Dieses Fünfergespann stammt aus Philadelphia und macht seit 2001 Musik und kommt nun mit dem sechsten Album um die Ecke. Auch wenn
mewithoutYou (keine Sorge, die schreibt man so) aus der Zeit des Nu-Metal stammt, so geht es auf dem Album kein Stück in diese Richtung. Eher erinnert das alles an die 90er, als es Bands aus UK zu etwas gebracht haben, mit Gitarren und allem anderem am Start, samt leicht schrägem Gesang. Genaueres fände man wohl unter der Beschreibung Post-Hardcore. Dennoch ist man mit dem Sound relativ nah am aktuellen Zeitgeist, was durchaus verrückt klingen mag. Stellenweise erinnert das ganze ein wenig an
Dredg zu Zeiten von
Catch Without Arms oder auch
Leitmotif, man portiert Grunge, Rock und Alternativerock aus dem letzten Jahrtausend ins jetzt und wirkt keinesfalls obsolet. Es gibt Titel, die beginnen als Ballade um dann zu explodieren, wie
Mexican War Streets oder
Red Cow, andere laufen direkt ineinander über, ohne das man es merkt, was dann zu einem abgerundeten Musikerlebnis führt. Das Album läuft ohne große Aufreger durch, manchmal muss man gucken, wo man ist, da man durch dieses Ineinanderlaufen etwas die Orientierung verliert.
Die Produktionsqulität lässt keine wünsche offen, alles ist da, wo es hingehört. Es gibt zwar hier und da ein paar Parts, die wirken, als würde man den Sänger durch einen Telefonhörer wahrnehmen, das ist aber ein stilistisches Mittel. Auf fast 43 Minuten verteilen sich das Leid des Sängers und die Ungerechtigkeit dieser Welt, welches er mal mit voller Inbrunst und überschlagender Stimme vorträgt, mal mit ruhigem Gesang (durch dieses Telefon eben). Wie gesagt, zwischen Sturm und Flaute ist hier alles dabei. Bereits am 24.07. erschien
Pale Horses auf
Big Scary Monster /Alive (in UK und EU sogar mit einem Bonustitel).
Anspieltipps: Watermelon Ascot,
Red Cow,
Birnamwood
5/6 Punkten (die Musik passt fast zum Herbst)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen