Mittwoch, 1. Januar 2020

Jahresende, was kommt? (2019 Edit)

Auch wenn ich hier mit meinem Jahresrückblick einen Tag zu spät komme, kann ich dennoch auf ein abgeschlossenes Jahr zurückblicken. Auch wenn es 2018 keinen Rückblick gab, ist es ja nicht falsch, jetzt einen niederzuschreiben.

Mit jedem Jahr, dass man altert, verfliegt die Zeit noch schneller als es einem lieb ist. Das wird vielleicht einigen von euch auch so ergangen sein. Ehe man es sich versieht, ist eine Woche vorbei, auf einmal ein Monat und dann eine ganze Jahreszeit. Und schon klopft 2020 an die Tür. Das Jahr hatte seine Hochpunkte, ohne Frage. Es gab aber auch Wochen, die 2019 echt nicht schön waren. Arbeitstechnisch trete ich auf der Stelle, auch wenn ich die Büros der leitenden Persönlichkeiten öfters besuchen durfte, als mir lieb war. Zumal mir dann noch ein Satz entgegenflog, den ich dort, zumindest nicht von dieser Person, nie erwartet hätte und meine Arbeit dort komplett in Frage stellt. Seit dem sitze ich ab und an da und frage mich, ob es das Wert ist, ob die eigene Arbeit sinnvoll ist. Immerhin scheine ich der einzige zu sein, der sich in einer Fremdsprache vernünftig und zielführend unterhalten kann. Aber das scheint heute nichts mehr Wert zu sein. Auch dort fehlt mir die Gelegenheit, die Musik, die ihr hier zu lesen und zu hören bekommt, zu hören. Das liegt zwar auch daran, dass es die Musik offiziell erstmal nur für Blogs und Magazine gibt, aber dennoch nervt mich die Radiomusik der Sender aus dem UKW und einiger Streams massiv. Das ergibt keinen Mehrwert und nervt, selbst mit klassischer Musik kann man einigen nicht beikommen. Wie dem auch sei, ich schweife ab.

Trotz alledem ist auch viel positives passiert. Ich bin mit meiner Freundin zusammengezogen, wir sind zwei Mal nach Skandinavien gereist und haben mehrere Nächte im Auto geschlafen. Das ist aber auch nur möglich gewesen, da es in Skandinavien das Jedermannsrecht gibt. Ich hatte den tollsten Geburtstag, den man sich vorstellen kann. Ich war auf Schiffen zwischen den Fjorden und habe erlebt, was es heißt, wenn die Sonne in der Nacht nicht untergehen mag. Es war verrückt und faszinierte zugleich. Zum Glück konnten wir somit (fast) der Hitze hier entgehen. Im Oktober waren wir im Auto unterwegs zum Weihnachtsmann nach Rovaniemi und haben bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Auto geschlafen. Und oh Wunder, niemand hat sich eine Erkältung zugezogen.

Mit den Fahrrädern habe ich dieses Jahr leider nicht viele Kilometer auf die Kette gebracht (sind nur um die 2500km), das hat aber andere Gründe. Natürlich spiele ich weiterhin in der Impro-Theatergruppe vor Ort mit, was in einer Spielwoche mal eben 3 Abende kostet. Es macht natürlich Spaß, keine Frage, aber auch hier gibt es aktuell einige Veränderungen, die einen traurig stimmen können.

Und dann wurde ich gefragt, warum ich überhaupt schreibe, warum ich mir die Mühe mache, Charts zu erstellen, ob das überhaupt jemanden interessiert. Vor ein paar Jahren wäre das sicher interessant für mich gewesen, zu wissen, wer hier liest, wer Interesse an dieser Materie hat. Es ging ja am Anfang auch nur um kostenlose Musik, zumindest nach der Anregung von einem alten Schulfreund. Heute mache ich mir weniger eine Platte drüber, vielleicht auch, weil ich weiß, dass ich an einigen Stellen nicht mehr weiterkommen kann. Auf der anderen Seite ist die Musik hier teilweise echt speziell und bedient nicht unbedingt einen Massenmarkt. Oder kennt ihr jemanden, der Black-Metal nicht gleich als stumpfes Geschrei abtut? NebendemStrom ist aber halt auch einfach nur ein weiterer Musikblog, ich weiß gar nicht wann die Hochzeit war, wann man hätte der erste seiner Gattung sein müssen, um nun ganz oben neben plattentest.de oder laut.de zu stehen. Die haben natürlich auch ihre Redaktionen. Ihr wollt gar nicht wissen, wie oft ich letztes Jahr gelesen habe, ob WIR Interesse an diesem oder jenem Künstler hätten. Entweder heißt das, dass ich viel Content schaffe oder die Musikauswahl ist hier zu divers. Aber so bin ich: gebt mir guten Metalcore und ich feier das ab, im nächsten Moment kann man mich aber auch mit guter Popmusik hinter dem Ofen hervorlocken. Wer sich nicht festlegt, hat mehr von der Musik.

Der Sommerurlaub von seiner schönsten Seite.
(Quelle: eigenes Bildmaterial)

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