Donnerstag, 28. Januar 2016

6th Backstage Broadcast: Basement - Promise Everything

Was macht man als erstes, wenn man das erste Album auf den Markt gebracht hat? Genau, man nimmt sich eine Auszeit von mehr als zwei Jahren. Klingt vielleicht für den ein oder anderen komisch, aber genau das haben die Jungs von Basement aus dem Vereinigten Königreich getan.

2015 hatte man sich dann wieder zusammengesetzt und Musik geschrieben, woraus dann das Album "Promise Everything" entstand. Mag sein, dass es an der Pause gelegen haben mag, das Album klingt nach jeder Menge neuer Ideen, als ob jeder seine Idee einfach zu einem Musikstück formulieren durfte. Als wenn jeder dem anderen genug Raum gelassen hat, seine Ideen auszuführen. Auf der anderen Seite wirkt dies, als hätte jeder seine musikalischen Einflüsse 1 zu 1 umgesetzt. "Halo" und Oversized klingen zum Beispiel, als wurden sie von 311 geschrieben, Aquasun's Riff klingt wie der Mainriff von Be Quiet and Drive der Deftones, hier und da meint man auch Good Charlotte ("Blinded Bey") oder gar Rise Against (Promise Everything) zu hören. Das gestaltet das Album natürlich bunt und auch vielfältig und es gibt natürlich auch Titel, die klingen nach etwas eigenem, wie zum Beispiel "For You The Moon". Hier geht es mehr gen Post-Irgendwas, das merkt man schon an den Gitarren, die keine satten Riffs wiedergeben, sondern etwas leicht unharmonisch angerissenes. Auf der anderen Seite kann man sich natürlich auch hier fragen, ob es genau das ist, was man haben will, ein Album ohne gefühlte Linie, ohne den roten Faden. Vielleicht ist das auch ein Phänomen der Generation Shuffel?

Auf der Habenseite steht definitiv die Produktion, denn die ist fett und lässt nirgends Wünsche offen. Bass und Schlagzeug bekommen neben der Gitarre und dem Gesang genügend Platz. All das wird am 29.01. auf Run For Cover Records veröffentlicht.

Anspieltipps: Promise Everything, For You The Moon, Aquasun

4,5 von 6 Punkten (Für Good Deftones Against 311 a.k.a. die guten alten Zeiten)

Basement - Promise Everything
(Quelle: Soundcloud.com)

Ab Februar gibt es die Band zusammen mit Tiger Jaws live zu sehen:
14.02.16 Brüssel (BE), AB
15.02.16 Eindhoven (NL), Dynamo
16.02.16 Köln, Luxor
21.02.16 Hamburg, Knust
23.02.16 Berlin, Lido
25.02.16 Wien (AT), Arena
26.02.16 München, Strom
29.02.16 Zürich (CH), Dynamo
01.03.16 Stuttgart, Universum
02.03.16 Paris (FR), La Mécanique Ondulatoire

Donnerstag, 21. Januar 2016

Bandcamptage Vol. 149

Manche Tage findet man ganz gute Sachen, wenn man sich die Tracks auf der Startseite von Bandcamp anhört, zumal es um so besser für den Blog ist, wenn es denn für Name Your Price oder gar ganz kostenlos angeboten wird.

So fand ich auch die Metalband Inhaler aus Vancouver. Leider ist nicht wirklich viel bekannt über das Quintett, wobei man hier zwei Männer an die Mikros gelassen hat. Wer Red Fang, Log oder auch Support The Troopz mochte, kann hier getrost zuschlagen. Das selbstbetitelte Album, was mal eben neun Titel umfasst und knapp über 25min lang ist, gibt es für einen Preis der euch eben in den Kram passt, egal in welcher Lebenslage ihr euch alle gerade befinden mag. Fun Fact: Das Album wurde bereits 2010 aufgenommen, Release ist aber erst der 26.01.2016, wie ein guter Wein, eben gereift.

Anspieltipps: Rough Justice, The Pits, Vincent's Fritters

Inhaler - Self Titled
(Quelle: Bandcamp.com)
Wieder Musik zum Snowboarden gefunden und was ist? Diese Saison NULL Tage auf dem Brett.

Dienstag, 19. Januar 2016

Youtubisch Vol. 22

Fjørt hatten wir bereits hier, mit Ihrem Video zu "Lichterloh" und auch hier, mit dem Review zum Album "Kontakt", welches am 22.01. erscheinen wird. Nun packen die Aachener das beste Stück des Albums, den Titel "Anthrazit" in Bilder und stellen Ihn auf Youtube. Die Geschichte, über die ein lustiger Blaufilter liegt, dreht sich um drei Fischer auf einem Kahn, der durch das Wattenmeer fährt, wobei anscheinend wenig in Netzten hängen bleibt. Der Schuldige ist schnell ausgemacht, es gibt Streit... am Ende haben sich alle auf jeden Fall wieder lieb.

Der Sound ist gewohnt brutal mit einigen fragilen Zwischenstücken, die einem einen kurzen Moment Ruhe lassen. Ab Minute 3:38 brennt das Ding dann aber Lichterloh und es gibt kein zurück mehr. Für so einen Gitarrenfirr würden einige sicher töten.

Fjørt - Anthrazit (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)
Fische hat man oder nicht.

Mittwoch, 13. Januar 2016

Youtubisch Vol. 21

Jetzt bekommt ihr eigentlich eine Entdeckung aus meinem Urlaub in Reit im Winkl. Da wurde mir, warum zum Geier auch immer, ein Musikvideo von Sólstafir aus Island empfohlen. Die Band existiert seit 1994, wenn man der Wiki glauben darf, aktuell gibt es jedoch nicht ganz so lustige Sachen über den Rauswurf eines Mitgliedes zu lesen. Lassen wir einfach die gewaltigen Bilder und die Musik der Titel "Fjara" und "Lágnætti" für sich sprechen, wer die Isländische Sprache beherrscht, ist hier klar im Vorteil.

Sólstafir - Fjara (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)

Man bekommt hier zu der extrem guten Musik auch noch die Weite Islands auf die Augen... und eine Frau mit einem Holzsarg. Fragt mich nicht. In dem anderen Video geht es eben um den Lágnætti, ein Auto welches als "Der Russe" bezeichnet wird und um ein Klavier, welches man anzündet und bis zum bitteren Ende spielt. Irgendwie irre, diese Komposition.

Sólstafir - Lágnætti (Musikvideo)
(Quelle: Youtube.com)

Wie ihr seht, viel Aufwand für eine Welt, ohne MTV im normalen Kabel-TV. Nunja, "Svatir Sandar", also schwarze Sande, habe ich mir genau aber deswegen bestellt, wegen der Musik und der Bilder.

Montag, 11. Januar 2016

Die 10. Fleet Union: Fjørt - Kontakt

Fjørt, mit T nicht mit D! Das sind drei junge Männer aus Aachen, die sich im Februar 2012 zu eben dieser Band mit dem dänischen Ö zusammengefunden haben um im selben Jahr noch ihre EP "Demontage" zu veröffentlichen. Im März 2014 gab es dann den ersten Lonplayer, der Wortwörtlich "d'accord" ging, wobei man schon hier erkennen konnte, wohin die Reise führen wird. Beide Werke kann man sich auf dem Bandcampaccount des Trios geben.

Nun schiebt man das nächste Album auf den Markt und presst es durch die Tür des Grand Hotel van Cleef. "Kontakt" wird es heißen und am 22.01. das Licht der Welt erblicken. Aber was erwartet einen, wenn man sich dieses Album denn kaufen wird?

Nun ja, wie bei den anderen Veröffentlichungen geht es laut daher, irgendwo im Sumpfe des Post-Hardcore, fast immer am Anschlag, direkt neben Turbostaat. Was mit Kinderlachen beginnt, baut sich zu einem Sturm auf und treibt einen dann auf 44 Minuten einmal durch alle Emotionen die es gibt ... fast. Gepeitscht wird hier von Anfang bis Ende ohne das es einem langweilig werden könnte. Die Lyrik des Albums ist auf sehr hohem Niveau, man bedient sich hier der deutschen Sprache, sowie bei den anderen beiden Silberlingen auch, und treibt den Zuhörer immer wieder in unangenehme Ecken. Sei es, weil man an irgendwelche Götter glaubt oder doch getroffen wird, von Sprüchen, die einem immer wieder an den Kopf geworfen werden, auch wenn es denn gut gemeint sei. Sowas mag fast jeder kennen, diese Band spricht es nicht nur aus, sie brüllt einem ins Gesicht, man wird quasi gerüttelt und geschüttelt und immer wieder ins Gesicht geschlagen. "Sieh doch hin!" meint man zu hören. Wenn die Band dann fertig ist, bleibt kein Stein auf dem anderen, alle Gedanken werden aussortiert und zum Fenster hinausgetreten. Durch diesen ewigen Strom, der einen durchzieht, wenn man dieses Album hört, findet man kein Ende, man muss Weiterhören und ist fasziniert, dass man das Album überlebt hat, ohne irgendwo zusammenzubrechen.

Über die Produktion kann man sich hier nicht streiten, denn diese ist dem musikalischen Niveau ebenbürtig. Nicht nur deswegen ist dieses Album, auch wenn das Jahr 2016 noch sehr jung ist, schon eines der Alben des Jahres, wenn nicht gar DAS Album.

Anspieltipps (dies fiel hier wieder besonders schwer):

Anthrazit: Hier findet ihr eigentlich den besten Titel des Albums. Das Intro ist durch ein Klavier gestaltet, wird von Gitarren zerfetzt und dann durch eine göttlich eingespielte, erste Gitarre getragen. Hier treffen die Extreme, die diese Band ausmacht, aufeinander und lassen einen vor Erfurcht erstarren.

Paroli: Obacht, hier wird es politisch. Wer die Bilder von den Demonstrationen der "Besorgten Bürger" kennt, bekommt hier den Spiegel vorgehalten. Zu viele kleine Herzen, die Augen aufgerissen. Man weicht diesen Menschen keinen Meter, denn auf einen von denen kommen Zehn von uns. Musikalisch mehr als kraftvoll untermalt.

Lichterloh: Hierzu gibt es sogar ein Video (auch im Blog), damit man auch einen akustischen Einblick bekommt. Wieder ein Klavierintro, es geht um Schwäche, das man dem anderen etwas abverlangt, was er nicht bereit ist zu geben, Auch hier treffen die akustischen Gegensätze aufeinander und nehmen einen mit, auf eine lange, harte Reise durch die bittere Realität.

6/6 Punkten (Das ist kein Weichspüler, das hier klopft dir unsanft den Kalk aus dem Kopf)

Fjørt - Kontakt
(Quelle: www.gvhc-shop.de)

Hier wird es jede menge Kontakt geben:

25.02.16 Halle, Hühnermanhatten
26.02.16 Berlin, Privatclub
27.02.16 Dresden, Groove Station
28.02.16 Hannover, Bei Chéz Heinz
29.02.16 Frankfurt, 11-er
01.03.16 Stuttgart, Kellerclub
02.03.16 Lindau, Club Vaudeville
03.03.16 Bern (CH), Rössli
04.03.16 Winterthur (CH), Gaswerk
05.03.16 Innsbruck (A), Weekender
06.03.16 Lustanau (A), Crainisaal
07.03.16 München, Kranhalle
08.03.16 Nürnberg, Club Stereo
09.03.16 Köln, artheater
10.03.16 Hamburg, Molotow