Donnerstag, 29. November 2018

18. Nachschlag: Crashcaptains - In Too Deep (Fleet Union)

Ach die Crashies, eigentlich begleitet mich diese Band schon fast ein ganzes Jahrzehnt. Bedingt durch die Konzertbesuche (es waren nicht wenige) 2007 und 2008, damals nannte man sich noch anders, war dann auf der Bühne mit LAID oder auch Jennifer Rostock.

Und nun haben sie es geschafft, ein Album auf die Beine zu stellen. Gleich zu Beginn denkt man an den vergangenen Sommer, der nicht enden wollte. Die Gedanken schweifen weit weg, hin zu Nächten am See oder anderen magischen Orten und Ereignisse, die sich zugetragen haben. Der angeschlagene, melancholische Unterton lässt einen fast ein leises "Hach" hauchen. Die dazu erzählten Geschichten sind, durch den doch recht deutlichen Gesang, klar vor den Augen sichtbar. Sie sind aber weiter weiter weg als der letzte Sommer.

Musikalisch schwimmen die Captains durch milde, poppige Gefilde, wobei man aber eher auf die analogen Instrumente zurückgreift. Ein Keyboard hat es dennoch ins Ensemble geschafft. Singen kann man auch mehrstimmig, alle recht hohe Tonlagen anschlagen, aber anders kennt man die Formation nicht. Gegen Ende des Langspielers, der neun Titel umfasst, wird man noch per Orgel, wie bei einem Gottesdienst, nach draußen begleitet, als hätte man eine göttliche Erleuchtung erlitten. Das kann hiernach aber jeder für sich entscheiden, ob die Erleuchtung funken schlägt oder einfach nur kurz dahinglimmt. Veröffentlicht wurde dieser Zeitreisebegleiter am 02.11. auf Lametta.

Anspieltipps: In Too Deep, Summerhouse, To Late For My Love

4/6 Punkten (Ein Sommer hat nun mal ein Ende.)

Crashcaptains - In Too Deep
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Samstag, 3. November 2018

2nd Hold Tight PR: Black Coast - Ill Minds Volume 1

Die Band Black Coast besteht aus fünf jungen Männern, die alle aus Stoke-on-Trent kommen. Der Ort hat eigentlich nichts mit der Küste zu tun, es fließt aber der Fluss Trent durch das Örtchen, welches früher wohl ein großer Keramikstandort gewesen sei.

Der Trend, den man dort vor mehr als einem Jahrzehnt so richtig losgetreten hat, wird hier munter aufgepickt, anständig ausproduziert und auf eine EP mit sechst Titeln verpackt. Wer das Brettern der Gitarren von Suicide Season schmerzlich vermisst, wird hier auf Ill Minds Volume 1 eigentlich alles finden, was man über lange Zeit vermisst hat. Dabei wird aber nicht immer nur dröge auf einer Saite umhergezuppft, man beherrsch viele Rhythmen und Spielarten und macht auch alle Saiten dreckig. Andere Vertreter des Genres Metalcore schaffen das nicht. Auch der Gesang wird hier unterschiedlich angesetzt, es gibt auch ruhigere Stücke, wo sich die Stimmbänder des Sängers mal eben etwas erholen können. Ein paar Sekunden später geht es eh wieder am Anschlag voran. Leider dauert der Ritt, ist ja auch nur eine EP, nur etwas mehr als 21 Minuten. Danach kann man sich entscheiden, ob man nochmal möchte oder etwas Ruhe braucht. Was man empfehlen kann, ist ein Player, der die Titel ineinander überlaufen lassen kann. Am 09.11. wird die kurze Core-Sause auf Primordial Records veröffentlicht. 

Anspieltipps: Break The Routine, Mark Of The Bastard

4,5/6 Punkten (Mögen die Stimmbänder dies lang mitmachen.)

Black Coast - Ill Minds Volume 1
(Quelle: Presskit von Hold Tight! PR)