Sonntag, 27. März 2016

Neues aus dem digitalen Briefkasten /The 1st French Touch Connection: Spectateur - Yateveo

Dieses Review oder dieser Eintrag könnte eigentlich unter vielen Überschriften stehen, da hier erstmal ein neues Label auftaucht, wir das ganzer hier aus meinem digitalen Briefkasten bekommen UND weil es dazu noch kostenlos, oder eher für einen frei wählbaren Preis ohne Minimum, auf Bandcamp angeboten wird, also viel mehr Bandcamptage.

Bei dem Label, welches mich vor ein paar Wochen bereits kontaktiert hatte und mir erlaubte, bereits vor Release Spectateurs neues Album zu laden, handelt es sich, wie man vielleicht am Namen schon erkennen könnte, um eine französische Plattenschmiede. The French Touch Connection kommt aus Morlaix, was ganz tief im nordwesten von Frankreich liegt.

Bei Spectateur handelt es sich um einen Beatmaker, zumindest steht es als Beschreibung so auf seinem eigenen Bandcampaccount. Er selbst stammt aus Angers (bitte nicht auf Englisch lesen), was irgendwo zwischen Le Mains und Nantes liegt. Sein aktuellstes Machwerk hört auf den mystischen Namen "Yateveo", was nichts anderes ist als eine menschenfressende Pflanze. Zumindest wird sie so in Lateinamerika genannt. Aber was finden wir auch Yateveo? Nun, das mit dem Beatmaker ist nicht umsonst weit hergeholt. Wir finden auf dem Langspieler, welcher knapp 39 Minuten misst, jede Menge Beats. So weit, so gut. Man erkennt anhand der wiedergegebenen Strukturen der Titel, dass der junge Mann sich ganz gut mit Samplern und Synthesizern auskennt. Dabei entstehen durchweg sehr komplexe Gebilde, die sehr viele Schichten und Texturen aufweisen. Manch einen könnte das überfordern. Die Geschwindigkeiten, die Spectatuer hier beherrscht, sind höchst unterschiedlich und reichen von Schlurfen bis zu ordentlichem Bangen (zum Teil auch innerhalb eines Titels, wie in Circles). Wer also was entspanntes aus der Welt des Hip-Hop braucht, kann sich hier gerne die volle Dröhnung geben. Es gibt nur zwei Titel, die mit Sprechgesang unterstützt werden, wobei es auf GMOS englischen Rap gibt (einer der Banger des Albums). Wer die Alben von Beatquick feiert, darf hier gerne getrost zugreifen.

Anspieltipps:

GMOS (feat. Jeremiah Bonds): Wie bereits beschrieben, ist das ein Banger vor dem Herren. Schon tief gehalten, die Hook brennt sich so sehr ins Gehirn, dass man sich schwer von lösen kann. Eignet sich gewiss zum Snowboarden.

Bipolar Every Days: Wie es der Name erahnen lassen kann, ist der Titel in sich zwiegespalten. Am Anfang geht es entspannt voran, bis bei Minute 1:15 der Bruch akustisch eingeleitet wird. Ab hier geht es mit mehr Textur und noch mehr Bangen voran. Für alle Kopfnicker da draußen.

5/6 Punkten (Nicht, dass hier gleich ein weißer Peugeot 406 auftaucht)


Spectateur - Yateveo
(Quelle: Presskit von The French Touch Connection)

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