Umlaute in Bandnamen, besonders bei Metalbands, lassen meist auf relativ klassischen Metal schließen. So ist auch bei der Band Intöxicated aus Osnabrück. Das letzte Album ist schon 10 Jahre her, so hat man sich, nach ein paar Besetzungswechseln, zusammengesetzt und angefangen Musik zu schreiben und aufzunehmen.
Und, wie eben die beiden Punkte über dem O suggerieren, geht es hier recht klassisch zu. Wer die ersten Alben von Metallica mag oder auch Motörheads Musik, wird hier recht schnell seine Freude haben. Jeder gibt sein Bestes, es wird losgepeitscht, wie man es vom Thrash-Metal nun mal kennt. Das Gitarrenspiel ist detailliert und klar, trotz der enormen Geschwindigkeit. Selbst der Bass, der bei anderen Vertretern dieses Genres leider hinten runterfällt, ist hier voll und ganz am start um macht den Sound runder.
Das Thrash nicht neu ist, weiß man, wenn man sich die berühmtesten Vertreter des Genres ansieht. Und so kommt das Album Sadistic Nightmares auch rüber. Es wirkt etwas aus der Zeit gefallen, als wenn man sich eine Folge Stranger Things ansieht oder mal ein Auge auf Metal Lords wirft. Es werden Gitarrensoli abgefeuert, der Gesang ist nicht ganz so grade, da er nicht, wie vielleicht bei anderen Künstlern, durch Autotune gezogen wird und nachbearbeitet wird. Man sieht haare schwingende Männer förmlich mit Ihren Kutten im Pitt stehen, alle sind aber 30 Jahre älter, als das erste Mal, dass sie in einem Club gestanden haben.
Die Produktion indes, lässt fast keine Wünschen offen. Das Drumset könnte vielleicht einen Hauch mehr Bums auf der Bassdrum vertragen. Die Gitarren sind fein abgestimmt und fein herauszuhören. Der Bass bekommt seinen Platz im Gemenge und darf mitunter angenehm herausstechen.
Thematisch bedient man eben die Klischees. Man singt von sadistischen Albträumen, Sex, Gewalt und Tot, davon, dass man mit den Wölfen jault und dass man der Teufel in den Träumen sei. Und um das Paket einmal richt fest zu zurren, guckt euch einfach das Cover an, dass schreit förmlich danach, von Tipper Gore zensiert zu werden. Nur würde man heute vielleicht kaum noch Aufreger erzeugen, da die Zielgruppe eben genau dieses Image und die Musik feiert und jeder Mensch, der einst auf einem Metalkonzert war oder Freunde hat, die Metal hören, weiß, dass die Jungs und Mädels alles andere als gefährlich sind.
Release: 05.05.2023
Label: MDD Records
Anspieltipps: Sold Our Souls, Merciless, Sex,Violation + Death
4,5/6 Punkten (Jeanskutten und Nietenarmbänder)
Intöxicated - Sadistic Nightmares (Quelle: Presskit von Cultura Em Peso) |