicht. Unter den Zuschauern ist auch wohl eine alte Freundin aus Pittsburg, sie weist uns, dank der Smartphonetechnologie, den weg zur Terrabar. Angekommen stellen wir uns kurz vor mit der Anmerkung, dass die Broken Fences am nächsten Tag früh raus müssen, um ihren Zug nach Mainz zu bekommen. Die Musik wird ausgestellt, Kicker-Spieler zur Ruhe gebracht und ich werde auf einmal gefragt, was man denn spielen könnte. Da wir nur acht oder zehn Leute waren, also als Publikum, war das mit eins der intimsten Konzerte die ich je erlebt habe. Denn hier gab es keine Technik nur Guy Russo, Morgan Erina und ihre beiden Gitarren, mehr braucht es auch nicht. Wir nahmen die nächste U-Bahn gen Alexanderplatz. Wir unterhielten uns noch über Tattoos, über das Altern, beide sind 25 Jahre alt und haben mich 20 geschätzt, dass man mit der Zeit auch weiser wird.

00:15 Wir kommen im Wombats an, man möchte noch ein Foto mit mir machen, ein „normales“ und eines mit verrückten Gesichtern. Nächstes Jahr will man wiederkommen, diesmal mit mehr Zeit für Berlin im Gepäck und mit mir ein wenig abhängen. Ich bedanke mich für den tollen Tag und für die beiden wundervollen Konzerte, die beiden bedanken sich bei mir für das Rumführen. Guy umarmt mich noch mal, wir wollen in Kontakt bleiben. Beide schnappen sich ihre Gitarrenkoffer und besteigen den Fahrstuhl. Ich fahre Heim.


Oha
Quelle: www.brokenfencesband.com
Alles in allem bin ich begeistert von diesem Tag und von den Erlebnissen. Alle haben Blasen an den Füßen, sind aber wirklich Glücklich über die Ereignisse und das Erlebte. Meine Freunde sind begeistert von der Band und auch von dem Erlebten, vor allem dass man Musikern so nahe kommen kann. Ich freue mich auf nächstes Jahr auf die beiden, wenn man sich wieder sieht. Das Review zum Album gibt es hier. Hier könnt ihr lesen, wie die beiden Berlin erlebt haben.