Donnerstag, 2. November 2017

Pias 7: Fever Ray - Plunge

Eins vorweg, es wird nun kurz etwas persönlicher. Fever Ray entdeckte ich persönlich im Jahre 2009 durch puren Zufall, wie auch immer dieser zustande kam. Der Track Seven war entweder im Kraftfuttermischwerk integriert oder wurde mir vielleicht empfohlen. So genau kann ich das heute nicht mehr sagen. Eins war jedoch klar, der Sound hat mich irgendwie mitgenommen und mir gezeigt, dass es mehr Musik gibt, die hörenswert ist, als das was das lokale Radio spielt. Bürgerlich heißt die Schwedin Karin Dreijer Andersson und könnte dem ein oder anderem auch von Röyksopp bekannt sein, zumindest hat sie bei den Jungs die Gesangsspuren zu What Else Is There, Tricky Tricky und This Must Be It beigesteuert. Nun war es aber so, dass es seit 2009 kein richtiges Lebenszeichen gab, bis zum 27.10. 2017, denn da erschien, zuerst nur digital, das Album "Plunge".

Dabei bleibt Fever Ray ihrem Stil treu, alles ist finster, in ihrer Welt scheint es kein richtiges Glück zu geben. Dennoch gibt es hier und da ein paar durchaus tanzbare Abschnitte, die "IDK ABout You". Der Großteil des Albums hat Karin in ihrem eigenen Stockholmer Studio aufgenommen und ziemlich viele Produzenten an Land gezogen, darunter Deena Abdelwahed, Tami T und Peder Mannerfelt. Auf dem Album findet sich natürlich viel synthetisch erzeugter Klang, dennoch gibt es neben Karins recht prägnanten Gesang, ein paar Soundschnipsel, die jeder kennt, wie den Freizeichenton in "Falling". Textlich kann es anzüglich werden, wenn sie zum Beispiel in "This Country" singt, dass es in diesem Land hart sei zu kopulieren. In To The Moon And Back (ist das eine Anspielung auf einen Titel aus den 90ern?) singt sie darüber, wie sie die Finger in das weibliche Geschlechtsteil des Gegenüber stecken möchte. Und wer den "Red Trails" genauer zuhört, entdeckt nicht nur ein Streichinstrument, sondern auch was über die Lieblingsmalfarbe der Künstlerin. Und am Ende des Trips, der 48 Minuten umfasst, wird man von "Mama's Hand" aus den dunklen Tiefen des Albums geholt. Die Platte lässt keine Wünsche offen, es sei denn, man kann sich nicht mit Anderssons Stimme anfreunden. Warum man aber die Veröffentlichung auf analogen Medien auf den Februar verschoben hat, das habe ich bis heute nicht erfahren.

Anspieltipps: IDK About You, Wanna Sip, A Part Of Us

6/6  Punkten (Acht Jahre Ruhe und dann sowas.)

Fever Ray - Plunge
(Quelle: Presskit von Pias)

Keine Kommentare: