Montag, 28. Juli 2014

Youtubisch Vol. 15

Achtung, die Emil Bulls reißen jetzt die Türe ein... und das ganze Gebäude gleich mit. So oder so ähnlich könnte man das ganze hier sehen & hören, wenn man sich das Video, wie auch anders unter diesem Thema, zu Gemüte führt.

Die Bulls klopfen hier nicht leise sondern rennen dir die Bude ein und lassen mit harten Gitarrenriffs und einem bollerndem Bass keinen Stein auf dem anderen. Und dabei feiern die doch "bloß" mit heruntergelassener Hose. Klar, der Sturm geht dir ins Gesicht, ich empfehle in den heimischen vier Wänden alles beiseite zu räumen, denn man muss sich zu dem Titel bewegen, alles andere wäre irgendwie befremdlich. Die Bulls haben es nicht verlernt, können immer wieder überraschen und können einem noch gewaltig in's Gesicht klatschen, die Gitarren tief gestimmt, Christophs signifikante Stimme on top. Was will man eigentlich mehr? MEHR!!!


Emil Bulls - Pants Down (Musikvideo)

Und wer noch mehr will, kann sich mehr holen. Sacrifice To Venus wird am 08.08.2014
auf AFM Records veröffentlicht, also etwas Geduld müsst ihr noch haben.

Sonntag, 27. Juli 2014

Ver-Flixt Nr. 8 / Gunner Records: John Allen - Sophomore

Ihr kennt das sicher alle, man hört die ersten Klänge eines Albums, von einem Künstler den man nicht kennt. Wenn einem die Musik gefällt, wirft man den Browser seiner Wahl an und sucht im Internet nach dem Namen des Künstlers. Wenn man dann liest, wo John Allen herkommt, schlackern einem die Ohren. Der junge Mann kommt aus Hamburg, was man in Anbetracht der Klänge kaum glauben mag. Das Album klingt eher nach dem hohen Norden Kanadas, nach Irland oder gar Alaska. Eine Stimme, die schon viele Reibeisen abbekommen hat, wird begleitet von einer Akustikgitarre, die jeder erwartet. Aber, wie bereits umschrieben, klingt das hier nicht nach Jack Johnson. Denn zur Gitarre gesellen sich eine Geige, ein Bass, eine Ziehharmonika, eine elektrische Gitarre, ein Klavier und ein Schlagzeug. Wer die Augen schließt, wird förmlich auf das Klirren von Gläsern und ein das Jubeln und Grölen warten, welches von einer Horde von Gästen produziert würde, das kommt aber nicht. Denn eins ist klar, diese Musik gehört in verrauchte, irische Bars, in Holzhütten, wo es Moonshine und raue Feste gibt, wo Barhocker und Biergläser durch die Gegend fliegen und sich Männer alle paar Minuten um eine Frau prügeln um dann schlussendlich doch mit einem Bier anzustoßen und auf die Frau zu pfeifen. Die Geschichten, die John einem vorsingt, handeln von eben Frauen, in die man sich einfach verliebt, die aber keine Träne wert sind, von verflixten Silvesternächten und dem blöden Frühling. Verpackt wird das mit einigen englischen Flüchen, die hier und da eingestreut werden ...  John wirkt etwas verletzt. Die ganzen zehn Titel gehen runter wie Butter, angetrieben vom rauen Wind des Nordatlantiks, immer in den hohen Wellen, an der Grenze zum Kentern. Die Produktion weiß zu gefallen, auch wenn die Instrumentalisierung für unsere Breitengrade etwas aus dem Rahmen fällt. Aber genau das ist es, was man hier braucht, was neues, neue Gewürze im Regal lassen die Lieblingsgerichte eben in einem neuen Licht erscheinen. Erschienen ist diese Folk-Americana-Rock-Platte auf Gunner Records. Also, Whisky, Bier, Moonshine und Fäuste in die Höhe geschwungen und mitgetanzt und geschwoft. Das solltet ihr auch, denn der Barde ist mit seiner Entourage in Deutschland und Frankreich unterwegs.

27.7. D, Bremen - Breminale
30.7. D, Berlin - Schokoladen
08.8. F, Metz - La Chaouée w/ Joe Ginsberg
09.8. D, München - Free & Easy Festival w/ Joe Ginsberg, Ghost Of A Chance
10.8. D, Berchtesgarden - Kuckucksnest w/ Joe Ginsberg
11.8. D, Nürnberg - Hirsch w/ Frank Turner
12.8. D, Bad Kreuznach - The Majik Lounge w/ Joe Ginsberg
13.8. D, Meppen - Juz w/ Joe Ginsberg
14.8. D, Oberhausen - Drucluft w/ Joe Ginsberg
15.8. D, Altenburg - Finnegans w/ Joe Ginsberg
16.8. D, Berlin - Ramones Museum w/ Joe Ginsberg
30.8. D, Nalbach - Acoustic Open w/ Tim Vantol, Kreutzer
27.9. D, Hamburg - Kleiner Donner

Und was kann man Final zu diesem Album sagen? Nun, es hat die volle Punktzahl verdient, den Opener New Years Eve gibt es zum Beweis auf Soundcloud.

6/6 Punkten 

John Allen - Sophomore
(Quelle: Promopackage von Flix-Records)

Samstag, 26. Juli 2014

Facebook schlägt zu...

So oder so ähnlich könnte man dieses Thema umreißen. Auch wenn die Nachricht von Marius von Madame Pathetic aus Freiburg schon recht alt war (daran ist nur der Sortieralgorithmus von Facebook schuld) hab ich mich getraut den gegebenen Link anzuklicken. Zum Glück tat ich dies, wenn auch etwas unklar war, was da auch mich zukäme. Aber ich wurde nicht enttäuscht.


Die "EP Forever Young" hat man freiwillig einfach auf Mediafire hochgeladen, wo man sie sich einfach so laden kann. Und was enthält diese EP? Nun, Metalcore, in erster Linie. Was ihr da auf sechs Titeln zu hören bekommt, ist aller erste Sahne. Überall Blastbeats, die die iPhoneohrstöpsel wieder mal total überfordern und mächtig fetter Sound. Hier und da hat man ein paar Alltagssituationen eingestreut, wie auf dem Intro zum ersten Titel. Bald soll auch eine neue Single erscheinen und neue Aufnahmen sind auch schon im Kasten. Also lohnt es sich hier mal ein Ohr drauf zu werfen, mit den Augen kann man hier nicht viel anfangen. Wenn ihr auf das zweite Album von Bring Me The Horizon steht, dann könnt ihr euch das laden. Alle anderen, die sich an den Schmusekurs auf meinem log gewöhnt haben sollten, sorry. Manchmal muss es ein Tritt ins Gesäß sein ... oder wo anders hin.


P.S.: Ich habe bewusst nicht den Link zum Album hier hingelegt. Einfach auf die Hauptseite klicken, über Facebook "stolpern" und in der Info suchen. Ein wenig Mühe müsst ihr euch schon machen. ;)


Madame Pathetic - Forever Young EP
(Quelle: madamepathetic.bigcartel.com)
Ob mich diese Null in meinem Alter nun ein Stück weiser macht?

Mittwoch, 23. Juli 2014

Bandcamptage Vol. 130

Die Zeit vergeht, als wenn sie durch die Finger rieselt, wie Sand. So oder so ähnlich ist hier gerad das Stimmungsbild. Somit geht der Musikgeschmack auch gerade in diese Richtung.

Die Band Twin Voices aus Montréal, Québec untermalt eigentlich das alles, was hier gerade so abgeht. Die Musik der beiden ist folkig, klingt ein wenig nach Blues und Americana. Stets ist die Gitarre zur Hand und die zweite Stimme steigt hier und da ein, deswegen wohl auch "Zwillingsstimmen". Und das der Osten Kanadas nun mal zweisprachig ist, gibt es hier auf dem letzten Titel der EP, ein paar französische Wörter ins Ohr gehaucht. Der Preis ist frei nach Belieben wählbar und so nahe am Monatsende, da sind einige gewiss nicht mehr so liquide. 



Twin Voices - Twin Voices EP
Und nun schreit der Kalender ganz laut, dass ich älter werde. Mit meinem heutigen Wissen, einfach mal zehn Jahre jünger sein. Oder wie man auf Twitter zu schreiben pflegt: #ausgründen

Samstag, 19. Juli 2014

Bandcamptage Vol. 129

Achja, der Sommer. Zeit für Badeseen, zum Longboarden, zum Grillen mit Freunden und anderer schöner Dinge.

Er innert euch vielleicht an Damn Mondays aus Salzburg, die wir hier schon mal hatten? Wenn nicht, man kann es ja noch einmal hören. Die aktuelle EP Losing Years, mit einem schönen Dreirad auf dem Cover, schlägt in die gleiche Richtung. Sprich, es gibt pushenden Skate-/Poppunk, der dich komplett umhaut, aufhebt und mitnimmt, wohin die Reise auch immer gehen mag. Man bekommt vier Songs, voller Sommer, Sehnsucht und den Fragen nach Warum. Einfach die Titel anklicken, wer der Angelsächsischen Sprache mächtig ist, wird alles verstehen. Die EP gibt es aktuell für einen frei wählbaren Preis, egal ob Null Cent oder die Hälfte eures Millionenerbes. Meine Empfehlung habt ihr.

Damn Monday - Loosing Years

Das passt hier ja fast zu dem, was hier gerade läuft.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Bandcamptage Vol. 128

Ach Österreich, ein paar Jährchen zurückgedreht und ich wäre dort hin ausgewandert, auch wenn ich dann wohl ab und ein "Piefke" gehört hätte. Das wäre mir gleich. Auch musikalisch hat dieses Land recht viel zu bieten, wie ihr sicher ab und an auch mitgelesen haben werdet.

Diese Woche erhielt ich eine E-Mail aus Linz, auf Englisch. Enthalten war auch ein Link zu einem Album. Ich antwortete auf Deutsch, woraus dann eine ebenso deutschsprachige Konversation wurde, und lud mir das Album. Und da war er dann wieder, der Aha-Effekt. Die Band Cans (zu Deutsch: "Dose") hat sich, wie auch Damn Mondays aus Salzburg (die wir hier mal hatten), hat sich voll und ganz dem Pop-/Skate-Punk verschrieben. Nur sind die fünf Mannen auf ihrem kostenlosen Album Blood, Sweat & Beers eine Spur härter am Werke. Alleine die Stimme hat echte Hardcorequalitäten. Der Trommler beherrscht ebenso verdammt viele Geschwindigkeiten, von ziemlich schnell, bis hin zu einem fast schleppenden Stoner-Beat. Das Album, wenn auch nur vier Titel lang, reißt dich mit, schubst dich in den Pit und lässt dich nicht mehr heraus und das gute ist, dass man eigentlich auch nichts anderes will, als sich zwischen all den anderen Fans, die mitgrölen, zu mischen und mitzumachen. Alles andere wäre auch nicht denkbar. Selbst Filmzitate aus einem Film über Zeitreisen hat es in das Intro zu Weak End geschafft. Kurz darauf wird eine Dose Bier innerhalb von einer Minute und zwölf Sekunden geleert. Erinnert ein wenig an Deez Nuts. Und der Preis des Albums? Nun ja, wie schon erwähnt ist es kostenlos, keiner muss hier Geld geben. Für den Tarif ist dieses Album allemal zu empfehlen.



Cans - Blood, Sweat & Beers
In ein paar Wochen bin ich ja wieder im Bayerischen Ausland, direkt an der Grenze zu Österreich. 

Dienstag, 15. Juli 2014

Youtubisch Vol. 14 / OHA! Music / Fleet Union

Auch wenn unter diesem Format eine ganze Weile nichts lief, gibt es doch hier und da ein paar Anstöße, um sich Dinge anzusehen und anzuhören, die man entweder schon kennt oder neu kennen lernt. Und heute liegen hier zwei weit entfernte Emotionen ganz dich beieinander.

Ihr erinnert euch noch alle an Des Koenigs Goldene, die Band aus dem hohen Norden? Ihre Musik ist eine Mischung aus Melancholie und Fröhlichkeiten. Mal liegt es am Text mal an der Melodie, aber das Review zu Und Los könnt ihr ja hier nachlesen. Zu einem der kleinen Highlights des Albums, gibt es nun ein Video. Es erzählt die Geschichte zweier einzelner Menschen, die in der bevölkerungsreichsten Stadt der Republik doch einsam sind. Sie fallen durch ihr Aussehen etwas aus dem Rahmen, wirken melancholisch und etwas entrückt. Seht selbst!



Des Koenigs Goldene - Mein Dach (Musikvideo)

Und nun zum anderen Ende der Emotionsleiter, auch wenn der Autor gerade "Mein Dach" im Loop hören könnte. Eljot Quent, ebenfalls Hanseaten, spielen mit Wörtern, dass einem die Ohren schlackern. Ihr Album Batman ist Tot liegt schon seit zwei Monaten in den Plattenläden, Ihr Video zum gleichnamigen Titel ist im klassischen Schwarz-Weiß gehalten. Vom Sound her sind sie (zum Glück) ganz weit entfernt vom Pop-Rap und dem Gehabe aus Berlin, auch die Texte wissen zu gefallen, denn hier geht es nicht um irgendwelche Löcher in Golfplätzen, sondern um die Stars von Heute und was man so aus ihren Namen machen kann. Sympatisch


Eljot Quent - Batman Ist Tot (Musikvideo)

Dienstag, 8. Juli 2014

5. Rosine der Resultpromotion: A Nice Play To Stay - Reversion

Italien, das ist ja nicht nur das Land der Bella Machina, der Pasta und anderer kulinarischer Spezialitäten. Auch musikalisch ist das Land vacettenreich Aufgestellt. 

Da kann man die Band A Nice Play To Stay nicht ausschließen. Die drei jungen Männer aus Rom nehmen sich die Gitarre, das Drumset, das Keyboard ein einen Bass in die Hand, lassen das Mikro links liegen und versuchen sich an einer Art modernen, harten Form der Oper. Mit ihrem Instrumental-Rock schaffen sie Musik für den Kopf, so dass jeder, der sich dieser Musik annimmt, sich sein eigenes Süppchen kochen kann, im metaphorischen Sinne. Und so kommt es dann auch, dass man sich zwangsläufig mehr auf die Ausgestaltung konzentrieren kann, auch wenn diese keine Wünsche offen lässt. Man könnte auch meinen, dass man Fan der Soundtracks von Yoko Kano ist, denn ein oder auch zwei Szenen aus Ghost In The Shell würden auch hier bestens passen oder doch eher umgekehrt? Die Titel haben stellenweise überlänge, das liegt wohl eher an der gewählten Ausdrucksform, aber so bekommt man mit acht Titeln auch ein ganzes Album voll. Wer die Titelnamen ließt und das Albumcover sieht, wird wissen wo es hingehen soll und das ist alles andere als irdisch. Man bekommt eine ganze Ladung Sci-Fi hinten draufgeschippt und denkt dabei an einen Italiener im All, der bei seinem Außenbordeinsatz fast ertrunken wäre. So könnte man fast meinen, dass die Band ihm nach eifert, sich auf seine Spuren begibt und Brücke schafft, zwischen der irdischen und der außerirdischen Welt. Wer jetzt mit der Beschreibung hier nicht viel anfangen kann, der darf sich 3rd Millenium Army auf Bandcamp anhören und sogar herunterladen, wobei der Preis reine Verhandlungssache bleibt.


5/6 Punkten



A Nice Play To Stay - Reversion

Bandcamptage Vol. 127

Manche Tage mag ich es auch ruhiger, das wissen sicher viele Wiederkehrer. Alle anderen dürfen jetzt so tun, als seien sie überrascht.

Nun habe ich ewig nach einem Jazz-Album gesucht, denn wenn man auf Bandcamp sowas eingibt, kommen meist irgendwelche Alben von Künstlern zum Vorschein, die sich am Plattenteller oder einer Samplemaschine betätigen. Aber manchmal küsst einen das Glück. Und nun kann ich hier vom Jason Parker Quartet aus Seattle das Album No More, No Less vorstellen, welches randvoll mit Jazz ist. Das ganze Umfasst zwar nur sieben Titel, erstreckt sich aber über mehr als 40 Minuten, da einige Nummern um die Zehn Minuten laufen. Wer also mal einfach so in den Jazz hineinschnuppern möchte, kann dies hier gerne machen. Das Album kostet soviel Geld, wir ihr Ausgeben möchtet.


Jason Parker Quartet - No More, No Less

Stille kann gut sein, manchmal aber auch unheimlich.