Noch am selben Tag, als ich mit den Broken Fences, also
Morgan Erina und Guy Russo, unterwegs war, habe ich ständig darüber
nachgedacht, wie ich das ganze verpacken soll, was ich mit ihnen erlebt habe
und wie ich das Gesprochene wiedergeben sollte. Ein pures Interview fand und
finde ich immer noch viel zu „geschäftlich“, wenn ihr versteht was ich meine.
Das würde den beiden nicht gerecht. Somit werde ich hier eine Art Zeitstrahl
einfahren.
Geplant habe ich das alles nicht wirklich, während der
Sendung auf Sprechfunk habe ich mit Guy geschrieben und wir haben spontan
beschlossen, uns um eins Nachmittags zu treffen um gemeinsam etwas zu essen.
Daraus resultierte vielmehr ein angenehmer Tag mit zwei… ich glaube ich
darf sie jetzt Freunde nennen. Aber alles von Anfang an.
Morgan und Guy Quelle:www.brokenfencesband.com |
12:30 Ich sitze
immer noch im Zug, der seit geraumer Zeit in Königswusterhausen steht, dabei
sollte ich bereits um 12:17 am Alexanderplatz sein. Ich bin noch entspannt, da
ich davon ausgehe, dass wir regulär weiterfahren. Nichts der gleichen, wir
fahren um Berlin herum und ich erscheine 13:15 im Wombats, wo Guy und Morgan
bereits auch mich gewartet haben. Leider konnte ich ihnen nicht vorher
mitteilen, dass ich zu spät kommen werde. Aber beide sind freundlich und die
Sache ist schnell vergessen.
13:30 Man läuft
gemeinsam zum Alexanderplatz um dort in eine S-Bahn zu steigen um zur
Warschauer Straße zu kommen. Man hat ein wenig Hunger. Wir sprechen natürlich
zuerst über Musik, woher die beiden, musikalisch gesehen, eigentlich kommen.
Morgan kommt aus dem Bereich der Punkmusik, Guy hatte bereits zwei Bands. Mit
seiner ersten Band hat er alte Metallica-Titel gecovert. Mehr ist leider nicht
zustande gekommen.
14:00 Berlin und S-Bahn, das hat selten gut funktioniert, gefühlt zumindest. Wir kommen bloß bis zum Ostbahnhof, ohne das ich wusste, dass es einen Pendelverkehr zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße gibt. So laufen wir, immer an der Eastside-Gallery vorbei gen Warschauer Straße. Unterwegs erzählen mir beide, dass sie am Vorabend bereits an der Mauer entlang gelaufen sind. Das Wetter kann sich noch nicht ganz entscheiden, ob es nun Regen geben soll oder ob die Sonne vom Himmel geben soll. Wir nehmen es gelassen hin. An der Warschauer Straße angekommen, zeigt mir Guy, wo sie am Vorabend gespielt haben. Eine Schwulen- und Lesben bar, wo sie ein junger Mann eingeladen hat, bei ihm in einer Bar zu spielen, natürlich nach dem Auftritt im Artliners. Man hat natürlich auch immer noch Hunger. Wir reden über ihre Fans und Freunde und stellen mit Verblüffen fest, dass viele Leute, die Broken Fences mögen, auch Musik der härteren Gangart mögen, so wie Metal und so, ihr wisst schon, Haare schütteln und pogen. Womit das aber zu erklären sein könnte, haben wir nicht herausfinden können. Muss wohl an der Qualität der Musik liegen.
14:00 Berlin und S-Bahn, das hat selten gut funktioniert, gefühlt zumindest. Wir kommen bloß bis zum Ostbahnhof, ohne das ich wusste, dass es einen Pendelverkehr zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße gibt. So laufen wir, immer an der Eastside-Gallery vorbei gen Warschauer Straße. Unterwegs erzählen mir beide, dass sie am Vorabend bereits an der Mauer entlang gelaufen sind. Das Wetter kann sich noch nicht ganz entscheiden, ob es nun Regen geben soll oder ob die Sonne vom Himmel geben soll. Wir nehmen es gelassen hin. An der Warschauer Straße angekommen, zeigt mir Guy, wo sie am Vorabend gespielt haben. Eine Schwulen- und Lesben bar, wo sie ein junger Mann eingeladen hat, bei ihm in einer Bar zu spielen, natürlich nach dem Auftritt im Artliners. Man hat natürlich auch immer noch Hunger. Wir reden über ihre Fans und Freunde und stellen mit Verblüffen fest, dass viele Leute, die Broken Fences mögen, auch Musik der härteren Gangart mögen, so wie Metal und so, ihr wisst schon, Haare schütteln und pogen. Womit das aber zu erklären sein könnte, haben wir nicht herausfinden können. Muss wohl an der Qualität der Musik liegen.
14:20 Wir sind in
Friedrichshain, beide freuen sich darüber, dass alle Hunde ohne Leine laufen
und es kaum einen stört. Zumal die Hunde nicht einfach losmachen sondern schön
bei Herrchen und Frauchen bleiben. Wir laufen die Revaler Straße entlang, an
einigen Restaurants vorbei. Auf einmal fällt mir ein Stiegl-Bier-Schild auf und
wir beschließen spontan österreichische Kost zu genießen. Da Morgan vegetarisch
lebt, nach eigenen Aussagen seit der Highschool, fragen wir zuerst, ob es vegetarische Gerichte gibt. Während wir auf
unser Essen warten, der Lokalbesitzer hat mit diesem Ansturm nicht gerechnet,
frage ich die beiden, was sie neben der Musik machen oder zumindest was ihnen
das Dach über dem Kopf bezahlt. Guy stimmt Klaviere. Morgan hatte mal eine
Nebentätigkeit, doch dort wurde sie entlassen. Nun kümmert sie sich um Hunde,
geht mit ihnen Gassi und trainiert sie auch ein wenig, wenn Herrchen und
Frauchen dafür keine Zeit haben. Eigentliche möchte man irgendwann von Broken
Fences leben können, zur Zeit müssen Klaviere und die Hunde den Tisch decken
(ein lustiges Bild, wie ich finde) Sie erzählen mir auch von ihrem verstorbenen
Hund und das sie in Dänemark einen Hund kennen gelernt haben, der ebenfalls den
Namen Louie trägt. Man will ein Foto mit mir machen. Dann kommt die Bedienung
und bringt Guy seine Käsekrainer, Morgan einen Salat und mir meine Rippchen.
Morgan erzählt, dass Guy wie eine Ziege sei und eigentlich alles esse, was man
so essen kann, egal wie es aussieht. Dann schweifen wir in die Politik ab, wir
reden über Gentrefezierung, denn sie fragen mich, wie teuer denn die Mieten im
schönen Friedrichshain sind. Zwischendurch fragt man, wann denn das Interview
sei. Ich meine, noch keinen passenden Zeitpunkt gefunden zu haben, zumal ich
das Gefühl hab, dass es das ganze ein wenig zerstören könnte. Also reden wir
weiter und genießen die Sonne, die nun wieder vom Himmel scheint. Beide
erzählen mir, dass sie sich vor zweieinhalb Jahren kennen gelernt haben und
seit dem auch Musik machen. Ich erfahre auch, dass Morgan zur Hälfte aus Puerto
Rico stammt, was man ihr aber so nicht ansieht. Beide sehen sich ein wenig in
Zeitnot und so bestellen wir die Rechnung. Auf dem Weg zurück zur Warschauer
Straße frage ich, wie sie auf die Ideen für ihre Lieder kommen. Bei Reach geht
es darum, dass Guy mit einem neuen Lebensabschnitt begonnen hat und mit seinem
vorherigen Leben und den Personen aus dieser Zeit eigentlich nichts mehr zu tun
haben möchte und man mit der Vergangenheit abschließen sollte.
16:00 Man steigt
in die S-Bahn, immer noch sichtlich verwirrt, warum die S-Bahnen nicht so
fahren wie sonst auch, vom Alexanderplatz geht es wieder zurück zu ihrer
Bleibe. Wir sind ein wenig erschöpft vom ganzen Gelaufe. Nebenbei erfahre ich,
wie man seinen Titel denn in der Fernsehserie Flashpoint unterbringen konnte,
ihr wisst schon, Vitamin B und so. In der Bleibe angekommen, verabschiedet man
sich kurz, Guy und Morgan wollen noch ein Nickerchen machen. Ich verabrede mich
mit einer Freundin an der Warschauer Straße.
20:10 Wir merken,
dass wir, meine Freunde und ich, etwas spät dran sind. Ein paar von meinen
anderen Freunden sind schon im Artliners und können den ersten paar Tönen des
Konzerts lauschen. Wir finden die Location und nehmen Platz, ganz vorne. Die
beiden entdecken mich, man begrüßt sich. Ich höre so viele neue Titel, man ist
sich seinem Stil treu geblieben. Das was man auf dem Album hat, bringt man sehr
gut auf die Bühne. Morgan und Guy, zwei Gitarren und etwas Technik. Man fragt
mich zwischendurch ob ich alle an meinem Tisch kenne und welche Titel ich denn
hören möchte. Mein Wunsch fiel erst auf Reach, was man aber schon gespielt hat,
so viel mein zweiter Wunsch auf Digital 60s. Das ganze ging viel zu schnell
vorbei, man hat jedoch schon zwei Stunden gespielt. Am Ende des Konzerts geht
ein Hut rum um „Tipps“ zu sammeln, alles was Leute für dieses blendende Konzert
geben möchte, warum man Kondome in den Hut gepackt hat, hab ich nicht ganz
verstanden, Berlin halt.
Broken Fences at Artliners 09.05.2013 |
22:10 Morgan macht den Papierkram
für die GEMA klar, obwohl ich bezweifle, dass die jemals etwas von den Broken
Fences gehört haben. Beide sind ein wenig müde, von der Lauferei und dem
Singen. Gewiss wirkt auch der Jet-Lag noch nach. Man ist sich nicht sicher ob
man hingehen soll oder nicht. Unter den Zuschauern ist auch wohl eine alte
Freundin aus Pittsburg, sie weist uns, dank der Smartphonetechnologie, den weg
zur Terrabar. Angekommen stellen wir uns kurz vor mit der Anmerkung, dass die
Broken Fences am nächsten Tag früh raus müssen, um ihren Zug nach Mainz zu
bekommen. Die Musik wird ausgestellt, Kicker-Spieler zur Ruhe gebracht und ich
werde auf einmal gefragt, was man denn spielen könnte. Da wir nur acht oder
zehn Leute waren, also als Publikum, war das mit eins der intimsten Konzerte
die ich je erlebt habe. Denn hier gab es keine Technik nur Guy Russo, Morgan
Erina und ihre beiden Gitarren, mehr braucht es auch nicht. Wir nahmen die
nächste U-Bahn gen Alexanderplatz. Wir unterhielten uns noch über Tattoos, über
das Altern, beide sind 25 Jahre alt und haben mich 20 geschätzt, dass man mit
der Zeit auch weiser wird.
00:15 Wir kommen
im Wombats an, man möchte noch ein Foto mit mir machen, ein „normales“ und
eines mit verrückten Gesichtern. Nächstes Jahr will man wiederkommen, diesmal
mit mehr Zeit für Berlin im Gepäck und mit mir ein wenig abhängen. Ich bedanke
mich für den tollen Tag und für die beiden wundervollen Konzerte, die beiden
bedanken sich bei mir für das Rumführen. Guy umarmt mich noch mal, wir wollen
in Kontakt bleiben. Beide schnappen sich ihre Gitarrenkoffer und besteigen den
Fahrstuhl. Ich fahre Heim.
Oha Quelle: www.brokenfencesband.com |
Alles in allem bin ich begeistert von diesem Tag und von den
Erlebnissen. Alle haben Blasen an den Füßen, sind aber wirklich Glücklich über
die Ereignisse und das Erlebte. Meine Freunde sind begeistert von der Band und
auch von dem Erlebten, vor allem dass man Musikern so nahe kommen kann. Ich
freue mich auf nächstes Jahr auf die beiden, wenn man sich wieder sieht. Das Review zum Album gibt es hier. Hier könnt ihr lesen, wie die beiden Berlin erlebt haben.
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