Donnerstag, 29. November 2012

Bandcamptage Vol. 58

Erinnert ihr euch noch an den Sound, den man hier mal vermehrt fand? Der regelmäßige Leser wird sich vielleicht erinnern.

Heute ist wieder so ein Tag, wo ich genau diesen Sound, wenn auch unfreiwillig, gefunden habe. Mal wieder gibt es etwas aus Neu Seeland, was ja nun weniger wild ist. Die Band Two Cartoons kommt aus Dunedin und besteht aus einem Trommler und einem Gitarristen. Auf ihrem Album Jelly TIp Lips spielen sie diesen fröhlichen Surf-Pop-Alternative-Sound, den man bei mir hier nun wirklich häufig findet. Mein Lieblingstitel Technicolour Turncoat, macht richtig gut Stimmung und Laune, man kann sogar mitsingen, wenn man den Titel oft genug gehört hat, was bei den 5 Titeln kein Problem ist, da das runter geht wie Wasser. Man war sogar so frei und hat ein Musikvideo zu Better Coast gedreht, welches recht lustig ist und was ich so noch nicht gesehen hab. Und ja, ich fragt mich, wie man soviel Platz für so viel Zeug in nem Karton haben kann. 



Und da es hier ja viel kostenloses Zeug gibt, so ist auch dieses Album für 0Cent zu haben, was ein mehr als faires Angebot ist, wie ich finde.Und wer die Forest Shakes mag, wird das hier lieben, kommen ja auch aus Neu Seeland.

Two Cartoons - Jelly Tip Lips
Und wer von dieser Band nicht genug bekommen kann, darf sich das aktuelle Werk Tiny Terrors zu einem freiwählbaren Preis ohne Minimum auf die heimische Festplatte holen.

Two Cartoons - Tiny Terrors

Samstag, 24. November 2012

Bandcamptage Vol. 57

Viel Zeit geht gerad für anderes drauf. Das tut mir Leid.
Da bleibt für Suchen und Finden nicht viel Zeit. Zum Glück macht es da Bandcamp einem ab und an recht leicht.


Die Band Silence The City kommt vom anderen Ende der Welt, genauer gesagt aus Neu Seeland. Selbst dort, bitte entschuldigt den verwunderten Unterton, gibt es Alternativ-Rock-Bands, die einem noch vom Hocker reißen können, wahlweise vom Schreibtischstuhl. Die Jungs spielen sich ein, zwischen Paramore, My Chemical Romance, Trapt und Chevelle. Die Produktionsqualität ist astrein, dafür, dass man die EP Holdfast kostenlos laden darf. Gut, es ist zwar nur eine EP, aber wie bereits erwähnt, für die Qualität kann und sollte sich keiner beschweren. Und ja, ich weiß auch, dass wir hier meilenweit vom gewohnten Sound des Blogs entfernt sind, find ich jetzt aber nicht schlimm.

Silence The City - Holdfast

Donnerstag, 22. November 2012

Scene 2 Act Part 18: Deftones - Koi No Yokan

Deftones - Koi No Yokan
(Quelle: Wikipedia)
Da ist es also, das neue Werk der Band aus Sacramento. Das zweite Album mit Sergio Vega am Low End. Seit dem Unfall von Chi Cheng sind die Tones um einiges härter geworden und können seitdem auch schneller Alben fertigen, als gewohnt. Ob das nun daran liegen könnte, dass man die Produktionskosten an die Plattenfirma zurückzahlen muss, so wie es Chino Moreno in einem Interview äußerte, sei mal dahingestellt. Man hat nicht mal eine Promoversion an die verschiedenen Agenturen sowie Fanzines gegeben, da „Diamond Eyes“ bereits geraume Zeit vor offiziellem Release im Internet zu finden war. Nur „Leathers“ und „Tempest“ gab es auf der Cloud zu hören. Auch die Tatsache, dass die Deftones von sich behaupten, dass sie keine Rockstars mehr würden, ist eine komische Aussage, wie ich finde, derer, die seit 1988 als Band fungieren und einen Sound definieren, den ich einzigartig und gereift nennen möchte. Gewandelt haben sie sich. Galten sie doch zu Beginn ihrer Karriere als Nu-Metall-Hoffnung, haben sie mit Around The Fur und schließlich mit White Pony ganz andere Qualitäten an den Tag gelegt, und schon waren sie aus der Nu-Metall-Schublade entsprungen.

„Koi No Yokan“, das ist Japanisch und soll soviel heißen wie eine Liebesvorahnung. Sowas wie Liebe auf den ersten Blick vielleicht? Wer das Album in den CD-Player legt oder auf dem mp3-Player zum ersten Mal abspielt, wird gleich mit einem Gewitter dermaßen überrascht, dass einem ein kalter, wohliger Schauer überläuft. Vielleicht das Gefühl, was man als Liebe auf den ersten Blick beschreiben könnte. Wie bereits erwähnt, sind die Deftones nun eine Spur härter, ohne aber ihre Atmosphäre  zu verlieren, was eine für mich immer noch unglaubliche Leistung darstellt. Was auffällt, dass die Gitarren von Album zu Album immer tiefer gestimmt sind. War das Meisterwerk „White Pony“ noch in Drop-C, rutscht das aktuelle Album mal eine ganze Oktave tiefer, im Bezug zum Standard-E-Tuning. Den 8-Saitern sei es gedankt. Und die werden auf einigen Titeln, wie „Poltergeist“, „Gauze“ oder „Goon Squad“, voll ausgenutzt, was die Tiefe angeht. Diese Titel wirken an einigen Stellen bretthart, man meint kaum atmen zu können, wenn man eine ausreichende Lautstärke auf die Kopfhörer legt. Ob das vielleicht auch am Produzenten liegen könnte? Der hat es geschafft, so viel Druck auf die Drums zu bringen, wie kein zweiter Produzent davor, Terry Date in allen Ehren. Das gesamte Album läuft Titel für Titel ineinander über, ich empfehle einen mp3-Player oder ein Abspielprogramm auf dem Rechner, der sowas beherrscht. Somit wirkt es wie ein Wechselbad zwischen schwerelosem Soundgewand und harten Riff-Gewittern wie ein Film oder Trip, aus dem man nicht auszusteigen wagt. Und man merkt kaum, wo der Traum endet oder anfängt, außer man schaut explizit auf das Wiedergabegerät. Das macht natürlich auch das wiederholte Abspielen des Albums zum Kinderspiel.

 
Anspieltipps:
Um dies zu entscheiden, muss man ja was ausgrenzen, was mir bei diesem Album sehr schwer gefallen ist.

Swerve City: Der erste Titel, der gleich mit Gitarren loslegt, ohne Vorwarnung. Man wird gleich direkt überfallen. Klingt nach einer stürmischen Liebesnacht. Man beherrscht hier den Wechsel zwischen Sturm und Schweben, wie aus dem „FF“. Man geht ja auch sofort über in „Romantic Dreams“

Leathers: Das erste Lebenszeichen des neuen Albums, was überall bei mir auf Facebook die Runde machte. Dieser Titel beschreibt einfach den Stil der Deftones am besten.

Poltergeist: Beginnt mit einem digitalen Klatschen, bis einem die Gitarre einem ins Gesicht „klatscht“. Die Gitarre ist hier sehr tief gestimmt. Hier gibt es wieder den großen Brückenschlag zwischen harten Riffs und einem Soundgewand, welches einem den Atem raubt.


Gauze: Hier beginnt man wieder mit einem Tritt ins Gesäß um einen dann wieder langsam aufzuhelfen. Brachial tiefe Gitarren und dann wieder ein himmlisch hohes Keyboard und Chinos Gesang. Schizophren.

Goon Squad: Der Titel, der einem jeden erdenklichen Gedanken an einen Atemzug nimmt, nachdem er sich leise an einen angeschlichen hat. Die Gitarren drücken von allen Seiten, Glückseeligkeit stellt sich ein. Ich will mehr.

Und fall ihr mir das nicht alles glauben mögt, hab ich hier unten den Stream der Visions eingefügt. Hier liegt das ganze Album einfach mal so rum, am Stück.


 

Mittwoch, 14. November 2012

Bandcamptage Vol. 56

Heute gibt es hier mal was auf die Mütze und für's Tanzbein.


Die Band Valley Of The Sun kommt aus Cincinnati, Ohio. Das Trio hat bereits 2 Alben auf den Markt gebracht. Das erste, Two Thousand Ten, ist angelehnt an den Rock der 70er Jahre, vermischt Slugde und Stoner-Elementen. Das kommt alles recht Lo-Fi durch die Boxen, macht dennoch Spaß. Man merkt hier, dass man den Erstling der Band vor der Nase und in den Ohren hat. Kann man sich gerne beim Snowboarden geben. Das Werk wurde unter Creative-Common veröffentlicht, ist also kostenlos zu bekommen. Und für 5 Titel ist das mehr als fair. 

Valey Of The Sun - Two Thousand Ten

Das zweite Werk, The Saying Of The Seers, ist von einem ganz anderen Kaliber. Die Produktionqualität ist um einiges besser, alle Instrumente sind sehr gut eingespielt. Der Stil hat sich weiterentwickelt, es ist aber immernoch Rock'n'Roll. Hier kann man um einiges mehr die langen Haare, wenn man denn welche auf dem Kopf hat, schwingen. Deep Light Burns hat sogar was von den Queens Of The Stone Age. Andere Titel klingen wie Red Fang. Die Lizenz ist dieses mal nicht Creative Common, das Album gibt es jedoch für einen frei wählbaren Preis, ohne Minimum, als Download. Und das bei einer so guten Produktionsqualität...

Valey Of The Sun - The Sayings Of The Seers

Dienstag, 13. November 2012

Bandcamptage Vol. 55

Eigentlich wäre ich heut gern in Berlin gewesen. Alle Zeichen standen auf Emil Bulls, aber irgendwo gab es wohl einen Fehler in der Kommunikationskette.


Darum konnte ich heut ein wenig auf Bandcamp, das Portal mit den meisten Einträgen hier im Blog, suchen. Ich bin auch fündig geworden.

Tyler Buttler kommt aus Edmonton, Kanada. Er ist ein richtig guter Singer/Songwriter und hat seine RadioShow, die er bei CJSR gemacht hat, aufnehmen lassen. Diese kann man nun für 0Cent herrunterladen. Er spielt alleine auf seiner Gitarre und singt. Durch den Hall auf der Stimme wirkt die Show recht intim. Fantastisch, für lange Abende im November.


Tyler Butler - LIVE ON CJSR

Die nächste Band, die Outdoor Miners,kommt ebenfalls aus Edmonton, hat eine kurze EP mit drei Titeln produziert. Die legen gleich mal eine kesse Sohle aufs Parkett. Die Schmettern ein paar kurze, Indie-Punk-Songs durch die Boxen. "Das fetzt!" Würde meine Mutter in so einem Moment wohl von sich geben. Ihr bekommt Disgust für Luft und Liebe auf eure heimischen mp3-Abspielgeräte.


Outdoor Miners - Disgust

Sonntag, 11. November 2012

Scene 2 Act Part 17: Mumford & Sons - Babel

Jaja, die Jungs aus UK. Ich kann mich noch erinnern, als ich nur Mumford & Sons „Little Lion Man“ kannte, weil das bei Konzerten immer irgendwo im „Abspann“ lief oder mal bei irgendwelchen Indie-Discos. Das konnte ja auch jeder mitgrölen, egal wie betrunken er war. Mumford & Sons haben sich mir erst später durch „The Cave“ erschlossen. Die erste Platte lief und mir gefiel was ich zu hören bekam. Nun, 3 Jahre später, sind die Briten kein Geheimtipp mehr, das spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen des neuen Albums wieder, sowie in den Chart-Platzierungen. „Babel“, so will es genannt werden.

Man merkt gleich bei den ersten Takten, dass man eine Mumford-Platte vor der Nase hat. Ihr Stil, wie sie den Folk interpretieren, die Stimmen und die Stimmung, die durch die Kopfhörer oder Boxen in die Ohren gehen, gehen einem meist gleich ins Bein. Es sind ja auch Balladen auf der Platte, bei denen ich automatisch Szenen aus einer Romanze oder aus Scrubs vor dem geistigen Auge hab. Einzig das Mixing hat sich geändert. Der Gesang wirkt nun viel mehr in den Vordergrund gesetzt, die Instrumente wuchtiger, das Arrangement wirkt nun noch raumfüllender als beim Vorgänger. Es gibt auch wieder hier und da Hymnen, die man wieder bei den Indie-Partys ohne weiteres spielen kann.  „I Will Wait“ ist so ein Fall. Ich erwisch mich immer wieder wie ich mitsinge und beim Refrain mitgehe. Ich denke mal, dass sich das einbrennen wird, in diverse Hirnwindungen und so schnell nicht mehr verschwindet. Auch „Babel“, der Titel, nicht das Album; lädt gleich zum Tanzen ein. Nach 3 Titeln wird es aber recht ruhig auf der Platte. Hier kann man sich entweder a) – passend zum November- auf die Couch legen, Tee trinken und ein Buch genehmigen oder sinnieren oder b) – könnte auch in den November passen- man nimmt sich seinen Lebensabschnittsgefährten (egal ob Frau oder Mann) und hat was zum Kuscheln. Aber aufgepasst: Der „Hopeless Wanderer“ kommt erst ruhig angeschlichen, bevor er losstürmt. Nicht dass du deinen Schatz von der Couch wirfst, oder den Tee.  Danach hält man die Mischung aus Ruhe und Tanzbarem konstant aufrecht. Gelungen, wie ich finde. Wer also Mumford & Sons‘ „Babel“ kauft, bekommt zu 100% Mumford & Sons, ganz offen und ehrlich.

Anspieltipps:

Babel, Whispers In The Dark, I will Wait, Hopeless Wanderer


Mumford & Sons - Babel

Scene 2 Act Part 16: Tamaryn - Tender New Signs


Die Achtziger sind wohl aus dem aktuellen Popgeschehen nicht mehr wegzudenken. The XX, Hurts und diverse Metall-Bands, die das Gitarrensolo aus der Versenkung geholt haben, sind der beste Beweis dafür.

Auch Tamaryn schlagen mit ihrem Album „Tender New Signs“ in die gleiche Kerbe. Nur setzt das Duo dieses Konzept besser um als „Wild Nothing“ mit seinem Album „Nocturne“. Woran das liegt? Die Instrumentalisierung ist relativ einfach gehalten, eine E-Gitarre die clean eingespielt wird, mit ganz viel Hall oben drüber, was ein Gefühl von Kälte und weiter Flur verursacht. Der Gesang ist recht präsent, natürlich ist auch dieser mit Hall durchsetzt, was umso mehr für diese Weite sorgt. Die Drums sind unterschiedlich stark eingesetzt, ist aber weniger wild, da dies dem Sound gut steht.

Trotzdem klingen alle Titel recht homogen, somit ist das Album weniger ein Werk, welches man Stück für Stück wahrnimmt, sondern eher ein 42 minütiges Epos, wie einst Beethoven es geschaffen hat, obwohl ich hier nicht soweit gehen würde. Das ähnelt eher doch dem Sound, der aus Kanada kommt (z.B. Braids, Grimes) oder eben aus UK (die Bands stehen ja weiter oben). Es klingt alles wie ein Trip, den man auch nüchtern miterleben kann, ohne dass es einem übel aufstößt. Es wirkt schwerfällig, wie ein Sumpf, der einen mit sich zieht, man will gar nicht aufstehen, nicht Tanzen. Man will einfach nur sitzen oder liegen, anders kann man das Album schwer wahrnehmen. Es kommt keine Langeweile auf, was mich bei diesem Thema wundert bzw. bei dem Sound. 



Tamaryn - Tender New Signs

Freitag, 9. November 2012

Bandcamptage Vol. 54

Nun ist endlich ein brauchbares Netzteil für meine Arbeitsmaschine da, somit muss ich nicht immer um einen Ersatz nachfragen.


Kennt ihr noch die Band Pi? Die hatte ich hier schon mal, wenn ich das richtig sehe, vor genau 50 Bandcamptagen. Die Band hat ein ganz kleines Album, mit 3 neuen Titeln bei Bandcamp reingestellt. Das Album Till The Sun gibt es, so wie auch den Vorgänger, für einen frei wählbaren Preis. Die Musik klingt noch mehr nach 70er-Jahre-Rock, ist anständig produziert und macht ne menge Spaß.



Pi - Till The Sun


Die Band Dads macht Musik im ähnlichen Stil, nur noch viel dreckiger und noisiger. Laut eigenen Angaben wurde das Album mit einem SM57 aufgenommen, was wohl den Sound erklären soll. Man spielt sich hier mit Gitarren aber auch mit Synthies ein. DIe Mischung ließt sich irre, ist sie auch. Man kann dazu aber gut abgehen und mitwippen, wer steht darf hier auch tanzen. Meine Anspieltips sind hier Kids, Baby Blue und Expectations. Dieses selbsbetitelte Album, sowie auch Dads II, darf man laden, wie man lustig ist. Ob man hier Geld geben möchte, ist einem selbst überlassen. Dads II wurde nicht mit dem SM57 aufgenommen, was sich in einem anderen Sound wiederspiegelt. 

Dads - Dads


Und Cat-Content geht hier im Internet ja immer.

Dienstag, 6. November 2012

Scene 2 Act Part 15: Tall Ships - Everything Touching

Diese Band, beziehungsweise der Titel “T=0”, wurde mir vor einigen Wochen bereits vorgestellt und ich war vom ersten Moment  an begeistert. Der Sound ist einfach großartig und bietet so viel Soundgewand, baut Wände wenn nicht gar ganze Städte.



Die Briten zaubern auf ihrem Album „Everything Touching“ wirklich großartige Dinge aus dem Hut, die man selten so erwartet hätte. Man mischt hier ziemlich viele Sounds und Stile, unter anderem Math-Rock, der einen in Trance versetzt. Man nimmt Chor-Gesängen zu Hand, bzw. in den Mund, die einem das Gefühl geben, dass es selbst im grausten November noch Hoffnung gibt, die einem gar die Freudentränen in die Augen treiben können. Das gibt dem Ganzen auch einen leichten Folk-Anstrich, den man von anderen Briten, wie den Mumford & Sons schon kennt. In einigen Titeln, wie in „Oscar“ findet man sogar Funk-Elemente wieder. Aber man hält sich primär an das vorgegebene Soundgewand, welches man mit „T=0“ aufstellt. Man möchte sich mit diesem Album einschließen und erst mal alles sacken lassen, was in der Welt um einen so passiert. Ich kann verstehen, warum man in UK so auf diese Band schwört und ihnen viele Lorbeeren zu wirft.


Und dann gibt es Momente, die durch minimalistische Instrumentalisierung und einem einfachen Gesang, der einem das Gefühl gibt, man sei ganz allein mit diesem Musiker in einem Raum, der unendlich groß und schwarz ist, ohne Wände, nur mit einem Spot auf dem Sänger, der am Instrument sein Bestes gibt. Dann auf einmal, ohne dass man es merkt, ist der Raum voller Instrumente, Sänger und Chöre & man kann dem Barden nicht mal böse dafür sein.


Ein Titel erinnert im ersten Moment sogar an ein Intro von Led Zeppelin, kein Wunder, die kommen ja auch von der Insel. Da bekommt sogar der Trommler seinen großen Moment, dank eines intelligent eingesetzten Halls.  Und am Ende denkt man, man hätte das ganze Album durch, um dann festzustellen, dass da noch was kommt und sich langsam, nur mit einem simplen Beat anschleicht, um sich groß vor einem aufzubauen um dann am Ende wieder langsam, nur mit diesem simplen Beat, zu entschwinden. Das kennt man auch von britischen Musikern, wie The XX. Immer wieder findet man hier und da auch ein wenig Kinderlachen, was auch am Ende des Albums zu hören ist. Das findet man bei Dredg, die im Sound auch ähnlich wie diese Band sind, oder eher umgekehrt?

Anspieltipps:

T=0: Dieser Titel hat mich gleich zu Beginn aus den Socken gehauen, versüßt mir seitdem die Wartezeit auf Alben wie von den Deftones. Ja, diese Band kann sich mit diesem Titel ohne Weiteres mit den Jungs aus Sacramento messen. Hierzu gibt es auch ein interessantes Musikvideo, welches man vor Albumveröffentlichung schon zu sehen bekommen hat.

Best Ever: Wird mit T=0 durch ein Kinderlachen verbunden. Der Beat geht sofort ins Bein und man will Tanzen. Die ersten paar Sekunden wirken wir das Straffziehen eines Katapults, welches dann unter einem großen Brimborium zurückschnallt. Vorher gibt es noch eine kleine Gedenkpause und das Katapult schnalzt zurück und es wird losgejubelt.

Gallop: Dieser Titel hat sogar ein leicht verschreckendes, melancholisches Musikvideo spendiert bekommen, schlägt mit Chor-Gesängen einen großen Folk-Bogen. Das Ende im Musikvideo ist überraschend. Die Musik bietet wieder viel Raum.




Wer jetzt nicht glauben mag, dass dieses Album ein wirklich gutes ist, kann sich auf der Soundcloud selbst davon überzeugen, denn da haben die Jungs das Album hochgeladen, zum Streamen. Kaufen sollte man es auf jeden Fall. Und wem das noch nicht reicht, kann sich das alles auch live geben. In Deutschland, sowie in Österreich sind die großen Schiffe mit Nada Surf auf Tour. 




Die Tourdaten sind wie folgt:

06.11 - AUT, INNSBRUCK, WEEKENDER

07.11 - AUT, WIEN, FLEX

08.11 - AUT, GRAZ, POSTGARAGE


10.11 - D, HEIDELBERG, KARLSTORBAHNHOF

11.11 - D, FRIEDRICHSHAFEN, BAHNHOF FISCHBACH

12.11 - D, NÜRNBERG, HIRSCH

13.11 - D, OSNABRÜCK, ROSENHOF

14.11 - D, BERLIN, C-CLUB

15.11 - D, BRAUNSCHWEIG, MEIER MUSIC HALL

16.11 - D, FREIBURG, JAZZHAUS

17.11 - D, BOCHUM, ZECHE


 
Tall Ships - Everything Touching

Und da ihr ja alle wisst, dass ich auch für Scene 2 Act schreibe und die Jungs ja nun bald in Berlin sind, gibt es bald auch ein Interview, wenn Zeit und Luft ist, auch ein Konzertbericht. Ihr seht, ein Rundum-Sorglos-Paket.

Freitag, 2. November 2012

Bandcamptage Vol. 53

Uffda, hier ist gerade einiges los und ich komme auch zu garnichts. Und das Netzteil, welches ich mir online bie Amazon bestellt hatte, hat nach ein paar Stunden Benutzung bereits die Hufe hochgenommen. Amazon wird sich sicher über diese Rücksendung "freuen". Da ich nun aber ein neues Mobiltelefon besitze, welches über WLAN ins Netz kann, kann ich auch Bandcamp weiterforschen und hier mit den Rechnern des IKMZ bloggen, solange die Tastaturen richtig funktionieren.




Und passend zum November, der mehr kalt und grau ist, alles andere, hab ich dazu auch Bandcamp auch ein Album gefunden, mit welchem man sich in eine ruhige Ecke setzen, sich ein Buch nehmen und eine Tasse Tee, Kaffee oder Kakao trinken sollte. Die Band Stray Dogg kommt aus Richmond, besteht aber aus Serben. kommt aus Serbien, auch wenn sie nicht so klingen mag. Die Musik dieses doch Quartetts möchte ich als Indie-Folk beschreiben, mit einem großen Hauch Melancholie, passend zu der Sonne - wie was Sonne und November???? - die gerade durch den Vorhang scheint. Das Album Fire's Never Wrong gibt es auf Bandcamp für 0 cent zu laden. Im Vordergrund sind hier Gesang, Gitarren, die alle kein Stück verzerrt sind, Pianos, Violinen und große Herzen.

Stray Dogg -
Fire's Never Wrong
Und über Motive für Cover kann man sich ja bekanntlich streiten. Macht es euch gemütlich und lehnt euch zurück!

Scene 2 Act Part 14: Deathbed Reunion – Obviously Late EP

Wenn man an Norwegen denkt, dann denkt man an Fjorde, lange dunkle Winternächte, Mittsommer und Temperaturen, die zum Teil jenseits von Gut und Böse liegen. Und dann gibt es da natürlich die Musik. Die ist auch in Norwegen recht vielfältig und reicht von Hip-Hop (Lars Vaular) über Pop (Epherma) bis hin zu Metal (Dimur Borgir). Nun kommen Deahtbed Reunion auch aus Norwegen, klingen aber bei weitem nach anderen Gefilden. Ich möchte es US-Amerikanisch, Australisch oder gar Britisch nennen. Die Jungs klingen wie eine Schnittmenge aus Deez Nuts und diversen Emo-Bands. Dies liegt zumal am brachialen Gesang, der dann hier und da zur Melodie jenseits des Screamens reift. Gut, das ganze ist ja auch eine Hardcore-Band, die man nach eigenen Angaben 2010 gegründet hat. Das Quartet kann musikalische Hintergründe aufweisen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nun gibt’s hier was Hartes auf die Ohren. Die EP ist 4 Titel lang und anständig produziert. Die Drums kommen gut zum Vorschein und drücken alles mit sich, was kommt.

Leider klingen jedoch alle Titel recht identisch. Das kann an der gewählten Musikrichtung liegen, die man hier einschlägt. Hat die Band aber doch auch die Möglichkeit, sich hier kreativ und vielfältig zu zeigen. Es gibt zwar hier und da ein paar Chöre, die mitsingen, aber sonst klingt es doch recht alles gleich. Man sollte wohl auch ein Abspielgerät besitzen, welches einen nahtlosen Übergang zwischen den Titeln bewerkstelligen kann, so meine Meinung, weil einige Titel wohl ineinander übergehen sollen, mein kleiner mobiler Player beherrscht das nicht. Es macht trotzdem Spaß, dem Ganzen zuzuhören. Manchmal hat man ja solche Phasen, wo man sich am liebsten die Seele aus dem Leib schreien möchte & seinen Nacken überstrapaziert. Wer das alles vorhat und gerade keinen Plan hat, wozu er das machen soll, kann liebend gern zu dieser Platte greifen und mal die Sau raus lassen. Die Konzerte dieser Norweger-Combo müssen abgehen wie Sau. Aber was sag ich euch. Kauft euch das Ding und feiert ne Runde. Wenn ihr schlechte Laune habt, gebt euch das Ding... danach seid ihr definitiv glücklich, trotz des massiven Gleichklangs.

Deatbed Reunion -
Obviously Late EP