Samstag, 29. September 2012

Bandcamptage Vol. 49

Ab und an... ach was heißt ab und an, täglich surfe ich durchs Netz am Kraftfuttermischwerk vorbei. Das ist ein Blog und gleichzeitig das Pseudonym eines kleinen Trios, was später nur noch ein Duo und seit geraumer Zeit ein einzelner Mann, Ronny Kraak, ist. Man macht chillige Musik und Dub, das ganze wird dann für Luft und Liebe, dank CC-Lizenz, angeboten. Wer viel Bass und Entspannung braucht, darf sich bei ihm gern bedienen. 

Dieses mach ich heut auch mal, mit der Hoffnung, dass mich hier keiner hauen wird. Denn der Ronny hat ein Mixtape von drei Griechen, welches nichts anderes als ein Mitschnitt eines Livesets ist. Die Jungens machen irgendwas zwischen Hip-Hop, Breakbeats und Funk, zu dritt, jeder an seinem eigenen Pad, manche mit Keyboard, andere mit ner Platte. Das Pad Trio stellt genau diesen Mitschnitt als EP Kostenlos bei Bandcamp rein. Somit weiß ich, was demnächst beim Snowboarden laufen wird, wenn ich denn Kohle und Zeit haben sollte, um ein paar Lines in den Schnee zu ziehen. 


Pad Trio - Raw Sessions

Mittwoch, 26. September 2012

Bandcamptage Vol. 48

Das Leben verläuft ja bekanntlicher Weise nicht immer, so wie es verlaufen sollte oder zumindest nicht im Ansatz so, wie man sich das wünscht. Mehr dazu heute Abend im Skypecast.

Gestern bereits, nach dem ich schwimmen war, hab ich ein wenig gestöbert und bin dabei auf Lazy Acre Records gestoßen. Auf der Bandcampseite des Labels, findet man eine bunte Mischung an Alben, die alle zum Teil sogar kostenlos sind.

Die EP Chinese Magicians der Leute aus UK ist angenehme schwebende Popmusik, die mit einem Hauch Vintage, wahrscheinlich durch die Instrumentalisierung, ein wenig dem alten frönt. Der Gesang geht einem ins Ohr und die Gitarren sind angenehm eingespielt, der letzte Titel klingt gar nach The XX. Hier will weder das Label, noch der Künstler bare Münze für das Album.

Sajama Cut - Chinese Magicians
Die nächste Band, hört auf den Namen "Little Hands of Asphalt" und kommt ebenfalls von der Insel. Die Jungens sind aber ein Stück weit melancholischer, behalten ihren britischen Akzent bei und zaubern mit der akustischen Gitarre angenehme Melodien in den Tag, oder Abend, je nach dem, wann ihr das lest und hört.  Das Album Spit Back At The Rain  gibt es auf für Luft und Liebe auf die Festplatte, den mp3-Player, iPod oder was auch immer ihr nehmt, um Musik wiederzugeben. 

The Little Hands Of Asphalt -
Spit Back At The Rain
 

Dienstag, 25. September 2012

Scene2Act Part 8: The Beatdown - Walkin' Proud


Als ich das Album das erste mal angespielt habe, also den ersten Titel die ersten paar Sekunden hab laufen lassen, dachte ich nicht daran, dass es so eine famose Entwicklung nehmen könnte, das Ganze. Denn zu Beginn klingt das alles nach klassischem Surf-Lo-Fi-Garage-Sound, den man auf Vintage-Instrumenten spielt. Aber so ab Sekunde 20 wird klar, wohin die Reise geht und das würde man bei einer Band aus Montreal gar nicht so vermuten. Auf einmal spielt sich Reggae durch die Boxen in mein Gehör und meine Mundwinkel wandern, als hätte man sie an Bindfäden befestigt, nach oben. So geht es mir bei diesem wunderbaren gesamten Werk. Wobei es mich von Anfang an gewundert hat, wie gut dieser auf 60’s getrimmte Sound zu diesem Musikstil doch passen kann.
Gut, hier und da sind die Texte ab und an, welch seltsames Wortkonstrukt, etwas flach, aber hey, das ist Reggae, who cares? Auch ist das Album mit 13 Titeln angemessen lang und nicht wie so manch modernes Werk, was mit Mühe und Not (also mit hier und da einem Skit) auf 11 Titel kommt. Schlimm ist das, wenn der Kritiker vom ersten Moment an von einer Platte begeistert ist und nicht mehr aufhören will, Lobhymnen loszulassen. Vor allem, wenn der Sommer langsam unsere Breitengrade verlässt und dem Herbst den Platz freimacht. Aber die Musik macht es einem dann doch nicht so schwer, wobei ja der Sommer hier mal nicht ganz das Gelbe vom Ei war. „Back To Stay“ ist dann noch mal eine kurze Reise gen Rock, aber sonst… alles smooth hier.

Meine Anspieltipps, wobei das bei so einer guten Platte echt schwer fällt:

Walkin’ Proud: Dieser Titel, der der Platte seinen Namen verleiht, kommt erst ganz klassisch als 60’s-Rock daher, um dann nach 20 Sekunden auf die Bremse zu treten. Die Leute setzen sich die Rastaperücke auf und machen einen auf sehr angenehmes Sommer-Feeling. Die Orgel wirkt nicht im Geringsten fehl am Platz.

Leave Me: Der Titel ist vom Text her zwar ne Note ernster, man soll ja sich ja nicht verbiegen, für ne Frau, die man begehrt. Diese Musik eignet sich, um eine ganze Party in Bewegung zu bringen und auf dem Konzert gibt es mit Sicherheit eine Textzeile, die die Band live mitgröhlen lässt. UND... dieser Titel hat ein grandioses Musikvideo geschenkt bekommen, seht selbst.




Montreal: Eine Lobhymne auf die eigene Heimatstadt, was will man da kritisieren???

The Ohter Side: Wirkt alles recht finster hier und man nimmt so klassische Elemente des 60’s Rock mit auf den - alles in allem gut gelungen.

So, und ich glaube auch wegen solcher Bands bin ich Fan kanadischer Bands und Musik. Die können mich immer wieder überraschen. Und wer sich nach den 13 Titeln fragt, ob man Repeat drücken sollte. UND OB!!! Und so höre ich das Ding schon die letzten Tage. 


The Beatdown - Walkin' Proud

Scene 2 Act Part 7: Hospitals - Asleep EP

Beim ersten Hören der EP Asleep der 5 Mannen aus UK stellen sich gewisse, wie soll ich sagen, Vergleiche ein. Der „Gesang“ scheint in UK gerad wohl recht populär zu sein, zumindest fallen mir spontan 2 Bands ein, die sich auf ähnliche Weise ihre Seele aus dem Leib schreien: Bring Me The Horizon und Architects. Beide höre ich von Zeit zu Zeit auch mal. Die Instrumentalisierung weicht jedoch von den gerade genannten Bands ab. Hier geht’s er so zur Sache wie bei Deez Nuts oder auch mal wie bei den Deftones. Schlimm diese Vergleiche, ich weiß. Aber anders kann ich das gerade hier nicht beschreiben. Der Mix funktioniert jedoch recht gut und wirft keine Fragen auf. Auch die Produktionsqualität ist anständig und lässt keine Wünsche offen und das bei einer Band, die sich laut eigenen Angaben, erst 2011 gegründet hat. Wenn man so schnell zu einer EP kommt, verdient das den höchsten Respekt.

Da man hier aber nur 3 Titel vor der Nase, bzw. im Ohr hat, kann man nicht so viel über die gesamte Bandbreite der Band sagen, obwohl ich kaum Abweichungen erwarte, die werden wohl immer so „knüppeln“ wie Architects oder BMTH. Für mich weniger schlimm. Man hat im ersten Titel sogar ein recht interessantes Outro. Der Bass wird hier fleißig gespielt und der Zuhörer erwartet einen standesgemäßen Break, bei dem alles zerlegt wird, was im Raum steht, der dann aber nicht kommt. Es wird einfach in den nächsten Titel geblendet, famos.
Der letzte Titel „Grace“ kann gegen Ende fast als Ballade durchgehen, wenn nicht der brachiale Tonfall des Sängers wäre. Ich hoffe mal, dass seine Stimmbänder das lange mitmachen, gut, die Mannen der anderen beiden Bands, die stimmlich so viel Lärm machen, die machen das ja auch schon ne Weile und man hat bisher keine Schlagzeilen vernommen, dass die Stimmbänder demoliert wären.
Möge dieser jungen Band also niemals die Energie und die Stimmkraft ausgehen, denn von denen wird man, so denke ich jetzt mal, noch was hören.

Hospitals - Asleep EP

Sonntag, 23. September 2012

Youtubisch Vol. 9

Heute gibts mal wieder etwas aus meiner kleinen Musikhistorie, obwohl ich nicht weiß, in wie fern ich da genauer drauf eingehen soll, zum Beispiel mit der Abarbeitung der gesamten Diskographie, schreibt mir.


Es geht um die Deftones, einer Band die ich 2002 kennen gelernt hatte, durch das Musikvideo "Digital Bath". Tja, seit dem Kaufe ich mir eigentlich jede CD von denen.
Vor kurzem wurde ein Titel veröffentlicht, der zum neuen Album "Koi No Yokan" gehören wird, welches ich mit ganz viel Glück, Daumendrücken und unzähligen versenkten 1cent-Stücken in sämtlichen Wunschbrunnen dieser Stadt, für Rezensionszwecke über Scene2Act bekomme. 



Deftones Digital Bath from Roman on Vimeo.

Der Sound des Tracks "Leathers" ist gewohnt Deftones. Aber, das wundert und begeistert mich immer wieder bei dieser Band, dass das alles nie langweilig wird. Bei dem Titel hab ich mich nach dem Intro direkt erschrocken.
Das gute hierbei: auf der Homepage der Band kann man sich genau diesen Titel kostenlos laden. Also, was hält euch dann noch?



Mittwoch, 19. September 2012

Jamendosis Vol. 12

Ich hatte ja ewig nicht auf Jamendo gesucht, weil da ja noch mehr Grütze liegt, als Bandcamp. Aber lassen wir das Gebashe, nicht das mich irgendwer von irgendwoher noch verklagt.

Mit den The Wavers bleibe ich dem Sound, der hier primär auf dem Blog läuft doch recht treu. Die Italiener spielen auf ihrem Album "Welcome To Waverland" so richtig alten Surfsound auf, a la The Lively Ones. Das zieht sich alles durch das ganze Album und man könnte meinen, man fährt gerade sein eigenes Pulp Fiction. Da macht Zimmereinrichten und umräumen doch am meisten Spaß.

Dieses Album, was ja dem Topic nach auf Jamendo liegt, ist 6 Titel lang und man darf es, Creative Common sei dank, für 0Cent laden, ohne das wer auf euch böse wäre oder dergleichen. Somit entlasse ich euch in einen entspannten Abend. 

 
  

Sonntag, 16. September 2012

Scene 2 Act Part 6: Billy Talent - Dead Silence


Drei Studioalben und ein Live-Album, welches man in verschiedenen Ausführungen kaufen konnte, haben die Mannen um Ben Kowalewicz bisher zustande gebracht. Nicht zu vergessen die CD unter dem Namen „Pezz“. Nun kommt das vierte Studioalbum daher & man durchbricht einige Regeln bzw. Gewohnheiten, die man von Billy Talent gewöhnt war. Angefangen bei der Namensgebung. Das Album heißt nicht, so wie man es erwarten würde 4, IIII, IV oder FOUR, nein man hat hier nun wirklich einen Namen für das Album gefunden. „Dead Silence“, Todesstille. Vielleicht das, was man von Billy Talent dachte, nachdem man das dritte Album auf den Markt gebracht hatte und man irgendwann nichts mehr von ihnen wahrgenommen hat. Zumindest suggeriert mir das meine Filterblase so. In dieser Zeit, zwischen III und Dead Silence ist auch einiges passiert. Aaron Solowoniuk, der seit einigen Jahren mit multipler Sklerose leben muss, wurde am offenen Herzen operiert. Man hat sich in der Zeit, zwischen diesen beiden Alben, ein eigenes Studio zusammengezimmert und den Gittarero Ian D’Sa  an die Knöpfe gelassen, um der Platte ihren Sound zu verleihen. Man merkt nicht nur an der Namensgebung, dass sich einiges getan hat. Dead Silence wirkt ruhiger als die Vorgänger, leider ging dabei auch das signifikante, ich nenne es mal „Geek-Geschrei“, von Ben verloren. Man merkt nun aber auch, dass er richtig gut singen kann, gut konnte er auch vorher, aber diesmal wirkt alles viel ausgereifter, wie in „Stand Up And Run“ welches sich mit so angenehmen Harmonien und fast hymnenartigen Gesang in das Gehör schleicht. Aber nun einmal von vorne.

Dead Silence beginnt mit einem leisen Ticken und akustischen Gitarren, was ich selbst von Billy Talent nicht gewöhnt bin. Der Gesang erinnert hier an einen leisen Marsch und man hat sogar Bläser und Streicher angeheuert, um dem ganzen etwas, ja fast mittelalterliches zu verleihen. In derselben Klanghöhe geht es weiter, mit dem schon bereits bekannten „Viking Death March“ welches glorreich an solche Singles wie „Red-Flag“ anknüpfen kann. Dieser Song hat der Band ja eine riesige Heerschar an Fans beschert. „Surprise Surprise“ verknüpft alte Billy-Talent-Tugenden mit neuen wuchtigen Gitarren. Und man baut sogar politische Kritik ein. Man höre nur auf den Satz „It’s hard to save a dollar, the way the world runs“. Also neue Winde im Lager von Billy Talent. “Runnin’ Across The Tracks” knüpft an ähnliche Zeiten an, Ben darf hier mal schreien, wie früher. Der Gesang ist hier recht vielfältig, dank Ians Arbeitseifer. Der Rhythmus, der das Album durchzieht, bleibt auch bei „Love Was Still Around“ erhalten. Man kann sogar ein leises Ticken wie im Intro erahnen. Mit „Stand Up And Run“ folgt einer meiner Lieblingsstücke im Gesamtkonzept „Dead Silence“. Eine schöne Hymne/Ballade/Halbballade, mit welcher man sicher ganze Stadien in Bewegung versetzen kann. Die Gitarren sind hier nicht allzu verzerrt und man singt in Tonlagen, die einem fast die Freudentränen in die Augen treiben lassen.
„Crooked Minds“ klingt nach den alten Billy Talent, die ihren eigenen Sound manifestieren mussten und noch etwas staccato-haft klingen. Was alle Songs gemein haben, zumindest fast alle, ist ein Soli, so wie in den späten 80ern bzw. frühen 90ern. Ich bin zwar kein großer Fan davon, aber zurzeit spielen das alle, also kommt man da nicht dran vorbei. „Man Alive!“ packt noch mal ne Schippe drauf und hat das Anrecht, das neue „Red-Flag“ zu werden; geht ab wie die Katze von Schmitt. Die Drums sind ordentlich und auch die Gitarren überzeugen auf ganzer Länge. Ein Partykracher.
Bei „Hanging by a Thread“ hat man sich ganz alten Werkzeugen bedient, die man fast genauso auf anderen Alben der Kanadier findet, sogar fast in selber Melodie-Abfolge. Aber nun gut, nach 4 Alben kann das passieren und man erwartet solche Spielereien ja fast auf jeder neuen Platte.

„Cure The Enemy“ ist zwar langsamer, aber dafür umso härter in den Gitarren, zumindest im Refrain, die Stimmen sind wieder gut aufeinander angepasst.

„Don’t Count On The Wicked“, eines der wuchtigeren Titel des neuen Silberlings. Man beschäftigt sich auch unter anderem mit der Erkrankung des Drummers. Man traut sich sogar mal den Verstärker ne Stufe härter zustellen, mal Richtung Metal. Wenn Ian weiter so experimentiert mit der Gitarre und den ganzen Peddals, die man so bekommen kann, freue ich mich jetzt schon auf die neue Platte, die, so will es die Regel, in 3 Jahren erscheinen wird. Wenn nicht, wäre ich fast enttäuscht, man kann ja seinen eigenen Sound behalten, aber irgendwann kann man einem dann Stagnation vorwerfen.

„Show Me The Way“ und „Swallowed Up By the Ocean“ sind mit die schwächsten Titel der Platte. Der erste wirkt leicht einfallslos und, was ich nicht wirklich mag, wenn man hört, dass man an nem E-Piano werkelt, wie das Intro von „Swallowed Up By The Ocean“. Tut mir leid, dafür gibt’s keine gute Note meine Herren. Nach Streichern und Bläsern im ersten Titel, so etwas abzuliefern - passt nicht. Und dann kommt schon der Titel, der dem Album den Namen „Dead Silence“ verpasst hat. Eigentlich fast unüblich. Er klingt wie ein reitendes Pferd, immer noch mehr nach vorne, immer schneller, im „BT-Style“ halt. Und dann fragst du dich: „Soll ich jetzt Repeat drücken?“ Wenn du dich in die Platte hören willst, ja. Sonst eher nicht.
Alles im Allen muss ich sagen, dass dieses Album sich erst nach 3- oder 4-maligen Hören in mein Gehör gespielt hatte. Ich erwisch mich hier und da, wie ich mitsinge und hab auch einige Lieblingstitel, wie „Stand Up And Run“. Ich hoffe, dass ihnen die Kreativität nicht ausgehen wird, sie aber auch nicht solche Fehltritte wie Dredg oder die Red Hot Chili Peppers machen werden, denn Elektro auf BT, das würde nicht funktionieren.
Es sind ein paar Stadion-Hymnen auf der Scheibe, man könnte meinen, man wird ein wenig zu 30 Seconds to Mars, dank der vielen „Ohhh-Ohhh-Ehhh-Ihh-Ehh-Ohhh-Ohhh’s“, aber lassen wir das. Beim nächsten Album dürfen sie gerne wieder ein Stück härter sein oder mehr solche Werke schaffen, wie „Stand Up And Run“
Billy Talent - Dead Silence

Freitag, 14. September 2012

Scene2Act Part 5: Interview vom 07.09.2012 mit Everyone Everywhere in Berlin

Der Abend begann recht vernieselt im Osten Berlins, vor dem Bogen 47 und die Band hat gerade einen Eintopf zu sich genommen, als ich frage, wegen des Interviews. Sie sehen aus, wie aus einer Werbung für das Kleiderlabel Holden & sie wirken wie Jugendliche auf einer Klassenfahrt, mit ihren Rucksäcken und den Trinkflaschen, die sie bei sich haben. Nett und zuvorkommend sind sie auch. 

Hallo Everyone Everywhere. Erste Frage: Wer seid ihr und was macht ihr in der Band?
Mein Name ist Brendan McHugh, ich spiele Gitarre und singe.

Tommy Manson, ich spiele auch Gitarre.

Brendan Graham, ich bin an den Trommeln tätig.

Ich bin Matt Scottoline und spiele Bass. 




(v.l. n.r.: Tommy Manson, Brendan Graham, Matt Scottoline, Brendan McHugh: Inlay für das erste selbsbetitelte Album)

Das ist eure erste Europa-Tour, wie ging es soweit voran? Was war bisher gut und was war schlecht?

Brendan M:
Es ist gut, einige Shows waren besser, andere schlechter, aber soweit war alles in allem recht O.K. .

Brendan G: UK war wirklich gut, Stockholm und Oslo waren irre.

Also sind die Leute da vielleicht mehr an Indie/ Indie-Rock-Musik interessiert?

Brendan M:
Man kann das so nicht verallgemeinern, denn es kann ja sein, dass es in der Stadt irgendwo noch eine gute Show gibt und wir deswegen weniger Besucher haben, als erwartet. Zum Beispiel waren in Hamburg ca. 15 Leute da, aber nach einer Show will und kann man diese Stadt auch noch nicht wirklich einschätzen und beurteilen.

Was macht am meisten Spaß, wenn man mit einem kleinen Van in Europa auf Tour geht?

Tommy:
Das man verschiedene Leute trifft und alte Freunde, die hier her ausgewandert sind oder nur ein Austauschjahr machen. Wir haben 13 Länder in 30 Tagen bereist, das sind mehr Länder als wir bisher in unserem Leben gesehen haben.

Also ist das ein sehr hartes Programm, was ihr da fahrt?

Tommy:
Ja, es geht. Wir haben immer einen Tag Pause, das ist aber auch ab und an recht komisch, wenn man in so vielen verschiedenen Städten Halt macht. Man will gerne was Sicheres haben, immer eine Sprache und immer eine Währung, was in Europa nur schwer möglich ist, wenn man eine Landesgrenze überschritten hat. Und dann ist man am nächsten Tag auf einmal in einem anderen Land und ist leicht verstört, wenn man mit anderem Geld umgeht und die Leute auf einmal kein „Danke“ mehr verstehen.

Brendan M: Manchmal vergisst man wo man ist. Man fährt 8 Stunden in diesem Van, schläft bei jemandem auf dem Boden, dann geht’s zum Veranstaltungsort, man spielt eine Show, dann schläft man auf dem Boden einer anderen Person und man hat keine Möglichkeit irgendwas von den Städten mitzunehmen oder zu sehen. Man verliert das Gefühl für Raum und Zeit….

… wie in Fight-Club…

Brendan M:
… genau wie in Fight-Club. Wir haben sogar jeden Abend einen kleinen Kampf  auf der Bühne wie in Fight-Club.

Aber ihr kennt die Regeln? Verliere kein Wort über den Fight-Club?

Brendan M:
Wir machen das anders, wir brechen alle Regeln. (lacht)

Also ist das schlimme an der Tour, dass man an unterschiedlichen Orten, bei unterschiedlichsten Leuten aufwacht?

Brendan M:
Eigentlich ist das ganz nett. In den Staaten funktioniert das so überhaupt nicht. Dort kannst du dir nicht einfach so einen Schlafplatz organisieren wie hier in Europa. Keiner wird dir bei uns in den Staaten was anbieten. Die Menschen in Europa sind da um einiges freundlicher. Und es ist komfortabel, wenn man mal nicht viel Geld für ein Hotel ausgeben muss.

Tommy: Für mich ist das schlimmste am Touren, dass ich recht schnell krank werde. Ich erkälte mich recht schnell und das schlimmste ist, dass ich mich dann nicht so ganz erholen kann. Wenn dein Schlafrhythmus im Eimer ist, du nicht immer das Gesündeste isst, ist es ein Kampf, genug Schlaf und genug Nährstoffe zu bekommen um gesünder zu werden. Ich bin seit der zweiten Tourwoche krank, aber ich denke, dass ich langsam gesund werde.

Aber das hört sich nicht ganz nach dem „Rock’n’Roll-Livestyle“ an.

Brendan M:
Wir sind keine Rock’n’Roller, und an vielen Orten bekommt  man einfach kein Gutes essen…

… aber in Berlin sollte das eigentlich kein Ding sein….

Brendan M:
... ja, aber und fehlt dazu einfach die Zeit, um was Gesundes zu finden. Und da wir meist auf der Autobahn unterwegs sind, nimmst du dann halt das, was du an der Raststätte bekommen kannst. Wir sind alle Vegetarier, somit stellt dies noch eine größere Hürde da.

Ihr seid alle Vegetarier? Warum?

Brendan M:
Ja, wir sind alle Vegetarier. Ich kann dir nicht sagen warum. Die erste Regel eines Vegetariers: Rede niemals darüber, warum du Vegetarier bist!

Brendan G: Ich mach das schon eine Weile so. Es ist so ein Lifestyle.

Brendan M: Es schont die Umwelt und ein gewisser Lifestyle der dahinter steckt.

Anderes Thema: Was hat euch dazu bewegt Musik zu machen? Warum habt ihr euch nicht bei einer Bank beworben oder andere Berufe in Betracht gezogen?

Brendan M:
Wir machen Musik nicht, um damit Geld zu verdienen. Das ist nicht unsere Arbeit hier. Wir alle haben verschiedene Jobs.

Und wie hat das mit euren Chefs funktioniert, als ihr meintet: „Hey, wir sind dann mal für einen Monat in Europa auf Tour.“?

Brendan G:
Bei mir war das ganz einfach. Ich habe nachgefragt und erklärt, was ich in der Zeit machen werde und meine Arbeitgeber meinten nur, dass ich das unbedingt machen sollte, weil so was einmalig im Leben ist.

Brendan M: Tommy und ich arbeiten beim Film. Wir sind freiberuflich unterwegs, machen die Buchhaltung und hangeln uns von Job zu Job. Tommy hat bei einem Film gearbeitet und hat dann Zeit, bis zum nächsten Film. Somit nutzt er eigentlich nur seine freie Zeit. Wir haben beide unsere Arbeiten bei den Filmen fertig gemacht und sind dann erst auf Tour gegangen.

Matt: Ich bin an der Hochschule und studiere dort Pädagogik.

Was war die Idee hinter dem „Name-Your-Price“-Modell bei Bandcamp, für eure ersten beiden Alben?

Brendan G:
Wir wollten interessant werden.

Brendan M: Wir haben das eigentlich nur zum Spaß gemacht. Wir wollten die Macht über unser Schaffen nicht an ein Label abgeben, sondern die komplette Kontrolle behalten. Bei unseren Konzerten verkaufen wir unsere Produkte auch zu einem frei wählbaren Preis.

Also kann jemand einfach an euren Stand kommen und sagen, dass er gern ein Shirt von euch für $5 haben möchte, das macht ihr dann auch.


Brendan M: Ja, genau so läuft das dann. Die Leute freuen sich über unsere Musik, wenn sie dann aber nicht so viel Geld haben, aber ein T-Shirt haben wollen – T-Shirts sind in der Produktion recht günstig und wir müssen nicht versuchen aus den Leuten so viel Geld wie möglich zu bekommen. Wenn jemand aber viel Geld hat, fühlt er sich bereit mehr zu zahlen. Somit gleicht sich das dann aus. Aber generell sind die Leute interessiert, wir sind ne kleine Band und sie wollen uns unterstützen.

Ich hätte nie eine so gute Produktionsqualität für einen frei wählbaren Preis erwartet, bei dem es kein Minimum gibt. Einige Alben, die unter diesem Preis-Modell angeboten werden, sind nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Aber warum habt ihr euch für diesen Weg entschieden, nicht zu einem Label zu gehen und über dieses dann CDs und Platten pressen zu lassen und das ganze Merch herstellen zu lassen?

Brendan M:
Wir machen das alles gerne selbst.

Aber ist das dann nicht richtig anstrengend, alles unter einen Hut zu bringen?

Brendan M:
Denkst du?

Tommy: Es wäre vielleicht sogar einfacher, wenn wir das nicht alles selbst machen würden. Aber wir bekommen das alles hin, unsere Jobs, unsere Freunde und unser soziales Leben unter einen Hut zu bekommen. Das nimmt dir vielleicht zwar ein paar Stunden in der Woche, aber….

Brendan M: … das ist ein Hobby. Das haben wir alles erreicht und alles, was man anfängt, nimmt ein wenig Zeit in Anspruch. Es wird keiner Maler um davon leben zu können, aber Leute malen, ungeachtet dessen, ob sie nun damit Geld verdienen können oder nicht.
Wir machen einfach das, was uns gefällt und riskieren dabei nicht so viel, was neues auszuprobieren.

Tommy: Das ist einfach eine Erweiterung dessen, was wir bereits alle machen. Eine Platte zu machen und diese dann selbst zu vertreiben, das ist für uns so was wie ein neues Level, welches wie erreicht haben. Das braucht zwar etwas Zeit aber unser Privatleben hat es, so glaube ich, nicht weiter beeinflusst. Wir haben alle Zeit, normal zu bleiben, machen nebenher aber noch was anderes, was sonst kaum noch Leute machen.

Euer Musikvideo für „Queen Mary II“ ist recht lustig. Wer hatte diese Idee?

Brendan M:
Das war eine gemeinschaftliche Idee, wir haben schon ziemlich lange darüber geredet.

Woher kam die Inspiration? Die ganzen Greenscreens und die grünen Gitarren.

Brendan M:
Das fing alles damit an, das wir gern Spike Lee als Regisseur für unser Musikvideo gehabt hätten. Und wir fragten uns, was das wohl das lächerlichste Video wäre, bei dem Spike Lee Regie führen würde. Der ganze Unsinn mit den grünen Gitarren und den weißen Kitteln.

Matt: Wir wollten einfach ein lustiges Video machen.

Brendan M: Wir wollten halt kein gewöhnliches Musikvideo machen, in dem die Band einfach ihre Instrumente spielt oder das irgendeine Geschichte damit erzählt wird. Wir wollten einfach was Komisches machen.

Brendan G: Ich glaub, wir wollte alle kein ernstes Musikvideo machen.

Wer kam eigentlich von euch auf die Idee, dass aktuelle Album auf Youtube zu streamen?

Brendan M:
Das war eine weitere gemeinschaftliche Idee, über welche wir schon eine Weile nachgedacht hatten. Das wird jetzt ein wenig kompliziert:
Spike Lee führt die Regie für ein Video über uns und er meint dann: „Wir sind fertig mit dem Dreh, ich wird das jetzt mal bearbeiten.“ Wir gingen dann schlafen. Dann kommt er wieder mit dem fertigen Video in der Hand, wir wachen auf, er schmeißt das Video an und es beginnt von vorne und zeigt, wie wir schlafen. Also recht verwirrend.
Wir wollten dieses Video getrennt vom Musikvideo machen.
Der ganze Stream ist ein Einblick in das ganze Album und man kann gucken was passiert, man kann es auch einfach im Hintergrund laufen lassen ohne dem ganzen Beachtung zu schenken. Es ist einfach cool, das Album dort streamen zu können.

Aber ist das nicht recht gefährlich, in Zeiten von Youtube-Downloadern? Die Leute kommen dann ja kostenlos an euer Album. Ich mein, man kann es von da ja dann einfach nehmen, ohne zu zahlen.


Brendan M: Das ist in Ordnung so. Jeder, der dieses Interview liest, hat die Erlaubnis, dieses Album illegal zu laden, egal über welchen Weg das läuft.

Wie System of a Downs „Steal This Album“.

Brendan M:
Genau so, wir sind wie System of a Down. Das Album kostet auf Bandcamp einen Dollar. Bandcamp nimmt ja Geld für jeden Download. Das ist ja nur ein kleiner Betrag, den man für unser Album zahlt. Wenn man aber unser Album haben will, kann man uns eine E-Mail senden, wir schicken ihnen dann die mp3’s, da machen wir uns keinen Kopf drum. Für die Vinyl-Platte muss man ja so oder so bezahlen.
Wir haben auch kein Problem damit, wenn es Leute gibt, die unsere Musik in Filme einbauen. Wenn sie daraus keinen Profit ziehen, machen wir da ohne weiteres mit. Es wäre zwar cool, wenn wir was vom Kuchen abbekommen würden, aber es ist nicht wild, wenn das nicht passieren würde. Wir sind bei weitem noch nicht so weit.

Also könnten mein Kumpel und ich eure Musik in unseren mittwöchlichen Skypecast ein bauen?

Brendan M:
Ihr verdient damit kein Geld?

Nein, dass machen wir alles zum Spaß.

Brendan M:
Na dann ist das kein Problem. Könnt ihr gerne machen.

Seht ihr eine Revolution im Musikvertrieb, mit Portalen wie Reverbnation und Bandcamp?

Tommy:
Das ist mehr eine Evolution. Bandcamp macht das alles ziemlich einfach für uns. Die Menschen sind hier mehr bereit, Geld für einen Download auszugeben als bei iTunes. Es gibt zwar immer noch hier und da ein paar Schwachpunkte, wo man dran (Bandcamp) arbeiten könnte, wie zum Beispiel die Adressübermittlung an uns. Das ist irgendwie komisch, wie die Daten dann bei uns ankommen. Sie nehmen auch einen hohen Prozentsatz: 15% von dem Preis, den man für das Werk veranschlagt. Das kommt einem dann doch recht viel vor. Der Service ist recht gut. Ich weiß zwar nicht warum ich das gerade sagen muss, aber es wäre cool, wenn sie so was wie eine jährliche Einzahlung hätten, so dass man einmal zahlt und dann alles flutscht.
Bandcamp ist eine gute Sache. Man kann dort Alben hören, die Alben herunterladen, T-Shirts bestellen und auch Vinyl und das alles von einer Internetseite. So wie das früher mit Myspace lief, ist Bandcamp heut auch ein Ort, wo man sich Musik anhören kann und was über die Bands erfährt. Nur ist das ganze viel standhafter und wird länger überdauernd als Myspace. In Zukunft, so glaube ist, wird es immer mehr solche Seiten wie Bandcamp geben, die den Vertrieb von Musik vereinfachen werden.

Brendan M: Es gibt ja mittlerweile so viele Streamingangebote und Spotify ist das erste, was sich bei den Leuten festgesetzt hat und auch gut besucht wird. Es wird sicher die Zukunft des Vertriebs werden.

Tommy M: Die physischen Medien, wie CDs, werden weiterhin klassisch vertrieben, es wird mittlerweile auch wieder viel nach Vinyl gefragt. Digital ist das auf einem neuen und guten Weg. Wenn ich was bei Mediafire habe und das bookmarke, kann ich das an Freunde verschicken per Mail oder als Tweet, dass ist das größte an der heutigen Zeit. Links verschicken für Downloads, als Vertrieb ist das wunderbar.

Macht das aber nicht viel kaputt? Es gibt mittlerweile Menschen, die davon reden, dass Streamingdienste den Musikmarkt Schritt für Schritt kaputtmachen.

Brendan M:
Naja, die Menschen waren früher eher fokussiert auf ein Album oder auf eine Band, weil das physische Medium da war und man nicht so viel Auswahl hatte.

O.K. Bevor das hier zu weit abschweift. Ne einfache Frage: Wann habt ihr in dieser Formation angefangen Musik zu machen?

Brendan M:
Um 2007 herum.

Ist Cool Pool Keg Toss Pete, ist das eine wahre Geschichte? Mit dem Typen, der von München wieder nach Hause kommt und ihr schmeißt ihm ne Party?

Brendan M:
Als wir unsere erste Platte aufnahmen, kam eine meiner Freundinnen aus München zurück. Sie hat dort ein Jahr studiert. Sie kam zurück und nach dem ersten Tag im Studio sind wir zu ihrer „Welcome-Home-Party“. Das war verrückt und ich habe genau das genommen, was dort passiert ist, um am nächsten Tag die Lyrics dazu zu schreiben. Pete hat am Ende des Abends dann ein Fass in den Pool geworfen, so ist der Titel entstanden. Er lebt sogar in Berlin.

Tommy M: Ich bin in deren Pool gesprungen und hab dort einiges kaputt gemacht. Alles ist genauso passiert, wie es im Song zu hören ist.

Einige Random-Fragen:
Singt ihr unter der Dusche?

Brendan M:
Nein, ich habe zu viele Mitbewohner, ich will mich nicht blamieren.

Matt: Ich pfeife ab und an, wenn ich unter der Dusche stehe.

Tommy: Ich höre eigentlich nur Musik…

Brendan G: Wir haben dich alle singen gehört. Das kannst du jetzt nicht abstreiten. Ich hab gehört wie du Lady Gaga gesungen hast.

Tommy: Kann sein, dass das passiert ist. Aber ich kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Ich weiß ja nicht mal, wann ihr mich gehört haben wollt. Brendan kommt ab und an rüber und da kann’s sein, dass er mich mal gehört hat. 


Gibt es irgendwelche Regeln auf Tour hier in Europa?

Brendan M:
Keiner furzt im Van.

Tommy: Japp und natürlich sollte man auch nicht im Van kotzen.

Brendan G: Es werden keine Frauen geküsst.

Tommy: Im Van darf auch nicht geredet werden. (grinst)

Brendan M: Wer spricht, muss 50€ zahlen. Sonst gibt es eigentlich keine Regeln auf dieser Tour.

Was sind eure musikalischen Einflüsse?

Brendan M:
Das ist ne schwere Frage.

Tommy (holt gerade sein iPhone raus): Das was ich auf dieser Tour am meisten gehört habe… oh misst, dass zeigt nicht an, wie oft ich was gehört habe. Das geht wohl nur in iTunes.

Brendan M: Meine Lieblingsbands sind „Yellow Tango“ und „The Talking Heads“

Matt: Das Interview, was du gerade machst ist recht inspirierend und unterhaltsam.

Brendan M: Poppige Basspuren, dass ist doch was für dich.

Tommy: Das was mich momentan am meisten Beeinflusst hat und was ich auch am meisten gehört habe, so aus der Erinnerung heraus, ist „Sparkle Horse“ und „Yellow Tango“.

Brendan G: Lil’ Wayne, Wiz Kalifa,…

Tommy: Ich höre Wiz Kalifa recht gerne, er macht richtig gute Rap-Musik…

Brendan M: … der beeinflusst dich?

Tommy: Er hat ihn doch nur genannt. Ich will nicht sagen, dass er mich in irgendeiner Weise beeinflusst, ich höre ihn einfach nur gerne. „Small-Head-Timmy“. Auf Youtube gibt es da ein schönes Video zu sehen.

Ich möchte mich bei euch herzlich bedanken, dass ihr mir die Fragen beantwortet habt und ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft.


Mittwoch, 12. September 2012

Bandcamptage Vol. 47

Ihr wisst sicher, dass ich auch eine Schwäche für gute akustische Musik habe. Mit Hella Better Dancer hab ich hier ja auch was ruhiges drinnen.

Die Band Broken Fences
stammt aus Pitsburgh. Die Band besteht hauptsächlich aus zwei Mitgliedern, Morgan Erina und Guy Russo. Sie spielen alles in allem recht angenehme Indie-Folk-Musik zwischen Simon and Garfunkel und den Hellsongs, dank der Frauenstimme. Die Songs der Band haben es zum Teil sogar in's TV geschafft, was natürlich sehr gut ist um den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern. Für ihre Arbeit im Studio haben die beiden tatkräftige Unterstützung mehrerer Musiker bekommen, die streichen, posaunen und trompeten, wenn es dazu passt. Somit klingt das alles recht gut und man kann ein wenig dem Alltag entschwinden. Es soll sogar Geld von Kickstarter geflossen sein, das könnte auch die Preispolitik erklären. Denn das gute, selbstbetitelte Album mit 12 Titeln gibt es für einen frei wählbaren Preis ohne Minimum. 

Broken Fences - Broken Fences
 Und, falls ihr noch nicht genug von der Band haben solltet, gibt es einen Youtube-Channel, der wohl jeden Montag aktualisiert wird, mit neuen Melodien und Geschichten.

Montag, 10. September 2012

Bandcamptage Vol. 46

Das Konzert von Everyone Everywhere am 07.09. war der Hammer, ein Bericht wird folgen und sogar ein Interview. Seit gespannt.

Die heutige Band ist ebenfalls, wie Everyone Everywhere, aus den USA, nur kommt sie aus aus Beekman, New York. Dumb Talk, zu deutsch: Dummes Geschwätz, sind 4 junge Männer, die nach eigenen Angaben verträumten Garage-Pop spielen. Den Barden kann ich recht geben, jedoch ist ihr selbstbetitelte Erstling
härter als Popmusik, obwohl das natürlich nur meine subjektive Sichtweise ist. Wenn ihr die Platte durchhören werdet, könnt ihr euch selbst eine Meinung bilden. Ich bin sicher, dass ein wenig Lo-Fi und Surf und sogar ein wenig Rock'n'Roll dabei sein wird, also in eurem Resümee. Sie wirkt wahrlich hier und da auch ein wenig verträumt, aber das ist ja nicht falsch oder Fehl am Platz. Das Gute ist hierbei, dass man wieder kostenlos zugreifen darf, wenn man nicht gewillt ist Geld zu geben, dank "Name-Your-Price". Dafür gibt es ein 11 Titel langes Album auf die Festplatte, also ein vollwertiges Album mit einem anständigen Sound, wie in Bully, Drag Queen Racer oder auch in Sliced White.

Dumb Talk - Dumb Talk

Freitag, 7. September 2012

Scene2Act Part 4: J.D. McPherson - Signs & Signifiers


JD McPherson's Album „Sings & Singifiers" ist eines der Alben, welche man dieser Tage selten zu hören bekommt. Das könnte auch am Musikstil liegen, welcher sich hier auf dem Album die Noten heiß läuft.

Man nehme ein wenig Elvis, ein wenig Buddy Holly, ein wenig Psychobilly und schon hat man in etwa die Mischung heraus, für welche J.D. McPhersons Album steht. Man kombiniert diese Einflüsse so gekonnt, das nichts aufgezwungen erscheint und man bei den ersten Tönen bereits mit den Füßen mitwippen muss. In Zeiten von Adele, die einen an Nancy Sinatra erinnert, oder The XX, die mit ihrer Melancholie doch auch an die 80er erinnern wollen, ist J.D. McPherson in relativ guter Gesellschaft. Das Album ist mit 12 Titeln nach nicht mal 40min vorbei, was einen aber nicht davon abhält, den Repeatknopf zu drücken, um sich nochmals in die Zeiten von Hod Rods und Petticoats versetzen zu lassen, auch wenn das heute einige etwas komisch empfänden.

Aber auch hier gibt es ein paar Schattenseiten, denn mit der Ballade „A Gentle Awakening“, welches neben „North Side Gal“ sogar ein Video beschert bekommen hat, werde ich nicht so sehr warm, weil es einen kleinen Bruch im Album vollführt, den es nicht braucht. Es ist zwar eine gute Idee, moderne Rhythmen mit den klassischen Instrumenten und Sounds der Rockabilly-Ära zu verbinden, doch passt es nicht ganz in das Gesamtkonzept von schnellen Autos, schnellen Rhythmen und Texten über Frauen („Scandalous“) mit Tattoos, die auffallen. Aber da das hier das Erstlingswerk ist, kann man diesen Schnitzer verzeihen.



Meine Anspieltipps:
„North Side Gal“:

Gleich der erste Titel auf dem Album haut einen um und nimmt einen sofort mit auf die Reise in den Rock'n'Roll. Durch und durch wohlklingend und keinesfalls übertrieben. Dieser Titel hat, wie bereits erwähnt, ein Musikvideo spendiert bekommen. Und wie ich in einem Interview bereits gehört habe, ist der junge Mann liiert und hat zwei Kinder, demnach wird er sein „North Side Gal“ gefunden haben.


„Scratching Circles“:

Dieser Titel klingt wie eine wilde Party. Der Mann singt sich seine Seele aus dem Leib der Party wegen. Das Piano ist mit einer der treibenden Kräfte. Und es geht darum, einfach die Sau raus zulassen und den Boden mit Kreisen zu überziehen... oder so.

„Dimes for Nickles“:

Bei dem Titel sehe ich sofort das Bild einer alten Werkstatt in Amerika, wo man nen 54er Chevy Bell Air repariert und am Abend damit auf die Flaniermeile oder zum örtlichen Burger-Brater fährt, ganz klassisch eben.

„Scandalous“:

Wieder ein Partytitel, der einem ein sofort das Tanzbein schwingen lässt, wenn man sitzt, wippt man unweigerlich mit. Er geht um die Frau, die anders aussieht, als die „Normalfrau“ mit Tattoos und dem ganzen anderen Zeug, welches man an so einem „Gal“ findet. Und den Leuten fällt das natürlich auf und die werden tuscheln. Aber wen interessiert es?
Der Silberling wird am 07.09. in Europa veröffentlicht und genau zu dieser Zeit ist J.D. McPherson auf Tour und Deutschland, wobei fast alle Himmelsrichtungen abgedeckt sind.

In diesem Sinne, Rock'n'Roll. Achja, und ehe ich es vergesse, man darf „Noth Side Gal“, den ersten Hit des Albums, for free von der Internetseite des Barden laden.

J.D. McPherson - Signs & Signifiers

Mittwoch, 5. September 2012

Bandcamptage Vol. 45

Nicht das einer denkt, dass ich hier aufgehört habe. Nur kostet ein Umzug Zeit und Kraft aber genug der Meckerei, posten wir weiter Alben. 
 
Das Album The Fledgelings EP stammt von der gleichnamigen Band, ohne das EP, versteht sich. Über die Band kann ich nur so viel sagen, dass sie aus Pittsburgh kommt, mehr aber auch nicht. Da weder ein Facebook- noch ein Website-Link gegeben wird. Alles was ich finde ist nicht das, was ich eigentlich finden sollte, oder annehme zu finden. 

Der Sound ist recht bunt, orientiert sich aber meist am Folk oder Country. Das ist kaum wild, da hier verschiedenste Musiker am werkeln sind und man über die Jahre 2011 und 2012 an diesem kleinen Werk gebastelt und gefeilt hat. 

Die 5 Titel gibt es für einen frei wählbaren Preis ohne Minimum, wer's also nicht mag, kann es auch wieder löschen, aber man kann ja das schon anhand des Streams entscheiden.

The Fledgelines - The Fledgelines EP