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Samstag, 28. September 2019

Konzertbericht: Thees Uhlmann (26.09.19. Gladhouse, Cottbus)

Wenn Thees Uhlmann ruft, nehmen viele einen weiten Weg auf sich, so auch am 26.09. in Cottbus. An den Straßenrändern und auf den Parkplätzen der näheren Umgebung standen gar Autos mit Nummernschildern aus sächsischen Landkreisen. Dementsprechend voll war auch das Gladhouse, auch wenn es nicht ganz ausverkauft war.


Alle Gäste waren relativ entspannt, es gab kein großes Gedränge und jeder hatte ein Lächeln auf den Lippen. Der Altersdurchschnitt schien auch etwas höher zu sein, anscheinend waren viele der Besucher Fans der Band Tomte und waren deswegen bei Thees. Der kam Punkt 20:30 auf die Bühne und begrüßte die Meute mit einem netten "Moin". Die Menge tobte und die Band legte direkt los.


Thees Uhlmann (Mitte) und Band
(Quelle: eigenes Bildmaterial) 

Zwischen den einzelnen Titeln wurde Thees mal eine Gitarre gereicht oder gab sie wieder ab. Er erzählte aber auch viele Geschichten zu fast jedem Titel und hatte immer wieder einen Spruch auf Lager. "Mehr Depeche Mode war nie im Deutschrock" oder "Kernkraft Thees Uhlmann trifft auf Energie Cottbus". Auch wenn er den zweiten Satz wohl nicht hätte bringen sollen, zumindest erwähnte er das quasi im selben Atemzug. Man erfuhr auch, wie er zu den Toten Hosen steht, was für E-Mails er von Fans bekommt, wie seine Einstellung zur Politik ist und bezieht Position. Das kam positiv an, es wurde einfach nicht langweilig.

Viel Atmosphäre durch viel Licht.
(Quelle: eigenes Bildmaterial)

Während der Songs, wenn er mal nicht gesungen hat, war Thees wie ein Duracell-Hase. Er hüpfte, tanzte wild auf der viel zu engen Bühne und begann natürlich zu schwitzen. Diese Energie und die Lebensfreude übertrug sich zu hundert Prozent auf alle Besucher. Jeder tanzte auf seine eigene Weise und keiner mobbte den anderen deswegen. Und es wurde natürlich wärmer im Konzertsaal. Man spielte Titel aus allen Epochen des Künstlers, auch ein Track von Tomte wurde zum besten gegeben.

Nach knapp 90 Minuten stimmte die Band und Thees die Single Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf an. Nachdem die Truppe die Bühne verlassen hatte, war das Publikum im Rausch und summte den Hintergrundgesang des Liedes ewig weiter, bis Thees in einem neuen T-Shirt auf die Bühne kam. Er selbst sagte, dass das seit 25 Jahren Bühnengeschichte selbst für ihn ein Novum sei. Man gab als Zugabe noch zwei Songs zum besten und verabschiedete sich dann gebührend. Jeder war zufrieden, auch wenn die zwei Stunden Spielzeit wie im Fluge vergingen.

Dienstag, 30. April 2019

An Horse - Morden Air (Fleet Union)

Mit Inspiration ist das immer so eine Sache. Das merke ich hier auch ab und an sowie auch beim Impro-Spielen auf der Bühne. Kate Cooper von An Horse erging es, nachdem sie mit ihrer Band und zwei Alben zwischen 2007 und 2012 stetig unterwegs war, ähnlich. Dazu kamen noch einige Schicksalsschläge. Irgendwann war sie ausgebrannt und die Band wurde für eine geraume Zeit at acta gelegt. Beide Musiker, Damon Cox und Kate, zogen aus Australien weg, man ließ sich in Kanada und den USA nieder und blieben dort eine Weile.

Nach einer Weile, wo beide miteinander kaum kommunizierten, erreichten Damon ein paar Songschnippsel. Er fügte seine Ideen hinzu und schickte diese wieder an Kate. Man machte das eine Weile so, traf sich in Brisbane und Kanada und schon war das dritte Album Modern Air fertig.

Auf diesem Album bekommt man eine Mischung aus aktuellem Indie-Rock, etwas Rock aus den 90ern, modernem Shoegaze und Pop vorgespielt. Dabei ist man nicht nur auf die Gitarre fixiert sondern kramt auch mal die Trompete, das Klavier, eine Geige oder andere digitale Instrumente aus (wie auf "Bob Ross [Be The Water]), was wahrscheinlich am Entstehungsprozess liegen mag. Man traut sich mehr, man verlässt musikalisch, vielleicht aber auch textlich, seine Wohlfühlzone und betritt selbstbewusst neue musikalische Gefilde. Das Album klingt dennoch Rund, man merkt das man wieder Energie für die Musik hat und das man etwas erzählen will. Wer Fan von Tegan and Sara ist oder sich auch für The Pack A.D. erwärmen kann, darf hier getrost auf die moderne Luft zugreifen. Veröffentlicht wird der Langspieler, der knapp 40min lang ist, am 03.05. auf dem Grand Hotel Van Cleef,

Anspieltipps: This Is A Song, Get Out Somehow, Breakfast

5/6 Punkten (Happy little accidents)

An Horse - Modern Air
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Sonntag, 12. November 2017

Die 27. Fleet Union: Fjørt - Couleur

Nach nicht mal zwei Jahren gibt es wieder Lärm aus Aachen. Fjørt werden mit ihrem Album Couleur politischer denn je, haben aber kein strikt politisches Album geschrieben. Die Band sagt, dass sie die politischen Entwicklungen, die vom rechten Rand kommen und Unterstützer haben, so nicht unkommentiert stehen lassen wollen, auch wenn es im Titel "Raison" heißt, dass man genau das Gegenteil vor hatte. Aber auch Sucht, Eifersucht und Unversehrtheit sind Themen, die man Textlich anschneidet, auseinandernimmt und einem, zum Teil fast unangenehm, vor die Augen/Ohren hält.

Musikalisch sind wir immer noch zwischen Hardcore und der Postversion dessen, auch wenn man musikalisch gegenüber dem Vorgänger leicht gewachsen ist. Man traut sich an synthetisch erzeugte Klänge, man findet neue Soundlandschaften, die es auf Kontakt so noch nicht gab. Da sind die Gitarren mal eben nicht immer bretthart, man ist auf einmal sphärisch veranlagt. Die eingetretenen Freiräume lassen einen in die Texte eintauchen, die Musik differenzierter wahrnehmen. Sowas kennt man schon von The XX, auch wenn diese Band eher fernab des Stils von Fjørt ist. Dennoch sollten Fans nicht besorgt sein, man beherrscht immer noch Gitarrenwände, die einen förmlich erschlagen wollen.

Frings Stimme ist auch nicht immer am Schlag, man ist jedoch durch den gewählten Gesangsstil nie ganz im Einklang zu den Instrumenten. Das kennt man aber auch nicht anders von dieser Band und unterstreicht so die Message, die sie übertragen möchte. Frings klingt eher so, als wenn er den Zuhörer ermahnen will, ihn akustisch wachrüttelt. Wie bereits oben erwähnt, sind einige Textstellen nicht von schlechten Eltern. Dabei ist es erstaunlich, dass man mit "Karat", dem letzten Titel des Langspielers, den Titel des Openers aufgreift und so den Kreis schließt, denn hier geht es immer "Südwärts" bis die Drums völlig übersteuert sind und den Zuhörer an den Anfang des Albums werfen. Man hat gelernt, dass man Tracks ineinanderlaufen lassen kann, was bei bestimmten Tools und Geräten etwas störend wirkt, bzw. ähneln Tracks, wie "Couleur", am Anfang wie kaputte Dateien/CDs oder ein Rechner, der gerade die Hufe hochreißt.

Die Produktion ist, trotz der relativ kurzen Zeit zwischen "Kontakt" und "Couleur", gelungen. Der Bass ist sehr gut herauszuhören, die Gitarren sind vielfältig in den Raum gestellt und die Trommeln runden den Sound druckvoll ab. Auch die eingefaltene Synthetik passt und ist nicht fehl am Platz. Fast 44min ist man in der Welt dieser Band gefangen, die durch die Sprache eine unangenehme Position schafft, in der man immer wieder zur unangenehmen Selbstreflektion gezwungen ist. Chapeau meine Herren, das hat man nicht alle Tage. Veröffentlicht wird Couleur am 17.11. auf Grand Hotel van Cleef.

6/6 Punkten (Textlich immer noch unantastbar.)

Anspieltipps: Couleur, Eden, Magnifique

Fjørt - Couleur
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Samstag, 2. September 2017

Die 25. Fleet Union: LIRR. - God's On Our Side; Welcome To The Jungle

Vielleicht erinnert sich noch jemand an LIRR., die wir hier im März 2016 hatten? Seit dem hat sich einiges getan. Man hat jemand mit ins Boot (an die Gitarre und das Mikrofon) geholt und war fleißig was das Aufnehmen von Titeln angeht.

Denn was auf Ihrer ersten EP noch sehr viel Emo war, ist nun einem großen Blumenstrauß gewichen, voller Genres, die man wohl gerne hört. Man bindet auf zehn Titeln, verteilt auf 28 Minuten alles gut zusammen, ohne das etwas negativ auffällt oder gewollt und gestreckt wirkt. Ob das am fünften Mann im Bunde liegt? Hier trifft Gitarrengewitter und wildes Geschrei auf Beats, Loops, Synthies und Trompeten. Richtig gelesen, in "Sour Pt. 2" gibt es ein Blechblasinstrument zu hören, wer es gefunden hat, darf es für sich behalten. Die aufgeführte Diversität trägt einem auch alte Bekannte vor das Trommelfell, die vor fast zwanzig Jahren Genregrenzen durchbrochen und neu gesetzt haben. Incubus zum Beispiel: Wer bei "MTV" nicht an Are You In von der Band aus Kalifornien denken muss, hat wohl unter einem Stein gelebt oder hört noch immer eine der regionalen Radiostationen aus Deutschland. Der Text hierzu ist jedoch leicht deprimierend, da es um den ganzen Blödsinn geht, der in Funk, Fernsehen und Kino kommt, vom Internet ganz zu schweigen.

 Die 2000er Version von hed (p.e.) geben akustisch ebenso ein Gastspiel, denn das Intro von "Chicago Pt. 1" erinnert stark an das Outro von Bartender und bleibt auch auf der gesamten Länge noch entspannt. Emo kann man aber immer noch, man trägt den Sound in "Down" und This House Is Clean, Baby nur eben in die Jetztzeit und stellt sich fett auf.

Das lässt sich über gesamte Album schreiben, auch wenn es leider recht kurz geraten ist. Fin Wiese von der Tonpension und der Leipziger Magnus Wichmann haben alles richtig gemacht und die Ambitionen und die Ideen des Quintetts aus dem hohen Norden perfekt eingefangen. Gute Momente auf God's On Our Side; Welcome To The Jungle gibt es zu Genüge, zum Beispiel in "Jungle Pt. 2" ab der Mitte, wo man sich aufgrund des Bass- und Gitarrendrückens den Nacken stark überstrapaziert oder das elektrische Bassgewitter auf dem Ende von "Chicago Pt. 1", was völlig unangekündigt durch die Türe stürmt und den Zuhörer mit der Frage "Passt das?" schmunzeln lässt. Zum Ende werdet ihr dann von sirenenartigen Gitarren hinausgetragen, aus dem Album. Ab dem 08.09. wird euch der Langspieler durch die Tore des Grand Hotel van Cleef gereicht.

Anspieltipps: Jungle Pt. 2,  Chicago Pt. 1,  This House Is Clean, Baby

6/6 Punkten (Was macht dieser ominöse, goldene Puma hier?)

LIRR. - God's On Our Side;
 Welcome To The Jungle
(Quelle: Presskit von Fleet Union)

Wer sich im Dschungel mit Band verlieren will, kann dies auch live machen:

08.09. - Flensburg, Volksbad
04.10. - Hamburg, Kleiner Donner
05.10. - Leipzig, 4rooms
06.10. - Freiburg, White Rabbit
08.10. - Münster, Baracke
11.10. - Köln, Tsunami
12.10. - Berlin, Badehaus
13.10. - Jena, Baracke
14.10. - Darmstadt, Oettinger Villa

Dienstag, 19. Januar 2016

Youtubisch Vol. 22

Fjørt hatten wir bereits hier, mit Ihrem Video zu "Lichterloh" und auch hier, mit dem Review zum Album "Kontakt", welches am 22.01. erscheinen wird. Nun packen die Aachener das beste Stück des Albums, den Titel "Anthrazit" in Bilder und stellen Ihn auf Youtube. Die Geschichte, über die ein lustiger Blaufilter liegt, dreht sich um drei Fischer auf einem Kahn, der durch das Wattenmeer fährt, wobei anscheinend wenig in Netzten hängen bleibt. Der Schuldige ist schnell ausgemacht, es gibt Streit... am Ende haben sich alle auf jeden Fall wieder lieb.

Der Sound ist gewohnt brutal mit einigen fragilen Zwischenstücken, die einem einen kurzen Moment Ruhe lassen. Ab Minute 3:38 brennt das Ding dann aber Lichterloh und es gibt kein zurück mehr. Für so einen Gitarrenfirr würden einige sicher töten.

Fjørt - Anthrazit (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)
Fische hat man oder nicht.

Montag, 11. Januar 2016

Die 10. Fleet Union: Fjørt - Kontakt

Fjørt, mit T nicht mit D! Das sind drei junge Männer aus Aachen, die sich im Februar 2012 zu eben dieser Band mit dem dänischen Ö zusammengefunden haben um im selben Jahr noch ihre EP "Demontage" zu veröffentlichen. Im März 2014 gab es dann den ersten Lonplayer, der Wortwörtlich "d'accord" ging, wobei man schon hier erkennen konnte, wohin die Reise führen wird. Beide Werke kann man sich auf dem Bandcampaccount des Trios geben.

Nun schiebt man das nächste Album auf den Markt und presst es durch die Tür des Grand Hotel van Cleef. "Kontakt" wird es heißen und am 22.01. das Licht der Welt erblicken. Aber was erwartet einen, wenn man sich dieses Album denn kaufen wird?

Nun ja, wie bei den anderen Veröffentlichungen geht es laut daher, irgendwo im Sumpfe des Post-Hardcore, fast immer am Anschlag, direkt neben Turbostaat. Was mit Kinderlachen beginnt, baut sich zu einem Sturm auf und treibt einen dann auf 44 Minuten einmal durch alle Emotionen die es gibt ... fast. Gepeitscht wird hier von Anfang bis Ende ohne das es einem langweilig werden könnte. Die Lyrik des Albums ist auf sehr hohem Niveau, man bedient sich hier der deutschen Sprache, sowie bei den anderen beiden Silberlingen auch, und treibt den Zuhörer immer wieder in unangenehme Ecken. Sei es, weil man an irgendwelche Götter glaubt oder doch getroffen wird, von Sprüchen, die einem immer wieder an den Kopf geworfen werden, auch wenn es denn gut gemeint sei. Sowas mag fast jeder kennen, diese Band spricht es nicht nur aus, sie brüllt einem ins Gesicht, man wird quasi gerüttelt und geschüttelt und immer wieder ins Gesicht geschlagen. "Sieh doch hin!" meint man zu hören. Wenn die Band dann fertig ist, bleibt kein Stein auf dem anderen, alle Gedanken werden aussortiert und zum Fenster hinausgetreten. Durch diesen ewigen Strom, der einen durchzieht, wenn man dieses Album hört, findet man kein Ende, man muss Weiterhören und ist fasziniert, dass man das Album überlebt hat, ohne irgendwo zusammenzubrechen.

Über die Produktion kann man sich hier nicht streiten, denn diese ist dem musikalischen Niveau ebenbürtig. Nicht nur deswegen ist dieses Album, auch wenn das Jahr 2016 noch sehr jung ist, schon eines der Alben des Jahres, wenn nicht gar DAS Album.

Anspieltipps (dies fiel hier wieder besonders schwer):

Anthrazit: Hier findet ihr eigentlich den besten Titel des Albums. Das Intro ist durch ein Klavier gestaltet, wird von Gitarren zerfetzt und dann durch eine göttlich eingespielte, erste Gitarre getragen. Hier treffen die Extreme, die diese Band ausmacht, aufeinander und lassen einen vor Erfurcht erstarren.

Paroli: Obacht, hier wird es politisch. Wer die Bilder von den Demonstrationen der "Besorgten Bürger" kennt, bekommt hier den Spiegel vorgehalten. Zu viele kleine Herzen, die Augen aufgerissen. Man weicht diesen Menschen keinen Meter, denn auf einen von denen kommen Zehn von uns. Musikalisch mehr als kraftvoll untermalt.

Lichterloh: Hierzu gibt es sogar ein Video (auch im Blog), damit man auch einen akustischen Einblick bekommt. Wieder ein Klavierintro, es geht um Schwäche, das man dem anderen etwas abverlangt, was er nicht bereit ist zu geben, Auch hier treffen die akustischen Gegensätze aufeinander und nehmen einen mit, auf eine lange, harte Reise durch die bittere Realität.

6/6 Punkten (Das ist kein Weichspüler, das hier klopft dir unsanft den Kalk aus dem Kopf)

Fjørt - Kontakt
(Quelle: www.gvhc-shop.de)

Hier wird es jede menge Kontakt geben:

25.02.16 Halle, Hühnermanhatten
26.02.16 Berlin, Privatclub
27.02.16 Dresden, Groove Station
28.02.16 Hannover, Bei Chéz Heinz
29.02.16 Frankfurt, 11-er
01.03.16 Stuttgart, Kellerclub
02.03.16 Lindau, Club Vaudeville
03.03.16 Bern (CH), Rössli
04.03.16 Winterthur (CH), Gaswerk
05.03.16 Innsbruck (A), Weekender
06.03.16 Lustanau (A), Crainisaal
07.03.16 München, Kranhalle
08.03.16 Nürnberg, Club Stereo
09.03.16 Köln, artheater
10.03.16 Hamburg, Molotow

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Youtubisch Vol. 20

Aktuell dreht das neue Album von Fjørt bei mir schon seine Runden und bleibt im Kopf. Zum neuen Album, welches hier noch kommen wird, gibt es jetzt das erste Lebenszeichen, auf Youtube. Mit dem Video zu "Lichterloh" gibt die Band ein Highlight des Albums wieder und zeigt, wo die Reise hingehen wird. Denn, wer diesen Titel liebt, muss eigentlich das Album "Kontakt" kaufen, wenn es denn nächstes Jahr um Januar auf den Markt kommt. Für das Grand Hotel van Cleef sind diese Töne eigentlich nicht ganz normal, sind sie doch recht hart und nicht so harmonisch, wie manch anderer Act, der aus dem Hause Cleef stammt. Mit taugt es gerade voll.

Fjørt - Lichterloh (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)

Von der selben Produktionsfirma für Online-Content, iconographic, stammt auch das nächste Video. Vielleicht erinnert sich jemand von euch an das recht sympatische Album von Yellowknife, welches hier seinen Auftritt hatte? Die Geschichte wird im Musikvideo anscheinend weitererzählt, mit wirklich schönen Bildern von freier Natur. Natürlich erhält man auch hier wieder einen kleinen Einblick in das Album "Wooden Future" welches im Oktober veröffentlicht wurde. Wer jetzt nichts mit dem anfangen kann: es geht einfach etwas ruhiger zu und lässt dich entspannen. Einfach klicken und genießen.

Yellowknife - Veneer (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)
Wie sagte einst mein Lielbingsmoderator aus diesem TV? "Haben wir wieder was gelernt für heute, auf wiedersehen."

Montag, 26. Oktober 2015

Die 8. Fleet Union: Maritime - Magnetic Bodies/Maps Of Bones

Aus zwei mach eins, so könnte das Motto der Band Maritime aus Milwaukee lauten. Im Jahre 2003 entstand die Gruppe aus der Auflösung der Kapellen The Promise Ring und The Dismemberment Plan. Auch wenn einer der beiden Bands aus dem Emo-Bereich stammt, so ist die Musik heutzutage nicht mehr mit diesem Stil zu vergleichen. Man hat ja nun Bärte im Gesicht und ist sichtlich gealtert, aber wer tut das nicht. Mit dem Alter kommen nun Mal auch die Erfahrungen, die man in Texte und Musik einfließen lassen kann.

So wirkt der Longplayer eher wie ein Besuch guter Freunde, die eine Runde alkoholischer Getränke für alle mitbringt, woraus natürlich auch wieder neue Geschichten und Anekdoten entstehen. Natürlich würde die Musik auch zu einem langen Trip über die Autobahn passen (Anm. d. Red.: wurde erfolgreich auf der A93 erprobt) und macht aus deiner Fahrt einen wundervollen Roadtripp, bei dem man sich um so mehr über die schöne Landschaft freut. Die Gitarren sind leicht angezerrt, nichts ist extrem übersteuert, was hier eigentlich auch nicht zum Thema passen würde. Man beherrscht sogar einiges an Gefrickel, was den geneigten Gitarrenfan vielleicht auch erfreuen wird. Nicht wie im Nu-Metal bis zum dritten Bund und wieder zurück, dass hier ist komplex, erfreut einen immer wieder. Der Gesang versöhnt einen dann noch um so mehr und man wähnt sich in der Zufriedenheit, die einem so noch gar nicht begegnet ist. Produktionsqualität und Instrumentalisierung lassen hier keine Wünsche offen, nur die Länge von knapp 38 Minuten ist nicht ganz so toll, auch wenn das wiederum den Wiederspielfaktor erhöht. Man weiß, wo man im Album in etwa ist, denkt hier und da, wie in "War Tattoos" oder "Collar Bones", dass ein Handy klingelt und findet, wie in "Inside Out", sogar Lieder zum Mitsingen. Wer sich das Stück Satellite Love auf Youtube anhört, findet schlussendlich einen kleinen Ausschnitt des Albums, der grob eine Übersicht über das Gesamtgeschehen gibt. Veröffentlicht wurde Magnetic Bodies/Maps Of Bones am 16.10. auf Grand Hotel van Cleef, die Promotion läuft hierbei über Fleet Union.

Anspieltipps: Collar Bones, Inside Out, War Tattoos

5,5/6 Punkten (Einer der Alben für lange Ausfahrten)

Maritme - Magnetic Bodies/Maps Of Bones
(Quelle: maritimesongs.com)

Mittwoch, 9. September 2015

Die 5. Fleet Union: Quiet Company - Transgressor

Machen wir gleich zu Beginn einen Spagat, denn dieses Album erscheint auf Grand Hotel van Cleef, was hier auch ein eigenes Thema hat. Dadurch, dass es aber von Fleet Union an dieses Blog herangetragen wurde, steht das Ganze eben nun mal unter dieser Flagge.

Die Band kommt aus Austin, Texas, was Musikalisch aktuell wohl DER Ort in den Staaten sein soll. Quiet Company besteht aktuell aus fünf Mitgliedern, führt aber eine Liste von Ex-Mitgliedern, die weitaus länger ist. Nun wird sich der geneigte Leser fragen, warum man vielleicht diese Band nicht kennt. Man hat bisher nur Alben innerhalb der eigenen, staatlichen Wände veröffentlicht, also hat man musikalisch schon einiges auf dem Kasten. Und nicht dass hier einer denkt, dass die nur Country oder Southern Rock spielen. Dieses Quintett hat es faustdick musikalisch hinter den Ohren, das klingt facettenreich. Gleich der Opener Seven Hells gibt ein modernes Gemisch aus Pop und Indie-Rock. Also nix mit Wüstensand zwischen den Gitarrensaiten. Es geht um Synthies, angezerrte Bässe und alles zwischen extrem lautem Gesang und einem Sänger, der um vergangenes Trauert. An einigen Stellen gibt es sogar Ohrwurmfaktoren.

All das beherrscht diese Gruppe aus diesem riesigen Bundesstaat ohne Fehl und Tadel, nichts ist füllend angedacht. Der Produzent des Albums, Tim Palmer, hatte schon einige Größen der Musikgeschichte aufgenommen, unter anderem auch U2, die kennt ja nun fast jeder. Somit lässt sich über die Qualität des Klangbildes nicht streiten, die ist über alle Zweifel erhaben. Veröffentlicht wird "Transgressor" am 11.09. auf Grand Hotel van Cleef.

Anspieltipps:

Wherever You Take Me: Man kommt hier sehr nah an den Sänger heran, kann nachfühlen, was er mit dieser Geschichte erzählen will. Einer der stärksten Titel des Albums.

Kindness: Auch einer dieser emotionalen Titel, die wieder Nähe versprechen. Weil man auch an seine eigenen Beziehungen denkt, die man mal hatte. (Achtung: diesen Track gibt es nur auf Vinyl)

The Most Dangerous Game: Einer der Titel, die einem zum Mitsingen geradezu einladen, ein Ohrwurm schlechthin.

5/6 Punkten (Das klingt doch noch mal richtig nach Sommer)

Quiet Company - Transgressor
(Quelle: Presskit von Fleet Union)
Dieses Jahr kommt die Band zum ersten Mal nach Europa.

15.09. Saarbrücken, Garage
16.09. Erlangen, E-Werk
17.09. Wiesbaden, Schlachthof
18.09. Oberhausen, Druckluft
19.09. Münster, Gleis 22
21.09. Hannover, Faust
22.09. Köln, Blue Shell
23.09. Kiel, Schaubude
25.09. Hamburg, Reeperbahnfestival
26.09. Berlin, Independent Night
28.09. Leipzig, Werk 2
29.09. Jena, Rosenkeller
30.09. München, Ampere
01.10. Regensburg, Alte Mälzerei
02.10. SLO - Bratislava, Waves Bratislava
03.10. A - Waves, Waves Vienna
04.10. A - Salzburg, Rockhouse
05.10. A - Dornbirn, Conrad Sohm
06.10. CH - Zürich, Rote Fabrik

Mittwoch, 8. April 2015

Die 2. Tür des Grand Hotel Van Cleef: East Cameron Folkcore - Kingdom Of Fear

Heutzutage gibt es ja vieles, was durch das Wörtchen „Core“ irgendwie härter wird. Sei es der Metalcore, der dann auf einmal von vorn bis hinten rotzt und tief blubbert oder der Rapcore, der dann doch irgendwann Nu-Metal hieß und immer noch so genannt werden will. Core außerhalb der Musikwelt bezieht sich entweder auf... lassen wir das. Ein Schelm, wer hier zweideutig denkt.

Kann aber auch Core mit Folk? Wie soll man sich das vorstellen? Stimmt da einer seine Gitarre auch G# und ist so tiefer als der Bass oder missbraucht der Sänger seine Stimmbänder? Tja, in dem Falle der Band aus Austin gilt eher das letztere, auch wenn hier nicht nur ein Sänger am Werke ist. Die Mitgliederzahl schwankt zwischen neun und zwölf, je nach dem, wann wer wie wo Zeit und Muße hat. Man kann ja auch nicht immer kreativ sein. Bestimmt werden die Texte durch Themen, die die modernen vereinigten Staaten von Amerika heute bewegen. Sei es das Fracking, das Leben am unteren Ende der sozialen Kette oder der Umgang mit Menschen, die Geheimnisse preisgeben, die eigentlich kein Normalbürger kennen sollte. Instrumental ist man recht flexibel und vielseitig unterwegs, man benutzt elektrische Gitarren, Orgeln, Posaunen, Pianos, Bässe und schafft damit eine Landschaft, die von Sturm aber auch bedrückender Hitze geprägt ist. Kingdom Of Fear stellt alles bloß, beschönigt nichts und ist nicht voller Schnulzen, sowie manch anderer Folk-Musiker das heute drauf hat. Von wegen Liebe und so. Hier geht es um Öffnen der Augen, um das Hinsehen und Sich-Wundern, aber auch um das Kämpfen. Der Kopf der Gruppe, Jesse Moore, geht mit wehenden Fahnen voran und nimmt dich mit, wenn du dich traust. Eine Stunde geht der eine Song in den nächsten Über und mündet final am Meer, der Ursprung allen Lebens. Satte drei Minuten kann man sich dem Rauschen hingeben und nachdenken, was gerade passiert ist um dann noch einmal kurz von der Band wachgerüttelt zu werden.

Die Songs massieren bestens produziert die Trommelfelle, alles liegt am rechten Platz. Veröffentlicht wird dieses Musical, salopp geschrieben, am 10.04. auf Grand Hotel Van Cleef. Wer sich nicht ganz entscheiden kann, ob er sich den Trip zwischen Folk, Blues, Country und dem Rock der 70er Jahre lohnen könnte, der kann sich das alles auf Bandcamp anhören.

Anspieltipps: Kingdom Of Fear, Fracking Boomtown, Goodbey To Fear

5/6 Punkten (alles so herzzerreißend hier)

East Cameron Folkcore - Kingdom Of Fear
(Quelle: Bandcamp.com)

Konzerttermine:

26.05.2015 - Garage - Saarbrücken
27.05.2015 - Forum - Bielefeld
28.05.2015 - Hafenklang - Hamburg
29.05.2015 - Speicher - Husum
30.05.2015 - Magnet - Berlin
01.06.2015 - Rosenkeller - Jena
02.06.2015 - Groovestation - Dresden
03.06.2015 - Werk 2 - Leipzig
04.06.2015 - E-Werk - Erlangen
05.06.2015 - B-72 - Wien (AUT)
07.06.2015 - Ampere - München
08.06.2015 - Conrad Sohm - Dornbirgn (AUT) [mit Frank Turner]
09.06.2015 - Weekender - Innsbruck (AUT) [mit Frank Turner]
10.06.2015 - Rockhouse - Salzburg (AUT) [mit Frank Turner]
16.06.2015 - Underground - Köln
17.06.2015 - Ex-Haus - Trier
18.06.2015 - Schlachthof - Wiesbaden

Festivaltermine:
23.05.2015 - Orange Blossom - Beverungen
22.05. - 24.05.2015 - Maifeld Derby - Mannheim
12.06. - 14.06.2015 - Pinkpop Festival - Landgraaf (NL)
12.06. - 15.06.2015 - Greenfield - Interlaken (CH)
19.06. - 21.06.2015 - Hurricane - Scheeßel
19.06. - 21.06.2015 - Southside - Neuhausen Ob Eck
19.06. - 21.06.2015 - Traumzeit Festival - Duisburg

Mittwoch, 11. März 2015

Die 1. Tür des Grand Hotel Van Cleef: Torpus & The Art Directors - The Dawn Chorus

In letzter Zeit ist viel los, sei es in meinem E-Mail-Postfach oder auf diesem Blog hier. Das liegt nicht nur daran, dass meine Adresse in einige Verteiler rutscht, wie auch immer das gehen mag, sondern auch daran, dass ich mich kümmere, Anfragen an Promotionfirmen stelle. Das Grand Hotel Van Cleef, oder viel mehr eine Mitarbeiterin, hat mich angeschrieben und mir eine Band vorgestellt, was ihr dann im Folgenden lesen könnt. Da das Grand Hotel van Cleef nun mal ein Gebäude mit Türen ist, öffnen wir diese und sehen und hören natürlich hinein. Nun denn, viel Spaß beim lesen und hören.

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Heute öffnet sich hier die Hotelzimmertür von Sönke Torpus und seinen Freunden. Wie der Vorname es vielleicht erahnen lässt, kommt diese Band aus dem hohen Norden, da wo es zum Nachmittag Tee gibt und so ein Klönschnak sich auf ein paar Worte auf Platt beschränkt, die die Touristen eh nicht verstehen. 

Nordfriesland ist die Heimat und die Geschichten der Band drehen sich um den Tot einer Großmutter, die doch alles hatte, was sie brauchte; von der Sehnsucht nach etwas neuem und natürlich darf das große englische Wort mit den vier Buchstaben nicht fehlen. Als Produzent hat man sich jemanden aus dem großen B geholt, Simon Frontzek, der alles mitnehmen sollte, was er an Technik so schleppen kann. Und das finale Ergebnis ist eine Sammlung aus dreizehn Titeln, die einen auf knapp 50 Minuten über die weiten Wiesen und Felder der nordfriesischen Landschaft tragen... bis an die aufgewühlte See, mit einer zerzausten Frisur und der Nase im Wind. Hatte man auf dem Vorgänger noch dreißig Instrumente in den Händen gehabt, ging es auf The Dawn Chorus dann doch etwas bescheidener zu. So wollte man das ganze Konzept etwas knackiger halten. Trotzdem hört sich das nach mehr an, nach gemütlichen, verregneten Abenden, wo sich Freunde mit ihren Instrumenten treffen und ohne viel Aufwand einfach eine Atmosphäre des Nachdenkens schaffen, aber auch des Schmunzelns und des „Aus-dem-Fenster-guckens“. Ein E-Gitarre, ein akustische Gitarre, ein Schlagzeug, ein Bass und diverse andere musikalische Werkzeuge lassen den Folk immer noch frisch wirken, man könnte fast ahnen, dass man sich auf eine Tour mit Mumford & Sons vorbereite oder mit William Fitzsimmons. Mit dem Video zu „Two Hearts“ kann sich jeder ein kleines Bild von dem künstlerischen Umfang machen oder man gibt sich den Albumtrailer


Torpus & The Art Directors - Two Hearts (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)

Alles in allem kann man sagen, dass die Platte sich gut anhört, man merkt wo der Anfang und das Ende ist und die Produktionsqualität ist auch aller erste Sahne. Veröffentlicht wird das ganze als Download, als LP mit Downloadcode und auf CD wird es dieses Album auch geben, aber erst ab dem 13.03.2015. Auch wenn es das nun schon es Öfteren passiert ist, vergebe ich … 

 6/6 Punkte (wegen der ganzen „Hach“-Momente)

Torpus &  The Art Directors - The Dawn Chorus
(Quelle:ghvc-shop.de)

Konzerttermine:
07.04.15 - Blauer Engel - Lübeck
08.04.15 - Mau Club - Rostock
09.04.15 - Café Wagner - Jena
10.04.15 - Beatpol - Dresden
11.04.15 - Privatclub - Berlin
13.04.15 - Musikbunker - Aachen
14.04.15 - Blue Shell - Köln

15.04.15 - Kleine Freiheit - Osnabrück
16.04.15 - Zeche Carl - Essen
17.04.15 - Club Schili - Ulm
18.04.15 - Milla - München
19.04.15 - Waldsee - Freiburg
20.04.15 - Club Stereo - Nürnberg
22.04.15 - Lux - Hannover
23.04.15 - Gruenspan - Hamburg
24.04.15 - Speicher - Husum
25.04.15 - Tower - Bremen