Donnerstag, 20. Mai 2021

SEEYOUSPACECOWBOY & If I Die First - A Sure Disaster (Pure Noise Records / Kinda Agency)

Auf einer Split EP finden sich für gewöhnlich Titel zweier Bands, die vom Klang her schon zusammenpassen. Selten gibt auch Splits mit drei oder vier Bands. Das macht man um Produktionskosten zu sparen. Die Bands SEEYOUSPACECOWBOY (die hatten wir hier mal) und If I Die First gehen auf A Sure Disaster noch einen Schritt weiter. Sie haben auf dem Track bloodstainedeyes kollaboriert. Das Video ist zugegebenermaßen brutal, sowie auch der Sound. Aber das sind wir von SYSC eigentlich ja gewohnt. 

Beide Bands kennen sich schon eine Weile und dachten sich, dass man gemeinsame Sache machen könnte. Von der ersten Sekunde an geht man Steil, das Klatschen erinnert direkt an Tracks aus den 2000ern. Generell orientiert man sich an den Sounds aus dieser Zeit, die man mit E-Gitarren und recht emotionalen Texten hinbekommen hat. Man hat nur die Brutalitätsschraube etwas fester gezogen und ist, bis auf das Intro des letzten Tracks, eigentlich immer am Anschlag und es bleibt kaum Zeit zum Entspannen. Es gibt zwar Gesang, der passt aber zum Gesamtbild. Textlich gibt es viel Blut, Rasierklingen und falsch erzählte Geschichten. Eigentlich alles, was es zu Hochzeiten von Myspace und co gab (inklusive der Langen Titelnamen), nur härter und sehr gut produziert. 

Release: 14.05.2021
Label: Pure Noise Records

Anspieltipps: Painting A Clear Picture From A Unreliable Mirror, bloodstainedeyes

5,5/6 Punkten (Was Tom von Myspace wohl gerade treibt?)

SEEYOUSPACECOWBOY & If I Die First - 
A Sure Disaster
(Quelle: Presskit von Kinda Agency)

Dienstag, 11. Mai 2021

Cold Moon - What's The Rush? (Pure Noise Records/Kinda Agency)

Es gibt Musik, die klingt wie dieses "Ankommen". Man bekommt ein wohliges Gefühl und muss unweigerlich sinnieren und lächeln. Genau dieses Phänomen ereilt einen beim Durchhören von What's The Rush? von Cold Moon aus Kalifornien. 

Am Anfang könnte man noch meinen, man hätte eine Platte von Kings Of Convenience in den Ohren, auch wenn die Stimmen etwas härter sind und nicht gehaucht werden, wie bei den Norwegern. Das könnte daran liegen, dass dieses Quartet aus zwei Bands besteht, deren Sound eigentlich meilenweit entfernt von den entspannten Klängen ist, die sich hier ruhig auf die Trommelfelle legen. Anscheinend ist das aber normal in Musikerkreisen, dass man neben einer lauten Band immer noch ein ruhigeres Projekt am Laufen hat. Warum auch nicht? Das hat bei Dallas Green bestens funktioniert. Oder ist das schon ein gelebtes Meme? 

Wie dem auch sei, man bekommt entspannte Gitarrenklänge zu hören, das Motto der Platte zieht sich überall durch. Wozu die Aufregung? Man hat für das Album ca. 14 Monate gebraucht. Dazu noch die Leichtigkeit aus Kalifornien, zumindest aus dem Norden, und schon hat man ein Album, welches gezielt einen Anker wirft und Einnorden einlädt. Man hat doch eigentlich alles, was man braucht: Familie, ein Dach über dem Kopf, Essen. Mit Länge hat man es aber leider nicht so, es gibt nur neun Songs, die sich auf 36 Minuten erstrecken. Wenn man es nur nebenbei hat laufen lassen, ist das vielleicht noch zu verschmerzen. Man merkt jedoch, dass es genau die Musik ist, die die Band aufnehmen wollte. Hier hat kein Manager reingegrätscht und bestimmt, in welche Richtung das gehen soll. 

Release: 07.05.2021
Label: Pure Noise Records

Anspieltipps: Access Control, Frontage, Lost

5/6 Punkten (Das perfekte Album, um sich alte Fotos anzusehen.)

Cold Moon - What's The Rush?
(Quelle: Presskit von Kinda Agency)