Auf Ihrem zweiten Longplayer "Coeur de Lion" zeichnet sich eben genau dieser Weg weiter, in die gleiche Richtung. Vielleicht kennen ja einige von euch den Radiosender CBC3, der auf diesem Blog nun auch gewiss recht häufig angepriesen wurde, aber dies geschah und wird aus gutem Grund geschehen. Hier fällt die Band im ersten Moment, so im Radioprogramm, zu erst durch Stimme des Sängers auf und dann schließlich auch durch das musikalische Gesamtkonzept. Dieser Wiedererkennungswert kann natürlich seinen Vorteil haben. Auf der anderen Seite könnte man den Kanadiern eine gewisse Form des Stillstandes vorwerfen, aber das wäre im Hinblick auf das Album zu hoch gegriffen. Denn hier Schlängeln sich verschiedenste Instrumente in angenehm, unaufgeregter Indie-Pop-Manier den Bach hinunter, um einen dann doch die Zeit zu verkürzen. Und worum geht es auf diesem Album? Um Hoffnung, Trauer, alles was einem im Alltag in den Weg gelegt wird. Das wird hier eingebunden und in eine Reise von etwas mehr als 40 Minuten verwandelt. Der Titel "Into The Ground" klingt stellenweise wie ein Mantra, man braucht halt gerade etwas Zeit, man steht aber noch im Leben. Diesen Titel würde man überall wiedererkennen und man kann ihn binnen kürzester Zeit mitsummen und das alles ohne Autotune. Das Album ist aber nicht nur zum Tanzen und Feiern da, sondern auch zum Innehalten, denn jeder hat so etwas, wie eine Liebe, die zerbrach, an die man aber immer mit einem weinenden Auge zurückdenkt und meint, dass das alles so gut war. Den Hall-Regler hat man an einigen Stellen einfach volle Elle offen gelassen, dies erzeugt in Verbindung mit dem Gesang, der ab und an mal mehrstimmig erfolgt, eine riesige Weite, keinen erdrückenden Raum, keinen Teppich, auf dem man sich ausbreiten kann. Viel mehr meint man die Natur, die in Kanada die schönste sein soll, zu hören. Man glaubt zu wissen, dass es nicht nur Wälder gibt, sondern auch schroffe Berge und weite, leere Ebenen, die kühl sein können. Der Track "Lie To Me" lief schon des Öfteren über den kanadischen Ether, man will vielleicht auch nichts anderes hören, in dem Moment, wenn mit einer bestimmten Person unterwegs ist, um nicht die Gefühle zu zerstören und den Abend oder die Nacht kaputt zu machen. Wieder ein Titel zum mitsummen, die Band weiß, was sie kann. Aber sind das auch Nerds? Wie sonst erklärt sich der Titelname "Ctrl. Alt. Delete"? Natürlich bekommt man nach diesem Befehl am Rechner vorgezeigt, was für Programme laufen, welche Dienste aktiv sind, wie arg die CPU ausgelastet ist und was gerade nicht mehr funktioniert und keine Rückmeldung mehr gibt. Man muss es beenden, damit das gesamte System wieder läuft. Eine relativ traurige Realität eigentlich.
Man könnte das Album eigentlich "We Were Found In The Fog Part 2" nennen, wegen eben des Sounds und der Atmosphäre die entsteht, durch die Musik. Die Produktionsqualität ist sehr gut und die Albumlänge überzeugt. Es gibt keine Füller und keinen Schnickschnack, der das Gesamtkonzept zu strecken versucht. Veröffentlicht wurde "Coeur de Lion" am 18.09. auf Aporia Records.
Anspieltipps: Into The Ground, You & I, Coeur de Lion, Lie To Me
5/6 Punkten (Wie bereits beschrieben: kein neuer Stil, dafür aber sehr stark)
Fedeal Lights - Coeur de Lion (Quelle: Bücher.de) |
Diesen Monat hat man im Rahmen der der Canadian Showcase Tour die Möglichkeit, Federal Lights zusammen mit JP Hoe auf der Bühne zu sehen.
21.09. - Oberhausen - Druckluft
22.09. - Berlin - Auster Club
23.09. - Dresden - Bärenzwinger
25.09. - Hamburg - Reeperbahnfestival
26.09. - Saarn - Raumfahrtzentrum
27.09. - Norderstedt - Musicstar
29.09. - Köln - Blue Shell
30.09. - Aachen - Musikbunke
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